Notizen

Zwei WM-Tests für die Roten Teufel heute gegen Wales und am Sonntag in Holland

13.06.2022, Belgien, Tubize: Thorgan Hazard (l) und Eden Hazard (M) aus Belgien während einer Trainingseinheit. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Weniger als zwei Monate vor der WM in Katar bestreitet die belgische Fußball-Nationalelf ihre beiden letzten Gruppelspiele in der Nations League. Heute Abend um 20.45 Uhr (live auf RTL-TVI) ist Wales in Brüssel zu Gast, und am Sonntag müssen die Roten Teufel in Amsterdam gegen die Niederlande antreten.

Im Normalfall kommt ein Spieler, der in seinem Verein nur noch sporadisch oder gar nicht mehr eingesetzt wird, auch für seine Nationalelf nicht mehr infrage. Es gibt aber Ausnahmen. Eden Hazard  ist womöglich eine Ausnahme.

Vor drei Jahren unterschrieb der Kapitän der Roten Teufel bei Real Madrid. Seitdem ist er aber viel zu selten zum Zuge gekommen. Trotzdem wurde er von Belgiens Nationalcoach Roberto Martinez für die beiden letzten Gruppenspiele der Nations League am heutigen Donnerstag in Brüssel gegen Wales (20.45 Uhr) und am Sonntag in Amsterdam gegen die Niederlande (ebenfalls 20.45 Uhr) berücksichtigt.

16.11.2021, Großbritannien, Cardiff: Joe Morrell (r) aus Wales und Belgiens Kevin De Bruyne in Aktion. Das Spiel endete 1:1. In der Nations League bekommen es die Roten Teufel erneut mit den Walisern zu tun. Foto: David Davies/PA Wire/dpa

Es ist sogar anzunehmen, dass Hazard von Beginn an auf dem Platz stehen wird. Denn wenn er schon in seinem Club keine Spielpraxis bekommt, dann soll er sie wenigstens im Dress der Nationalmannschaft haben.

Gareth Bale hat in der Vergangenheit bewiesen, dass dies möglich ist. Denn auch der Superstar von Wales saß bei Real die meiste Zeit auf der Bank oder in der Tribüne. Ansonsten aber sind sich alle Fußballexperten einig, dass selbst die talentiertesten Spieler ohne Spielpraxis in ihrem Verein bei einer WM oder EM keine Hochleistung bringen können.

Eden Hazard ist indes nicht das einzige Problem, mit dem Martinez konfrontiert wird und das er bis zum ersten WM-Gruppenspiel gegen Kanada am 23. November gelöst haben muss. Auch die Verteidigung bereitet dem Spanier nach der Pensionierung von Vincent Kompany und Thomas Vermaelen Kopfzerbrechen.

Toby Alderweireld und Jan Vertonghen sind in die Jahre gekommen und inzwischen auch nach Belgien gewechselt, um sicher zu sein, für die WM in Katar berücksichtigt zu werden. Das gilt auch für Dedryck Boyata, der aber ohnegin wegen einer Verletzung für die Partie gegen Wales nicht berücksichtigt wird.

15.11.2021, Belgien, Tubize: Timothy Castagne (M) und Axel Witsel (r) in Aktion während einer Trainingseinheit. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Jason Denayer ist sogar vereinslos. Arthur Theate (jetzt Stade Rennes) und Wout Faes (jetzt Leicester City) haben nur wenig internationale Erfahrung. Notfalls könnte Martinez für die Abwehr auf Leander Dendoncker (jetzt Aston Villa) oder auch Axel Witsel (jetzt Atlético Madrid) zurückgreifen.

Zur Weltklasse gehören heute nur noch Torhüter Thibaut und Kevin De Bruyne. Romelu Lukaku fehlt wegen einer Verletzung. „Big Rom“ ist aber auch seit seinem Wechsel von Inter zu Chelsea und seiner Rückkehr nach Mailand meilenweit von seiner Bestform entfernt. Deshalb dürfte heute gegen Wales wieder Michy Batshuayi (jetzt Fenerbahce Istanbul) von Beginn an spielen.

Wahrscheinlich wird im Laufe des Spiels Loic Openda (jetzt RC Lens) die Gelegenheit bekommen, sein Können zu beweisen. Openda ist eher ein Konterspieler, auf den Martinez gegen Wales zurückgreifen wird, sollten die Roten Teufel im Laufe der zweiten Halbzeit in Führung liegen. In jedem Fall wäre die Partie am Sonntag in Amsterdam gegen die Niederlande für einen Angreifer mit seinen Qualitäten geeignet.

24.03.2021, Belgien, Löwen: Gareth Bale (r) aus Wales und Jan Vertonghen aus Belgien kämpfen um den Ball. Belgien gewann das Hinspiel in der Qualifikation für die WM 2022 in Katar 3:1. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Bleibt die Frage, ob Charles De Ketelaere nach seinem Debüt beim AC Mailand von Martinez gleich zu Beginn zum Zuge kommt. Alexis Saelemaekers, De Ketelaeres Clubkamerad beim AC Milan, ist einer mit Kämpferherz, der gegen die robusten Waliser mithalten kann.

In jedem Fall hängt bei Belgien wieder viel von Kevin De Bruyne, der im Dress der Roten Teufel noch zu selten sein Leistungsniveau von Manchester City erreicht.

Noch hat Belgien die Chance, zum zweiten Mal die „Final 4“ der Nations League zu erreichen. Dies würde aber nur über den Gruppensieg möglich sein. Am besten wäre dafür ein Sieg heute gegen Bale & Co. sowie ein Punktverluste der Niederländer im Parallelspiel in Polen, was angesichts der momentan Form von Roberto Lewandowski möglich ist. Dann gäbe es am Sonntag im Duell zwischen Holland und Belgien ein Endspiel um den Gruppenspieg. Im Vordergrund steht allerdings die WM in Katar, die in weniger als zwei Monaten beginnt. (cre)

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