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EM 2024: Tedesco nominiert nicht Vermeeren, wohl aber Keita für die Qualifikationsspiele gegen Österreich und Schweden

12.09.2023, Belgien, Brüssel: Belgiens Romelu Lukaku (l) klatscht im Spiel gegen Estland mit Nationaltrainer Domenico Tedesco ab. Foto: Virginie Lefour/Belga/dpa

Belgiens Nationalcoach Domenico Tedesco hat am Freitag sein Aufgebot für die beiden EM-Qualifikationsspiele in Wien gegen Österreich (13. Oktober) und in Brüssel gegen Schweden (16. Oktober) bekannt gegeben. Es gibt nur eine Änderung im Vergleich zu den letzten Länderspielen in Aserbaidschan und gegen Estland.

Ein Sieg gegen Österreich oder ein Unentschieden gegen Schweden würde den Roten Teufeln reichen, um sich einen der ersten beiden Plätze in ihrer Gruppe und damit ihre Teilnahme an der nächsten Europameisterschaft in Deutschland zu sichern.

Die Medien hatten vor der Pressekonferenz am Freitag auch fest mit einer Änderung gerechnet, aber es ist nicht die, die sie erwartet hatten: Zwar nominierte Tedesco einen Spieler von Landesmeister Royal Antwerp, jedoch nicht den 18-jährigen hochtalentierten Arthur Vermeeren, der von einer Vielzahl von europäischen Topclubs beobachtet wird, sondern den 21-jährigen Mandela Keita.

17.06.2023, Belgien, Brüssel: Belgiens Jeremy Doku (l) in Aktion in der EM-Qualifikation gegen Österreich. Foto: Kurt Desplenter/Belga/dpa

Tedesco begründete die Entscheidung für Keita wie folgt: „Angesichts der nächsten Spiele denke ich, dass Mandela Keita zu unserer Spielweise und den Bedürfnissen der Mannschaft passt. Seine Stärke im Mittelfeld kann sehr wertvoll sein.“

Dass Vermeeren bei der U21-Auswahl bleibt, ist für den Deutsch-Italiener vor allem eine Frage des Profils: „Es ist ein anderer körperlicher Stil. Schweden und Österreich spielen viel mit zweiten Bällen. Deshalb haben wir einen Spieler geholt, der auf diese Herausforderung gut reagieren kann.“

Eine weitere Frage bezog sich auf Yannick Carrasco, der von Atlético Madrid nach Saudi-Arabien gewechselt ist. Für Trainer Tedesco stand dessen Nominierung bisher nie infrage. „Ich habe Yannicks Begegnungen mit Al-Shabab gesehen. Er ist schon sehr wichtig für seinen Verein und hat direkt einen Einfluss gehabt. Er hat sich als entscheidend erwiesen und wir brauchen ihn, weil er für uns wichtig ist. Er ist immer noch derselbe Spieler, der bei Atlético Leistung gebracht hat. Und das wird er bei den Roten Teufeln wieder beweisen können.“

09.09.2023, Aserbaidschan, Baku: Yannick Carrasco (l) genießt trotz seines Wechsels nach Saudi-Arabien das Vertrauen von Trainer Domenico Tedesco. Foto: Bruno Fahy/Belga/dpa

Tedesco entschied sich dafür, an der Innenverteidigung nichts zu ändern. Er berief erneut Wout Faes in sein Aufgebot. Zinho Vanheusden von Standard Lüttich ist trotz zuletzt guter Leistungen nicht dabei und muss sich noch etwas gedulden. „Zinho steht auf unserer Liste mit 35 Namen. Wir kennen ihn und verfolgen ihn. Er war sehr lange verletzt. Das Wichtigste ist, dass er weiter Spielpraxis bekommt. Er hat die Qualität, um zurückzukommen und wichtig zu werden. Aber es wäre nicht das richtige Timing gewesen, ihn jetzt schon zu nominieren.“

Was Youri Tielemans betrifft, der in der Premier League bei Aston Villa keinen Stammplatz hat, so macht sich Tedesco keine Sorgen. „Aston Villa spielt nicht nur am Wochenende, sondern auch in Europa. Gestern hat er 90 Minuten gespielt. Das reicht mir. Es ist egal, ob er in der Premier League oder in Europa spielt.“

Erleichtert ist der Coach darüber, dass Rekordtorschütze Romelu Lukaku mit AS Rom nach seinem komplizierten Sommer einen Topverein gefunden hat. „Ich bin sehr zufrieden mit seiner Situation. Zwei Tage vor seiner letzten Nominierung hatte er noch keinen Verein. AS Rom ist eine große Mannschaft, er hat einen Trainer, der viel Vertrauen in ihn hat – und er trifft, aber das ist ja nichts Neues.“ (cre)

Das Aufgebot der Roten Teufel

Torhüter: Koen Casteels (Wolfsburg), Arnaud Bodart (Standard Lüttich), Matz Sels (Racing Straßburg), Thomas Kaminski (Luton Town)

Abwehr: Jan Vertonghen (RSC Anderlecht), Ameen Al-Dakhil (Burnley), Zeno Debast (RSC Anderlecht), Wout Faes (Leicester City), Arthur Theate (Stade Rennes), Timothy Castagne (Fulham)

Mittelfeld: Youri Tielemans (Aston Villa), Amadou Onana (Everton), Orel Mangala (Nottingham Forest), Olivier Deman (Werder Bremen), Mandela Keita (Antwerp)

Angriff: Romelu Lukaku (AS Rom), Loïs Openda (RB Leipzig), Michy Batshuayi (Fenerbahce), Johan Bakayoko (PSV Eindhoven), Dodi Lukebakio (FC Sevilla), Leandro Trossard (Arsenal), Yannick Carrasco (Al-Shabab), Charles De Ketelaere (Atalanta), Jérémy Doku (Manchester City)

10 Antworten auf “EM 2024: Tedesco nominiert nicht Vermeeren, wohl aber Keita für die Qualifikationsspiele gegen Österreich und Schweden”

  1. Österreich auswärts und Schweden in Brüssel werden zwei wichtige Gradmesser werden. Unsere Nationalelf hat den Umbruch relativ schnell und schmerzfrei geschafft. Mit einem fitten Lukaku strahlen wir beim Gegner immer noch jede Menge Respekt aus. Aber Selbstläufer sind diese beiden Spiele nicht. Ich tippe mal auf vier Punkte.

    • @Pitstop: Belgien braucht keinen Eden Hazard mehr. Der hat seit vier Jahren nichts mehr gerissen. Und die nächste Generation der Roten Teufel mit Spielern wie Onana, Vermeeren, Openda und anderen ist wahrscheinlich noch stärker als die sogenannte Goldene Generation. Hazard war immer ein Faulenzer und zeigt auch jetzt, dass er keiner ist wie De Bruyne oder Vertonghen.

      • Nö, Belgien braucht kein Eden Hazard „mehr“
        Aber gebraucht’s hat’s ihn.
        Ich gehöre vielleicht nicht zu den Leuten die an guten Tagen applaudieren und sich in schlechten Zeiten wegdrehen.
        Er hat grossen Anteil an den Erfolgen der letzten Jahre. Unabhängig davon, was seit seiner Verletzung, in Real gelaufen ist.
        Richtig ist sicherlich, wenn er mit mehr Ehrgeiz ausgestattet wäre, er noch viel mehr hätte erreichen können. Das weiss er selbst und äussert sich auch so.
        Zweifellos haben wir viele neue Talente die eventuell noch mehr erreichen, als die sogenannte Goldene Generation.
        Für mich kein Grund das Interesse an seinem weiteren Werdegang zu verlieren. Und wenn es nur ein Statement: „Das war’s “ – sein wird

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