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Ryanair kündigt weitere Flugstreichungen an

Dieses Archivbild zeigt Passagiere, die in einen Flieger der Billigairline Ryanair auf dem Flughafen Charleroi (Brussels South) steigen. Foto: Shutterstock

Wer ein Ticket bei Ryanair für die nächsten Monate gebucht hat, könnte eventuell am Boden bleiben. Die Billig-Airline hat für die nächsten Monate zahlreiche weitere Flüge gestrichen.

Die irische Billig-Airline Ryanair streicht erneut Tausende Flüge, um ihre Personalprobleme in den Griff zu bekommen. Im Winterflugplan von November bis März werden etwa 18.000 der rund 800.000 geplanten Flüge gestrichen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Dublin mitteilte.

Ryanair lässt dafür zunächst 25 ihrer rund 400 Flugzeuge am Boden, im kommenden Sommer seien es dann zehn Flieger weniger als die bislang geplanten 435. Von den Streichungen im Winter sind den Angaben zufolge rund 400.000 Passagiere betroffen.

Ryanair-Chef Michael O’Leary äußert sich bei einer Pressekonferenz in Berlin. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Unterdessen zog Ryanair auch sein Interesse an der italienischen Pleite-Fluglinie Alitalia zurück, um Management-Kapazitäten zu schonen.

In Deutschland werden die Strecke Köln-Berlin sowie Flüge von und nach Hamburg, Memmingen, Baden-Baden und Frankfurt-Hahn gestrichen. Über die angekündigten Absagen hinaus werde es keine weiteren dienstplanbedingten Flugstreichungen im Winter oder im Sommer 2018 geben, versprach Ryanair-Chef Michael O’Leary in einer Mitteilung.

In Belgien ist von den neuen Streichungen weder eine Fluglinie ab Belgien oder nach Belgien betroffen.

Schwere Managementfehler

Ryanair kämpft derzeit mit erheblichen Planungsschwierigkeiten und einem Mangel an Reservepiloten. Die Airline kündigte Verbesserungen bei den Dienstplänen ihrer 4.200 Piloten an und will in den nächsten Monaten 650 neue Piloten rekrutieren. Man habe 2.500 Interessenten auf der Liste.

Bei einer Aktionärsversammlung vor etwa einer Woche hatte O’Leary sich für das Flug-Chaos entschuldigt. Schuld seien auch „schwere Managementfehler“ bei der Urlaubsplanung für die Besatzungen. Im ersten Quartal des kommenden Jahres will Ryanair bereits 40 Prozent der 2018er-Urlaubsansprüche erfüllt haben.

Ein Flugzeug vom Typ Boeing 737-800 der Fluggesellschaft Ryanair fährt in Hamburg über das Vorfeld. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Das Unternehmen sicherte seinen Piloten eine verlässliche Urlaubsplanung zu. An den Standorten Dublin, London-Stansted, Berlin und Frankfurt wurden Kapitänen 10.000 Euro und Co-Piloten 5.000 Euro zusätzliches Gehalt angeboten.

Das war allerdings von einigen Piloten angesichts unklarer Beschäftigungsverhältnisse als unzureichend bezeichnet worden. Ryanair sicherte dazu interne Gespräche in den kommenden Monaten zu. Man werde sich aber weiterhin nicht mit konzernfremden Piloten oder Gewerkschaften auseinandersetzen, betonte die Airline.

Bereits im September und Oktober hatte die passagierreichste Gesellschaft Europas 2100 Flüge gestrichen. Ryanair wollte damit die eigene Pünktlichkeit verbessern und Urlaubsansprüche der Crews berücksichtigen, wie das Unternehmen angab. Das war auf erhebliche Kritik gestoßen. (dpa)

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