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Suche nach der Ursache für die gewaltige Explosion in Beirut – Mehr als 130 Tote

05.08.2020, Libanon, Beirut: Ein Wohnhaus ist nach einer massiven Explosion schwer beschädigt. Foto: Hassan Ammar/AP/dpa

AKTUALISIERT – Nach der verheerenden Explosion in Beirut mit mehr als 130 Toten und Tausenden Verletzten geht die Suche nach der Ursache der Detonation weiter.

Eine Untersuchungskommission der Regierung soll dem Kabinett innerhalb von fünf Tagen einen ersten Bericht vorlegen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will an diesem Donnerstag bei einem kurzfristig angesetzten Besuch in Beirut mit führenden Politikern des Landes zusammenkommen. Unter ihnen sind laut Medien Staatspräsident Michel Aoun und Regierungschef Hassan Diab.

05.08.2020, Libanon, Beirut: Die Bildkombo aus Satellitenbildern zeigt den Hafen von Beirut und die Umgebung am 9. Juni 2020 (oben) und das gleiche Gebiet am 5. August 2020, einen Tag nach einer massiven Explosion, die ganze Stadtteile stark beschädigt oder zerstört hat. Foto: -/©2020 Maxar Technologies/AP/dpa

Die Katastrophe löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus – so schickten mehrere Länder Rettungsmannschaften mit Spürhunden und Experten für die Bergung von Verschütteten. Am Mittwochabend traf eine Maschine mit Hilfsgütern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ein.

Dem Land fehlen unter anderem medizinische Güter. Nach Angaben von Gesundheitsminister Hassan Hamad kamen am Dienstag mindestens 135 Menschen ums Leben, etwa 5.000 weitere wurden verletzt. Unter den Trümmern werden weitere Vermisste vermutet.

Die heftige Detonation am Dienstag zerstörte große Teile des Hafens, der für die Versorgung des Landes zentral ist. Beobachter warnen, die Versorgungskrise in dem Land am Mittelmeer könnte sich weiter verschärfen, da es stark von Importen abhängig ist. Die Detonation zerstörte auch Getreidesilos im Hafen. Auch die umliegenden Wohngebiete wurden stark beschädigt.

Der Libanon leidet seit Monaten ohnehin schon an einer schweren Wirtschaftskrise, die große Teile der Bevölkerung in die Armut getrieben hat. Präsident Aoun bat deshalb die internationale Gemeinschaft um schnelle Hilfe für sein Land.

Die großen Schäden am Beiruter Hafen könnten sich nach UN-Angaben auch auf die Lage vieler Menschen im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien auswirken. Der Hafen werde zum Umschlag von humanitären Hilfsgütern für das Bürgerkriegsgebiet genutzt, sagte ein Sprecher am Mittwoch in New York. „Dies wird unsere Fähigkeit zur Unterstützung in Syrien beeinträchtigen.“

05.08.2020, Libanon, Beirut: Drei Männer inspizieren die Zerstörung einer Tankstelle in der Nähe des Ortes einer Explosion, im Hafen von Beirut. Foto: Bilal Hussein/AP/dpa

Macron, der bisher in Südfrankreich Ferien macht, hatte bereits unmittelbar nach der Katastrophe im Hafen von Beirut Unterstützung zugesagt. In Frankreich, das als frühere Mandatsmacht immer noch eng mit dem Libanon verbunden ist, löste die Katastrophe Trauer und Entsetzen aus. Macron will nun nach eigenen Angaben eine „Botschaft der Brüderlichkeit und der Solidarität der Franzosen“ überbringen.

Die Ursache der Detonation ist noch unklar. Sie steht möglicherweise in Verbindung mit großen Mengen Ammoniumnitrat, die jahrelang im Hafen ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert worden sein sollen.

Kritiker prangern Fahrlässigkeit an und sehen auch ein Versagen der politischen Führung des Landes. Die Chemikalie wird vor allem als Düngemittel verwendet. Sie führte schon mehrmals zu tödlichen Explosionen und wurde auch bei Anschlägen eingesetzt. (dpa)

20 Antworten auf “Suche nach der Ursache für die gewaltige Explosion in Beirut – Mehr als 130 Tote”

  1. Ich kann alle Libanesen verstehen, die jetzt von Westasien nach Afrika (was haben die Ugander nicht alles an Flüchtlingen aufgenommen) oder Europa fliehen.

    Ceterum censeo: Im Übrigen bin ich dafür, alle Gedenkstätten für Leopold II mit Warnungen vor rassistisch motiviertem Massenmord zu versehen.

    • Alfons van Compernolle

      Sie haben Recht , Frau Heike B. ! Auch Ihnen , Herr Peter Mueller, stimme ich zu. Allerdings ist das nicht nur ein Problem bei O.D. sondern auch bei anderen Foren, man Lese mal die Kommentare auf HLN etc.!
      Darum hatte ich schon vor einigen Monaten ausgefuehrt , nur noch Kommentare zu veroeffentlichen, welche mit „Klarnamen“ versehen sind ! Das aber wurde von diversen Kommentator(en)/innen abgelehnt mit dem Verweis auf die Mentalitaet der Nachbarn in der DG.
      Mann / Frau koennte ja auf der Strasse etc. angesprochen werden auf sein(e) Kommentare (Posts), betr. Sichtweise !! Alles eine Charakterfrage !

  2. Peer van Daalen

    Ich habe mitunter den Eindruck, daß den Kommentaren nach zu beurteilen, die Verseuchung der oft ohnehin schon relativ substanzlosen Gehirne, durch Corona viel weiter fortgeschritten ist, als zu vermuten gewesen wäre.

    Ich bin auch nicht ganz unschuldig, was Blödsinn schreiben betrifft aber TAG FÜR TAG AM LAUFENDEN METER ??? – das krieg ich nicht hin …

    Obwohl, – der Kommentar von @Exodus noch der zutreffendste ist.

    Ach ja ….

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