Die belgische Fußball-Nationalelf bestreitet heute Abend (20.45 Uhr) in Löwen ihr drittes Spiel in der Qualifikation für die WM 2022 in Katar. Die Roten Teufel haben nach dem schwachen Auftritt beim 1:1 in Prag gegen Tschechien, der zum Glück nicht auch noch mit einer Niederlage bestraft wurde, etwas gutzumachen.
Nach dem heutigen Spiel gegen Belarus geht die WM-Qualifikation erst im September weiter. Folglich ist diese Partie auch das letzte Pflichtspiel vor der EM im Juni, bei der Belgien in der Gruppenphase auf Russland, Dänemark und Finnland trifft. Vorher stehen nur noch zwei Länderspiele direkt vor dem EM-Start auf dem Programm (eines davon gegen Vize-Weltmeister Kroatien).
Das 1:1 in Tschechien hat zahlreiche Schwächen in der belgischen Mannschaft aufgezeigt, angefangen bei der Abwehr, die zu alt und zu langsam ist, um auf höchstem Niveau bestehen zu können.
Zudem wiegen die Ausfälle von Axel Witsel und Eden Hazard offensichtlich viel schwerer, als zunächst angenommen wurde. Mit Thibaut Courtois, Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku hat Belgien zwar drei Spieler der internationalen Spitzenklasse, aber das genügt nicht, um bei einem großen Turnier bestehen zu können.
Witsels Rolle im defensiven Mittelfed kann noch von Leander Dendoncker und Youri Tielemans ausreichend wahrgenommen werden, jedoch wäre ein Ausfall von Eden Hazard kaum zu kompensieren. Zum Glück besteht noch Hoffnung, dass der Kapitän der Roten Teufel bis zur EM wieder zu seiner alten Form zurückfindet.
De Bruyne und Lukaku nicht über 90 Minuten
Heute gegen Belarus wird Trainer Roberto Martinez, der mit der in Prag gezeigten Leistung überhaupt nicht zufrieden war, personelle Änderungen vornehmen müssen, weil schon in Tschechien einige Spieler ans Limit gegangen sind. Kevin De Bruyne und Romelu Lukaku werden vielleicht zum Einsatz kommen, aber auf keinen Fall noch einmal über 90 Minuten.
Martinez kann im Prinzip wieder auf die Bundesliga-Spieler Thorgan Hazard, Thomas Meunier und Dedryck Boyata zurückgreifen, die in Tschechien wegen eines von ihrem Club verhängten Corona-Einreiseverbots nicht zum Einsatz kommen konnten.
Außerdem würde sich so mancher wünschen, dass der spanische Coach der Belgier die Partie gegen Belarus nutzt, um das eine oder andere große Talent des belgischen Fußballs zum Zuge kommen zu lassen, zum Beispiel Charles De Ketelaere (FC Brügge), Albert Sambi Lokonga (RSC Anderlecht), Yari Verschaeren (RSC Anderlecht) oder Alexis Saelemakers (AC Mailand). Zudem könnten Leandro Trossard (Brighton & Hove Albion) und Thomas Foket (Stade Reims), die in Prag nach ihrer Einwechslung gute Szenen hatten, eine weitere Chance bekommen.
Weil Lukaku auf keinen Fall 90 Minuten spielen wird, werden Michy Batshuayi und/oder Christian Benteke, die beide für Crystal Palace spielen, wenn sie denn spielen, im Sturmzentrum zum Einsatz kommen.
Parallel zum Spiel in Löwen empfängt in Cardiff Wales die Mannschaft von Tschechien. Aus belgischer Sicht ist zu hoffen, dass die Waliser den Tschechen zumindest ein Unentschieden abknöpfen können. Dann wäre Belgien am Ende des Tages Gruppenerster und könnte den weiteren Verlauf der Qualifikation im September mit Spielen in Estland, gegen Tschechien und in Belarus mit größerer Gelassenheit entgegensehen.
Vorher findet aber die EM statt. Und um bei diesem Turnier ihrer Rolle als Mitfavorit gerecht werden zu können, müssen sich die Roten Teufel gewaltig steigern. (cre)
HINWEIS – Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Belarus beginnt um 20.45 Uhr. Trotz der prekären Platzverhältnisse im Stadion Den Dreef findet die Partie in Löwen statt. Liveübertragung im Fernsehen auf RTBF1 („La Une“) und vtm. Spielbericht bei Spielschluss gegen 22.35 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.
Das nennt sich Weißrussland. Wir sagen ja auch nicht France, Italia oder Rossija.
@Latzendresser: Belarus oder Weißrussland? In den Medien werden gleichrangig beide Begriffe genannt: Belarus und Weißrussland. Aber welche Bezeichnung ist denn nun richtig?
Weißrussland ist umgangssprachlich sicher nicht falsch. Doch „Belarus“ ist der offizielle Begriff. Amtlich heißt das slawische Land, das an Litauen, Lettland, Russland, die Ukraine und Polen grenzt, „Republik Belarus“. „Weißrussland“ ist nicht die genaue, sondern nur eine ungefähre Übersetzung von „Belarus“. Darauf wies der Belarus-Experte Sven Gerst gegenüber dem ZDF hin: „Bela“ heiße zwar übersetzt weiß, doch „Rus“ stehe für ein mittelalterliches Gebiet in Osteuropa, Vorläufer der Staaten Belarus, Ukraine und Russlands. „Rus“ sei eben nicht gleichbedeutend mit Russland.
Gerst plädiert deshalb dafür, sich lieber an die Empfehlung der belarusisch-deutschen Geschichtskommission zu halten, die den offiziellen Namen des Landes vorzieht. Die meisten Medien, Politiker, offiziellen Stellen und auch die Bundesregierung verwendeten heute in der Regel nur noch die offizielle Bezeichnung. Der Grund: „Das Land war in seiner Geschichte immer Teil größerer Regionalmächte“, so Gerst. „Spricht man von ‚Weißrussland‘, klingt das immer noch so, als wäre das Land irgendwie ein Teil von Russland.“ Das sei für viele Belarusen problematisch, die sich nie auf Identitätsfindung hätten begeben können, meinte Gerst. (Quelle: freiepresse.de)
Wenn man das ganze nach Definition sehen will gebe ich ihnen vollkommen recht. Der Verständlichkeit halber wäre es halt meiner Meinung nach mit „Weißrussland“ einfacher. Viele Menschen können mit Belarus eben nichts anfangen.
Interessant ist zum Beispiel auch, dass es im slavischen Raum viele Ruß gab. Einige auch mit „farbnamen“
Interessant ist auch mal Nachrichten zu hören und zu schauen.
Leider ist da momentan viel von Belarus zu hören, aber nix von Weißrussland….
Wat en Dress!
Das nennt sich Belarus, basta!
BOYKOTTIEREN
Heute muss ein Sieg her für die Roten Teufel. Mal schauen…
Die Ohrfeige gegen Tschechien kam zur rechten Zeit. Der Trainer muss die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen. Auf der anderen Seite gibt es viele, die Belgien überschätzen. Die Mannschaft belegt zwar seit Jahren einen Spitzenplatz in der Weltrangliste, doch diese sagt nicht alles aus über die momentane Leistungsstärke. Wenn man in der Qualifikation hauptsächlich gegen Zwerge spielt, poliert das die Bilanz gewaltig auf. Titel gewinnt man aber nur, wenn man die großen Nationen besiegt. Und in diese Spiele gehen wir selten als Favorit. Wenn dann auch noch Leistungsträger wie Hazard oder Witsel ausfallen, sind wir höchsten noch mittelmäßig. Deshalb wartet auf Martinez jetzt sehr viel Arbeit.
Danke Panda 🐼
Jetzt hast du aber nochmal einen rausgehauen
„Auf der anderen Seite gibt es viele, die Belgien überschätzen.“ Ja, vor allem wir, die Belgier. Wir haben ja sonst nichts worauf wir stolz sein könnten. Sollen wir stolz sein auf die größte Menge an Politikern pro Km², auf die höchsten Steuern, auf den Straßenzustand? Wenn es der Fußball nicht ist, ja was denn?
Genau so ist es :))
Fritten,Bier und Schokolade geht immer. System der Weltrangliste hin oder her. Wir sind Nr1 seit vielen,vielen,vielen Monaten.Das System ist für alle gleich.Da steht man also nicht zufällig. Ob man nun an 1 oder 10 steht, macht in einem einzigen Spiel noch keinen Unterschied aus.Tagesform und Glück spielen immer eine Rolle. Schiedsrichter sicher auch schon Mal. Fakt ist, bei der WM gab es nur eine Mannschaft die ebenbürtig war. Das war Brasilien. Brasilien wurde mit zittriger Abwehr geschlagen und Weltmeister würde Frankreich😁
AKTUALISIERT – Rote Teufel heute wohl mit B-Elf: Mignolet – Alderweireld, Denayer, Vertonghen – Meunier, Praet, Vanaken, Thorgan Hazard – Trossard, Doku – Batshuayi.
Wales führt 1-0. Mein Plan B geht wohl auf