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Acht Tote nach Amoktat in Gebäude der Zeugen Jehovas

10.03.2023, Hamburg: Eine Frau legt vor dem Gebäude der Zeugen Jehovas im Stadtteil Alsterdorf Blumen nieder. Foto: Christian Charisius/dpa

AKTUALISIERT – Bei der verheerenden Amoktat in einem Gebäude der Hamburger Zeugen Jehovas sind acht Menschen gestorben, darunter ein ungeborenes Kind und der Täter selbst.

Der 35 Jahre alte deutsche Todesschütze Philipp F. war früher ebenfalls Mitglied der Gemeinde, wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Innenbehörde am Freitag auf einer Pressekonferenz sagten.

Bei den Todesopfern handelt es sich um vier Männer und zwei Frauen sowie um ein ungeborenes 28 Wochen altes Mädchen. Das sagte der Leiter des Hamburger Staatsschutzes, Thomas Radszuweit. Weitere acht Menschen wurden bei der Tat verletzt, davon vier lebensbedrohlich.

Innensenator Andy Grote (SPD) erklärte: „Eine Amoktat dieser Dimension – das kannten wir bislang nicht. Das ist die schlimmste Straftat, das schlimmste Verbrechen in der jüngeren Geschichte unserer Stadt.“

10.03.2023, Hamburg: Eine Frau (M) zündet vor dem Gebäude der Zeugen Jehovas im Stadtteil Alsterdorf eine Kerze an. Foto: Georg Wendt/dpa

Der Täter war den Angaben zufolge Sportschütze, hatte seit Dezember 2022 eine Waffenbesitzkarte und war erst kürzlich von der Waffenbehörde aufgesucht worden. Die Hamburger Gemeinde der Zeugen Jehovas habe er vor eineinhalb Jahren freiwillig, aber offensichtlich nicht im Guten verlassen. Die Hamburger Waffenbehörde hatte im Januar einen Hinweis auf eine mögliche psychische Erkrankung von Philipp F. erhalten.

Alle Todesopfer waren deutsche Staatsangehörige und starben durch Schusseinwirkung. Die 33 Jahre alte Mutter des ungeborenen Kindes wurde schwer, aber nicht tödlich verletzt.

Die Schüsse fielen am Donnerstagabend gegen 21.00 Uhr während einer Veranstaltung im Gebäude der Gemeinde im Hamburger Norden. Die Polizei war innerhalb weniger Minuten nach den ersten Notrufen am Tatort. Der Amoktäter schoss mehr als 100 Mal. Radszuweit sagte: „Insgesamt hat er 9 Magazine à 15 Schuss verschossen.“

Die Einsatzkräfte retteten nach den Worten von Innensenator Grote sehr wahrscheinlich etliche Menschenleben: „Wir haben es mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit dem sehr, sehr schnellen und entschlossenen Eingreifen der Einsatzkräfte der Polizei zu verdanken, dass hier nicht noch mehr Opfer zu beklagen sind.“

10.03.2023, Hamburg: Ermittler der Spurensicherung arbeiten in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Als Extremist war der mutmaßliche Schütze nach Angaben aus Sicherheitskreisen nicht bekannt. Seit dem 12. Dezember sei er im legalen Besitz einer halbautomatischen Pistole gewesen, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Dabei habe es sich um die Tatwaffe gehandelt.

Die Waffenbehörde hatte Meyers Angaben nach im Januar einen anonymen Hinweis auf eine mögliche psychische Erkrankung von Philipp F. erhalten. Ziel des unbekannten Schreibers sei es gewesen, das Verhalten und die waffenrechtlichen Vorschriften in Bezug auf Philipp F. überprüfen zu lassen. Die unbekannte Person habe ferner geschrieben, dass die psychische Erkrankung von F. möglicherweise ärztlich nicht diagnostiziert sei, da sich F. nicht in ärztliche Behandlung begebe. F. habe laut dem Schreiben eine besondere Wut auf religiöse Anhänger gehegt, besonders auf die Zeugen Jehovas und seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Die Beamten der Waffenbehörde hätten nach dem Hinweis weiter recherchiert. Anfang Februar sei F. von zwei Beamten der Waffenbehörde unangekündigt aufgesucht worden. Dies sei eine Standardkontrolle gewesen, die nach einem anonymen Hinweis erfolge. F. habe sich kooperativ gezeigt, sagte Meyer. Es habe keine relevanten Beanstandungen gegeben. Die rechtlichen Möglichkeiten seien damit ausgeschöpft gewesen.

10.03.2023, Hamburg: Ermittler stehen vor dem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg. Foto: Steven Hutchings/Tnn/dpa

Nach den Schüssen fand die Polizei laut Staatsanwaltschaft in der Wohnung des mutmaßlichen Täters auch eine größere Menge Munition. Der Leiter der Staatsanwaltschaft, Ralf Peter Anders, sprach von 15 geladenen Magazinen mit jeweils 15 Patronen und 4 Schachteln Munition mit weiteren 200 Patronen. Außerdem wurden Laptops und Smartphones sichergestellt, die noch ausgewertet würden.

Der Amoktäter stammt aus dem bayerischen Memmingen. Studiert habe er in München, sagte Radszuweit. Seit 2015 war er dpa-Informationen zufolge in Hamburg gemeldet, aufgewachsen ist er demnach in Kempten im Allgäu.

Mögliche Konflikte innerhalb der Glaubensgemeinschaft schließen die Ermittler nicht aus. Polizeipräsident Meyer sagte, es gebe Hinweise auf einen Streit „möglicherweise aus dem Bereich der Zeugen Jehovas“. Das müsse geprüft werden, in den Akten habe man dazu nichts gefunden. Radszuweit sagte, die Frage von Streitigkeiten sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Die Zeugen Jehovas zeigten sich in einer Erklärung „tief betroffen“. (dpa)

15 Antworten auf “Acht Tote nach Amoktat in Gebäude der Zeugen Jehovas”

      • Anonymos

        Stimmt, jedoch ist die URSACHE die Regierung !

        Denn würde unsere ReGIERung Eihnheimische und Migranten GLEICH behandeln und Migranten nicht rechtlich, finaziell und administrativ übervorteilen, gäbe es wohl kaum Fremdenhass.

        Fakt ist solange Migranten in allem, vom Staat und Administrative übervorteilt werden, wird sich nichts ändern.

        • 9102Anoroc

          @ – Anonymos 13:45

          Ich glaube Fremdenhass entsteht auch dadurch , dass viele Fremde , es den anderen fremden versauen.
          Eine ganz andere Sichtweise würde entstehen , wenn man den Kriminellen unter den Fremden, den Rückflug in ihre Heimatländer spendieren würde, womit der Steuerzahler sicherlich einverstanden wäre.
          Das würde auch den Fremden zugute kommen die dankbar dafür sind aufgenommen worden zu sein und sich versuchen anzupassen.
          Was mit den Leuten die man zurück in ihrer Heimat fliegt , vor Ort geschieht ,muss uns ja nicht wirklich nicht interessieren , das wissen sie selber am besten.
          So würde jedenfalls die hohe Kriminalitätsrate der von den aus den Ländern xyz kommenden Flüchtlinge drastisch sinken , weil sie es nicht riskieren werden für einen kleinen Diebstahl ihre Freiheit zu verlieren .
          Und deshalb müssen auch die zurückgeflogen werden , die nur kleine Straftaten begehen, um die ehrlichen vor Fremdenfeindlichkeit zu schützen.

        • Cui bono?

          100%! Immer die „cui bono?“ Frage stellen, immer. Dann wird klar, sehr schnell, wer-wie-was-warum-weshalb-weswegen. Alles ist… Schwarz auf Weiß (no pun intended ;-)) nachzulesen, seit Langem. Die Idealisten dürfen von den 6 möglichen Kombinationen der 3 Zahlen „1,2,3“ die Möglichkeiten 1 und 6 nicht in Betracht ziehen, sie müssen diese ignorieren (weil 1 nicht woke ist und 6 nicht „fremdenfreundlich“); der Realpolitiker sieht alle 6 und zieht sie alle in Betracht. Wer hat den richtigen Blick und wer kann die Realität besser einschätzen und gestalten? Nicht der Idealist, nein. Es geht nicht nur um das, was Sie in Ihrem letzten Satz anmerken, es geht um viel mehr. Viel, viel mehr. Vor genau Hundert Jahren erschien ein Buch, in dem die Zusammenführung von Europa und Afrika verlangt wurde – weil Europa… überbevölkert sei. Hundert Jahre später heißt es man müsse importieren weil Europa… unterbevölkert sei. Das Buch heißt „PanEuropa“, von Richard von Coudenove-Kalergi, dem ersten Karlspreisträger. In seinem letzten Buch « Weltmacht Europa » forderte er den Zusammenschluß Europas mit der islamischen Welt. In seinem Erstling, „Adel“, 1922, schrieb er : „Der Mensch der Zukunft wird ein Mischling sein“. RiCK war DER DENKVATER der EU, er hat den Euro und Schengen gefordert. Klingelt’s?
          So, und jetzt sehen Sie sich mal die Karlspreis- und Kalergi-Preisträger-Listen an:
          https://www.coudenhove-kalergi-society.eu/europapreistrager/
          https://www.karlspreis.de/de/preistraeger
          Mit wenigen Ausnahme sind das alles „Elitisten“, die an der „Konstruktion“ (Neusprech für „Zerstörung“) Europas mitgewirkt haben, bzw. es tun. Cui bono, also?

    • @Kommunist
      Das ist der einfachste Weg, sich keine Fragen zu stellen und nach Lösungen zu suchen. Daher bei Dummköpfen sehr beliebt: Anstatt sich mit der Problematik einer Gesellschaft auseinanderzusetzen, klebt man dem Anderen ein Post-It auf die Stirn.
      Das gab’s schon öfters, wird aber auch diesmal nicht klappen.
      Die Einzigen die das fast geschafft hätten, waren die Nachfolger des Columbus.

      • @5/11

        ……und Ihre Lösung ist einfach alle rein lassen, ohne sich die Frage zu stellen wer da eigentlich zu uns kommt. Die Gäste einfach Ihr Leben lang auf die Kosten der Werkstätitigen leben lassen. Egal ob es nun der IS Schlächter ist oder sonst wer……….
        Die Problematik unserer Gesellschaft ist ein künstlich geschaffenes Problem, andem Sie und dieser ganze Linke Siff verantwortlich sind.
        Lösung des Problems? Die sind so tiefgreifend das man Sie ohne radikale Maßnahmen gar nicht mehr Herr werden kann…..Früher oder Später werden es echt häßliche Bilder….
        Die Frage von wo kommt das Problem der Maßeneinwanderungen aus dem Orient? Die meisten dieser sogenannten Flüchtlinge sind Syrier, Afghanen, Iraker……….Warum flüchten die? Weil wir, die Weststaatler, aus geopolitischen Gründen, Chaos in diesen Länder geschaffen haben. Sie 5/11 haben die Taten unserer Regierungen zugelassen.
        Ganz ehrlich……wollen die Syrer einen Regimewechsel? Dann liegt es an den Syrer etwas daran etwas zu ändern……und nicht an dem Us Militär oder an die belgischen Kampfjets…..unter dem Motto „Friedensoperatonen“ oder „Krieg für den Frieden“. Dort liegt auch das eigentliche Problem der Amis gegenüber Putin. Denn er hatte in Syrien schon, die geopolitischen Ambitionen der Amerikaner durchkreuzt, und innerhalb weniger Tage für Ruhe in diesem gebeutelten Land gesorgt. Rußland hat die IS zerstört und die überlebenden Mitglieder sind nach BRD, Belgien, Frankreich usw geflüchtet. Bei uns angekommen haben wir Sie aufgenommen und auf der Menschheit losgelassen.
        Selbtverständlich haben die hiesigen Regierungen die IS mit offenen Armen empfangen. Schließlich haben diese Terroristen den Weststaaten treue Dienste geleistet…..
        Sie @5/11 sind der eigentliche Feind der wahren Flüchtlinge und Sie sind es noch nicht mal bewusst…..Denn diejenigen die wirklich aus grosser Not aus deren Länder flüchten mußten, weil das Leben der Familien in Gefahr waren, liefern Sie hier wieder an deren Peiniger aus….Letztendlich ist man in einem kleinen Kaff wie Eupen nicht mehr sicher! Diejenigen die dies normal aus „Geopolitischen Gründen“, diesen Mist eingefädelt haben, brausen mit ihren gepanzerten Luxusfahrzeugen, bewacht von Polizisten zu Ihren hochgesicherten Luxusvillen, die Sie auf Staatskosten zur Verfügung gestellt bekommen.
        Zum Glück aber kommt ein irrer Zeuge Jehowas um der Ecke, der einen Amoklauf verübt. So kann man das dumme Volk ablenken, nach einer Serie von schlechter Propaganda gegenüber Immigranten, und so ein neues Narrativ im Kopf implantieren lassen .

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