Nachrichten

Romain Van Wissen „Künstler der DG 2014“

Romain van Wissen wurde als "Künstler der DG 2014" geehrt. Foto: Jannis Mattar

Der in Membach lebende Maler und Objektkünstler Romain Van Wissen ist am Samstag zum „Künstler der DG 2014“ geehrt worden. Die Auszeichnung wird fortan alle drei Jahre vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert.

Insgesamt hatten sich 23 Künstler aus den unterschiedlichsten Kunstsparten um die Auszeichnung als „Künstler der DG 2014“ beworben.

Die Jury war mit Fachleuten jener Bereiche besetzt, aus denen die Bewerbungen kamen:

1. Helga Knich-Walter, ehemalige Abteilungsleiterin Kultur Saarland: allgemein
2. Harald Nickoll, Musikschule Aachen: Musik
3. Louis Gerrekens, Uni Lüttich: Literatur
4. Bernhard Baumgarten, Trois CL Luxemburg: Tanz
5. Annette Lagler, Ludwigforum: Bildende Kunst

Ministerin Isabelle Weykmans ehrt Romain van Wissen als

Ministerin Isabelle Weykmans und Romain Van Wissen. Der Preis

Diese Jury hatte am 31. Oktober 2014 aus der Liste der Bewerber fünf Personen nominiert. Über die fünf Nominierten wurden jeweils Kurzfilme gedreht, die bei der Preisverleihung im Ikob-Museum zu sehen waren.

Neben Van Wissen waren auch nominiert worden: Irene Kalbusch (Tanz), Marc Kirschvink (Malerei), Dominique Kaut (Keramikgestaltung) und Tanja Mosblech (Malerei).

2005 erhielt van Wissen Kunstpreis des Ikob

Romain Van Wissen ist kein Unbekannter in der ostbelgischen Kunstszene. Spätestens seitdem er 2005 den zweiten ostbelgischen Kunstpreis des Ikob erhielt, ist er für viele ein Begriff.

Der Kunsthistoriker Dr. Dirk Tölke beschrieb Van Wissen 2010 folgendermaßen: „Romain Van Wissens Bilder entstehen in einem Verfahren, das verschiedene Schichten überlagert, die in einem spannungsreichen Gegensatz zueinander und zur Erwartung des Betrachters stehen. Farbkräftige Zeichnungen oder Konturnotate mit Tropfspuren sowie plakativ gemusterte Stanzformen irritieren die Betrachtung der realistischen Landschaftsräume.“

Moderator Rudolf Kremer im Gerspräch mit Isabelle Weykmans. Foto: Jannis Mattar

Moderator Rudolf Kremer im Gespräch mit Isabelle Weykmans. Foto: Jannis Mattar

Seit 30 Jahren findet der in Membach bei Eupen lebende Künstler immer wieder neue Formen der Kreativität, mit denen er zum Beispiel auf soziale Fragestellungen hinweist.

Die Jury sagte zu Van Wissen: „Seine Arbeiten überzeugen durch ein komplexes Spiel mit verschiedenen Bildtiefen, durch verschachtelte Raumkompositionen und unkonventionelle Farbwahl. Die scheinbar schwebenden Bildräume überzieht er mit einer Vielzahl von Mustern und Strukturen, die er mit verfremdenden Alltagsgegenständen bestückt.“

Im Vorfeld der Preisverleihung hatte es einige Polemik gegeben. Zunächst hatte Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) angekündigt, die Namen der fünf nominierten Künstler würden am 31. Oktober bekanntgegeben. Dies war jedoch nicht der Fall. Die Liste der Nominierten blieb schließlich sogar bis zur Preisverleihung geheim. (siehe dazu frühere Artikel zum Thema hier auf „Ostbelgien Direkt“).

Siehe auch Artikel „Künstler der DG: Wo bleibt die Liste der Nominierten?“

Siehe auch Artikel „Erstmals wird ‚Künstler der DG‘ geehrt [mit Liste der 23 Beweber]“

15 Antworten auf “Romain Van Wissen „Künstler der DG 2014“”

  1. Heinz Günter Visé

    Membach gehört natürlich zu BAELEN, aber es bestehen gut nachbarschaftliche Beziehungen
    zwischen Eupen und der Doppelgemeinde Baelen-Membach.
    So darf die Stadt Eupen schon jahrelang
    das ehemalige Kloster GARNSTOCK an der
    Eupener Str. (bis oben zur Kuppe Vervierser Str.)
    nutzen , obwohl sich dies auch auf dem Territorium
    der Wallonie befindet ! U.a .arbeitet dort eine
    Sektion der „Beschützenden Werkstätte für Behinderte“ und es sind dort auch minderbemittelte
    Bewohner aus der DG untergebracht. Na also !
    Gönnen wir es also dem Preisträger Van Wissen…
    (Nicht so kleinlich sein, bitte) Danke schön …….

  2. Zaungast

    Ich habe also doch nicht falsch gelegen mit meinem Tipp.

    Gegen Tanja Moosblech (Malerei) hatte Freddy Derwahl (Literatur) keine Chance.

    Einen Künstler aus Membach zu ehren und für die DG zu vereinnahmen, war sicher eine Revanche für die bewussten Schilder an den Autobahnen…

  3. Mir will nicht ganz einleuchten, was dieser Preis soll.
    Künstler der DG ?
    Warum nicht eine Metzger der DG ? Oder Bäcker ? Oder Schreiner ? Oder Krankenschwester ? Oder Altenpflegerin ? Oder …
    Deren gesellschaftliche Leistung ist sicher keinen Preis und auch keine 5000 € wert. Merkwürdige Welt …

  4. Bei der Verleihung: nicht ein Wort über die anderen Kandidaten, nicht ein Name, nicht ein Foto, nicht ein Werk. Zufall ? oder Absicht ?, damit die renomierten Künstler Keine Konkurens bekommen und den Kuchen unter sich aufteilen!!

  5. 00Schneider

    Da rollen sich mir die Fußnägel aus!
    5000,- für solche Hobbybastler. Aber „wir haben es ja…“

    War vor kurzem zum ersten mal im IKOB, reine Idiotie die da abgeht. Da kann man ja auch die schief parkenden Autos auf dem Carrefour-Parkplatz als Kunst deklarieren. Man muss nur einen Schwätzer finde, der darüber filosofieren kann oder will.

  6. Zaungast

    „Weil Kultur die (!) Fenster einer Region ist.“

    Na gut, genau so wie der Sport, wo ja auch allerhand reingebuttert wird. Siehe Stadion.

    Allerdings fragt man sich doch als unbefangener Beobachter, womit der Herr Van Wissen diesen Preis verdient hat.

    Bedingung war entweder, dass der Künstler in der DG lebt. Membach gehört aber nicht zur DG.

    Oder aber, dass das künstlerische Wirken des Bewerbers „einen Bezug zur DG“ haben sollte. Inwiefern ist das der Fall? Dass er 2005 den „Kunstpreis des Ikob“ erhalten hat?

    Dass er für viele in der DG „ein Begriff“ ist, wage ich zu bezweifeln. Ich gehe jede Wette ein, dass 99 % der Bevölkerung vorher noch nie von ihm gehört haben und außerstande wären ein Werk von ihm zu nennen bzw. zu identifizieren.

    Es sollen 5 Kurzfilme gedreht worden sein. Von wem? Zu welchen Kosten?

    Außerdem stand im GE: „…überreichte Kulturministerin Isabelle Weykmans am vergangenen Samstag nicht nur einen Scheck über 5.000 Euro, sondern auch die Zusage auf weitere Förderung, zum Beispiel durch Ausstellungen oder Ankäufe.“
    Auf wie viel soll sich denn diese „weitere Förderung“ belaufen. Jetzt, wo überall (?) gespart werden soll…

    Könnte man da nicht mal nachhaken? Das wäre doch mal ein echt investigativer Journalismus.

    Zu bedauern ist auf jeden Fall, dass weder hier noch im GE auch nur im Geringsten auf Leben und Werk des Preisträgers und der anderen vier Nominierten eingegangen wurde, während im GE jeder Sch… von dpa abgedruckt wird.

    So würde es mich wirklich interessieren, was diese Künstler konkret zur kulturellen Bereicherung unserer Gemeinschaft beigetragen haben. Wäre doch ein schönes Thema für eine Artikelserie, oder nicht?

    • Luka Brazi

      Gut, die 5000 euro mit nem Fussballstadion zu vergleichen ist vieleicht etwas zu gross. Alle 3 Jahre diesen Preis zu verleihen kann man ja nicht als übertrieben nennen.

      http://romainvanwissen.com/

      Auf dieser Seite findest du mehr Info zur Person und ich glaube das dies auf viele Fragen eine Antwort findet.
      Romain verdient es auf jedenfall! Er ist halt einzigartig. Er hat eine Vision die ihm Eigen ist. Ich kann auch nur anraten seine Ausstellungen zu besuchen. Klar, Membach liegt nicht in der DG aber so kleinlich sind wir hier nicht. Es ist ja nicht so als ob es ein Deutscher oder ein Lütticher gewonnen hätte.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern