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Tödliche Flucht: Mehr als 2000 Migranten starben seit Jahresbeginn im Mittelmeer

Die Zahl der Flüchtlinge, die den Weg übers Mittelmeer suchen, wächst und wächst - und die Zahl der Todesopfer auch.

Sie erstickten, ertranken oder verdursteten: Mehr als 2000 Migranten sind in diesem Jahr bislang bei ihrer Flucht über das Mittelmeer nach Europa ums Leben gekommen. Das sind knapp 400 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, wie die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Dienstag mitteilte.

Der Weg über das Mittelmeer war die gefährlichste Route für Menschen, die ihre Heimat in der Hoffnung auf ein besseres Leben verließen. Demnach kamen die meisten Menschen bei der Flucht von Libyen nach Italien ums Leben.

Ein Grund für die steigenden Zahlen sind die meist nicht seetüchtigen Boote der Schleuser, die die Wahrscheinlichkeit von Katastrophen erhöhen.

Flüchtlinge werden vor der italienischen Insel Lampedusa aus einem Schlauchboot an Bord der "Phoenix", des Schiffes der Flüchtlings-Rettungsstation auf See, gebracht. Foto: dpa

Flüchtlinge werden vor der italienischen Insel Lampedusa aus einem Schlauchboot an Bord der „Phoenix“, des Schiffes der Flüchtlings-Rettungsstation auf See, gebracht. Foto: dpa

„Es ist nicht hinnehmbar, dass im 21. Jahrhundert Menschen, die vor Konflikten, Verfolgung und Elend fliehen, solche schrecklichen Erfahrungen in ihrer Heimat machen müssen, ganz zu schweigen von denen unterwegs, um dann an der Türschwelle zu Europa sterben“, zitierte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) IOM-Generaldirektor William Lacy Swing.

Obwohl in Italien mit etwa 97.000 und in Griechenland mit 90.500 in diesem Jahr bislang in etwa die gleiche Zahl an Bootsflüchtlingen angekommen ist, sterben deutlich mehr Menschen auf dem Weg nach Italien. Etwa 1930 Menschen waren es auf dieser Route, gegenüber etwa 60 auf dem Weg nach Griechenland.

IOM berichtete unter Berufung auf Augenzeugen, vergangene Woche seien 19 Menschen wegen Erschöpfung und Durst ums Leben gekommen, nachdem ihr Trinkwasser verwendet werden musste, um den überhitzten Motor des Bootes zu kühlen.

Positiv bewertete die Hilfsorganisation die Ausweitung der EU-Grenzschutzmissionen „Triton“, deren Budget nach einem der bislang schlimmsten Flüchtlingsdramen mit mehreren Hundert Toten im April verdreifacht worden war. Den Angaben der IOM zufolge sind in diesem Jahr bislang 188.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. (dpa)

6 Antworten auf “Tödliche Flucht: Mehr als 2000 Migranten starben seit Jahresbeginn im Mittelmeer”

  1. Peter Wallendorf

    Ich frage mich wo das Problem ist?
    Wenn ich etwas illegales/vom Gesetz verbotenes mache, muss ich eben damit rechnen dabei zu sterben/Schäden davon zu tragen.
    Wenn ich BEWUSST bei rot über die Ampel fahre, muss ich auch damit rechnen in einen Unfall verwickelt und schwer verletzt zu werden.
    So einfach ist das!

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