Notizen

1:3 – Standard feiert in Eupen Wiederauferstehung

Eupens Regan Charles-Cook (r) könnte in Brügge von Beginn an zum Einsatz kommen. Foto: Belga

Die AS Eupen hat das Derby gegen Standard Lüttich verloren und muss sich nach dieser zweiten Niederlage in Folge in der Tabelle wieder nach unten orientieren. Die Schwarz-Weißen unterlagen am Sonntag vor prachtvoller Kulisse im Kehrweg-Stadion den „Rouches“ mit 1:3. Zwei vermeidbare Gegentore in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit leiteten die Eupener Niederlage ein.

Für dieses Derby nahm AS-Coach Florian Kohfeldt nur eine Änderung gegenüber der Niederlage beim KV Mechelen vor: Für Alfred Finnbogason, der nach zwei Länderspielen mit Island geschont werden sollte, kam Regan Charles-Cook von Beginn an zum Einsatz.

Die Eupener Startelf sah demnach wie folgt aus: Slonina – Paeshuyse, Pálsson, Davidson – Magnée, Lambert, Baiye, Van Genechten – Pantovic – Nuhu, Charles-Cook.

Beim Standard standen drei Neuzugänge in der Anfangself von Trainer Carl Hoefkens: Djenepo, Sowah und Hayden.

Merveille Bokadi von Standard Lüttich. Foto: Fahy/Belga/dpa

Die ersten zehn Minuten tat sich nichts. Ein vermeintlich gefährlicher Freistoß von Kanga wurde von der Eupener Mauer abgewehrt. Standard sorgte für Tempo, ohne jedoch zu Torchancen zu kommen. Nach 20 Minuten spielte sich das Geschehen vor allem in der Eupener Hälfte ab. Nach einem Foul an Nuhu sah Hayden Gelb.

In der ersten halben Stunde hatten die Gäste aus Lüttich mehr als 75 Prozent Ballbesitz. In der 34. Minute sorgte Dribbelkünstler Djenepo für die erste echte Torchance des Spiels. Zuvor hatte Eupens Torhüter Slonina etwas leichtfertig seinen Kasten verlassen, um eine Situation zu klären, die gar nicht mal so gefährlich war. Hätte Nurudeen einen solchen „Ausflug“ gewagt, wären die Zuschauer wohl sehr aufgebracht gewesen.

Kurz danach hatte auch die AS erstmals eine gute Möglichkeit durch Nuhu, aber Torhüter Bodart war auf dem Posten. In der 43. Minute startete die AS einen blitzschnellen Konter über Nuhu und Charles-Cook, der von Alzate regelwidrig gebremst wurde, was Schiedsrichter Lardot mit einer Gelben Karte sanktionierte.

Als sich alle Spieler und Zuschauer schon mit einem 0:0-Pausenstand abgefunden zu haben schienen, ging es Schlag auf Schlag – und Standard schlug in der Nachspielzeit zweimal zu: Erst war Davidson nach einem langen Ball von Kawabe in die Eupener Hälfte viel zu langsam gegen Kanga, der mit einem trockenen Schuss das 0:1 erzielte.

Standard-Coach Carl Hoefkens. Foto: Marius Becker/dpa

Es kam noch schlimmer für die AS, denn nach einem katastrophalen Fehlpass von Paeshuyse erhöhte Kawabe auf 0:2. Damit hatten zwei  Abwehrfehler auf Eupener Seite dem Spiel eine kaum noch erwartete Wende ermöglicht.

Zum Start in die zweite Halbzeit kam auf Eupener Seite Alloh für Van Genechten. Die AS zeigte sofort eine Reaktion und kam zu einer dicken Chance durch Charles-Cook, der aber an Torhüter Bodart scheiterte.

In der 57. Minute warf sich Eupens Innenverteidiger Pálsson in den Ball bei einem Schuss von Sowah.

Die AS Eupen übernahm jetzt mehr und mehr die Initiative. Standard lauerte auf Konter. In der 67. Minute verletzte sich Magnée nach einem Duell mit Djenepo. Für ihn kam Finnbogason. In der 69. Minute verhinderte AS-Schlussmann Slonina einen dritten Gegentreffer durch Kanga. Der dritte Gegentreffer fiel dann trotzdem in der 75. Minute durch Sowah, 0:3. Und danach kam es knüppeldick für die AS, denn nach Magnée musste auch Lambert verletzt vom Platz.

Eupen ließ sich von den Rückschlägen nicht aus der Fassung bringen und kam in der 79. Minute zu einem Torerfolg: Finnbogason verkürzte auf 1:3. Der Stürmer aus Island hatte in der 84. Minute sogar das 2:3 auf dem Kopf nach einer Flanke von Davidson, jedoch ging der Ball am zweiten Pfosten vorbei.

Schiedsrichter Lardot ließ 9 Minuten nachspielen. Paeshuyse gelang das 2:3, das aber nach zweimaliger Überprüfung durch den VAR wegen Abseits aberkannt wurde. So blieb es auch nach 16 (!) Minuten Nachspielzeit beim 1:3. (cre)

27 Antworten auf “1:3 – Standard feiert in Eupen Wiederauferstehung”

  1. mein schlechtes Gefühl vor dem Spiel wurde leider bewahrheitet. 2 dumme Abwehrfehler in der Nachspielzeit sind schon sehr kritisch.
    Zweite Hälfte war ordentlich, leider zu spät aufgewacht. Viele kleine Verletzungen bei der AS geben aber zu denken. Hoffentlich fallen nicht weitere Akteure aus.
    Da jetzt die 4 ganz grossen Gegner kommen, riskiert die AS nach sehr ordentlichem Start dann doch schnell wieder unten zu stehen.
    Heute hätte man punkten müssen aber die neuen Spieler von Lüttich geben denen schon einen deutlichen Mehrwert. Das war zu befürchten heute.
    Einzig schade dass man nach Brügge vor erneut guter Kulisse wieder nix ausrichten konnte. Nächstes Heimspiel kommt Anderlecht, dass dieses Jahr sehr viel stärker ist als die Jahre zuvor. Auch da wird einiges los sein aber auch da sehe ich uns eher auf der Verlierer Strasse. Irre mich aber sehr gerne

    • AS-FAN-KELMIS

      Treffender Kommentar Gerdfu. Aber die Aktion in der 1.Halbzeit mit Charles-Cook konnte man auch mit Rot bestrafen ??? oder sehe ich das falsch ?? Ebenfalls das AS-Tor in der Nachspielzeit, abseits oder nicht, jedenfalls sehr zweifelhaft……Man hat verloren, musste aber nicht unbedingt sein dem Spielverlauf nach….auch wenn viele das jetzt anders sehen…..

  2. Aufgrund der Neuverpflichtungen war klar, dass höchsten ein Unentschieden dein war. Lüttich bleibt nicht immer Schießbude die Saison über. Der dumme Fehlpass von Paeshuyss hätte nicht sein müssen aber das kennen wir von ihm spätestens aus dem Ostende-Spiel aus der letzten Saison. Im Endeffekt hat die bessere Elf gewonnen und wie zu erwarten, müssen die Punkte her gegen die weiteren, kleineren Teams, wie wir eines sind.

  3. RaymondW

    Der Standard hat verdient gewonnen! Eupen zu spät wach geworden! Schlimmer als der Punkteverlust sind die verletzten Spieler! Ich hoffe dass das Lazarett schnellstens kleiner wird! Für die nächsten (schweren) Spiele wird’s ansonsten recht kritisch!

  4. na ja,von Auferstehung der Lütticher will ich mal nicht sprechen,da gab es in der Nachspielzeit 2 Geschenke und ok 1 schönes Tor,dafür wurde das2 Tor der ASE aberkannt,was ich sehr bezweifle

  5. Cremer dieter

    es ist wie es immer ist in eupen ist jeder willkommen der vorher nichts auf der Kette bekommt bei uns klappt es immer unverständlich, Charles Cook wirklich nur als Joker zu gebrauchen wie kann es sein dass ein Stürmer bis auf den letzten 15 Minuten auf der bank versauert oder ein Deom erst ein paar Minuten vor Schluss reinkommt was für ein angsthasen Fußball

  6. Wieder mal dumm gelaufen. Die ultra-defensive Einstellung der AS in der ersten HZ war unklug und Lüttich konnte sich richtig schön „einspielen“. Da war definitiv ein Unentschieden drin, denn die Standard-Abwehr war alles andere als sattelfest. Von Neuzugang Milos Pantovic hatte ich mir wirklich mehr erwartet.

  7. Peter Müller

    Da ist das Spiel des Jahres wohl in die Hose gegangen. Na ja , die Punkte müssen anderswo geholt werden, und ab und zu und mal eine Überraschung einfahren. Da waren wohl schon einige mit den Gedanken beim Pausentee in der Kabine. Danach war das Spiel gelaufen. Schade das man das 0-0 nicht mit in die Kabine nehmen konnte, dann war noch alles möglich. Fast 15 Minuten Nachspielzeit ist schon eine Lange Zeit. Im Grossen und Ganzen hat sich noch nicht viel geändert. Denke wohl das es eine ruhige Saison für den Verein werden wird.

  8. 1. Halbzeit Eupen viel zu passiv, bisweilen ängstlich. Und dann 2 Tor Geschenke durch individuelle Fehler.
    2. Halbzeit etwas besser. Warum Finnbogason so lange auf der Bank. Hat Pantovic auch mitgespielt ? Im Endeffekt hat Lüttich doch verdient gewonnen.

  9. Kehrwegler

    Mangelhafte Chancenverwertung rächt sich immer… hätte man die Möglichkeiten in der ersten Halbzeit genutzt kann auch ein Abwehrpatzer verkraftet werden… eine insgesamt verpasste Chance, wobei die „einseitig blinden“ Schiedsrichter nicht gerade hilfreich für Eupen waren, aber diese Diskriminierung ist für jeden jungen oder erfahrenen Fußballspieler in Ostbelgien Alltag…

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