Am Freitag ist in Anderlecht der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Terrorist Mohamed Abrini gefasst worden. Der 31-Jährige steht im Verdacht, sowohl an den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris als auch an denen von Brüssel am 22. März 2016 beteiligt gewesen zu sein.
Aufgewachsen ist der Belgo-Marokkaner Albrini in Molenbeek. Er war ein Jugendfreund der Brüsseler Selbstmordattentäter Ibrahim und Khalid El Bakraoui. Ibrahim sprengte sich am 22. März auf dem Flughafen Zaventem in die Luft, Khalid in der U-Bahn-Station Maelbeek.
Die Tageszeitung Le Soir berichtete, Abrini sei der „Mann mit Hut“, also der dritte Flughafen-Attentäter von Brüssel, dessen Fluchtweg nach dem Anschlag in Zaventem am 22. März man auf einem am Donnerstag von der föderalen Polizei veröffentlichten Video verfolgen kann, bis sich seine Spur um 9.50 Uhr verliert (siehe Artikel an anderer Stelle „Mann mit Hut: Polizei rekonstruiert Fluchtweg des dritten Attentäters von Brüssel [VIDEO]“).
Mohamed Abrini. Foto: Föderale Polizei
Mohamed Abrini ist auf dem Foto einer Überwachungskamera zu sehen, das am 11. November 2015 – also zwei Tage vor den Anschlägen in Paris – an einer Tankstelle in Ressons im Norden der französischen Hauptstadt gemacht wurde. Begleitet wurde er von keinem Geringeren als Salah Abdeslam, der inzwischen gefasst wurde, in Untersuchungshaft sitzt und auf seine Auslieferung an Frankreich wartet.
Spuren von Abrini fanden die Ermittler in zwei Wohnungen in der Brüsseler Gemeinde Schaerbeek. Es seien Fingerabdrücke und DNA sichergestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Auch in einem der Renault Clios, die während der Paris-Attentate genutzt wurden, fanden sich Spuren.
Nach Angaben des flämischen TV-Senders VRT wurde neben Abrini noch ein zweiter Verdächtiger festgenommen, der am 22. März in Brüssel an dem Anschlag auf die U-Bahn-Station Maelbeek beteiligt gewesen sein könnte. Dabei soll es sich um den Schweden Osama Krayem handeln.
Zum möglichen Fahndungserfolg gratulierte auch der Königspalast. Noch vor der offiziellen Stellungnahme der Staatsanwaltschaft erklärte der Palast über Twitter: „Glückwünsche an alle, die die Festnahme von zwei mutmaßlichen Terroristen ermöglicht haben.“
Bei den Anschlägen am Brüsseler Flughafen und in einem U-Bahn-Wagen waren am 22. März 32 Menschen getötet worden. Die Terrorserie von Paris am 13. November vergangenen Jahres kostete 130 Menschen das Leben. Die Urheber der Bluttaten standen nach Erkenntnissen der Ermittler in Verbindung. In beiden Fällen bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat zu den Anschlägen, die in Syrien, im Irak und in Libyen große Gebiete beherrscht.
Einige Medien meldeten, es seien zusätzlich zu Abrini und Krayem noch drei weitere verdächtige Personen festgenommen worden. Am Samstag wurde die Festnahme eines sechsten Verdächtigen bekanntgegeben. (cre)
Nachfolgend noch einmal das neue VIDEO (mit Kommentar in niederländischer Sprache), auf dem der Fluchtweg des mutmaßlichen dritten Zaventem-Attentäter rekonstruiert wird:
Jetzt kann man endlich abends noch mal aus dem Haus gehen.
Mit Hut?
Wenn er nicht schon wieder draussen ist.Unter strengen auflagen,wie es immer so schön heist.