Gesellschaft

Vor 50 Jahren der „Summer of Love“: Das Jahr 1967 veränderte die Welt

Die Hippie-Jugend Ende der 1960er Jahre. Foto: Shutterstock

Wenn vom „Summer of Love“, dem Sommer der Liebe, die Rede ist, denkt so mancher an das Jahr 1968 und die große Revolte in den Universitäten und in den Fabriken oder auch an den Sommer 1969 mit dem legendären Woodstock-Festival, das sich in zwei Jahren zum 50. Mal jährt.

Der wahre „Summer of Love“ war aber der von 1967, als die sogenannte Hippie-Bewegung in den USA auf ihrem Höhepunkt angelangt war.

Der Ausdruck versucht, das Lebensgefühl zu beschreiben, das im Sommer 1967 im kalifornischen San Francisco herrschte.

„San Francisco“

Als Beispiel dafür gilt der 1967er Song „San Francisco“, gesungen von Scott McKenzie, geschrieben von John Phillips, Sänger von „The Mamas and the Papas“:

„If you’re going to San Francisco,
be sure to wear some flowers in your hair.
If you come to San Francisco,
Summertime will be a love-in there.“

Stundenlang hörten auch bei uns junge Menschen mit einem Ohr an ihrem Transistorgerät den Hit von Scott McKenzie – immer und immer wieder.

Foto: Shutterstock

In Ostbelgien gab es den „Summer of Love“ zu jener Zeit nur vereinzelt. Die Jugend war 1967 hierzulande größtenteils noch sehr angepasst. Erst in den Siebzigern brachen auch bei uns viele junge Menschen mit den starren Vorstellungen der Generation ihrer Eltern.

1967 gilt als ein Wendepunkt in der westlichen Gesellschaft. Im Januar wurde in Berlin die Kommune 1 gegründet, die eine Abkehr von der traditionellen Kleinfamilie propagierte. Mitte April gaben die Rolling Stones ihr erstes Konzert in Zürich.

Zur selben Zeit demonstrierten in New York Massen gegen den Krieg in Vietnam. Der Boxer Muhammad Ali (Cassius Clay) weigerte sich vor laufenden Kameras, in Vietnam Kriegsdienst zu leisten.

Ende April feierte das Musical „Hair“ in New York Premiere. Das Stück zeigte eine Hippie-Kommune, die gegen die verkrustete Gesellschaft aufbegehrt, den Krieg in Vietnam ablehnt und ein neues Zeitalter ausruft.

Viele musikalische Perlen

Die Beatles veröffentlichten das Album „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“. Weitere musikalische Perlen kamen von den Doors, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Pink Floyd oder den Rolling Stones.

1967 war auch das Jahr, in dem der Künstler Andy Warhol in New York seine Factory gründete.

Kurzum, mit dem „Summer of Love“ 1967 veränderte sich die Welt, und zwar grundlegend. Ein neuer Zeitgeist prägte unsere Gesellschaft. (cre)

Nachfolgend ein VIDEO mit Bildern vom „Summer of Love“ und dem legendären Song „San Francisco“ von Scott McKenzie:

24 Antworten auf “Vor 50 Jahren der „Summer of Love“: Das Jahr 1967 veränderte die Welt”

  1. Marcel Scholzen eimerscheid

    Ein Beitrag voller Nostalgie. Die Hippies von damals sind aber irgendwann an die Fleischtoepfe des Mainstream zurückgekehrt. Ein gutes Beispiel ist Bill Clinton, der es bis zum US-praesidenten gebracht hat. Der „Summer of Love“ war nichts anderes als die Manifestation eines gesellschaftlichen Umbruchs in Ost und West. Es war das letzte Aufflackern einer linken Hoffnung mit Ho Chi Minh, Mao Zedong und Che Guevara als Leitbilder. Und er war der Urknall des Linken Terrorismus der RAF und auch der Grünen. Nur hat die Linke all die Hoffnungen und Erwartungen nicht erfüllen können aufgrund zu vieler innerer Widersprüche. Die menschliche Natur wurde vollkommen ausser Acht gelassen. Nun haben andere dieses Vakuum gefüllt wie zum Beispiel diverse religiöse Gruppierungen. Besonders auffällig ist das Erwachen in der Islamischen Welt, das vor 50 Jahren niemand für möglich gehalten hat. Der arabische Nationalismus würde von den Islamisten vollkommen verdrängt.

    • Mischutka

      @ Jo wa ! :
      Stimmt zu 100 % ! Alles mitgemacht. Das stimmt schon traurig, wenn man daran zurückdenkt. Da hatte noch jeder „Angst“ vor der Gendarmerie, wenn man aus Aachen kam vor dem (belgischen) Zoll, höchsten Respekt vor den Eltern. Dann in (fast) jeder Straße eine Metzgerei/Bäckerei (oder sogar mehrere) wo alles noch per Hand gemacht wurde … Familienabende vor dem Fernseher (oder mit Gesellschaftsspielen) und am Wochenende ging es ab zum Tanzen und vieles was die Gesetze heute „verbieten“ war damals erlaubt. Jo wa, dat waren noch Zeiten ….
      MfG.

    • Pensionierter Bauer

      Eine wirklich tolle Zeit, neue Musikrichtungen, immer mehr Freiheiten, autoritäre Lehrer hatten es zunehmend schwerer da die Schüler immer selbstbewuster wurden, die allmächtigen Dorfpriester mussten erkennen dass sie der jungen Generation auch nicht mehr jeden Mist aufschwatzen konnten. Wir erkämpften uns von der durch die Nazis und der autoritären katholischen Kirche geprägten Generation immer weitere Freiheiten. Sätze wie „der Alte kann nur so frech sein wie ich es mir gefallen lasse“ oder „wer zweimal mit der Selben pennt gehört zum Establishment“ uva. machten damals unter uns die Runde.
      Leider sehe ich heute wie sich Gutmenschen schimpfende Ökofaschisten über die damals erkämpften Freiheiten hermachen. Wehred den Anfängen!

      • marcel scholzen eimerscheid

        Es stimmt, man muss aufpassen, dass viele der erkämpften Freiheiten nicht wieder verloren gehen. Wir werden heute nicht mehr bevormundet durch irgendwelche Dorfpriester oder andere Pfaffen. Die sind ganz zahm geworden, sogar richtig sympathisch. Dafür sind andere an ihre Stelle getreten, die wesentlich schlimmer sind. Zum Beispiel islamistische Terroristen oder irgendwelche Ökofanatiker, für die der vieldiskutierte Klimawandel ein Dogma ist, das man nicht anzweifeln darf und nicht nur eine wissenschaftliche These, die vor allem als Konjunkturmotor dienen soll. Die Diskussion darum zeigt auf, dass auch in der heutigen Zeit die Toleranz selbst bei diesen Menschen sehr begrenzt ist. Der einzelne Mensch wird heutzutage mehr bevormundet als früher. Die „kleinen Freiheiten“, wie Rauchen, Alkohol trinken, wurden immer mehr eingeschränkt. Zur Zeit besteht ein Widerspruch darin, dass man die Freiheit in unserer offenen Gesellschaft dadurch schützen will, indem man Freiheiten einschränkt und den einzelnen immer mehr kontrolliert.

      • Kein Eupener

        „Leider sehe ich heute wie sich Gutmenschen schimpfende Ökofaschisten über die damals erkämpften Freiheiten hermachen. Wehred den Anfängen!“

        So ändern sich die Zeiten, dieses Zitat hätte damals wahrscheinlich auch aus dem Mund so mancher Eltern/Älteren kommen können. Die Jugend hatte andere Visionen, so wie heute. Ein Generationenwechsel ist immer wieder notwendig und zum Glück der Lauf der Gesellschaft/Natur.

        • Pensionierter Bauer

          Unseren Eltern haben wir aber keine Freiheiten genommen. Wohl aber haben wir sie so manche nichtsnutzige Unterwürfigkeit ausgetrieben. Ich habe noch erleben dürfen dass meine Eltern sich darüber freuen konnten dass zB. der Dorfpriester immer freundlicher wurde und er ihnen nicht mehr böse war wenn sie Sonntags im Heu arbeiteten statt ins Hochamt zu gehen. Auch konnte mein Vater sich ganz offensichtlich an den freizüger gekleideten Damen erfreuen. Wenn man heute durch die Städte schlendert sehe ich immer mehr tief verhüllte Frauen umher laufen. Was ich dann nicht verstehe ist, dass diese dann auch noch von den Ökos, die sich seinerzeit aus der freizügigen Hippiebewegung heraus bildeten, in ihrem tun unterstützt werden.

    • Pensionierter Bauer

      Ja Opi du scheinst noch zu der prüden Generation meiner Eltern zu gehören. Wahrscheinlich gefallen dir dann auch die komplett verhüllten Damen unserer uns bereichernden Neubürger.
      Im übrigen sei gesagt dass seinerzeit noch lange nicht alle mit Rauschmittel rumhantierten.
      Ich selbst habe nur dem Alkohol gefröhnt und ansonsten die sich neu auftuenden Freiheiten ausgelebt
      .

  2. Ja,ja Satire gehört eben dazu. Aber prüde bin ich nicht.Muss ja die Generation erlebt haben Jahrgänge 45-50 die anderen war ja noch zu jung. Kann mich erinnern damals in den 60. Jahren als 16-20jährige in schwarzen Hosen die enorm unten weitesten und mit kleinen rosaRöschen bedruckt waren . Und Musik von Deep Purpel , Jimi Hendrikx , Stones usw auf Veranstaltungen erklangen. War wenigstens besser als was jetzt für eine Zeit sich abspielt. Wie wird die heutige Zeit in 40~50 Jahren wohl definiert . NEUE WELT der UTOPIE vielleicht. Neue Sprache „He Aue bist de agro ist aber echt krass“. Neue Kommunikation: I-Phone Internet usw. Neue Modetrend: Micky Maus Heftchen auf dem ganzen Körper tätouiert ,Irokesenhaarschnitt,Sozialhilfe Hatz IV , und Verblödung der Menschheit zu 90% wovon die anderen 10% sich bereichern( Bill Gates, Zuckerberg und Konsorte).Dann lieber nochmal was Nostalgie einatmen…….

    • Süßstoffberg will ja aus dem Fratzenbuch eine Art neue Religion machen. Er versteht sich als eine Art Gott. Und jeder konvertiert… Das letzte Mal, als die „Jugend“ ein Zeichen setzte war vor 25 Jahren, mit dem „Grunge“, das allerdings in Nullkommanix vom Mainstrean einkassiert und in „Showtime!“ tranformiert wurde. Seitdem hat die Jugend nur noch eins im Kopf: Me-myself-I. Den Hippies 1967-1969 kann man noch verzeihen, aber danach hätten sie’s wissen müssen. Die Alt-Hippies sind heute die Schlimmsten Kapitalisten – und Politiker.

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