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Staatstrauertag: Belgien gedenkt der Opfer der Hochwasser-Katastrophe – König und Königin in Verviers

Bild links - 20.07.2021, Belgien, Verviers: Königin Mathilde (l) von Belgien und König Philippe von Belgien (M) begrüßen Anwohner während einer Gedenkzeremonie für die Opfer der massiven Überschwemmungen der letzten Tage. Bild rechts - 20.07.2021, Belgien, Brüssel: Die Flaggen vor dem förderalen Parlament hängen auf Halbmast. Fotos: Pool Eric Lalmand/BELGA/dpa - Laurie Dieffembacq/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Nach dem verheerenden Hochwasser, das unser Land in der vergangenen Woche heimgesucht und nach neuesten offiziellen Angaben bisher 31 Menschenleben gefordert hat, wurde in Belgien am heutigen Dienstag ein Tag der nationalen Trauer begangen.

Die Föderalregierung hat diesen Tag der Staatstrauer ausgerufen, um der Opfer der tödlichen Überschwemmungen vom vergangenen Mittwoch und Donnerstag zu gedenken. Um Punkt 12 Uhr ertönten die Sirenen der Rettungsdienste, gefolgt von einer Schweigeminute. Die Flaggen wurden auf Halbmast gesetzt.

20.07.2021, Belgien, Brüssel: Charles Michel (vorne M), Präsident des Europäischen Rates, steht mit den EU-Botschaftern im EU-Ratsgebäude für eine Schweigeminute, um den Opfern der jüngsten Überschwemmungen in Europa Respekt zu zollen. Foto: Virginia Mayo/POOL AP/AP/dpa

Der Dienstag werde „ein Moment sein, um über den schweren menschlichen Tribut nachzudenken, aber auch, um die gelebte Solidarität und das Gefühl der Einheit in der Bevölkerung zu begrüßen“, hatte Alexander De Croo betont.

Laut Daniel Bacquelaine, Bürgermeister von Chaudfontaine, könnte es sogar 36 Opfer geben. Eine offizielle Zeremonie fand um 11 Uhr in der Feuerwache der Rettungszone Vesdre-Hoëgne & Plateau in Verviers statt, an der neben König Philippe und Königin Mathilde auch der wallonische Ministerpräsident Elio Di Rupo und Innenministerin Annelies Verlinden teilnahmen. Die Stadt an der Weser und ihre Umgebung wurden von der Hochwasser-Katastrophe sehr hart getroffen, wie vor allem die Bilder aus Pepinster zeigen.

Die gesamte Bevölkerung war aufgerufen, von 12.01 bis 12.02 Uhr eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe einzulegen. Verschiedene Organisationen hatten bereits angedeutet, dass sie am Dienstag eine symbolische Geste machen werden, um ihre Unterstützung für die Betroffenen zu zeigen.

20.07.2021, Belgien, Verviers: Königin Mathilde (l) von Belgien begrüßt Vertreter von Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften während einer Gedenkzeremonie für die Opfer der massiven Überschwemmungen der letzten Tage. Foto: Pool Eric Lalmand/BELGA/dpa

So werden beispielsweise auf dem großen Jahrmarkt „Foire du Midi“ in Brüssel ab 19 Uhr die Musik und die Kirmes-Attraktionen für fünf Minuten eingestellt, während die Stadt Brüssel beschlossen hat, die für den 20. Juli, den Tag vor dem Nationalfeiertag, geplanten Feierlichkeiten abzusagen.

Auch das Prelude-Konzert im Palais des Beaux-Arts wird nicht stattfinden, teilte der Königspalast am Dienstag mit. Die Fahrzeuge der Brüsseler Nahverkehrsbetriebe STIB sollten während der offiziellen Schweigeminute um 12.01 Uhr stillstehen. Die Eisenbahngesellschaft SNCB hatte alle ihre Fahrgäste und Mitarbeiter aufgerufen, um 12 Uhr eine Schweigeminute einzulegen. Der Zugverkehr wurde jedoch nicht unterbrochen.

Eine Schweigeminute hat es sogar in Tokio geben, denn auch die belgischen Sportler im Olympischen Dorf sollten um 9 Uhr Ortszeit eine Minute stillhalten. Alle Belgier, die im Dorf anwesend sind, waren  vom Belgischen Olympischen und Interföderalen Komitee (BOIC) dazu eingeladen worden. (cre)

HINWEIS – Am Dienstag hielt sich der wallonische Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Willy Borsus (MR) in Eupen auf. Auf dem Gelände der Druckerei Kliemo und des Eupener Kabelwerks konnte sich der ehemalige Ministerpräsident ein Bild von den dortigen katastrophalen Zuständen machen:

9 Antworten auf “Staatstrauertag: Belgien gedenkt der Opfer der Hochwasser-Katastrophe – König und Königin in Verviers”

  1. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS – Am Dienstag hielt sich der wallonische Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Willy Borsus (MR) in Eupen auf. Auf dem Gelände der Druckerei Kliemo und des Eupener Kabelwerks konnte sich der ehemalige Ministerpräsident ein Bild von den dortigen katastrophalen Zuständen machen. Text und Bild im Laufe des Tages.

    • Hermann B.

      Weshalb war vor dem katastrophalen Regenfall das Wasser nicht aus der Talsperre abgelassen worden?

      Wusste die Bürgermeisterin nichts von den Katastrophenwarnungen der meteorologischen Institute? Wer hat entsprechende Entscheidungsbefugnisse bei den Talsperrenverantwortlichen?
      Wer macht der Bürgermeisterin klar, dass sie an oberster Stelle für Ordnung und Sicherheit der Bürger zuständig ist?
      Hier ist offensichtlich mit Menschenleben und Firmenexistenzen gespielt oder zumindest leichtfertig umgegangen worden. Das scheint -bisher zumindest- niemanden in Politik und Verwaltung zu interessieren.

  2. War es zu anstrengend für das Königspaar kurz nach Eupen zu kommen. Mit Hin- und Rückfahrt und ca. 20 Minuten in Eupen sagen wir 1 Stunden mehr im Programm. Das dürfte nicht zuviel verlangt sein als Respekt an die Menschen der 3.Landessprache.

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