Die von der Stadt Eupen erhobene Steuer auf Leichentransporte wird abgeschafft. 100 Euro wurden für jeden Leichentransport auf dem Eupener Stadtgebiet verlangt.
Dies meldete das Grenz-Echo unter Berufung auf Finanzschöffe Philippe Hunger (PFF).
Die „merkwürdige Steuer“ (Radio Salü) hatte im März 2015 sogar im Ausland von sich reden gemacht. Sie galt sowohl für Menschen, die in Eupen wohnen und sterben, als auch für Auswärtige, die zum Beispiel im Eupener Krankenhaus behandelt wurden und dort verstorben sind.
Die Steuer ging auf die Kutscherzeit zurück. Damals machte sie auch tatsächlich Sinn. Zu jener Zeit wurden die Leichenkutschen von Pferden gezogen, die auf der Straße jede Menge Pferdeäpfel zurückließen, die entfernt werden mussten.
Dies ist heute nicht mehr der Fall – oder nur noch ganz selten. Im Juli 2014 wurde in Eupen zum ersten Mal nach 12 Jahren für den Transport eines Sarges zum Friedhof an der Simarstraße wieder eine Totenkutsche eingesetzt (siehe Foto unten).
32.000 Euro pro Jahr
Die Steuer auf Leichentransporte bescherte der Stadt Eupen eine „todsichere“ Einnahme von 32.000 Euro pro Jahr.
Übrigens: Bis 2013 galt die Leichentransport-Steuer nur für Eupener Einwohner. Dann aber änderte die (heutige) Stadtratsmehrheit die Regelung dahingehend ab, dass sie für alle Anwendung fand, die auf dem Gebiet der Stadt verstorben waren. „Wir wollten alle gleich behandeln – egal, ob es Eupener sind oder sie aus einer anderen Gemeinde kommen“, begründete Finanzschöffe Philippe Hunger (PFF) die Ausweitung der Steuer auf Nicht-Eupener in der Presse.
Heute sagt Hunger, man müsse „gegenüber dem Bürger korrekt bleiben“. Deshalb werde die Steuer auf Leichentransporte, die eigentlich noch bis 2019 erhoben werden sollte, abgeschafft. (cre)
Respekt
Toll, da wird in 2013 eine Steuer erhöht und für alle eingeführt, um diese dann 2 Jahre später wieder abzuschaffen. Da soll mal einer die Logik verstehen! Sieht so eine durchdachte Finanzplanung aus?
@ Steuer
Niemand verbietet den uns Regierenden aus ihren Fehlern zu lernen.
Danke, dieser Schritt war länst fällig. Man hat schon genug Leid, wenn ein Angehöriger stirbt und anschließend noch bezahlen, um den lieben Verstorbenen nach Hause zu bringen, das ist mehr als schlimm.
Respekt vor dieser Entscheidung. Die Eupener Mehrheit lernt aus ihren Fehlern und gib sie auch zu. Ich hoffe nur, dass die fehlenden Einnahmen von 32.000 EUR nicht auf andere Steuern umgelagert werden.
@ Harie
Vermutlich hat Irgendeiner der rechnen kann festgestellt das die Beitreibung dieser Steuer den Erlös auffrisst
Und der nächste Schritt ist sicherlich die Herabsetztung der Gemeindesteuer um 1%.
Diese wurde ja von der aktuellen Mehrheit heraufgeschraubt …