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Serge Brammertz ist jetzt Baron

Der Eupener Serge Brammertz, Chefankläger. Foto: dpa

Der aus Eupen stammende Topjurist Serge Brammertz darf sich fortan Baron nennen. Er wurde auf Vorschlag von Außenminister Didier Reynders von König Philippe wegen seiner Verdienste geadelt. Brammertz ist derzeit Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag.

Dies meldet die deutschsprachige Ausgabe von deredactie.be, der Onlineredaktion der VRT.

Begonnen hatte Brammertz seine Karriere zunächst als Rechtsanwalt und war dann ab 1989 Staatsanwalt am Gericht Erster Instanz in Eupen. 1997 wurde er durch den Justizminister zum Nationalmagistraten ernannt.

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Serge Brammertz im Oktober 2012 bei einem Besuch in Eupen in seiner Eigenschaft als Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung König Baudouin. Foto: OD

2003 wurde er als Stellvertretender Ankläger zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag berufen, wo er vorrangig mit Ermittlungen zu Menschenrechtsverletzungen in Uganda, Darfur und der Demokratischen Republik Kongo befasst war.

Laut deredactie.be wurde Brammertz 2006 von Kofi Annan als UN-Sonderbeauftragter mit den Ermittlungen zum Attentat auf den Fahrzeugkonvoi des libanesischen Ex-Ministerpräsidenten Rafik Hariri beauftragt.

Brammertz trat zum 1. Januar 2008 als Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag für vier Jahre die Nachfolge von Carla Del Ponte an. Damit ist er unter anderem für die Anklage gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Radovan Karadzic zuständig.

2007 hatte Brammertz bereits den Ehrentitel Großoffizier des Kronenordens erhalten. Der 52-Jährige ist auch Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung König Baudouin.

10 Antworten auf “Serge Brammertz ist jetzt Baron”

  1. Zaungast

    Mal ketzerisch gefragt:

    Welches Verfahren hat der Baron denn bis jetzt vor dem Strafgerichtshof zum Abschluss gebracht?

    Kein einziges. Da ist die Verleihung eines Adelstitels mit der des Friedensnobelpreises an Obama zu vergleichen: Vorschusslorbeeren…

    Im Übrigen sollten solch anachronistische Überbleibsel wie Adelstitel, die aus der Zeit des Ancien Régime stammen, in einer Demokratie des 21. Jahrhunderts keinen Platz mehr haben.

  2. Zaungast

    Zwischen einem Orden und einem Adelstitel besteht schon ein Unterschied.

    Im übrigen ist auch die ganze Ordensverleiherei nur ein gegenseitiges Schulterklopfen der Honoratioren, von einigen Auszeichnungen für wirklichen Einsatz (Lebensrettung etwa) oder besondere Verdienste mal abgesehen.

    Selbst im Karneval ist das so. Oder wie hat KHL wohl seinen Schuhkarton voller Orden erhalten?

  3. Eupenmobil

    Ich gönne Herrn Brammertz natürlich diese Ehre, ich gratuliere ihm sogar. Wenn man aber offen und ehrlich ist, muss man schon sagen: Solche Adelstitel sind aus einer anderen Zeit. Der Mann übt einen Beruf aus und das sehr gut, aber weshalb soll er deswegen geadelt werden? Das Gleiche gilt für Ritter Yves Noël. Der Mann sollte Anerkennung bekommen für das, was er leistet, aber Ritter? Und das hat nichts mit Neid zu tun.

  4. Disco-Albert

    Herzlichen Glückwunsch Serge . Es gehört schon eine große Portion Mut dazu als Chefankläger gegen solche Leute vorzugehen. Aber was soll das mit der Nähe zu Sommerlath , ich bin auch mit Thomas Sommerlath , dem Neffen von Königin Silvia seit 40 Jahren befreundet ( aus der Schule ) , dafür bin ich aber nicht mehr wie alle anderen auch.

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