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Für die Terroranschläge vom 22. März 2016 in Brüssel werden mehrere Angeklagte schuldig gesprochen

25.07.2023, Belgien, Brüssel: Laurence Massart, Gerichtspräsidentin, leitet die Urteilsverkündung im Prozess um die Brüsseler Terroranschläge vom 22. März 2016. Foto: Olivier Matthys/Pool EPA/AP/dpa

AKTUALISIERT – Im Prozess um die islamistischen Anschläge 2016 in Brüssel haben die Geschworenen mehrere der zehn Angeklagten des terroristischen Mordes schuldig gesprochen. Das verkündete Gerichtspräsidentin Laurence Massart am Dienstagabend.

Sechs Angeklagte wurden für terroristischen Mord verurteilt, drei von diesem Vorwurf freigesprochen. Über die Strafen soll ab September entschieden werden.

Bei den Terroranschlägen vom 22. März 2016 am Flughafen Zaventem und in einer Metrostation starben 32 Menschen, 340 wurden verletzt. Das Urteil wurde von einer zwölfköpfigen Jury nach mehr als zweiwöchigen Beratungen ohne Kontakt zur Außenwelt gefällt.

Die Geschworenen entschieden auch, die Angeklagten für drei weitere Todesopfer zur Rechenschaft zu ziehen, die nach den Anschlägen gestorben waren – etwa nach langer Krankheit oder durch Suizid. Die offizielle Zahl der Todesopfer erhöht sich damit von 32 auf 35.

25.07.2023, Belgien, Brüssel: Rechtsanwalt Michel Degrève (l-r), der Angeklagte Smail F. und der Angeklagte Ibrahim F. sprechen mit Journalisten, nachdem die Brüder für unschuldig erklärt wurden. Foto: Nicolas Maeterlinck/Belga/dpa

Es wird davon ausgegangen, dass einer der zehn Angeklagten mittlerweile wohl in Syrien gestorben ist. Acht Angeklagten vor Gericht wurde 32-facher terroristischer Mord, versuchter terroristischer Mord an fast 700 Menschen sowie die Beteiligung an Aktivitäten einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Dem neunten legte die Staatsanwaltschaft lediglich den dritten Punkt zur Last.

Vor den Anschlägen in Brüssel hatten Extremisten bei einer Anschlagsserie am 13. November 2015 in Paris 130 Menschen getötet und 350 weitere verletzt. Die Anschläge in Paris und Brüssel wurden wohl von derselben Terrorzelle eingefädelt, daher standen von den in Paris Verurteilten auch sechs in Brüssel vor Gericht – unter anderem der Hauptangeklagte im Pariser Prozess, Salah Abdeslam.

Das öffentliche Interesse an dem Prozess mit mehr als 900 Nebenklägern war riesig. Deshalb wurde der Prozess in umgebauten Räumlichkeiten des früheren Nato-Hauptquartiers im Nordosten der Hauptstadt geführt. (dpa)

14 Antworten auf “Für die Terroranschläge vom 22. März 2016 in Brüssel werden mehrere Angeklagte schuldig gesprochen”

    • Zahlen zählen Fakten

      Es erscheint etwas lang, oder?

      Bei der Zeitdauer kann es durchaus sein, dass der Täter, falls schuldig gesprochen, bereits senil oder tot ist.
      Bedeutet das, dass es sich lohnt, als 60 Jähriger oder 60Jährige kleine Mädchen oder kleine Jungen zu vergewaltigen, weil man bei der Urteilsverkündigung vielleicht schon tot ist?

      Wer kennt eigentlich die genaue Definition von „Rechtsbankrott“?

    • Lieber Willi

      Weil die Angeklagten teilweise zwischenzeitlich auch in Frankreich vor Gericht standen und dort verurteilt wurden. Abdeslam kann ja nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Außerdem braucht es schon einige Zeit um einen solchen Prozess mit 900 Nebenklägern zu organisieren. Außerdem: Wo ist das Problem? Die Herren waren doch in Haft – nun ist das Urteil gesprochen und gut ist.

    • Lieber Willi

      Hier noch eine Hilfestellung: Am 18. März 2016 wurde er in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek gefasst. Am 27. April 2016 wurde er von Belgien nach Frankreich ausgeliefert. Bei einer Polizeirazzia drei Tage vor seiner Festnahme war er einer von drei Terrorverdächtigen, die auf die Polizisten schossen, wofür er am 23. April 2018 in Brüssel wegen versuchten terroristischen Mordes zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Der eigentliche Terrorprozess begann im September 2021 in Paris. Am 29. Juni 2022 wurde Abdeslam zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.

      Er hat nun LL in Frankreich und bald, neben den bereits abgeurteilten 20 Jahren, wohl auch nochmal LL in Belgien.

      • „Lieber Willi“, sie sind ein richtiger Spielverderber, der die schöne Blase der Forums-Harmonie stört, die versammelte Ahnungslosigkeit durch Fakten irritiert. Unglaublich. Danke!
        (Aber nützen wird es nichts.)

  1. Die Wahrheit

    Wenn man so vielen unschuldigen Menschen Leid angetan hat, dann braucht man keinen jahrelangen und teuren Prozess mehr. Da hilft direkt eine Steinigung nach dem altem Gesetz. Unsere hart verdienten Steuergelder für solche Menschen noch ausgeben, nein, da habe ich schon keine Lust mehr, zu arbeiten. Dieses Geld wäre besser im Pflegesektor aufgehoben!!! Diese Terroristen akzeptieren unsere Gesetze nicht, dann brauchen sie auch nicht nach unseren Gesetzen abgeurteilt werden. „Zahn um Zahn, Auge um Auge“ wie es schon vor einigen Tausend Jahren in der Bibel steht. Da kenne ich kein Pardon!!!

        • Die Wahrheit

          Da glaubt der Kommunist noch tatsächlich an den Weihnachtsmann. Unsere Gerichtsbarkeit ist was von….
          Schau dir doch mal das Strafmaß an, was die Täter für Tat um den armenl Studenten erhalten haben. Ein Witz hoch 2..
          Kommunist, wo lebst du eigentlich.???
          Fernab der Realität!!!!!

          • Videomaterial

            Der Hammer war doch vor wenigen Wochen, als der Momo aus Kelmis, der im November 2020 dem ‚Slam Treue schwor und bekannt gab, er würde Polizisten töten, frei gesprochen wurde. Es lag Videomaterial vor, also BEWEISE, und doch nichts… Justiz in Belgien? Nein, non, nee!
            Übrigens, der andere, der im November 2020 gleichzeitig verhaftet wurde (in Eupen), wurde vor 2 Monaten auch wieder in Eupen verhaftet. Er hatte das Gleiche vor wie damals…

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