Gesellschaft

Tageszeitungen weiter auf Talfahrt: Le Soir -7%, Dernière Heure -7,7%, Grenz-Echo -2,7%

Zeitungsausgaben von L'Avenir, La Meuse, Le Soir und Grenz-Echo. Foto: OD

Das CIM (Centre d’Information sur les Médias) hat in der vergangenen Woche die aktuellen Verkaufszahlen der belgischen Tageszeitungen veröffentlicht. Sie betreffen das zweite Quartal des Jahres 2014. Die Tagespresse verliert weiter an Auflage, mittlerweile zum Teil auch in Flandern, und die Verluste können durch Online-Abos nur zu einem kleinen Teil aufgefangen werden.

Während die Tageszeitungen der Verlagsgruppe Sudpresse (u.a. La Meuse) jubeln, weil sie auf Jahresbasis bei der bezahlten Verbreitung (Diffusion payante) nur 1,28% eingebüßt haben (Print + Online zusammen), haben Le Soir und La Dernière Heure fast schon dramatische Verluste von über 7% bzw. 7,7% zu beklagen.

Bei Le Soir und DH geht es schon lange bergab. Le Soir feiert sich selbst zwar gerne und oft als Aushängeschild des seriösen Journalismus, als „journal de référence“, doch was die Brüsseler Zeitung in den letzten Jahren an Auflage verloren hat, ist schon enorm. Und der Trend weiter nach unten scheint nicht aufzuhalten zu sein.

Das Verlagsgebäude des Grenz-Echo in Eupen. Foto: OD

Das Verlagsgebäude des Grenz-Echo in Eupen. Foto: OD

Das Grenz-Echo verlor im zweiten Quartal 2014 im Jahresvergleich 2,72% und verkaufte laut CIM-Angaben insgesamt 9294 Exemplare täglich (Abonnements und Einzelverkauf, Print und Online).

Im belgischen Durchschnitt beliefen sich die Verluste der Tagespresse auf 1,5%, im französischsprachigen Landesteil auf fast 4%, was sehr viel ist, zumal die Online-Verkäufe mit berücksichtigt wurden. Nach Angaben des CIM bringt es das Grenz-Echo derzeit auf 113 verkaufte Online-Ausgaben pro Tag.

Würde man nur die Print-Exemplare heranziehen, hätte Le Soir zum Beispiel innerhalb eines Jahres 6254 Bezieher verloren (8,7%).

Die Hoffnung der Zeitungsverleger, die Verluste bei der gedruckten Auflage durch Online-Abos aufzufangen, erfüllte sich bisher nicht bzw. nur zu einem kleinen Teil. Le Soir zum Beispiel bringt es bei der bezahlen Verbreitung im Online-Bereich auf insgesamt 6798 Exemplare (Abos + Einzelverkauf). Jedoch verliert die Zeitung fast ebenso viele gedruckte Exemplare in nur einem Jahr. Hinzu kommen Verluste bei den Werbeeinnahmen.

Verkaufszahlen im 2. Quartal 2014

Nachfolgend einige Verkaufszahlen (Stand 2. Quartal 2014, Jahresvergleich in Prozenten). Die Angaben werden übrigens von den Verlagen selbst in Form einer ehrenwörtlichen Erklärung geliefert (in der Hoffnung, dass sie auch stimmen…):

  • Sudpresse: 99.791 (-1,28%)
  • L’Avenir : 84.838 (-2,14 %)
  • Le Soir : 72.522 (-7,06 %)
  • La DH : 49.713 (-7,75 %)
  • La Libre : 37.434 (-4,54 %)
  • L’Echo : 16.424 (-2,59 %)

Frankophone Tageszeitungen insgesamt: -3,96 %

———————

  • Het Laatste Nieuws 286.104 (-0,21 %)
  • Het Nieuwsblad 254.915 (-0,55 %)
  • Standaard 99.591 (+0,51 %)
  • De Tijd 39.758 (+0,73%)

———————

  • Grenz-Echo 9.294 (-2,72 %)

———————

Belgien insgesamt: -1,5 %

 

54 Antworten auf “Tageszeitungen weiter auf Talfahrt: Le Soir -7%, Dernière Heure -7,7%, Grenz-Echo -2,7%”

    • Absolut zutreffend; Ich bin sicher, dass in erster Linie die Menschen keine Lust mehr auf diese unertägliche einsitige Berichterstattung haben. Hier geht es sich zu allererst um Weltpolitik. Die Journalisten schreiben systemtreu und eigentlich unterscheiden sich Zeitungen in keinster Weise auf deren Inhalte. Daher, lasst den Mist liegen!

  1. 21.Jahrhundert

    Es war doch klar vorhersehbar, dass die Ära der „gedruckten Tageszeitung“ zu Ende geht.
    Wer kauft denn noch eine Tageszeitung, wenn er heutzutage via PC/Mac, iPad, Smartphone usw. die Möglichkeit hat, innerhalb von einer halben Stunde, überall die (für ihn) wichtigsten Tagesinformationen WELTWEIT lesen zu können…Falls er ein Thema „vertiefen will“ klickt er einfach auf die dazugehörigen Links. So liest man eben Tageszeitungen heute!

    • @21.Jahrhundert: Im Internet findet man zu großen Themen einige kleine Häppchen, zu regionalen Ereignissen meistens überhaupt nichts. Oder haben Sie heute im Internet schon etwas gelesen, was in unserer Gegend geschehen ist oder geschehen wird. Gut, kann sein, dass Sie das nicht interessiert. Aber so denken längst nicht alle.

      Die Verlage sind ja nicht verrückt, sie müssen mit ihrer (meist sehr aufwendigen) Arbeit Geld verdienen. Eine Tageszeitung ist durch nichts zu ersetzen, auch und besonders was die Qualität des Lesens angeht.

      • @21.Jahrhundert: Fast keine einzige renommierte Zeitung schaltet seine Artikel kostenlos frei. Wie oben erwähnt, bekommt man einen Einführungstext zu lesen. Wer den ganzen Text lesen will, muss zahlen.

        @karlh1berens: Ihre Eltern werden nicht ewig leben und beim Bäcker oder in der Kneipe müssen Sie etwas bestellen, sonst gibt’s auch nix zu lesen. Außerdem muss die Zeitung, die sie interessiert, gerade frei sein. Dann lese ich für kleines Geld doch lieber meine eigene Zeitung, die ich zudem zu jedem Zeitpunkt hervorkramen kann.

        • @ Logisch: Im Internet findest du heute alles, so viel können die Zeitungen gar nicht bringen. Außerdem sind Zeitungen schrecklich langsam. Und man muss zum Briefkasten bei Wind und Wetter ;)

          • @Wind: Es ist natürlich schwer, die Vorteile einer Zeitung einer Mehrheit von Nicht-Zeitungslesern näher zu bringen. Außerdem interessieren sich die meisten jungen Leute nicht mehr für’s Lesen, ob online oder auf Papier. Meistens aus Bequemlichkeit. Deshalb ist es sowieso sinnlos, für das gedruckte Wort zu argumentieren. Ich kenne die Vorzüge der Zeitung seit 50 Jahren und ich kenne auch die Vorzüge des Internets, und beide ergänzen sich in ihrer ganzen Pracht. Ich möchte auf keine der beiden Formen verzichten.

            • So ist es, „Logisch“.Bin da ganz Ihrer Meinung. Ich denke auch manchmal, dass so ein GE-Abo nicht ganz billig ist, aber wie gesagt, online kann , jedenfalls für mich, nicht die Tageszeitung ersetzen. Da muss jeder für sich selbst entscheiden, darüber zu diskutieren bringt nicht viel.Dass die Printmedien in mittelbarer Zukunft mit (finanziellen) Problemen zu kämpfen haben werden, steht allerdings auch außer Zweifel

  2. Gerard Cremer schreibt NIE an seinen Lesern vorbei. Kann er gar nicht. Er macht Geld, indem er die Vorurteile seiner Leser wiederholt und aufbläht. Genau wie BILD. Toll ! Genau das hat Ostbelgien gefehlt.

    • R.A. Punzel

      @Bild-Blöd: Anscheinend hat Ihnen der Gérard Cremer auch gefehlt. Ansonsten, warum steigern Sie sich in dessen, im Gegensatz zum G-E meist orthografisch fehlerfreien, literarischen Ergüsse rein?

    • Alain Niessen

      kann ich nur zustimmen, Hauptsache die Frisur von Messi sitzt! Schreckliche Berichterstattung, die hier geboten wird, allerdings laden die Reaktionen immer wieder zum Verweilen und zum Schmunzeln ein…

  3. Heinz Günter VISE

    @ Blötschkopp

    Welcher Inhalt muss weg ? Inhalt vom PO
    oder Inhalt der ZEITUNG ?

    Und hervorragend zum Reinigen des Pos :

    Ich finde Druckerschwärze von vielen Buchstaben auf den „4 Buchstaben“ eher
    unästhetisch …..

  4. Zappel Bosch

    Ich habe bisher immer gesagt, dass ich das GE-Abo nur beibehalte, um die einzige regionale Zeitung nicht ganz in die Arme des „roten Fürsten“ und seiner Proma AG zu treiben, wie’s ja schon mit dem BRF der Fall ist. Da das Projekt des Fürsten mit dem GE offensichtlich doch „durch ist“ – qua „Gefälligkeit“ zumindest, werde ich das Abo bei nächster Gelegenheit wohl kündigen (müssen) …

  5. Es reicht!

    Das Regierungsblatt (GrenzEcho) wird niemals finanzielle Schwierigkeiten bekommen dafür wird der MP sorgen? Wie wäre es mit einer neuen Grenz Echo Serie über die Urlaubsorte unserer Minister. Ausserdem könnte man Frau WIMMER als in einer Uniform des 1. Weltkrieges als Sanitäterin durch Eupen laufen lassen und die Reaktion der Bevölkerung testen?

  6. Zaungast

    Nun, die Redaktion des GE scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und „stromaufwärts“ schwimmen zu wollen.

    Um die Auflage zu steigern, versucht man, die Volksschüler zum Zeitungslesen zu bringen, mit „tollen“ „Abenteuer-Geschichten“ wie der über die angebliche Päpstin Johanna.

    Ein mittelalterlicher Holzschnitt, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt, wird gleich mitgeliefert.

    Das ist doch etwas anders als die Abenteuer von Petzi, Pelle und Pingo, die damals in dem Alter im GE lasen.

    Und die moderne Lebensphilosophie gibt es für die Kleinen gleich dazu:

    „Die Geschichte der Päpstin sollte ausdrücken: Wenn ihr ewig leben wollt, dann müsst ihr Kinder bekommen. Denn nur in euren Kindern könnt ihr weiterleben. Die Sache hat nur einen Haken: Nur Frauen können Kinder bekommen. Also müsste der Papst eine Frau sein.“

    Wenn ds kein Erfolgsrezept ist…

      • @Zaungast: Wenn schon ungenau, dann auch richtig. Nicht 90 % sondern zwischen 10 und 20 % sind dpa-Berichte. Prüfen Sie das ruhig mal.

        Und ja, die Zeitungsmacher in aller Welt versuchen seit vielen Jahren alles, um junge Leser zu gewinnen. Vergeblich. Die junge Generation liest nicht mehr. Sie schaut lieber Fernsehen, spielt im Internet und lässt sich von dubiosen, teuren Apps auf’s Glatteis führen. Schöne Aussichten, was den Intellekt der zukünftigen Generationen angeht. .

        • Zaungast

          Es ging ja um „gefühlte“ 90 Prozent.

          Ich will Ihnen gerne zugestehen, dass es ein paar Prozent weniger sind, aber etwa die gesamte Samstagsbeilage kommt 1:1 von dpa, desgleichen alle Themen, die über den (ost-)belgischen Tellerrand hinausgehen, und im Sportteil dominiert der sid.

          Da werden uns Artikel vorgesetzt, die auf bundesdeutsche Verhältnisse zugeschnitten sind, und die Redaktion macht sich nicht mal die Mühe, sie an unsere Realitäten anzupassen. Oder ist das verboten, von wegen Urheberrechten und so?

          • @Zaungast: 80 Prozent des Inhalts handelt über unsere Region und innerbelgischen Themen. Und die kommen garantiert nicht von der dpa oder sid, höchsten von belga, und das müssen die Redakteure übersetzen. Aber gut, das GE hat seit vielen Jahren einen schlechten Ruf, vor allem bei denen, die es nicht lesen weil sie nicht gerne lesen.

  7. Kundenpflege

    Probleme des regionalen GE sind hausbacken:
    – man legt zu viel Wert auf die Weltpolitik (da wird der Ostbelgier doch viel besser in den Nachrichten des Fernsehens informiert)
    – der Stil ist aggressiv geworden – vor allem die unerträglichen „stromaufwärts“-Storys machen mich stets wütend, predigen Sie doch von der „Kanzel“ herab und erachten den Leser als dumm.
    – die regionalen Themen müssen mehr gepflegt werden, da gerade hier bei den Menschen aus Ostbelgien Informationsbedarf vorherrscht. Lieber eine Veranstaltung in der Gegend mehr abdecken, als über ein Festival im entferntesten Flandern!
    – der Regionalsport sollte mehr Beachtung finden, während die Fußballberichterstattung zurückgeschraubt werden sollte. Es sind die wenigsten Menschen Fans der AS oder der Mannschaft aus Elsenborn. Andere Sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Turnen kommen zu wenig zur Geltung, haben aber ein entsprechendes Leserpotenzial. Auch das redaktionelle Ungleichgewicht zwischen Süden und Norden dient nicht wirklich der Sache.

    Nur wenn diese Punkte beherzigt werden, wird das regionale Printmedium Zukunft haben,

    Hier müssten sich die Redakteure und vor allem mal die Chefetage ernsthaft Gedanken machen.

  8. Réalité

    -Unverständlich,vor allem im G E ist,dass bei so vielen Redakteuren im Impressum,bei denen noch immer so viel Importware dabei ist!?
    Könnte ich als Arbeitgeber mir wohl ganz anders vorstellen!
    Da wären meine Leute wohl jeden Tag unterwegs um „Stoff“ zu besorgen!
    Da fehlt es an Dynamik und Arbeitswille,und zwar von der Spitze bis zum…Redakteur

  9. Unwissender

    @Réalité: Was wissen Sie denn schon, wie eine Zeitung entsteht und wie viel Personal dazu benötigt wird. 17 Redakteure müssen alles stemmen. Als erstes müssen Sie berücksichtigen, dass eine Zeitung sechsmal wöchentlich erscheint und NIE Urlaub macht. Außerdem ist der Sonntag ein ganz normaler Arbeitstag bei einer Zeitung, und dieser wird aus Kostengründen mit wenig Personal absolviert. Dann muss die Handvoll Redakteure auch noch viel Arbeit im Verborgenen erledigen, bei so vielen Beilagen. Nicht zuletzt müssen Sie alles selbst zu Papier bringen und die Seiten passgenau selbst gestalten. Ich bin mir sicher, nach einer Woche würden Sie wahrscheinlich vor lauter Stress das Weite suchen.

  10. Zaungast

    Kundenpflege bis

    Zu viel Wert auf die Weltpolitik? Im Gegenteil, ich vermisse wirklich seriöse Analysen der internationalen politischen und wirtschaftlichen Lage, die über die oberflächlichen Artikel von dpa hinausgehen.

    Aggressiver Stil? Nein, der ist noch viel zu sanft. Ich wünschte mir deutlich tiefer schürfende Recherchen, besonders, was die (ost-)belgische Politik angeht. Auf den Satiriker vom Dienst Thomas Evers und die Kommentare des Herrn Derwahl kann ich dagegen verzichten. Wo bleiben, so wie früher üblich, die dezidierten Leitartikel der Chefredaktion? Aber ich sehe ein, dass man in einem so kleinen Gebiet und bei einer Auflage von nicht mal 10000 Stück um jeden Abonnenten bangen muss und deshalb nach der Devise verfahren muss: „Allen wohl und niemand wehe.“

    Mehr regionale Themen? Für mich sind die ausreichend präsent. Jedes noch so kleine „Event“ wird doch schon am Donnerstag groß angekündigt und am Montag oder spätestens am Dienstag nochmals in aller Breite gewürdigt. Den Artikel über die Aufführung von „Max, der Meisterboxer“ durch den Theaterverein von Mackenhausen finden wahrscheinlich nur die Mackenhausener selbst interessant, während die Lontzener sicher lieber einen ganzseitigen Bericht über ihr letztes Schützenfest lesen würden.

    Mehr Regionalsport? Die Sportseiten überfliege ich nur, ob regional, national oder international, von Ausnahmen abgesehen. Ich kann aber verstehen, dass die Fans der AS oder die des FC Elsenborn von den Leistungen ihres Clubs nicht genug zu lesen bekommen können.

    Ungleichgewicht Nord-Süd? Das finde ich persönlich nicht. Schließlich hat der Norden nun mal auf allen Gebieten ein Übergewicht. Keiner wird verlangen, dass über den FC St. Vith so viel wie über die AS Eupen berichtet werden soll.

    Das alles ist natürlich rein subjektiv , und man sieht unschwer, dass es einer Quadratur des Kreises gleichkommt, eine Zeitung herzustellen, die es allen Recht macht…

    • Réalité

      @ Zaungast

      -Sie schreiben es so wie es ist,Zaungast!

      -Unsere winzige Kleingliedstaatsecke,ist sowas von klein,dass wir,angefangen bei unserer hohen Politik bis hin zu den Medien,nicht mehr wissen wovon wir zu regieren und zu berichten hätten…..!?
      Alles ist dermassen aufgebläht und miteinander verschwistert und verwandt,dass der Stoff ausgeht!

      -Trotzdem halten wir krampfhaft daran fest!
      -Eben drum…weil wir hart arbeiten…und eine Menge davon haben…..!??

      • @Réalité: Man kann auch alles kaputtreden. Ich jedenfalls ziehe meinen Hut vor der Handvoll Redakteure des GE, die auch heute wieder eine informationsreiche, ausgewogene und unterhaltsame Ausgabe zustande gebracht haben. 28 Seiten prall gefüllt und ohne Werbung, da fehlt wirklich nichts. Vom Weltgeschehen bis hin zum Hinweis, welche Straßen wann, wo und weshalb gesperrt sind ist alles drin. Und das Fernsehprogramm der nächsten Woche gibt es gratis dazu. Wenn so viel Information nicht 1,20 Euro wert sind, dann weiß ich es nicht. Wer da noch meckert, ist eben kein wirklicher Zeitungsleser.

        • R.A. Punzel

          @Logisch: Ohne dpa, Reuters oder wie die Copy&Paste-Dienste alle heißen, würden die prall gefüllten (sic) Seiten des GE auf ein Doppelblatt reduziert. Dass die Reeperbahn in Hamburg für den „Durchgangs“verkehr gesperrt wurde, ist natürlich eine weltpolitische und dramatische Info, die dem weltoffenen Abonnenten untergejubelt werden muss.

          Dass das Witzfigurenkabinett der DG sich wieder mal total daneben benimmt, kann natürlich nicht kritisch hinterleuchtet werden. Warum? Du: Kritischer Journalist – Ich: Politischer Rohrkrepierer, aber mach dich fertig.

          Von der handvoll, auf ihre Rente wartender, GE-Arbeitnehmer kann ich wirklich keinen Jagdhund-Instinkt wahrnehmen.

          Kritische Berichterstattung verschließt sogar den Schofförposten bei und für unserem allseits geliebten Möchtegerndiktator.

          • Réalité

            @ R.A.Punzel

            treffend geschrieben R.A.Punzel!

            Die Samstagsbeilage ist pure Kopie.Alles importierte Seiten.
            Einzig der Monatsreport von Herrn Heinen über das Restaurant,Anfang des Monats ist gut!
            Monatsausgabe ist voller Reklamen und Bilder,daher kein Lesestoff.Ist eher ein Wochenspiegel bzw.Kurier Journal.Aber keine Tageszeitung!
            Dann Haufenweise Mediamarkt Reklame,deren Seiten sogar durchnummeriert sind.Da meint man mal viel Lesestoff vor sich zu haben,aber nein!
            Kein Leitartikel,keine Ideen=tote Hose!
            Echolinio rettet die Sache auch nicht mehr,denn Kinder waren und sind keine Zeitungsleser mehr!

  11. Bescheuert

    Beim Soir ist inzwischen weder die Zeitung gut noch der Internetauftritt. Bei dem sind die meisten Artikel verschlüsselt, also nur Abonnenten vorbehalten. Außerdem muss man stets eine lästige Werbung wegschalten. Das kann auf Dauer nicht die richtige Lösung sein.

  12. karlh1berens

    Jetzt werden sogar die Leserbriefe anmoderiert. Das letzte was ich machen würde : mich vom GE anmoderieren lassen. Naja, mit Ausnahme vielleicht auf einer Podiumsdiskussion in Wahlkampfzeiten…

    • KH Berens, da muss ich Ihnen recht geben. mir ist auch nicht ganz klar, was diese Anmoderation in der Rubrik Leserbriefe im GE eigentlich soll. Wo liegt da der Fortschritt? Oder fiel denen in der GE-Redaktion einfach nichts Besseres ein?

      • Die Anmoderation ist eingeführt worden, um den Leser den Einstieg in das Thema zu erleichtern. Manchen Leserbrief verstand man nämlich nicht, weil er in Zusammenhang mit einem vorherigen Leserbrief stand, den man aber längst vergessen hatte. Viele Schreiber machen außerdem den Fehler, viel zu spät oder manchmal auch gar nicht auf den Punkt zu kommen. Wie man bei einem Thema schon im ersten Satz richtig auf den Punkt kommt, zeigt OD bei jedem seiner Artikel. Testet es ruhig mal. Da braucht dann auch keiner was anzumoderieren. Gekonnt ist eben gekonnt.

        • @Logisch. Ich abonniere das GE schon seit 2 Jahren nicht mehr. Es fehlt mir überhaupt nicht. Wenn was Wichtiges passiert, kriegt man das schon mit. GEnet, OD, BRF…. Die berichten ja auch, und das kostet nichts. Das GE-Abo kann man sich getrost sparen.

          • @Digi: Natürlich braucht man das GE nicht wie Luft und Wasser zum leben. Trotzdem haben Zeitungen auch im Zeitalter des Internets einen Mehrwert, denn für 1,20 Euro wird man bequem und umfassend und für unsere Region auf den Punkt informiert. Es ist eben ein Produkt wie viele andere, dass man sich kauft oder nicht.

            @Leser: Was die Leserbriefe angeht, würde die Redaktion die allermeisten mit Sicherheit am liebsten gar nicht veröffentlichen. Viele müssen erst mühselig verbessert werden, andere sind uninteressant und manche ganz einfach unverständlich geschrieben. Der eine anmoderierte Satz hilft zumindest ein wenig, die Qualität dieses Extra-Services, den die meisten anderen Zeitungen erst gar nicht bieten, etwas zu steigern.

        • Die Anmoderation bei GE-Leserbriefen schafft nur Verwirrung. Bei einem einzelnen Leserbrief geht es ja noch, aber wenn es mehrere gibt, wird es schon schwieriger. Dann heißt es: „Nachdem Horst Meyer zum Nahostkonflikt seine Meinung geäußert hatte, meldete sich Paul Müller zu Wort. Auf dessen Leserbrief antwortet heute Peter Schumacher.“ Wo liegt das der Fortschritt?

        • Moderator

          Beispiel von Anmoderation im GE zu einem Leserbrief von Frank Bosch. Da wird in der Anmoderation sogar gemeldet, dass sich Frank Bosch „nach längerer Abwesenheit“ zurückgemeldet hat: „Frank Bosch aus Eupen meldet sich nach längerer Abwesenheit in der Leserbriefspalte zurück.“ Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Bosch über diese Anmoderation sehr glücklich war.

    • @karlh1berens

      Da das Grenz-Echo ja nur die Vertreter der im Parlament sitzenden Parteien zu den Podiumsdiskussionen einläd besteht da, Gott sei Dank, keine Gefahr. Oder üben Sie bereits sozialdemokratische Diktion in der Hoffnung den Dicken beerben zu können und auch mal in den Genuss einer Einladung zu kommen?

      • karlh1berens

        Nur zur Information : wir hatten Wahlen in Belgien. Keine Einladung bekommen ? Nicht böse sein, vielleicht klappt’s nächstes Mal. Soviel Engagement bei OD sollte honoriert werden.

  13. Dem Grenz-Echo geb ich eher noch eine Chance als den überregionalen Titeln. Bestimmte lokale Informationen findet man am ehesten dort, wenn es einen denn interessiert. Die Informationen aus Le soir oder La libre findet man auch im Internet, mit dem Unterschied, dass das Internet nicht versucht, einen ständig zu erziehen und zu manipulieren.
    Auf deutsche Medien will ich jetzt nicht eingehen, die sind noch viel schlimmer.

  14. Wer jetzt glaubt das wäre neu irrt sich.
    Der folgende Text stammt von Otto Reutter aus den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

    Durchfliegt man heut achtlos ’ne Zeitung,
    Bedenkt man wohl selten einmal:
    Wie plagt sich da täglich die Leitung
    Mit samt dem Betriebspersonal!

    Die ganze Geschicht‘ – die lohnt sich nicht-
    Was herrscht für ’n Betrieb — in ’ner Redaktion —
    Die Setzer – die Drucker- die Expedition –
    Und sechs Redakteure – die sitzen umher – und einer steht –
    ’s der Sitzredakteur – Und da wird nun geschrieben — in einem fort —
    Ein großer Artikel – von Mode und Sport –
    Und von Kunst ein ganz kleiner —
    Denn das liest ja doch keiner
    Und Politik — und Börsenkritik –
    Und dann der Roman — was wird da getan!
    Wird rumgestrolcht und heimlich erdolcht —
    Und »Fortsetzung folgt« –
    Und Telegramme – Erdbeben-Malheur –
    Mit tausend Toten – wolln Sie noch mehr? –
    Zweitausend Mann – kommt gar nicht drauf an –
    dann das Lokale — mit Raub und Mord—
    die Leiche habn sie — der Mörder ist fort —
    und noch zehn Seiten – mit Schwindel und Pleiten –
    und Sterbefällen – ’s wird alles gebracht,
    was uns morgens beim Kaffee — Vergnügen macht.
    und könn’n sie’s nicht schildern — dann bringn sie’s in Bildern –
    die sind oft so schön — so schwarz auszusehn —
    ist kein Hindernis — ’s steht ja drunter, wer’s ist-
    Und so gebn sie sich Müh — bis morgens früh
    Und wer kriegt’s in die Hand? Der Abonnent!

    Der überfliegt’s fünf Minuten in irgend ’ner Eck
    Dann läßt er’s Blatt liegen auf irgend ’nem Fleck-
    Oder er nimmt’s noch zu irgend ’nem Zweck–
    Weg!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern