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Balkonien statt Balearen: Beim Thema Sommerurlaub ringen EU-Mitgliedsstaaten um eine gemeinsame Linie

Bunte Sonnenschirme sind während der Mittagssonne auf den Balkonen eines Mehrfamilienhauses aufgepannt. Foto: Patrick Pleul/dpa

Vor der Sommersaison ringen die EU-Staaten um eine gemeinsame Linie, um Urlaubsreisen in Europa wieder zu ermöglichen.

„Wir brauchen jetzt eine Strategie für einen gemeinsamen Neustart des Tourismussektors in der EU“, betonte der Tourismusbeauftragte der deutschen Regierung, Thomas Bareiß, nach einer Videokonferenz mit seinen EU-Kollegen am Montag. Auch ein einheitliches Vorgehen bei Entschädigungen und Gutscheinen für ausgefallene Pauschalreisen fehlt noch.

Belgien, Ostende: Polizeiband hängt an einer Bank am Deich an der Küste. Foto: Kurt Desplenter/BELGA/dpa

Wegen der Pandemie und geschlossener Grenzen sind überall die Buchungen eingebrochen, und noch ist unklar, ob man im Sommer in die Feriengebiete Europas fahren kann. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte zuletzt geraten, mit der Planung noch zu warten. Inzwischen arbeitet die Kommission an einem Plan für ein gemeinsames Vorgehen, wie von der Leyens Sprecher Eric Mamer sagte.

Europaweit steuert Tourismus zehn Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und beschäftigt fast zwölf Prozent der Arbeitnehmer, wie der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli ergänzte. Kroatien führt derzeit den Vorsitz der EU-Länder, bevor ab 1. Juli Deutschland übernimmt.

Vor der Öffnung sogenannter Touristenkorridore müssten Epidemiologen befragt werden, um Kriterien für die Sicherheit der Urlauber aufzustellen. „Es scheint genügend guten Willen und den Wunsch zu geben, einen Weg zu finden, Länder wieder miteinander zu verbinden“, erklärte Cappelli weiter.

Ein Strohhut einer Urlauberin hängt auf einem Ast am Aussichtspunkt auf dem Dornbusch im Norden der Ostseeinsel Hiddensee. Foto: Jens Büttner/dpa

Die Minister hätten auch betont, wie wichtig eine harmonisierte Lösung bei der Entschädigung für Reisen sei, einschließlich Gutscheinen. Die EU-Kommission sei zudem aufgefordert worden, rasch einen rechtlichen Rahmen auszuarbeiten, der vorübergehend Flexibilität und Liquidität sowie einen fairen Interessenausgleich zwischen Reiseveranstaltern und Verbrauchern sicherstelle.

Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt zum Thema Reisen: „Bevor jedoch Grenzöffnungen für Urlauber in Betracht kommen, muss jedes Land die Seuche in den Griff bekommen. Experten erwarten, dass dies in Deutschland eher geschieht als anderswo. Dann wäre Heimaturlaub in diesem Jahr das höchste der Gefühle. Warum auch nicht. Deutschland ist seit jeher liebstes Urlaubsziel der Deutschen. Bayerns Berge konkurrieren mit Mecklenburg-Vorpommerns Ostseeküste um den Titel der populärsten Ferienregion. Dazwischen gibt es noch viel mehr zu entdecken in viel weniger besuchten Gegenden, sei es in der Eifel, im Thüringer Wald, im Harz oder in der Oberpfalz. Dort braucht es keine Plexiglaswände. Gäste haben Platz und finden ohne Reservierung ein Jahr im Voraus bezahlbare Unterkünfte. Zudem gibt es bewährte Urlaubsformen, die bei einem Neuanfang als erste denkbar wären: Radreisen, Ferienwohnungen, Camping oder Hausboote bieten Abstand, Privatsphäre, halbwegs Sicherheit.“ (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

7 Antworten auf “Balkonien statt Balearen: Beim Thema Sommerurlaub ringen EU-Mitgliedsstaaten um eine gemeinsame Linie”

    • Walter Keutgen

      Logisch, peter Müller, vor Jahrzehnten habe ich mal eine Gesundheitssendung mit Thema Urlaub in einem deutschen Fernsehprogramm. Ein Arzt kam zu Wort, der sagte, man müsse mindestens hundert Kilometer weg reisen, damit der Urlaubseffekt, das Vergessen der Sorgen, denke ich, eintrete. Das habe ich auch in meinem Leben festgestellt. Belgien ist ein kleines Land. Da bleibt für uns hauptsächlich die belgische Küste.

  1. Alfons van Compernolle

    Komisch ist, die meisten von uns kennen das Ausland aus dem Urlaub , nur die eigenen schoenen
    Ecken und Sehenswuerdigkeiten hier in unserem Belgien, kennen wir am wenigsten !

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