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Tor oder kein Tor? Bundesliga setzt auf die Torlinientechnik

Kommt nach der Torlinientechnik (Bild) auch der Videobeweis? Foto: dpa

Im deutschen Fußball haben die Bundesligisten am Donnerstag im zweiten Anlauf die Einführung der Torlinientechnik beschlossen. Bei der Abstimmung der Klubs in Frankfurt über das technische Hilfsmittel wurde die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit sogar deutlich übertroffen.

Die Technik soll zur kommenden Saison in der Eliteklasse sowie im DFB-Pokal (ab Viertelfinale) eingeführt werden.

Bei der Frage nach dem System hatte sich der Ligavorstand bereits im Vorfeld für das aus dem Tennis bekannte britische „Hawk-Eye“-System entschieden (siehe Erklärgrafik). Der Vertrag läuft über drei Jahre.

Eine zusätzliche Hilfe für die Schiedsrichter

Das auf Hochgeschwindigkeits-Kameras basierende System, das seit dem vergangenen Jahr in der englischen Premier League eingesetzt wird, soll rund 135.000 Euro pro Saison und Verein kosten – also rund 8000 Euro pro Spiel. Zuvor standen außerdem die Systeme GoalControl, das von einer Firma in Würselen entwickelt und bei der WM 2014 in Brasilien eingesetzt wurde, und GoalRef, zur Auswahl.

Zum Vergrößern Grafik anklicken. Quelle: dpa

Zum Vergrößern Grafik anklicken. Quelle: dpa

„Ich glaube, dass es für den deutschen Fußball ein Schritt nach vorne und eine zusätzliche Hilfe für die Schiedsrichter im Hinblick auf die Fehlerfreiheit bei Entscheidungen ist“, kommentierte Ligapräsident Reinhard Rauball das überraschend klare Abstimmungsergebnis.

Die Unparteiischen nahmen die Nachricht mit Begeisterung auf. „Im Namen aller Bundesliga-Schiedsrichter kann ich den Vereinen der DFL zu ihrem heutigen Beschluss nur gratulieren. Die Einführung der Torlinientechnologie bedeutet ein zusätzliches Stück Sicherheit in der wichtigsten Entscheidung des Fußballs – Tor oder kein Tor“, sagte DFB-Schiedsrichter-Boss Herbert Fandel.

Phantomtor von Kießling löste die Debatte aus

Bei der zurückliegenden Versammlung im März war die Zweidrittel-Mehrheit noch deutlich verfehlt worden. Auch diesmal stand im Vorfeld der Versammlung ein Scheitern der Einführung im Raum. Zahlreiche Klubs hatten sich zunächst gegen die Technik ausgesprochen.

Das "Phantomtor" von Leverkusens Stefan Kießling hatte die diskussion ausgelöst. Foto: dpq

Das „Phantomtor“ von Leverkusens Stefan Kießling (Ball ging durchs Seitennetz ins Tor) hatte die Diskussion ausgelöst. Foto: dpa

Rekordmeister Bayern München, Borussia Dortmund, 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen zählten zu den prominentesten Befürwortern. Es waren schließlich auch die Bayern, die mit ihrem Antrag dafür sorgten, dass sich die Klubverantwortlichen erneut mit dem Thema befassen mussten.

Auslöser der Debatte über die Einführung war das Phantomtor von Stefan Kießling am 18. Oktober 2013 in Sinsheim. Auch der nicht anerkannte Treffer des Dortmunders Mats Hummels im DFB-Pokalfinale zwischen den Bayern und dem BVB trug zu dem überraschenden Sinneswandel bei. (tagesschau.de/dpa/cre)

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