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Gerhard Schmitz aus St. Vith lässt nicht locker: Zweiter offener Brief an Oliver Paasch

Gerhard Schmitz, Initiator der Liste24.dg

Nach einem ersten offenen Brief an Oliver Paasch (ProDG) Ende April lässt Gerhard Schmitz nicht locker: Der St. Vither schrieb jetzt einen zweiten offenen Brief.

In seinem ersten Schreiben an den Ministerpräsidenten der DG, das „Ostbelgien Direkt“ am 28. April integral veröffentlichte (siehe unten), reklamierte Schmitz Einsicht in Unterlagen, welche die Prognose des Mikrobiologen Emmanuel André bezgl. der Gefahr eines Wiederaufflammens der Pandemie im Falle der Aufhebung der Mitte März vom Nationalen Sicherheitsrat (NSR) verfügten Corona-Maßnahmen wissenschaftlich und fundiert belegen sollen.

Jetzt legte er nach und schickte einen zweiten Brief mit folgendem Wortlaut an den ostbelgischen Regierungschef:

Sehr geehrter Herr Paasch,

Vor einer Woche hatte ich Sie in Form eines offenen Briefs gebeten, die Experten des NSR um Erläuterungen bzgl. deren beängstigenden Prognosen zu bitten. In der Tat wäre, so die Experten, mit einem extrem starken Wiederaufflammen der Pandemie zu rechnen, wenn der Lockdown aufgehoben würde. Diese These wurde mit der Grafik unter folgendem Link untermauert:

https://www.uhasselt.be/UH/DSI/Research/DSI-covid-19-en/What-kind-of-models-do-we-use

DG-Ministerpräsident Oliver Paasch bei der Beantwortung einer Frage im Parlament. Foto: PDG/CK

Leider habe ich bis heute von Ihnen keine Rückmeldung erhalten.

Mitglieder der ECOLO-Fraktion haben mir freundlicherweise die Kontaktdaten der federführenden Personen dieser Studie mitgeteilt:

Prof. dr. Philippe Beutels, UAntwerp (Universität Antwerpen)
Prof. dr. Niel Hens, UHasselt (Universität Hasselt) und UAntwerp.

Auf meine Anfrage hat Prof. Niel Hens mir noch am gleichen Tag (28.4.) bestätigt, dass die Beschreibung des Modells in Arbeit wäre und mir dieses so schnell wie möglich zugänglich gemacht werden würde. Bis heute habe ich keine weitere Rückmeldung von Prof. Hens erhalten.

Am 30. April schreibt mir die Universität von Hasselt, dass die Dokumentation der Studie noch in Vorbereitung wäre und dass die fragliche Grafik (siehe oben) früher als vorgesehen veröffentlicht wurde. Die fragliche Dokumentation würde dann bei gegebener Zeit ins Internet gestellt werden, was aber bis heute nicht geschehen ist.

Aus sicherer Quelle habe ich am 1. Mai erfahren, dass meine Anfrage laut Herrn Mollers dem Sicherheitsrat Ende April vorgelegt wurde und Sie noch auf eine „fundierte Antwort“ von Brüssel warten würden. Soweit die Fakten.

Foto: Shutterstock

Ich bin ziemlich erschrocken darüber, dass Professoren schwerwiegende Studienergebnisse veröffentlichen, noch bevor sie in der Lage sind, diese Dritten, insbesondere Politikern gegenüber, in Bezug auf die Randbedingungen zu erläutern.

Was ich aber erheblich bedenklicher finde ist, dass Politiker, also auch Sie Herr Paasch, offenkundig nicht in der Lage sind, auf Augenhöhe mit ihren Ratgebern zu diskutieren. In der Tat haben die Politiker nicht auf Erläuterungen seitens der Experten bezüglich deren Prognosen bestanden. In anderen Worten: Der Nationale Sicherheitsrat akzeptiert, dass Experten eine Prognose aus dem Hut zaubern, und trifft dann gravierende Entscheidungen, ohne sich für das „Innenleben des Huts“ zu interessieren.

Sehr geehrter Herr Paasch, ich möchte Sie dazu ermutigen, auf eine umfassende Transparenz in Sachen wissenschaftlicher Erkenntnisse oder Prognosen zu bestehen, insbesondere dann, wenn diese als Grundlage für gravierende Einschnitte in die Grundrechte der Bürger dienen.

In Erwartung Ihrer geschätzten Rückmeldung mitsamt der gewünschten Unterlagen, verbleibe ich

mit freundlichem Gruß

Gerhard Schmitz
Am Sonnenhang, 26
B-4780 St.Vith

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

52 Antworten auf “Gerhard Schmitz aus St. Vith lässt nicht locker: Zweiter offener Brief an Oliver Paasch”

    • Pensionierter Bauer

      @Lea rosen, als mündiger und mitdenkender Bürger bin ich überglücklich darüber, dass wir hier in Ostbelgien Menschen haben, die ihr intellektuelles Vermögen zur Rettung unserer aller Freiheit und Mündigkeit einsetzen. Denn Menschen die Nicken und Ducken haben wir verdammt nochmal zur genüge herumlaufen.

      • Richtig!

        @ PB

        Sehr guter Kommentar PB – gefällt mir.

        Die Frage bleibt, was bringen uns Modellrechnungen, wenn wir nicht einmal über messbare Größen verfügen. In Belgien weiß niemand genau wie viele Corona-Tote es wirklich gab, da alle hinzu gezählt wurden von denen man einfach VERMUTETE, dass sie auch an Covid-19 verstorben wären.

      • Landwirte ohne Vertrauen ...

        Ich gehe davon aus, dass Herr Schmitz kein Landwirt ist, er würde sonst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Auf jeden Fall hat, er, genauso wie Sie, Sinn und Zweck eines Gutachtens nicht verstanden. Ich beauftrage einen Gutachter für eine Materie in welcher ich mir selbst kein Urteil erlauben kann (Bauer, bleibt bei Deinen Viechern…). Sollte ich zu dem Schluss kommen, dass der Sachverständige eigentlich nur ein Zauberer ist, verfehlt ich sein Gutachten. Ansonsten vertraue ich auf seine Fachkenntnis und folge seinen Schlussfolgerungen.

        Hier sind wir dann auch bei der Grundlage einer Lockerung der Massnahmen: das gegenseitige Vertrauen; das der Bevölkerung gegenüber den Entscheidungsträgern, das dieser Personen, gegenüber der Bevölkerung.

        Es ist zu befürchten, dass das ganze System zusammenbricht. Nicht, weil die Entscheidungen aus dem Hut gezaubert wurden, sonder weil sich die ewig unzufriedenen nicht daran halten werden!

        Arme Demokratie !

        • @L ohne Ver trauen…: Wo haben wir Demokratie? Oder meinen sie die auf dem Papier? Ja die, die ist geduldig….
          Was für Vertrauen? Das so oft gebrochene? Oder welches meinen sie?
          Die Entscheidungsträger sind nun mal dazu verpflichtet, diese handeln in unserem Namen so sollten sie ihren Eid nicht vergessen!

        • @Landwirte ohne Vertrauen …
          Ob Gerhard einen landwirtschaftlichen Hintergrund in der Familie hat, ist mir nicht mehr erinnerlich, jedoch auch nicht von Bedeutung. Dass Sie aber an Gutachten lediglich die drei ersten Buchstaben zur Kenntnis nehmen, stellen Sie klar heraus.

          Jede Frage die Gerhard zu besagtem Gutachten gestellt hat ist berechtigt.
          Hypothesen und zugrundeliegenden Datenbestand sind die Krux eines Gutachtens.
          Dass dies 1-2 Wochen danach nicht öffentlich gemacht werden kann, ist sehr bedenklich; eigentlich schon eine Abdankung des Begutachtenden. Oder: ein Schnellschuss einiger Politiker (nicht Paasch sondern des „Sicherheitsrates“) auf Grundlage eines allgemeinen Gesprächs.

          Auch der beste aller Wissenschaftler kann Ihnen heute nicht verlässlich sagen, ob es an Pfingsten in Eupen regnen wird oder nicht.

          Wenn nun die nationalen Sicherheitsräte und Politiker aus dem Gekröse lesen, bzw. Wissenschaftler auffordern dieses zu beurteilen, wird keiner seiner Rolle und Aufgabe gerecht.

          Gerhard hinterfragt.
          Sie betrachten dies als Rütteln an den Grundfesten der Demokratie.

  1. Herr Paasch steht über den Dingen. Mir hat er auch nie geantwortet. Von vielen anderen Briefschreibern weiß ich ebenfalls nur von Null-Nummern.
    Offenbar hat er das Recht über die Bürger zu stehen, nicht in ihrem Sinne zu agieren aber genau das Gegenteil von dem zu tun was er in Pressemitteilungen usw. behautet. Siehe zuletzt das GE von gestern, das sich wie ein Pro-DG Pampflet ließt. Dort behauptet Herr Paasch das er sich so toll für uns einsetzt. Das GE veröffentlich solche Lügen ohne nach zu haken. Genau das Gegenteil ist nämlich der Fall. Das hat man ja auch vor 8 Tagen in Brüssel gesehen. Dort hat er unsere Interessen mit keiner Silbe erwähnt. Nur das typisch BlaBla…

    • Stefan Hoffmann

      Der Herr Paasch beantwortet nie selbst wenn man Ihn Anschreibt. Wenn dann ist es seine nette Beraterin. Die leider auch keine richtige Antwort mitteilt. Dieses habe ich vor 2 Wochen gemerkt bei der Anfrage eine Lösung zu suchen und zu finden wegen der Trennung bei Lieferwagen. Dazu erschien dann der Artikel den wir mit dem GE veröffentlicht haben. Aber es kommt von keinem Politiker eine Reaktion. Ich finde es ein Unding wie diese Menschen mit Unternehmer und uns Bürger umgehen.

  2. Ich warte auch noch auf Antwort von Herrn Paasch (und ich habe Ihn sogar gewählt)
    Ich glaube das es SINVOLLER ist den Armin von der Sendung mit der Maus zu Corona und Statistiken zu fragen, da bekommt man denke ich auf jedenfall eine Antwort!

  3. In Sachen COVID-19 Daten kann ich nichts sagen aber die Vorgehensweise ist analog zu der in Sachen Klimawandel und Energiewende. Da kenne ich mich etwas aus und stelle fest dass da ständig Modellrechnungen zur Rechtfertigung politischer Entscheidungen heran gezogen werden die keiner sachlichen Überprüfung stand halten. Es ist zu befürchten dass auch hier die Politik nicht den Grafiken folgt, sondern dass genau die Grafiken gelifert werden welche die Politik braucht. Honni soit qui mal y pense….

  4. Kuriosum

    Herr Schmitz!
    an Ihrer Stelle würde ich dem Wohnort alle Ehre erweisen, und am Sonnenhang ein kleines Mittagsschläfjen halten! Das tut Leib und Seele gut! Auch Sie werden die Politikwelt nicht mehr ändern! Denn die Leute tun sowieso was sie wollen, sind sie dann mal gewählt. Der Herr Paasch hat auch soviel Arbeit und hetzt von einem zum anderen Termin! Allein seine Sitzungen in Brüssel halten ihn tagelang auf Trab. Und bei den Terminen seiner Kollegen ist er ja meistens auch noch dabei. Das zehrt alles ungemein. Also Herr Schmitz, bleiben Sie beim technischen Ingenieurtum, für das Thema hier sind andere Spezialisten besser getunt.

    • Lassen wie Paasch, der in diesen „Gutachtengeschichten“ letztendlich nur eine Statistenrolle spielt mal aussen vor.
      Gerhard hat sich schon manches Thema zu eigen gemacht, dass bestimmt diskutierbar ist.
      Doch hier hat er den Finger in die Wunde gelegt. Rest: siehe oben oder letzte Woche.

  5. deuxtrois

    Wenn Herr Schmitz niemanden benötigt, der ihm die Erklärung zu den Zahlen ins Deutsche übersetzt:

    Wieso fragt er nicht gleich bei der jeweiligen Einrichtung nach? Wieso der Weg über eine mehr oder weniger, bedeutungslose Regierung, deren Kompetenzen nicht in diesem Bereich liegen?

    Ansonsten liest sich die ganze Luftnummer wie eine schlechte PR-Aktion im eigenen Namen. Wen Antworten interessieren, sollte die Forschung fragen, nicht diejenigen die schon über dem Lesen über Studien die Konzentration verlieren.

    • Textverständnis 0/10. Setzen. Herr Schmitz hat direkt bei den Erstellern der Studie nachgefragt:
      ///
      Prof. dr. Philippe Beutels, UAntwerp (Universität Antwerpen)
      Prof. dr. Niel Hens, UHasselt (Universität Hasselt) und UAntwerp.

      Auf meine Anfrage hat Prof. Niel Hens mir noch am gleichen Tag (28.4.) bestätigt, dass die Beschreibung des Modells in Arbeit wäre und mir dieses so schnell wie möglich zugänglich gemacht werden würde. Bis heute habe ich keine weitere Rückmeldung von Prof. Hens erhalten.
      Am 30. April schreibt mir die Universität von Hasselt, dass die Dokumentation der Studie noch in Vorbereitung wäre und dass die fragliche Grafik (siehe oben) früher als vorgesehen veröffentlicht wurde. Die fragliche Dokumentation würde dann bei gegebener Zeit ins Internet gestellt werden, was aber bis heute nicht geschehen ist.
      ///

  6. Wahl, Joachim

    Es ist schon erstaunlich, wie „gelebte Demokratie“ von einigen Foristen gesehen wird. Jemand fragt an, wie politische Entscheidungen faktisch untermauert sind. Das ist legal und legitim. Weiterhin würde eine von der Politik geführte „offene“ Darlegung, warum Dinge entschieden werden, das Vertrauen in dieselbige nicht nachteilig gefährden. Selbst Einstein’s „spezielle Relativitätstheorie“ lässt sich sehr einfach mit einer Skizze erklären!

  7. Querulant

    Herr Schmitz, der noch vor kurzem behauptete, die Durchseuchung der Gesellschaft in Belgien läge bei 17% (in Wirklichkeit 2-3%) und der anzweifelt, dass die massive Übersterblichkeit in Europa Covid19 geschuldet ist (was an Ignoranz eigentlich kaum noch zu überbieten ist), sollte sich eher wieder seiner Motorenentwicklung widmen, statt sich auf ein Terrain zu begeben, von dem er keine Ahnung hat.
    Seine Haltung hier erinnert an seinen verbissenen und vergeblichen juristischen Kampf gegen Porsche und die Gerichtsbarkeiten. Es geht ihm auch hier nicht um die Sache und um Fakten, sondern allein darum, recht zu haben. Er wird auch hier scheitern.

  8. Wahl, Joachim

    Werter Querulant, warum meinen Sie, dass ein Triebswerksentwickler nicht in der Lage sei, Zahlen richtig zu deuten? Die statistische Mathematik ist Pflichtbelegung eines jeden Ingenieurstudiums.Dabei ist es völlig unerheblich, wofür die Zahlen erhoben worden sind, für das Vorkommen von Fusspilz in rumänischen Einsternehotels oder der Arbeitsfolge von Wanderameisen.

  9. Herr Schmitz und andere kennen sie schon das Video?
    https://www.youtube.com/watch?v=wKRcPFk3v9k
    „Tansania testet Motoröl, Pflanzen und diverse Tiere auf Corona. Mit erstaunlichen Ergebnissen.
    Das Video zeigt eine öffentliche Rede des Präsidenten Magufuli in Tansania. Dort wurde Proben genommen von Motoröl, diversen Früchten und Pflanzen, sowie vielen Tieren. Die Proben wurden mit Fantasienamen beschriftet und im Labor auf Covid-19 bzw. SARS-COV2 getestet. Interessanterweise kam es in vielen Fällen zu positiven Resultaten. Es wird hier nach der Zuverlässigkeit der Tests gefragt und es werden Forderungen an die WHO gestellt, hier für eine entsprechende Zuverlässigkeit zu sorgen.
    Große Zweifel bestehen am internationalen Vorgehen und es wird auch kritisiert, oder gemutmaßt, dass die Teststäbchen bereits verunreinigt ausgeliefert werden, um falsche Ergebnisse zu erzeugen. Ihr erinnert Euch bestimmt daran, dass auch in UK im März bereits Testsysteme versendet wurde, in denen diese RNA bereits enthalten war.
    Ich werte das nicht, ich kann die Zuverlässigkeit nicht überprüfen aber ich finde die Idee nachvollziehbar und auch sinnvoll. Viele Fragen sollte man sich selbst stellen.“

  10. Gerhard Schmitz

    Alain Mertes (Vivant) hat mir auf meinen offenen Brief an Oliver Paasch folgende Antwort gegeben, die ich an dieser Steller mit seiner Zustimmung ungekürzt poste.

    „Hallo Herr Schmitz,

    hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir aufgrund Ihrer ersten E-Mail eine schriftliche Frage an den Ministerpräsidenten formuliert haben, siehe Anlage. Diese haben wir gestern morgen offiziell eingereicht. Nun befindet der Parlamentspräsident, nach Prüfung durch den juristischen Dienst des PDG, über deren Zulässigkeit und insofern ihr stattgegeben wird, hat Herr Paasch dann 4 Wochen Zeit, darauf zu reagieren, wobei er angesichts der Corona-Krise noch eine Verlängerung anfragen kann. Dies wäre aber angesichts des Inhalts der Frage schon sonderbar. Sie sehen hiermit aber, wie langatmig die Politik organisiert ist…

    Ob wir letzten Endes die Angaben erhalten, kann ich Ihnen nicht versprechen. Ich hoffe, dass Sie mit Ihrer entschlossenen Vorgehensweise schon früher zum Ziel kommen. Wir werden sehen, jedenfalls werden wir am Ball bleiben, falls dem nicht so wäre.

    Beste Grüße,

    Alain Mertes

    Vivant-Fraktion im PDG V.o.G.
    Platz des Parlamentes 1
    4700 Eupen
    Belgien
    Mobil: +32 490 42 60 71
    a.mertes@vivant-ostbelgien.org

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