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2:1 gegen Wales: Rote Teufel mit Licht und Schatten

22.09.2022, Belgien, Brüssel: Eden Hazard von Belgien trägt im Nations-League-Spiel gegen Wales eine spezielle Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Die belgische Fußball-Nationalelf hat ihr vorletztes Gruppenspiel in der Nations League gegen Wales 2:1 gewonnen. Vor allem im ersten Durchgang gab es viel Positives. Der Gegentreffer der Waliser war jedoch vermeidbar.

Vor dem Anpfiff waren mit Vincent Kompany, Thomas Vermaelen und Mousa Dembélé drei ehemalige Nationalspieler geehrt worden.

Während die Waliser gegen den Abstieg in die B-Liga der Nations League kämpften, hatten die Belgier vor dem letzten Gruppenspiel in Holland am Sonntag in Amsterdam noch Hoffnung auf den Gruppensieg, der zur Teilnahme an den „Final 4“ berechtigt.

22.09.2022, Belgien, Brüssel: Belgiens Michy Batshuayi erzielt das Tor zum 2:0. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Es gab eine Überraschung im Team von Nationalcoach Roberto Martinez: Der erst 18-jährige Abwehrspieler Zeno Debast vom RSC Anderlecht stand in der Anfangsformation neben den beiden „alten Herren“ Toby Alderweireld und Rekordnationalspieler Jan Vertonghen.

Die belgische Startelf: Courtois – Debast, Alderweireld, Vertonghen – Meunier, Witsel, Tielemans, Carrasco – De Bruyne, Eden Hazard – Batshuayi.

In der Anfangsformation von Wales fehlte neben dem verletzten Aaron Ramsey auch Superstar Gareth Bale, der auf der Ersatzbank begann.

Die Roten Teufel spielten in ihren neuen Trikots, die wochenlang in den Sozialen Medien für Diskussionen gesorgt hatten.

Belgien hatte einen Auftakt nach Maß, denn schon in der 10. Minute erzielte De Bruyne nach dem ersten guten Spielzug auf Zuspiel von Batshuayi, der auf den rechten Flügel ausgewichen war, das 1:0.

Schon in der 15. Minute hätte Tielemans nach einem ebenfalls perfekten Zuspiel vom Carrasco fast das zweite Tor erzielt. Weiter ging’s mit einem Schuss von De Bruyne nach Vorarbeit von Hazard über das walisische Tor.

22.09.2022, Belgien, Brüssel: Belgiens Michy Batshuayi (l) jubelt mit Youri Tielemans (M) und Zeno Debast (r) nach seinem Treffer zum 2:0. Foto: Laurie Dieffembacq/BELGA/dpa

Der Star von Manchester City zeigte sich in bester Spiellaune. De Bruyne war es auch, der in der 26. Minute den Ball an den Pfosten knallte, den Nachschuss von Hazard konnte Wales-Keeper Hennessey parieren.

In der 38. Minute fiel das 2:0. Wie schon beim 1:0 war wieder eine Kombination zwischen De Bruyne und Batshuayi erfolgreich, diesmal in umgekehrter Rolle mit De Bruyne als Vorbereiter und Batshuayi als Vollstrecker, 2:0.

Kurz danach war erstmals Belgiens Abwehr gefordert, denn nach einem Freistoß kam Rodon zum Kopfball. Erst klärte Witsel und dann Courtois.

Vor dem Halbzeitpfiff hatte dann noch einmal De Bruyne eine Torchance nach einem weiten Musterpass von Tielemans, doch Schlussmann Hennessey konnte den Ball mit der Fußspitze zur Ecke lenken. 2:0 der Halbzeitstand.

Nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff zeigten sich Schwächen in der belgischen Defensive, denn nachdem ein Waliser ungestört von der rechten Seite in den Strafraum flanken konnte, hatte Moore zwischen Meunier und Debast keine Mühe, den Ball ins Tor zu köpfen, 2:1. Diese Szene wird sich Martinez bestimmt in den kommenden Tagen mit den Spielern genauer anschauen.

In der 61. Minute ging der Ball nach einer originellen Feistoßvariante und einem Schuss von Tielemans knapp über das Tor von Hennessey.

In der 63. Minute wurde bei Wales Superstar Bale eingewechselt, während Martinez sogar drei Wechsel vornahm: Für Carrasco, Hazard und Batshuayi kamen Trossard, Mertens und Openda.

22.09.2022, Belgien, Brüssel: Wales‘ Brennan Johnson (2.v.l) in Aktion. Yannick Carrasco, Jan Vertonghen (M) und Michy Batshuayi (r) schauen zu. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Eine Viertelstunde wurde Vanaken für Tielemans eingewechselt. In der 79. Minute bekam Belgien nach einem vermeintlichen Foul von Morrell an De Bruyne im Strafraum einen Elfmeter zugesprochen, der aber nach Überprüfung durch den VAR zurückgenommen wurde, weil Morrell eindeutig zuerst den Ball traf.

In der Schlussphase machte Wales Druck. In der 89. Minute verhinderte Courtois zweimal den Ausgleich. Auf der Gegenseite jagte Meunier den Ball in der Nachspielzeit über das Tor.

Kurz vor Schluss gab es Applaus für De Bruyne, der durch De Ketelaere ersetzt wurde. De Bruyne gehörte ohne Zweifel zu den Lichtblicken auf belgischer Seite, nicht nur wegen seines Treffers zum 1:0 und der Torvorlage beim 2:0 durch Batshuayi.

Schließlich handelte sich Belgiens Coach Martinez die Rote Karte ein, weil er angeblich einen Waliser an einem Einwurf gehindert hatte.

Es blieb beim 2:1. Die erste Halbzeit hat viel Positives gezeigt, hingegen ließ der zweite Durchgang  viele Wünsche offen.

Um noch Gruppensieger zu werden, muss Belgien am Sonntag in Amsterdam gegen Holland wegen der 1:4-Niederlage im Hinspiel mit hoch gewinnen, weil die Niederländer ihr Spiel in Polen 2:0 gewonnen haben. Noch wichtiger ist es aber, sich gegen die Holländer gut zu präsentieren, um Selbstvertrauen zu tanken zwei Monate vor dem ersten WM-Spiel gegen Kanada. (cre)

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