Nachrichten

2:1-Sieg in Essen – Traumstart für Alemannia Aachen in 3. Liga

Anton Heinz (Alemannia Aachen) jubelt nach dem Tor zum 1:2. Foto: picture alliance / dpa

AKTUALISIERT – Fußball-Drittligist Alemannia Aachen ist perfekt in die neue Saison gestartet. Der Aufsteiger gewann zum Auftakt bei Rot-Weiss Essen 2:1 durch zwei Tore von Anton Heinz.

Im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße feierten die Schwarz-Gelben nach ihrer Rückkehr in die 3. Liga einen Einstand nach Maß.

Nach einer umkämpften, aber chancenarmen Anfangsphase hatte RWE die erste Möglichkeit im Spiel. Lucas Brumme brachte von der linken Seite einen Freistoß an die Kante des Fünfmeterraums zu Schultz (18.), der den Ball aber nicht richtig traf.

Aachen nutzte dagegen seine erste Chance zur Führung – und profitierte dabei von einem groben Schnitzer von Essens Kaparos. Der Mittelfeldspieler verlor vor dem eigenen Strafraum den Ball an Aachens El-Faouzi, der nach rechts zum frei stehenden Heinz (28.) passte. Dieser traf trocken unten rechts ins Eck.

Aachens Trainer Heiner Backhaus. Foto: picture alliance/dpa

Essen hatte wenige Minuten später die passende Antwort parat. Eine Ecke von Arslan fand am zweiten Pfosten Vonic (36.), der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. RWE blieb am Drücker: Arslan (40.) verfehlte mit einem Freistoß knapp das Tor.

Nach der Halbzeitpause war Aachen besser im Spiel. RWE fiel gegen die hoch stehenden Aachener spielerisch wenig ein, Torchancen gab es lange nicht.

In der 74. Minute schlug die Alemannia erneut zu – und wieder machte es RWE den Gästen leicht. Nach einem langen Abschlag von Aachens Keeper Marcel Johnen nahm Kevin Goden den Ball auf der rechten Seite mit und flankte flach in die Mitte, wo Heinz (74.) die Kugel am zweiten Pfosten über die Linie grätschte.

In der Schlussphase wurde die Partie noch etwas ruppiger. Die Alemannia bereitete den Essenern weiter große Probleme. Zwei Minuten vor Spielende hatte Wintzheimer nach einer Brumme-Flanke eine Riesenchance zum Ausgleich, scheiterte aus elf Metern aber am Pfosten.

Für Alemannia Aachen geht es nun mit einem Heimspiel weiter: Am Samstag, 10. August, ist der SC Verl ab 14.00 Uhr auf dem Tivoli zu Gast. Eine bessere Werbung für die Heimpremiere in der 3. Liga als dieser Auswärtssieg in Essen hätte die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus nicht haben können. (wdr.de/cre)

„Alemannia Aachen ist ein großartiger Verein mit großartigen Fans“: Colin Kraft zum Start der 3. Liga

Alemannia Aachen startet am Samstag in eine neue Saison. Nach 11 Jahren in der Regionalliga sind die Schwarz-Gelben endlich wieder Drittligist.

Los geht es am Samstag um 14 Uhr mit einem Auswartsspiel bei Rot-Weiss Essen. Was sich in der Zwischenzeit auf dem Tivoli getan hat, mit welchen Ambitionen die Schwarz-Gelben in diese Meisterschaft gehen und ob die Alemannia nach der Euphorie um den Aufstieg mehr Interesse in Ostbelgien weckt, darüber sprach „Ostbelgien Direkt“ mit Colin Kraft, einem der größten Ostbelgien-Fans des Aachener Traditionsklubs.

OD: Colin Kraft, was kann man Aachen zutrauen in der Saison 2024/2025 ? Wo landet die Alemannia am Ende der Saison?

Colin Kraft (r) mit Michael Hamacher (l, Marketing Alemannia Aachen) und Trainer Heiner Backhaus (M) bei der Aufstiegsfeier im Aachener Rathaus. Foto: privat

Colin Kraft: Es geht erst einmal ums Ankommen. In der Liga gibt es mit u.a. 1860 München, Rot-Weiss Essen, Arminia Bielefeld, Energie Cottbus, Dynamo Dresden, VfL Osnabrück oder 1. FC Saarbrücken so tolle Vereine… Das werden großartige Spiele, auf die ich mich sehr freue. Nur so viel: Nach dem Aufstieg in die 2. Liga 1999 war ich am Tivoli, als wir am 1. Spieltag nach einem 4:1 gegen die Stuttgarter Kickers Tabellenführer waren. Am 2. Spieltag verloren wir 0:5 in Bochum und verabschiedeten die Mannschaft trotzdem mit stehenden Ovationen aus dem Ruhrstadion. Eines ist klar: Mit der Alemannia wird’s nie langweilig!

OD: Spiegelt sich die Aufstiegseuphorie auch beim Verkauf von Dauerkarten wider?

Kraft: In der letzten Saison konnte Alemannia in der 4. Liga einen Zuschauerschnitt von rund 20.000 Zuschauern vorweisen – und das in der 4. Liga! Aktuell wurden knapp 16.000 Dauerkarten für die Saison verkauft – und da kommt sicherlich noch einiges dazu. Das ist Wahnsinn! Der Tivoli war und ist unabhängig von der Ligazugehörigkeit schon immer ein besonderes Erlebnis gewesen. Aber das Interesse zeigt mit Recht: Alemannia Aachen ist wieder da!

OD: Das Niveau der 3. Liga ist natürlich höher als das der Regionalliga. Hat sich die Mannschaft weiterentwickelt?

Das Aachener Tivoli-Stadion ist wieder eine Fußball-Hochburg. Foto: Colin Kraft

Kraft: Nicht jedes Spiel wurde letzte Saison überragend gewonnen. Das hat sicherlich jeder gesehen, ist im Fußball aber zweitrangig, solange die Ergebnisse stimmen. In der 3. Liga wird es schwieriger, auf diese Weise dauerhaft viele Punkte zu holen. Zudem war es ja nicht unbedingt die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus, weil er erst während der Saison das Traineramt übernommen hat. Ich bin froh, dass der Verein Backhaus halten konnte. Ein toller Trainer und großartiger Typ, der ein „perfect Match“ für den Verein darstellt.

OD: Hat sich Aachen verstärkt?

Kraft: Wichtig ist, dass man trotz Abgänge (u.a. Uzelac, Müller), die in meinen Augen stärksten Spieler wie Hahnrats, Heinz oder Bakhat halten konnte. Es gibt dazu einige vielversprechende Neuzugänge wie Gaudino, Benschob, Bahn oder Goden, die viel Qualität und Ligaerfahrung mitbringen. Es gibt aber auch zahlreiche Spieler, die sich noch weiterentwickeln können. Ob es reicht, wird sich zeigen. Insgesamt aber eine superinteressante Mannschaft!

OD: Gibt es auch nennenswerte Abgänge? Oder ist Aachen so einzigartig, dass niemand gehen wollte?

Kraft: Aachen ist in jedem Fall einzigartig. Aber gerade nach dieser Saison ist es als Fan schwer, wenn Teile der Aufstiegsmannschaft gehen (müssen). Zum Beispiel Basti Müller, der für die Alemannia lange gespielt und viele Tiefen mitgemacht hat. Aber so ist nunmal das Geschäft. Es muss weitergehen!

OD: Spüren Sie deutlich mehr Interesse aus Ostbelgien für die Alemannia?

02.02.2024, Nordrhein-Westfalen, Aachen: Vorstellung des Ostbelgien-Tags vom 24. Februar 2024 auf dem Aachener Tivoli (v.l.n.r.): Initiator Colin Kraft, Marketingmanager Michael Hamacher, Geschäftsführer Sascha Eller und Aufsichtsratsvorsitzender Marcel Moberz. Foto: Alemannia Aachen

Kraft: Ja. Als ostbelgischer Fußballfan interessiert man sich sowieso in der Regel für die AS Eupen, Roda Kerkrade oder Alemannia Aachen. Das Interesse war immer da und steigert sich im Erfolgsfall ja fast von allein. Im Februar durfte ich mit Michael Hamacher (Marketing Alemannia Aachen) den Ostbelgientag bei Alemannia Aachen organisieren. An diesem Tag haben wir das euregionale Unternehmernetzwerk um den Verein herum vorgestellt. Die 50 Plätze für ostbelgische Unternehmen waren auf Anhieb vergeben. Das hat gezeigt, dass die Alemannia als Netzwerk in der Euregio ein echter Player ist.

OD: Wie steht es finanziell um Alemannia Aachen? Ist das Gröbste überstanden?

Kraft: Sicherlich steht Alemannia bei so vielen Zuschauern und der Ligazugehörigkeit finanziell besser da als noch vor einigen Jahren. Damit das aber so bleibt, ist es wichtig, weiterhin konzentriert, besonnen und authentisch zu arbeiten. Die Verantwortlichen um den Aufsichtsratsvorsitzenden Marcel Moberz und Geschäftsführer Sascha Eller haben in den letzten Jahren sehr viel richtig gemacht. Es macht große Freude, mit ihnen und dem Verein zu arbeiten und es fällt leicht, sich als Fan oder Unternehmer mit der Alemannia zu identifizieren. Das Stadion war früher eine große finanzielle Bürde. Jetzt bietet diese Infrastruktur hervorragende Möglichkeiten, um zu wachsen. Alemannia ist ein großartiger Verein mit großartigen Fans. Ecken und Kanten gehören aber auch dazu – das macht ihn aus. (cre)

Wissenswertes zum Start der Saison 2024/2025 in der 3. Liga: Traditionsvereine und die erste Trainerin im deutschen Profifußball

Viel Tradition, unveränderte Anstoßzeiten und Deutschlands erste Trainerin im Profifußball: Die neue Saison in der 3. Liga beginnt. Wer schafft den Sprung in die Zweitklassigkeit? Wer verschwindet aus dem Profigeschäft? Die mit Traditionsclubs gespickte 3. Fußball-Liga startet am Wochenende in die neue Saison.

24.07.2024, Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Bernd Hollerbach, Chef-Trainer, beim Mannschafts-Fototermin des Fußball-Drittligisten FC Hansa Rostock. Der 54-Jährige war zuletzt in Belgien Coach von Excel Mouscron und Sint-Truiden. Foto: Bernd Wüstneck/dpa

– Tradition pur: Dynamo Dresden, die Münchner „Löwen“, Bielefeld, Saarbrücken, Absteiger Hansa Rostock, Aufsteiger Aachen und und und… Die Liste der Traditionsclubs in der 3. Liga ist lang – womöglich so lang wie noch nie zuvor seit Einführung zur Spielzeit 2008/2009. Fußballfans dürfen sich auf packende Duelle vor ausverkauften Stadien freuen. Der Zuschauerrekord aus der vergangenen Saison mit mehr als 9.700 Fans im Schnitt pro Spiel wackelt.

– Drei Zweitvertretungen: Ein Dorn im Auge sind vielen Fans die Zweitvertretungen von Erst- und Zweitligaclubs in der 3. Liga, die für wenig Zuschauer und kaum Attraktivität sorgen. Erstmals seit der Saison 2015/2016 sind wieder drei Zweitvertretungen dabei. Borussia Dortmund II hat den Klassenverbleib geschafft. Zudem spielen auch der VfB Stuttgart II als Meister der Regionalliga Südwest in der vergangenen Saison und Hannover 96 II drittklassig. Die Niedersachsen hatten sich als Meister der Regionalliga Nord in den Aufstiegsspielen in einem Elfmeter-Krimi gegen die Würzburger Kickers durchgesetzt und sind als erste Zweitvertretung eines Zweitligisten in der Geschichte der 3. Liga dabei.

– Novum durch Ingolstadts Trainerin: Ein besonderes Augenmerk der Öffentlichkeit wird in dieser Drittliga-Saison auf Sabrina Wittmann vom FC Ingolstadt liegen. Die 33-Jährige ist Deutschlands erste Trainerin im Profi-Fußball. Nach einer Interimsphase am Ende der vorigen Saison wurde Wittmann zur Cheftrainerin befördert. „Ich glaube, wie ich damit umgehe, das können vor allem Außenstehende wahrscheinlich besser bewerten als ich“, sagte sie.

27.06.2024, Bayern, Ingolstadt: Spieler des FC Ingolstadt laufen an Cheftrainerin Sabrina Wittmann (M) beim Trainingsauftakt zur Saison 2024/25 in der 3. Liga vorbei. Foto: Daniel Löb/dpa

– Finanzen bleiben ein Thema: Immer mal wieder hatten Clubs in der 3. Liga in der Vergangenheit Probleme mit der wirtschaftlichen Stabilität. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte deshalb in den zurückliegenden Jahren Änderungen beschlossen. So wurden unter anderem zur vergangenen Spielzeit die Vorgaben zur Eigenkapitalauflage verschärft. Schon zur Saison 2022/2023 wurde die Mindestkapazität für Stadien von 10.001 auf 5.001 Zuschauer reduziert. Kurz vor dem Start in die neue Spielzeit erhielt die 3. Liga aber einen Dämpfer. Der Wettanbieter Bwin ist als Vermarktungspartner abgesprungen, die Suche nach einem Nachfolger bislang erfolglos. „Es ist so, dass die Gesamtvermarktungserlöse dieses Jahr tatsächlich ein bisschen zurückgehen. Das bewegt sich im fünfstelligen Bereich“, sagte Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga.

– Anstoßzeiten: Die Anstoßzeiten gegenüber der Vorsaison bleiben unverändert. Auf ein Freitagabendspiel um 19.00 Uhr folgen am Samstag um 14.00 Uhr fünf Spiele. Am späten Nachmittag um 16.30 Uhr gibt es dann noch eine weitere Partie, ehe die drei restlichen Begegnungen am Sonntag um 13.30 Uhr, 16.30 Uhr beziehungsweise 19.30 Uhr angepfiffen werden.

– TV-Übertragungen: MagentaSport überträgt bis Sommer 2027 alle 380 Spiele pro Saison live, davon 312 exklusiv. 68 Spiele sind zusätzlich live im frei empfangbaren Fernsehen in der ARD und ihren Dritten Programmen zu sehen. Die ARD und die Landesrundfunkanstalten haben das Recht, zwei Livespiele pro Wochenende zu übertragen. Das Recht, Höhepunkte aller Spiele zu zeigen, haben außer den Live-Partnern auch DAZN, Sky und das ZDF. (dpa)

11 Antworten auf “2:1-Sieg in Essen – Traumstart für Alemannia Aachen in 3. Liga”

  1. Bei dem Namen Alemania Aachen bekomme ich Gänsehaut , der Verein hat mir viel Freude bereitet . Ja , der alte Tivoli , Vizemeister , mit tollen Spielern Roger Classen , Christian Breuer , Gerd Prokop , Klosterman , Thelen ,Ionescu um einige zu erwähnen und danach mit Andreas Brandts Scholz Rombach Eugen Hacht übrigens sind wir zusammen mit Klaus Dieter Convents gute Freunde geworden . Auf gehts Alemania ,zurück in die Bundesliga.

  2. Ermitler

    Traurig das sich ein Belgischer Lehrer und Poliktiker sich eher für ein Deutscherverein interessiert als für ein Belgischenverein und wo verdient er sein Geld ,natürlich nicht in Deutschland,schade.

  3. Dr Fritz van ut jen aunderstadt

    Herr Kraft ist doch damals in schlechten Zeiten von dannen gezogen. Die Alemannia läuft, da isser auch wieder da. Herr Kraft ist ein Fisch der nie gegen den Strom schwimmt.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern