Politik

Die belarussische Aktivistin Tichanowskaja und zwei ihrer Mitstreiterinnen bekommen Aachener Karlspreis 2022

19.07.2020, Belarus, Minsk: Maria Kolesnikowa (r-l), Vertreterin des Ex-Bankchefs Wiktar Babariko, dessen Kandidatur von der Wahlkommission verweigert wurde, Swetlana Tichanowskaja, Kandidatin bei der Präsidentenwahl in Belarus, und Veronika Zepkalo, Ehefrau des nicht zugelassenen Kandidaten Zepkalo, stehen bei einem Wahlkampfauftritt zur Unterstützung von Tichanowskaja. Foto: Sergei Grits/AP/dpa

Den Aachener Karlspreis bekommt das Gesicht der Opposition gegen Machthaber Lukaschenko in Belarus. Swetlana Tichanowskaja soll den Preis an Christi Himmelfahrt erhalten. Mit ihr werden zwei weibliche Mitstreiter geehrt.

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja und zwei ihrer Mitstreiterinnen erhalten den Karlspreis 2022.

Tichanowskaja sowie Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo würden für ihren mutigen und ermutigenden Einsatz auch für Freiheit, Demokratie und für die Aufrechterhaltung der Menschenrechte ausgezeichnet, teilte das Direktorium des Internationalen Karlspreises zu Aachen am Freitag mit. Der Vorsitzende Jürgen Linden sagte, alle drei hätten den Preis «mit großer Freude» angenommen.

Bild links – 08.05.2015, Weißrussland, Minsk: Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko steht neben seinem jüngsten Sohn Nikolai (r) während einer Siegesparade. Bild rechts – 02.08.2020, Belarus, Brest: Swetlana Tichanowskaja (vorne) begrüßt ihre Unterstützer bei einer Kundgebung. Fotos: Nikolai Petrov / Pool/epa/dpa – Sergei Grits/AP/dpa

Die Ehrung soll am 26. Mai 2022 im Krönungssaal des Aachener Rathauses übergeben werden. Der Karlspreis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Zuletzt war im Oktober der rumänische Präsident Klaus Iohannis für seine proeuropäische Haltung geehrt worden.

Tichanowskaja ist das Gesicht der Opposition gegen den autoritären Machthaber Alexander Lukaschenko. Als ihr Ehemann bei der Präsidentschaftswahl in Belarus (Weißrussland) nicht antreten durfte, kandidierte sie im vergangenen Jahr selbst. Erneut zum Sieger ausrufen ließ sich damals der oft als „letzter Diktator Europas“ kritisierte Lukaschenko, was der Westen nach Berichten über massive Fälschungen aber nicht anerkennt. Inzwischen lebt die 39-jährige Tichanowskaja im Exil. Ihr Mann sitzt in Belarus in Haft.

Tichanowskaja wird von Kolesnikowa, die Anfang September in einem international kritisierten Prozess zu elf Jahren Straflager verurteilt wurde, und Zepkalo unterstützt. Die beiden in Freiheit lebenden Frauen wollten den Preis selbst entgegennehmen. Für Kolesnikowa wolle ihre Schwester kommen, sagte Linden. (dpa)

39 Antworten auf “Die belarussische Aktivistin Tichanowskaja und zwei ihrer Mitstreiterinnen bekommen Aachener Karlspreis 2022”

  1. volkshochschule

    Die vom Westen und der Nato künstlich aufgebauten Hauptgegnerinnen von Lukaschenko und seinem engsten Verbündeten Putin werden mit einem Preis der westeuropäischen Länder ausgezeichnet. Das ist mehr als unklug eigentlich sehr dumm, in einer von militärischen Spannungen geladenen Zeit zwischen Ost und West. Alles was zu einer Deeskalation beträgt wäre jetzt gefragt schließlich geht es um die inneren Angelegenheiten anderer Länder außerhalb der EU. Spielt nur ruhig weiter mit dem Feuer ihr Riesenstaatsmänner und Riesenstaatsfrauen in der EU, wehe wenn der von Nato Truppen eingekreiste russische Bär aus seinem Winterschlaf erwacht.

    • Corona2019

      @ – Volkshochschule 19:13

      Darum geht es doch .
      Man muss dem russischen Bär zeigen, dass man auf dieser Welt nicht machen kann was man will , ohne das Einverständnis der überwiegenden Mehrheit.
      Wer kein Anstand besitzt, hat auch nicht das Recht zu regieren.

      Im übrigen;
      darf man ihren ersten Satz wie verstehen ?
      Zitiere :
      Die vom Westen und der Nato künstlich aufgebauten Hauptgewinnerinnen von Lukaschenko und seinem engsten Verbündeten Putin werden mit einem Preis der westeuropäischen Länder ausgezeichnet ??

    • Russland braucht eine knappe Stunde um die gesamte Navy (i.e. deren Kommandozentralen, also de facto die NAvy selbst) still zu legen. Und dann die Hyperschallraketen (über 10.000 km Stunde), die nichts aufhalten kann. Und, und, und. Ich weiß auf welcher Seite ich bin!

    • Corona2019

      Entschuldigung .Hatte noch den drei mutigen Damen vergessen zu gratulieren.
      Das möchte ich hiermit nachholen , und alle drei loben für ihren Mut , weil dieser eben nicht selbstverständlich ist, und viele Gefahren, Risiken, und auch Verzicht mit sich bringt.

    • @volkshochschule

      „Das ist mehr als unklug eigentlich sehr dumm, in einer von militärischen Spannungen geladenen Zeit zwischen Ost und West.“

      Weiß man denn, ob die Preisverleiher zum intelligenten und kompetenten Personenkreis gehören oder ob es sich um „Hurra“-Leute handelt?

      • Georgy S.

        Jeder halbwegs vernünftig Informierter weiß – auch bei Weißrussland… – wer hinter den „bunten“ oder „Farbrevolutionen“ steckt: Der Philanthrop :-))) Georgy S. und sein Gefolge, das er kauft (man denke auch an die „Richter“ des EUGHM).

  2. Erate humanes Geäst

    Respekt an die würdigen Preisträger!!!
    Und danke dem Kalle-Preis, dass er bei Julian ASSANGE soooo kläglich versagt.
    Ach ja, Grobbritannien gehört ja nicht offiziell zur Achse des Bösen – Ich bin aber auch naiv…

  3. Klötschkopp

    Es ist immer schön zu lesen wie man gut und böse definiert.
    Es würde mich interessieren für welche Freiheit, Menschenrechte und Demokratie die Damen kämpfen.
    Die Wertevorstellungen unserer westlichen Welt können damit nicht gemeint sein, die werden nämlich gerade in der Toilette runter gespült.
    Schade ist das jedem kleinen Dorfverein unter dem Mäntelchen geheuchelter Menschenwürde eine Bühne ihrer kleinbürgerlichen Heuchelei geboten wird um sich und die seinen wieder mal auf Volkskosten hochleben zu lassen.
    Ich glaube nicht das der Herr Lukaschenko ein netter und lieber Mensch ist.
    Aber bei ihm weiß man wenigstens wo man dran ist.
    Hier werden Lobeshymnen gesungen und die Leute dauerverarscht.
    Oder glaubt hier jemand das irgendeinen die Damen oder das Volk in Belarus interessieren.

    • Erate humanes Geäst

      Wenn die Freiheit am Hindukusch verteidigt werden kann, warum dann nicht in Belarus?^^
      Scherz beiseite.
      Es kann nur heißen, sich von chauvinistischen Weltbildern zu verabschieden und endlich zu kapieren, dass Wir nur frei sein können, wenn alle Menschen dieser Welt frei sind.
      „Erst wenn wir alle Mitunterdrückten, Ausgebeuteten als Subjekte wie wir es sind erkennen und ihre Ängste, Sorgen, Wünsche und Vorlieben solidarisch mitzutragen bereit sind, ist eine Organisierung denkbar, die alle Grenzen und damit Unfreiheiten einer gewinnmaximierenden Gesellschaft erkennt, begreift und schließlich überwindet, in einem Kampf Vieler gegen die Wenigen, die als Herrschende von der Ausbeutung profitieren. Diese Art des „Mitleidens“, des Wiedererkennens des eigenen Schicksals in der Entfremdung des Anderen, das ist wahre Liebe.“
      Quelle: Die Liebe in den Zeiten der Entfremdung

    • Georgy S.

      Der Kult, die Religion der „Menschenrechte“ dient als bloßes Werkzeug um denjenigen Ländern, die sich nicht dem globalistischen Diktat des Mensch.2 beugen „Revolutionen“ aufzuzwingen.

      • Robin Wood

        @Mungo
        Genau so ist es.
        Wenn wir hier für Freiheit und Demonkratie demonstrieren aufgrund der Corona-Massnahmen, sind wir Verschwörungstheoretiker, Rechte, Radikale, eine Minderheit, die diskriminiert wird, was sowohl Staat und Medien für richtig befinden und diese Einstellung sogar begrüssen und propagieren.
        Wenn in Belarus für Freiheit und gegen Menschenrechtsverletzungen demonstriert wird, ist es plötzlich etwas anderes.
        Ja, ich weiss, in Belarus landet man bei Anti-Staats-Propaganda ganz schnell im Knast unter schaurigen Bedingungen, hier nicht.
        Aber dennoch sollte Freiheit, Meinungsvielfalt und Menschenrecht überall gleich anerkannt und behandelt werden. Und nicht: Kämpfen für Menschenrechte in Belarus ist „gut“, Kämpfen für Menschenrechte in westlichen Staaten ist „böse“.
        Immerhin haben wir in den westlichen Staaten die grössten Einschneidungen unserer Grund- und Menschenrechte seit dem 2. Weltkrieg.

    • Corona2019

      @ – Klötschkopp 10:59

      Was glauben Sie denn welche Meldungen von dort hier ankommen?.
      Ein Diktator wie Lukaschenko gibt wahrscheinlich mehr Geld aus für Falschmeldungen, als für den Straßenbau.
      Woher möchten Sie also wissen, ob die dortige Bevölkerung sich nicht für die drei Damen interessiert, die für die Rechte der gesamten Bevölkerung einiges riskiert haben.
      Jetzt befürworten sie also ein System, dass sich komplett gegen die eigene Bevölkerung richtet.
      Und bei uns klagen sie ständig unser System an, das dafür sorgen möchte, dass vier die Leute so sicher wie möglich leben.
      Wenn Sie im Glauben sind, beim Herrn Lukaschenko zu wissen wo sie dran sind, und an unserer Regierung den Glauben komplett verloren haben , hält sie niemand davon ab nach Belarus zu ziehen.
      Die suchen bestimmt noch jemanden, der der Bevölkerung erklären soll , das man in Belarus wenigstens weiß wo man dran ist, und in Belgien nicht.

      • Klötschkopp

        Corona2019@
        Eigenartig das Leute wie Sie wenn ihnen die Argumente ausgehen immer unter die Gürtellinie gehen.
        Ich bin kein Fan einer Diktatur aber dank Menschen wie Ihnen befinden wir uns hier auf dem direkten Weg dahin.
        Vielleicht sollten sie um mal eine Ansicht objektiv beleuchten zu können die Leute vor Ort in Belarus zu Wort kommen lassen.
        Wenn hier 100000 Menschen in Brüssel gegen die Coronamassnahmen demonstrieren sind das ein kleiner Teil verrückter Rechtsradikalen.
        Wenn das die Menschen in Belarus tun sind es Freiheitskämpfer für die Demokratie.
        Aber unsere Medien sind ja soooo objektiv,

        • Pat et Pata

          Das wird ihnen gelehrt, den Progressiven, immer mit Keulen zu schwingen sobald sie keine Argumente haben. Problem dabei ist, daß sie NIE Argumente haben und deshalb immer gleich mit Nazi und so kommen.

      • @Corona2019

        Aus der Sicht von Lukaschenko will er auch nur das beste für seine Bevölkerung,. Genau wie unsere geliebten Führer das beste für uns wollen.;) Zwinkersmiley
        Naja und die Fakenews wie die Impfung schützt, nach der Impfung im Januar 2021 ist die Pandemie beendet, Kimmich ist nicht geimpft, Lauterbach ist ein Viruloge usw das hat den Regierungen auch eine Menge Geld gekostet.Bei Werbeträger wie Kimmisch schätze ich mal ca 400.000€- 700000€ müsste diese Aktion gekostet haben.

    • Rob-Otter

      #Mungo

      „..damit die NATO, zusammen mit der Ukraine, den Ring um Russland noch enger schnalle kann“.

      Deshalb sind dort auch ca. 100.000 russische Soldaten.
      Wenn sie mit dem „Ring“ anfangen, sind dort nicht nur Sodaten mit Panzern……

        • Corona2019

          @ – Mango 16:56

          Bei dem Eigentor bin ich mir noch nicht sicher, wenn keiner mehr das Gas abnehmen würde, was bleibt ihm dann noch?.
          Eigentlich könnte ganz Europa es so wie Frankreich machen, und mit Strom heizen.
          Das würde uns sehr unabhängig machen, ist aber leider mit der Technik die wir heute haben, ohne Kernkraftwerke nicht zu schaffen.
          Und in Russland weiß man natürlich auch dass wir das nicht machen werden.
          Kein Grund ob jetzt in Russland oder Belarus sich an der politischen Spitze daneben zu benehmen. Und Sanktionen können natürlich auch anders aussehen.

            • Spetsnaz

              Das Wichtigste nicht vergessen: Ein Land, das stolz ist auf das, was es ist! Ein Land, das Ehre kennt. Im Gegensatz zum progressiven Westen, der sich hasst und dem alle Lügen und Heucheleien gut sind um sich selbst zu zerstören, weil – siehe erster Satzteil.

              • Corona2019

                @ – Mango 11:38

                Ein Land das sich selbst versorgen kann?
                Stimmt, ein minimaler teil, kann sich selber dort sehr gut mit Millionen versorgen, indem es dem Rest der Bevölkerung nichts übrig lässt.
                Sie können zwar jetzt schreiben dass das bei uns auch so ist, nehmen Sie dann aber Belarus oder Russland für mindestens ein Jahr als Hauptwohnsitz, dann werden auch Sie den Unterschied schnell erkennen.

                • @Corona2019. Da ich schon oft in Russland (Moskau, Omsk,Irkutsk) war, sowie auch aus anderen Gründen, habe ich eine gewisse Affinität zum russischen Volk. Wenn ich dreißig Jahre jünger wäre könnte ich mir vorstellen auch dorthin auszuwandern.

    • Großvater Schiff

      Der alte Traum des Anglo-Amerikanischen Establishments… Seit 100 Jahren versucht es Russland einzunehemn, weswegen es ja die bolschevistische Revolution förderte. Großvater Schiff (vom ekligen Senatoren Adam Schiff, der immer so bescheuert guckt) war der Banker, der Lenin höchst persönlich Millionen $$$ in Stokholm übergab.
      Unter Putin wird das wohl nichts, da kann die Nato auch noch so stänkern wie sie will.

  4. Hans Eichelberg

    „Moskau, 19. Dez (Reuters) – Das russische Finanzsystem kann der zweitgrößten Bank des Landes zufolge einen vom Westen wegen des Ukraine-Konflikts angedrohten Ausschluss vom internationalen Zahlungssystem Swift wegstecken. „Natürlich werden wir überleben“, sagte der Chef der VTB Bank, Andrej Kostin, am Sonntag dem staatlichen Fernsehsender Rossija 1. „Es wäre eine sehr ernste Maßnahme. ‚Unfreundlich‘ wäre noch zu milde ausgedrückt.“ Er halte einen solchen Schritt aber nicht für wahrscheinlich.

    Die USA und ihre westlichen Verbündeten haben Moskau vor ernsten wirtschaftlichen Folgen gewarnt, sollte Russland in die Ukraine eindringen. Im Raum steht dabei auch, Russland von Swift abzuschneiden, das für den globalen Geldfluss sehr wichtig ist. Russland hat sein eigenes Bankinformationssystem eingerichtet, bekannt als SPFS. Sollte der Ausschluss von Swift erfolgen, sollen so Turbulenzen eingedämmt werden. Zuvor hatte bereits der Chef des größten russischen Geldhauses Sberbank, German Gref, Berichte als Unsinn zurückgewiesen, wonach neue US-Sanktionen sich auf Moskaus Fähigkeit auswirken könnten, Rubel in Dollar und andere Währungen umzutauschen.

    Russische Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine haben im Westen Besorgnis ausgelöst. US-Präsident Joe Biden hat seinen russischen Kollegen Wladimir Putin vor einer militärischen Eskalation der Ukraine-Krise gewarnt. Die Regierung in Moskau verneint Invasionspläne. Sie fordert eine Zusicherung des Westens, militärische Aktivitäten in der Ukraine und Osteuropa aufzugeben und auf eine Erweiterung der Nato zu verzichten.
    Die Nato müsse ihre Truppen auf die Positionen von 1997 zurückziehen.“

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