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Schüsse bei einem Country-Konzert in Las Vegas: „Wir krochen über Tote“ – IS reklamiert Gewalttat für sich

Konzertbesucher werden am 02.10.2017 in Las Vegas (Nevada, USA) von Polizisten aus dem Veranstaltungssaal "Tropicana" geleitet. Foto: Chase Stevens/Las Vegas Review-Journal/dpa

Ein Todesschütze hat bei einem Musikfestival in der US-Metropole Las Vegas mindestens 58 Menschen umgebracht und über 500 verletzt. Das teilte die Polizei am Montag im Bundesstaat Nevada mit.

Die Schüsse fielen bei dem beliebten Route 91 Country Music Harvest Festival.

Der mutmaßliche Todesschütze Stephen Paddock hat sich nach Angaben der Polizei wohl selbst getötet. „Wir glauben, dass er sich selbst das Leben genommen hat, bevor wir eingedrungen sind», beschrieb Bezirkssheriff Joseph Lombardo die Szene am Montag.

Der 64-Jährige soll von einem Gästezimmer im 32. Stock des Mandalay Bay Hotels im Zentrum von Las Vegas in das Publikum eines Musikkonzertes geschossen haben. Nach Angaben von Lombardo hatte der Schütze mehr als zehn Gewehre gehortet.

Eine Konzertbesucherin sitzt am 02.10.2017 in Las Vega (Nevada, USA) nahe des Mandalay Bay Resort und Casinos am Las Vegas Strip. Foto: John Locher/AP/dpa

Der Schütze feuerte am späten Sonntagabend (Ortszeit) vom 32. Stockwerk eines Hotel an der berühmten Casino-Meile aus auf Besucher des Konzerts.

Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen Mann aus Las Vegas handeln. Wie auf einer Pressekonferenz weiter mitgeteilt wurde, sucht die Polizei nach einer Frau, die den Schützen begleitet haben soll.

Augenzeugen berichteten von Hunderten Schüssen bei dem Konzert mit rund 30.000 Besuchern. Viele Menschen hätten blutüberströmt am Boden gelegen, sagte ein junger Mann dem Sender CNN. Die Konzertbesucherin Cari Copeland Pearson sagte der Nachrichtenagentur dpa: „Wir krochen über Tote.“ Sie habe vielfache Schüsse gehört, vermutlich aus einem automatischen Gewehr.

Die Polizei rief die Bevölkerung per Twitter dazu auf, die Gegend nahe der Meile voller riesiger Casinos sowie dem Flughafen zu meiden. Sie schrieb auch, dass einige Flüge zum nahe gelegenen Flughafen der Stadt umgeleitet worden seien. Der bekannte Boulevard der Metropole, der sogenannte Strip, sei gesperrt worden.

Die Polizei ermahnte die Menschen während des Einsatzes, keine Livestreams von dem laufenden Polizeieinsatz ins Internet zu stellen. Dies könnte die Einsatzkräfte in Gefahr bringen, twitterte die Behörde. Die Polizei ging im Laufe der Fahndung davon aus, dass keine weiteren Täter beteiligt waren.

IS beansprucht Gewalttat für sich

Unterdessen hat die Terrormiliz IS hat die Gewalttat in Las Vegas über ihr Sprachrohr „Amak“ für sich reklamiert. Der Schütze, der am späten Sonntagabend (Ortszeit) mindestens 50 Menschen tötete und mehr als 400 verletzte, sei ein „Soldat“ des Islamischen Staates gewesen, meldete „Amak“ am Montag.

Nach Angaben der Polizei war das Tatmotiv allerdings zunächst unklar. Es gab demnach keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund.

Schütze war nach Polizeiangaben der 64 Jahre alte US-Bürger Stephen Paddock, der in der Nähe von Las Vegas lebte. „Wir glauben, dass es ein Einzeltäter ist“, sagte Bezirks-Sheriff Joe Lombardo am Montag.

Der Angreifer soll „Amak“ zufolge „einige Monate“ vor der Tat zum Islam konvertiert sein. Die Mitteilung konnte allerdings zunächst nicht unabhängig auf Echtheit überprüft werden, wurde aber über die für den Islamischen Staat üblichen Kanäle im Internet verbreitet. Der Inhalt erinnerte an frühere Bekennerschreiben der Dschihadisten. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

4 Antworten auf “Schüsse bei einem Country-Konzert in Las Vegas: „Wir krochen über Tote“ – IS reklamiert Gewalttat für sich”

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