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Trotz Punktabzugs: Südafrika mit seinem belgischen Trainer Hugo Broos löst Ticket für WM

14.10.2025, Südafrika, Mbombela: Die Nationalspieler von Südafrika tragen ihren belgischen Coach Hugo Broos auf Schultern nach dem Qualifikationsspiel gegen Ruanda. Foto: Sydney Mahlangu/BackpagePix/belga

Noch bevor sich die belgische Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2026 qualifizieren wird, was zu 99 Prozent im November der Fall sein wird, hat bereits ein Belgier das Ticket für die Endrunde in USA, Mexiko und Kanada gelöst. Die Weltmeisterschaft findet vom 11. Juni bis 19. Juli 2026 statt und wird erstmals mit 48 Nationen ausgetragen.

Südafrika nimmt trotz eines Punktabzugs erstmals seit dem Turnier-Heimspiel 2010 wieder an einer Fußball-Weltmeisterschaft teil. Am letzten Spieltag der Qualifikation sicherte sich die Mannschaft des belgischen Trainers Hugo Broos das Ticket für die Endrunde im kommenden Jahr dank eines 3:0 (2:0) gegen Ruanda in Mbombela.

Die Südafrikaner überflügelten nach Toren von Thalente Mbatha (5. Minute), Oswin Appollis (26.) und Evidence Makgopa (72.) noch das Überraschungsteam aus Benin, das vor den abschließenden Begegnungen in Gruppe C auf Platz eins gelegen hatte. Die Auswahl des deutschen Trainers Gernot Rohr musste sich in Nigeria 0:4 (0:2) geschlagen geben und verlor nach einem Dreierpack von Victor Osimhen von Galatasaray Istanbul die Spitzenposition noch. Mit einem Sieg hätte sich Benin erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifizieren können.

Der Belgier Hugo Broos wird nach dem Gewinn der Afrika-Meisterschaft 2017 von den Spielern von Kamerun auf Händen getragen. Foto: Belga

Das schaffte nun Südafrika, obwohl der Verband zuvor drastisch bestraft worden war. Nötig wurde das, weil im März verbotenerweise der eigentlich wegen einer Gelb-Sperre nicht einsatzberechtigte Profi Teboho Mokoena gegen Lesotho aufgeboten wurde. Nachträglich wurde aus einem 2:0-Sieg ein 0:3, drei sichere Punkte gingen verloren.

Bei den vergangenen drei Turnieren in Brasilien (2014), Russland (2018) und Katar (2022) waren die Südafrikaner nicht dabei. Bei der WM im eigenen Land vor gut 15 Jahren war bereits in der Vorrunde Schluss. Auch bei den beiden WM-Teilnahmen zuvor reichte es nie für einen Platz in der K.-o.-Runde.

Hugo Broos war als Spieler und als Trainer äußerst erfolgreich. Als Spieler des RSC Anderlecht und später des FC Brügge gewann der heute 73-jährige Belgier zweimal den Europapokal der Pokalsieger (1976 und 1978) sowie einmal den UEFA-Cup (1983). Er wurde außerdem viermal belgischer Meister (1972, 1974, 1981 und 1988) sowie fünfmal belgischer Pokalsieger (1972, 1973, 1975, 1976 und 1986). Broos gehörte auch der legendären belgischen Nationalmannschaft an, für die er es auf 24 Einsätze brachte. Bei der WM 1986 in Mexiko wurde er mit den Roten Teufeln Vierter.

Als Trainer wurde Broos mit dem FC Brügge und dem RSC Anderlecht dreimal Meister (1992, 1996 und 2004) und mit dem FC Brügge zweimal Pokalsieger (1995 und 1996). Viermal wurde er in Belgien zum Trainer des Jahres gewählt. Vor allem gewann er 2017 mit der Nationalmannschaft von Kamerun den Afrika-Cup. (cre/dpa)

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