Gesellschaft

Skurriler Test in Belgien: 55 Richter und Staatsanwälte lassen sich freiwillig in neuem Gefängnis einsperren

Illustration: Pixabay

Skurriles Experiment in Belgien: 55 Richter und Staatsanwälte haben sich freiwillig in einem neuen Gefängnis bei Brüssel einsperren lassen.

„Einerseits kann das Personal der Strafvollzugsanstalt sich auf die tatsächliche Eröffnung des Gefängnisses vorbereiten und andererseits erhalten die Richter und Staatsanwälte einen Einblick in den Alltag der Häftlinge und die Funktionsweise eines Gefängnisses“, zitierte die belgische Nachrichtenagentur Belga den Justizminister Vincent Van Quickenborne.

„Dies wird ihnen zweifellos dabei helfen zu beurteilen, ob der Freiheitsentzug die beste Lösung für einen Menschen ist, der einen Fehler begangen hat“, so Van Quickenborne.

18.12.2021, Belgien, Leuven: Eingangspforte zum Gefängnis von Löwen. Foto: Shutterstock

Die belgischen Richter und Staatsanwälte waren am Samstagvormittag – auf freiwilliger Basis – für anderthalb Tage eingesperrt worden. Sie würden wie normale Häftlinge behandelt, berichtete Belga unter Berufung auf das Justizministerium. So dürften sie beispielsweise ihre Handys nicht benutzen. Sie müssten unter anderem in der Küche und in der Wäscherei arbeiten, dürften aber auch Familienbesuch empfangen. Um 22 Uhr würden die Lichter ausgeschaltet.

Das Gefängnis in Haren, einer Gemeinde der Hauptstadt Brüssel, soll am 30. September eröffnet werden. Es bietet Platz für knapp 1.200 Insassen.

Laut Belga handelt es sich bei dem Komplex in Haren um eine Art Gefängnisdorf. In ihm befinden sich kleinere Gebäude und Wohneinheiten, die jeweils etwa 30 Plätze umfassen. Auf diese Weise sollen die Insassen je nach ihrem Profil und Alter entsprechend untergebracht werden. (dpa)

18 Antworten auf “Skurriler Test in Belgien: 55 Richter und Staatsanwälte lassen sich freiwillig in neuem Gefängnis einsperren”

  1. Robin Wood

    Lustig, wenn es den Damen und Herren noch vor Ende der 1 1/2 Tage (!) zuviel wird, dürfen sie das Codewort „Terminus“ nennen…
    Was für ein Schwachsinn!
    SPIEGEL online:
    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/belgien-55-richter-und-staatsanw%C3%A4lte-lassen-sich-freiwillig-einsperren/ar-AA11XAvk?cvid=a3c89dbd2d304b9abb95646a83961f98
    „Wer den Versuch abbrechen wolle, könne dies tun und müsse dafür lediglich das Wort »Terminus« sagen, berichtete RTBF.“
    Ob die Gefangenen dieses Codewort auch benutzen dürfen?

    • Franz
      Egal wieviel du arbeitest es zählt niee zur Rente dazu, allen voran Mercedes die lassen alles machen und davon Lebt der Knast nicht von den paar Cent welche dieses Gehalt bekommen. nennen wir es ein kleines Trinkgeld

  2. Deadman walking...

    Wenn schon, denn schon… haben sich wohl ihre Line vorher reingezogen, dann braucht niemand es hinein zu schmuggeln !… Und das ganz wird wohl unter „Weiterbildung“ abgerechnet !
    Vielleicht sollten die Herrn Richter und Anwälte sich auch mal ein paar Tage in die Politik einschleusen, da sitzen mehr wahre Kriminelle als es uns lieb ist ! Beispiel gesetzlich organisierter Kriminalität und Folter : ‚la chasse aux chômeurs‘, wie sie seit 2004 von Politik und ausführden Arbeitsamt und Arbeitsvermittlern durchgezogen wird, ohne Skrupel und Scham mit massenweise Unterschlagungen von Sozialrechten, besonders bei Grenzgänger-Arbeitslosen.

  3. Politiker kommen sicher als Nächste dran angefangen bei di Rupo und endet bei Antoniadis. Herr Paasch bitte nicht vergessen. Maske beim Freigang und für einige Tage drin lassen. Wenn nicht brav, die Schlüssel wegwerfen, ach nee brauchen sie nicht der Black out kommt hoffentlich dazwischen, dann sitzen sie mal für ein paar Wochen fest. Warum wird in der DG eigentlich gewarnt, sogar am Fernseher raten sie den Menschen schon, damit Jeder/Jede Vorrat hat für min. 14 Tage.

    • Karli Dall

      ..im Gefängnis wird man versorgt, muss keine Vorräte anlegen und geheizt wird auch.
      Man kann Energie sparen und warten bis es wieder wärmer wird…

      Wichtig ist: Man geht freiwillig.

  4. Naja, das Ganze ist wohl mehr show als reales Knastleben. In Wirklichkeit sind die belgischen Gefängnisse fast alle überbelegt. Dies wird bei diesem Feldversuch wohl kaum der Fall gewesen sein.

  5. https://brf.be/national/1670487/

    Genau vor einem Monat wurden die ersten Häftlinge aus anderen Anstalten verlegt in das neue „Mega-Gefängnis“ von Haren. Die Einweihung fand schon Ende September statt. Ein „Meilenstein in der Geschichte der Justiz“, so damals der föderale Justizminister Vincent Van Quickenborne. Kaum eröffnet, wird nun aber schon gestreikt. Und zwar vor allem aus Gründen, die ganz spezifisch mit dem neuen Gefängnis zu tun haben.

  6. So schauts aus

    Wenn die dann wieder „draußen“ sind, wird es fast nur noch Freisprüche für die Täter geben; der Aufenthalt für diese armen Mitmenschen in einem Gefängnis ist ja nicht zumutbar, besonders da in Westeuropa inzwischen nicht nur die Islamisierung Fortschritte macht, sondern die Täterschutzjustiz (TSJ) auch mit Riesenschritten voran schreitet.

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