Die Bluttat bei einem Musikfestival in Las Vegas mit mindestens 58 Toten und mehr als 500 Verletzten hat den Aktien großer Waffenschmieden Auftrieb gegeben. Wie immer nach blutigen Gewalttaten wird auch jetzt wieder der Ruf nach strengeren Waffengesetzen lauter.
Die Papiere von Sturm, Ruger & Co und American Outdoor Brands – dem Mutterkonzern des Herstellers Smith & Wesson – legten am Montag zum US-Handelsauftakt um fast vier Prozent zu.
Dass Waffenaktien mit Kursgewinnen auf Amokläufe und Attentate reagieren, ist an den Börsen nicht ungewöhnlich. Hintergrund: Die blutigen Ereignisse lassen die Nachfrage nach Waffen oftmals kurzfristig anspringen.
Als wichtiger Faktor dabei gilt laut Experten, dass viele Amerikaner als Reaktion auf Gewaltausbrüche verschärfte Waffengesetze fürchten und sich deshalb spontan mit Pistolen und Gewehren eindecken.
Nach dem Massaker von Las Vegas mehren sich indes die Forderungen nach schärferen Waffengesetzen in den USA. „Wir dürfen nicht taub sein bei solchen Massakern, die so viele Leben in so kurzer Zeit auslöschen können“, teilte am Montag die Senatorin des Bundesstaats Kalifornien, Dianne Feinstein mit. „Es sollte jeden Amerikaner schocken, dass jedes Individuum mit leichtem Zugang zu Waffen und Munition, solche Verwüstungen auslösen kann.“
Die Demokratin rief zum „tiefen Nachdenken“ über die Umstände auf und forderte, Konsequenzen zu ziehen. Auch weitere Demokraten forderten härtere Waffengesetze. Elizabeth Warren, Senatorin des Bundesstaats Massachusetts, betonte: „Gedanken und Gebete sind nicht genug.“ Tragödien wie in Las Vegas seien viel zu oft passiert. „Wir brauchen eine Debatte, wie die Waffengewalt zu stoppen ist.“
Eine Diskussion über schärfere Waffengesetze nach den Todesschüssen von Las Vegas ist nach Darstellung des Weißen Haues verfrüht. „Es wäre voreilig, politische Maßnahmen zu diskutieren, solange wir nicht vollständig wissen, was gestern Abend passiert ist“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Montag.
Präsident Donald Trump habe aber mehrmals deutlich gemacht, dass er ein Befürworter des zweiten Verfassungszusatzes sei. Dort ist das grundsätzliche Recht auf den Besitz von Schusswaffen für US-Bürger festgeschrieben.
Ein Todesschütze hatte bei einem Musikfestival in der US-Touristenmetropole Las Vegas mindestens 58 Menschen umgebracht und mehr als 500 verletzt (siehe Bericht an anderer Stelle). (dpa/cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:
Schüsse bei Country-Konzert in Las Vegas: "Wir krochen über Tote". #LasVegas https://t.co/zN85AVSGVP pic.twitter.com/ouWodvvxm0
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) October 2, 2017
Wer nicht lernen will, muss fühlen.
Zynisch gesagt: „Des einen Verlust ist des anderen Gewinn.
So ist das halt.
Wobei… Selbst wenn jeder Konzertbesucher einen Colt im Halfter getragen hätte, wäre diese Bluttat nicht zu verhindern gewesen.
Frage: Wird nun in Zukunft jede noch so banale Veranstaltung nicht nur durch Betonbarrieren, sondern auch noch durch Schafschützen auf allen umliegenden Dächern abzusichern sein? Und was, wenn dann plötzlich eine Drohne auftaucht und eine Bombe abwirft?
Schärfere Waffengesetze? Die werden nach jedem Massaker gefordert, kommen aber nie.