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Belgien verbietet Reisen in die Kantone Waadt, Wallis und Genf: Schweizer reagieren mit Unverständnis

01.08.2020, Schweiz, Genf: Eine Frau verlässt das Wasser, nachdem sie während einer ersten Hitzewelle bei Sonnenaufgang im Genfer See schwimmen war. Foto: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Wie an anderer Stelle auf „Ostbelgien Direkt“ berichtet, hat der FÖD Auswärtige Angelegenheiten Reisen in die Schweizer Kantone Waadt, Wallis und Genf untersagt. Die drei Kantone wurde auf die „rote Liste“ gesetzt. Die Kantone reagieren mit Unverständnis.

Auf der Webseite des belgischen Außenministeriums heißt es, dass Reisen in diese Kantone „nicht möglich oder nicht erlaubt“ seien. Wer umgekehrt aus diesen Kantonen in Belgien einreisen will, wird zu einer Quarantäne und einem Covid-19-Test verpflichtet.

Der Entscheid sei unverständlich und schockierend, so der Tenor am Sonntag in mehreren Schweizer Medien.

Ein Dampfschiff auf dem Genfer See. Foto: Pixabay

Der Walliser Nationalrat Matthias Philipp Bregy (Christlichdemokratische Volkspartei, CVP) twitterte, der Entscheid Belgiens sei sachlich nicht nachvollziehbar. Er appellierte an das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA), dagegen etwas zu unternehmen. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Man verstehe nicht, welche Kriterien Belgien bei dem Entscheid angewandt habe, hieß es außerdem. In den vergangenen 14 Tagen habe beispielsweise die Zahl der Neuinfektionen im Kanton Waadt 23 je 100.000 Einwohner betragen und im Wallis 10. Im Belgien liege der Wert mit 44 deutlich höher.

Man sei bereits vor dem Inkrafttreten dieser Maßnahme mit dem belgischen Außenminister in Kontakt getreten, um detaillierte Informationen darüber zu erhalten, welche epidemiologischen Kriterien angewendet würden, ließ das EDA verlauten.

02.08.2020, Schweiz, Genf: Markierungen auf dem Boden vor einem Karussell im Lunapark am Ufer des Genfer Sees sollen die Besucher dazu bringen, die Abstandsregeln einzuhalten. Foto: Salvatore Di Nolfi/KEYSTONE/dpa

Auch die Urlauber selbst reagieren mit Verwunderung. „Wenn wir wandern gehen, begegnen wir so gut wie niemanden. Und wenn doch, machen wir einen großen Bogen“, zitierte das VRT-Online-Portal flanderninfo.be den Schweizurlauber Xavier Lust. „Ich habe mich noch nie so sicher gefühlt“, habe Annelies Vervoort von ihrem Aufenthalt in den Bergen berichtet: „Das Hotel tut alles für die Sicherheit seiner Gäste: Handgel, Maskenpflicht, und das Essen wird zu verschiedenen Uhrzeiten an kleinere Gruppen serviert.“

Bis Mitte Juli hatte Belgien bereits die Quarantäne und den Test für Reisende aus dem Tessin vorgeschrieben. Nach Kritik der Tessiner Regierung wurde der Kanton Tessin von der roten Liste gestrichen.

Über die belgische „Reiseampel“ hatte sich kürzlich auch der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel beschwert, nachdem das Großherzogtum vom belgischen Außenministerium von Grün auf Orange versetzt worden war.

Wie an anderer Stelle bereits gemeldet, hat Belgiens Außenminister Philippe Goffin (MR) dazu erklärt, dass die Entscheidungen, welche Länder oder Regionen grün, orange oder rot seien,  auf Anraten der Evaluierungseinheit Celeval getroffen würden.

„Das Außenministerium hat Celeval mit der Aufgabe betraut, den verschiedenen Ländern Farben zuzuordnen, und das Auswärtige Amt verwendet diese Farben zu Informationszwecken. Celeval ist eine Gruppe von Experten, die auf der Grundlage der von den Ländern mitgeteilten Zahlen und unter Anwendung europäischer Kriterien ein Land als grün, orange oder rot einstuft. Die Schweizer dürfte die Erklärung wohl nicht zufriedenstellen. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

32 Antworten auf “Belgien verbietet Reisen in die Kantone Waadt, Wallis und Genf: Schweizer reagieren mit Unverständnis”

  1. Mal ganz ehrlich. Wer versteht die belgische Coronastrategie? Keiner, noch nicht mal die Minister.
    Mehr Unlogik gibt’s nicht. Hauptsache irgend etwas machen damit keiner später behaupten kann sie hätten nichts unternommen. Einfach lächerlich

    • Dagobertus

      Das man so jemand geistig Verwirrten wie G.Scholzen hier seine abstrusen Theorien, gespickt mit Verschwörungstheorien und Wikipedia/Youtube wissen verbreiten lässt finde Ich nicht wirklich positiv… Wie viele Menschen sich und andere in Gefahr bringen wegen dem Typen der in allen ostbelgischen Medien förmlich nach Aufmerksamkeit bettelt möchte Ich nicht wissen. Nachher passiert jemanden was weil er an Herrn Scholzen glaubt und der wäscht seine Hände dann schön in Unschuld

      • Ekel Alfred

        @ Dagobertus, die Politiker sind doch diejenigen….die sich letzten Endes immer die Hände in Unschuld waschen….da sie persönlich nie für ihre Fehler haften müssen….da ist Scholzen doch wohl ein Peanuts gegen….

      • Guido Scholzen

        Hier mal ein paar offizielle Infos von „info-coronavirus“:

        01-07-2020: 83,7 Neuinfektionen – 5,9 Todesfälle
        02-08-2020: 465 Neuinfektionen – 2,7 Todesfâlle
        (Mittelwerte von 7 tagen)

        Hier geschieht das, was ich seit 2 Monaten meine und veröffentliche:
        Die Infektionen haben sich vervielfacht, doch die Anzahl der TODESFÄLLE SINKT.
        wer’s besser weiss, bitte melden.

      • Nonstop Nonsens

        Egomaner Quatsch? Die meisten hier wollen nicht wahr haben dass die Situation von der Regierung eher hysterisch gepaart mit Angst wie von einem aufgescheuchten Hühnerhaufen gemanagt wird. Hinzu kommen ständige Schmeicheleien seitens der OD Redaktion die fast auf Propaganda schließen lassen, obwohl in seinem Logo „für Querdenker“ stehen hat?? Herr Scholzen hat die Eier sich hier mit Klarnamen zu präsentieren und verbreitet ehrlich gesagt alles andere als Mist. Das Problem ist nur dass die Mehrheit hier mittlerweile der Panikmache derart erlegen ist, dass man auch die minimalst abweichende Meinung vollkommen überzogen und empört abschmettert. Genauso wie man es mit diesem Kommentar machen wird. Es gibt gute Gründe Entwicklungen und daraus resultierende Entscheidungen der Regierung zu hinterfragen. Dazu das Verhalten der Medien, welches doch sehr auffällig propagandistisch erscheint. Wer das nicht merkt, dem ist nicht zu helfen. Ich persönlich habe nichts gegen diverse Maßnahmen. Ich habe kein Problem eine Maske zu tragen (hätte man viel früher drauf kommen können, statt unsinnig Grenzen zu schließen)und finde es richtig. Aber viele weitere Maßnahmen z.B. bezüglich des Reisens und weitere kompliziere Regelungen sind einfach blinder Aktionismus vor dem Hintergrund dass die Entwicklung der Pandemie schwächer ist als panisch dargestellt. Es gibt eine Pandemie aber Panik und Angstmache helfen niemandem. Die übertrieben harte Hand der belgischen Regierung lässt leider auf Unvermögen und einem völlig überforderten Kindergarten schließen, der oben drauf mit übertriebenen Strafen(die komischerweise immer im sofort angedroht werden) wohl kaum das Vertrauen der Bevölkerung gewinnt. Man hat Maß und Mitte absolut verloren und die Medien ballern ordentlich mit ohne irgendwo mal kritisch zu sein.

        • Horst Emonts-pool

          Nonstop Nonsens. Ich finde es nicht so Nonsens was sie schreiben. Dann noch zum Herren Gerd Liebertz. Wieso Urlaub nur in Belgien? Hier sind doch die meisten infizierten und Todesopfer. Da hält man sich doch besser im Ausland auf.

        • Friedrich Meier

          Herr Scholzen mag die Eier haben, aber statt dass sie zwischen den Beinen hängen, ersetzen sie in Teil des Gehirns.
          Ich habe nur bis zu den Eiern gelesen, weil ein solch langer Text ohne Absatz und Struktur zu schwer zu lesen ist und für solchen Inhalt ein Lesen sich nicht lohnt.

          • Nonstop Nonsens

            Herr Meier sie lenken vom Thema ab und ihr Text spiegelt genau das Bild dieser OD Kommentaforen wieder. Nichts wird zu Ende gelesen und überall wird pauschal auf Feindbildern rumgeeiert, weil die meisten einfach nicht in der Lage sind sich differenziert mit Meinungen und Inhalten auseinander zu setzen. Scheinbar halten sich hier mehrheitlich Leute auf die einfache Schlagzeilen a La Bildzeitung und berieselungsfernsehen brauchen und mit mehr auch nichts anfangen können. An alle die hier ständig rum jammern und auf Leute mit abweichender Meinung einhämmern ein gut gemeinter Rat: schaffen sie endlich ihren dämlichen Flimmerkasten namens TV ab, lesen Sie Bücher, machen sie Yoga, treiben Sie Sport, ernähren sie sich maßvoll, ausgewogen und gesund, seien sie mit sich selbst im Reinen. Was bringt das ? Ein fittes Immunsystem, geistige und körperliche Vitalität. Dann brauchen sie sich kaum noch sorgen um ihre Gesundheit zu machen und immer die Schuld bei anderen (neues Feindbild ist ja jetzt der ach so schlimme Urlauber) zu suchen. Und verabschieden sie sich endlich von größten Übel der Menschheit: der Ignoranz und Intoleranz. Schöne Grüße aus der Bretagne

  2. Tabula rasa

    welch ein Quatsch… Die drehen durch, schneller, jeden Tag. Vielleicht ist es der richtige Weg um zur Normalität zu finden. Tabula rasa. Ich sehe keine ander Möglichkeit mehr. Seit 50, 60 Jahren werden wir nur noch verarscht.

  3. Nonstop Nonsens

    Egomaner Quatsch? Die meisten hier wollen nicht wahr haben dass die Situation von der Regierung eher hysterisch gepaart mit Angst wie von einem aufgescheuchten Hühnerhaufen gemanagt wird. Hinzu kommen ständige Schmeicheleien seitens der OD Redaktion die fast auf Propaganda schließen lassen, obwohl man in seinem Logo „für Querdenker“ stehen hat?? Herr Scholzen hat die Eier sich hier mit Klarnamen zu präsentieren und verbreitet ehrlich gesagt alles andere als Mist. Das Problem ist nur dass die Mehrheit hier mittlerweile der Panikmache derart erlegen ist, dass man auch die minimalst abweichende Meinung vollkommen überzogen und empört abschmettert. Genauso wie man es mit diesem Kommentar machen wird. Es gibt gute Gründe Entwicklungen und daraus resultierende Entscheidungen der Regierung zu hinterfragen. Dazu das Verhalten der Medien, welches doch sehr auffällig propagandistisch erscheint. Wer das nicht merkt, dem ist nicht zu helfen. Ich persönlich habe nichts gegen diverse Maßnahmen. Ich habe kein Problem eine Maske zu tragen (hätte man viel früher drauf kommen können, statt unsinnig Grenzen zu schließen)und finde es richtig. Aber viele weitere Maßnahmen z.B. bezüglich des Reisens und weitere kompliziere Regelungen sind einfach blinder Aktionismus vor dem Hintergrund dass die Entwicklung der Pandemie schwächer ist als panisch dargestellt. Es gibt eine Pandemie aber Panik und Angstmache helfen niemandem. Die übertrieben harte Hand der belgischen Regierung lässt leider auf Unvermögen und einem völlig überforderten Kindergarten schließen, der oben drauf mit übertriebenen Strafen(die komischerweise immer im sofort angedroht werden) wohl kaum das Vertrauen der Bevölkerung gewinnt. Man hat Maß und Mitte absolut verloren und die Medien ballern ordentlich mit ohne irgendwo mal kritisch zu sein.

  4. Ossenknecht

    Sehr gut. Sehr sehr gut. Es ist um Längen besser, lokalen Verwaltungseinheiten ihre Schwächen aufzuzeigen, als ganzen Nationalstaaten, in denen es im Großen und Ganzen angemessen zugegangen ist, mit ihren schwarzen Schafen gleichzusetzen.

    Ceterum censeo: Im Übrigen bin ich dafür, alle Gedenkstätten für Leopold II mit Warnungen vor rassistisch motiviertem Massenmord zu versehen.

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