Ende der Zeitumstellung – war da was? Ja, das EU-Parlament hatte vor gut eineinhalb Jahren dafür gestimmt. Doch bei der Umsetzung unter den EU-Mitgliedsstaaten hakt es.
Vorwärts oder rückwärts? An diesem Sonntag ist es wieder so weit, mit Beginn der Winterzeit werden die Uhren in Europa um eine Stunde zurückgestellt.
Ginge es nach dem EU-Parlament, wäre damit nächstes Jahr Schluss. Doch wann das Ende der auch in Belgien sehr unpopulären Zeitumstellung wirklich kommt, steht derzeit noch in den europäischen Sternen.
Bei einer von der belgischen Regierung in Auftrag gegebenen Umfrage sprachen sich 83 Prozent der Befragten gegen die halbjährliche Zeitumstellung aus. 50 Prozent waren für die permanente Beibehaltung der Winterzeit, 45 Prozent plädierten dafür, dass die Sommerzeit dauerhaft fortgesetzt werde.
„Die Zeitumstellung gehört abgeschafft“, hatte der damalige Kommissionschef Jean-Claude Juncker 2018 verkündet, nachdem sich in einer EU-weiten Onlineumfrage 84 Prozent der Befragten für deren Ende ausgesprochen hatten. Im März 2019 votierte das Europaparlament mit deutlicher Mehrheit dafür, die Umstellung 2021 abzuschaffen. Doch nun liegt der Ball bei den Regierungen, die die Frage klären müssen, ob sie die dauerhafte Sommer- oder Winterzeit wollen. Am Ende müssten die Mitgliedsstaaten entscheiden.
Doch dazu wird es so bald nicht kommen. Von EU-Diplomaten hieß es diese Woche, dass das Thema während der laufenden deutschen Ratspräsidentschaft nicht mehr groß diskutiert werde. Es gebe sehr viele andere Themen, die drängender seien als die Zeitumstellung. Der Rat schreibt seinerseits, dass er seinen Standpunkt zu dem Vorschlag noch nicht festgelegt habe. Dafür sei „eine qualifizierte Mehrheit der Mitgliedsstaaten erforderlich“.
Die Folgen jeder Änderung des Status quo wären in der Tat beträchtlich. In der EU gibt es drei Zeitzonen, die größte von ihnen, die der Mitteleuropäischen Zeit, reicht von Spanien bis Polen.
Bei einer dauerhaften Sommerzeit würde es im Winter im Westen – aber auch im Nordwesten – des Kontinents erst am Vormittag hell. In Vigo an der spanischen Atlantikküste würde die Sonne am 21. Dezember dann erst um 10.01 Uhr aufgehen, in Brest in der französischen Bretagne um 10.07 Uhr und im norddeutschen Emden um 09.45 Uhr.
Bei einer dauerhaften Winterzeit wiederum würde es im Sommer nicht nur im Biergarten oder in der Strandbar eine Stunde früher dunkel als gewohnt. Die Sonne würde im Osten der EU auch extrem früh aufgehen: In Bialystok in Polen wäre das am 21. Juni um 03.01 Uhr, in Warschau um 03.15 Uhr und in Berlin um 03.44 Uhr.
Gleichwohl macht der Status quo vielen Menschen zu schaffen. Die Krankenkasse DAK-Gesundheit schreibt auf Basis einer repräsentativen Umfrage, dass 29 Prozent der Menschen in Deutschland nach einer Zeitumstellung an körperlichen oder psychischen Problemen litten. Sie fühlten sich schlapp und müde oder hätten Einschlaf- und Durchschlafstörungen. 76 Prozent der Befragten fänden, dass die Umstellung überflüssig sei und abgeschafft gehöre.
Die unter Juncker eingeleitete Umfrage legt nahe, dass das Thema die Menschen in Deutschland mehr umtreibt als in anderen EU-Staaten. Von den 4,6 Millionen Teilnehmern kamen drei Millionen aus der Bundesrepublik. Die Gesamtzahl der Abstimmenden entsprach dabei nur einem Prozent der EU-Bevölkerung. (dpa/cre)
Zur Normalzeit! Es gibt keine Winterzeit, es gibt nur Normal- und Sommerzeit.
Genau. Alles andere ist Stundenklau !
Bin ganz Deiner Meinung. Lass uns weiter kämpfen!
Warum nicht einfach die goldene Mitte zwischen Sommer- und Winterzeit nehmen, die Uhrzeit also dauerhaft um 30 Min. (nach vorne bzw. nach hinten) anpassen?
oha 200 IQ
Die Neutralzeit von Neutral-Moresnet soll genau eine halbe Stunde zwischen der belgisch-niederländischen und deutsch-preußischen Zeit gelegen haben. Wir verdanken unsere eigentlich falsche mitteleuropäische Zeit dem Zweiten Weltkrieg.
@Goldene Mitte: Gar kein so schlechter Vorschlag. In unserer digitalen Welt wäre das technisch kein Problem. Möglich wäre auch, von Satelliten gesteuerte digitale Uhren zu programmieren, die im September und Oktober jeden Tag eine Minute früher den nächsten Tag beginnen ließen und im Frebruar und März eine Minute später. Dann würde genau der selbe Effekt erzeugt, nur dass es keiner merken würde.
Logisch, was zum Teufel wollen Sie mit der Minute? Noch nichts von Funkuhren gehört? Strahlen erdnah im Langwellenbereich aus Deutschland, glaube ich. Das RDS-System meines Autoradios kann auch die Uhr aktualisieren, wenn denn die RDS-Telegramme die Uhrzeit enthalten. Mein Handy behauptet, das auch zu tun, aber es klappt nicht.
@Walter Keutgen: Zwei Monate lang jeden Tag eine Minute macht eine Stunde. Das wäre dann eine Zeitumstellung, ohne dass jemand was merkt. Oder sehen Sie das anders?
Es gibt nicht nur ein Corona-Chaos… Zurück zur „Normalzeit“ !!!
Zu Chaos: Genau. So ist es.
Es geht nichts über „Normalität“. Das gilt auch für die Uhrzeit.
Im Frühjahr nach „Forne“, im Herbst nach „Hinten“.
Und wie der Freund vom Lambertz und vom Paasch Gross versprach: wenn die Leute das wollen dann machen wir das!? Wieder mal ein Viel- Versprecher, der gelogen hatte.
Wieso wird eigentlich jedes Jahr hierdrüber ellenlang diskutiert ? Geandert wird eh nix, sind alles bloss Schlagzeilen und klicks. That’s it.
Die Zeitumstellung ist im Moment das kleinste Problem.
Ich bestätige Logisch, dass die Zeitumstellung definitiv das kleinste von allen vorstellbaren Problemen der EU ist.
Wie ich aber schon seinerzeit anmerkte, diese Abstimmung war Junckers Rache (weil ihr ihn – den grössten Europäer – beschimpft habt). Viel Spass beim lösen des Problems.
Hauptsache das wird nicht abgeschafft!!
Wahrscheinlich wird auch hier Corona als Entschuldigung herbeigezogen, dass es hierbei nicht voran geht.
das ist einer der Gründe warum sich unzählige EU-Politiker sich regelmäßig in BXL oder Strasburg treffen und diskutieren. Sonst müssten sie ihre überteuerten Diäten ja anderswie rechtfertigen.
EU Politiker, alles Menschen die riesige Summen kassieren selbst wenn sie nichts tun, Unsummen an Geldern vergeben für Projekte die keinen Sinn haben, schaut die Sendung von Stefan Raab, warum werden solche Leute noch bezahlt. Jeder normal arbeitende wäre längst vor die Tür gesetzt worden.
Hallo Manni, das schreibst Du richtig. Was EUropa ist, das haben wir ja jetzt mit Corona erlebt. Wie EUropa verwaltet wird, das ist eine Katastrophe. Hurra heute haben wir wieder unsere normale Zeit. Bin happy 😌 Das ist die Natur. Das darf man nicht verändern!
Ich wette 90 Prozent von den Proleten die hier nach Abschaffung der Zeitumstellung rufen
sind schon in eine andere Zeitzone in Urlaub geflogen….
Also hört endlich auf mit dieser Heuschlerei
Wer hat es schon gerne im Sommer um 21uhr dunkel?
Oder im Winter erst um halb 10 hell…?
Die Zeitumstellung muss bleiben…
Basta….
Das mit dem später hell und früher dunkel werden, ist das Problem, das in den Ländern, die an den äußeren Enden von Europa liegen, nicht lösbar ist. Damit bei den Uhrzeiten nicht ein Flickenteppich in Europa entsteht, ist die regelmäßige Zeitumstellung die einzige machbare Lösung. Leider!
Die Winter- ist die Normalzeit.
Gut so.
Genau: Diese Zeit „soll“ bleiben.
HINWEIS – Am Sonntag beginnt Winterzeit – Mit Zeitumstellung steigt das Unfallrisiko für Fußgänger und Radfahrer https://ostbelgiendirekt.be/am-sonntag-beginnt-winterzeit-366235