Nachrichten

Roger Schwerdt (Ternell): Aus seiner „Schnapsidee“ wurde ein eigenes Bier – „MyDay“

"MyDay" ist mittlerweile das erfolgreichste Bier an Roger Schwerdts Zapfanlage. Foto: Jannis Mattar

Nach einem eigenen Schnaps hat Roger Schwerdt, Betreiber des Restaurants Ternell, sein eigenes Bier entwickelt: „MyDay“.

Man kann sich kaum vorstellen, wie viel Abfall und Müll in den Küchen dieser Welt entstehen. Und auch verwertbare Lebensmittel werden tonnenweise weggeschmissen.

Roger Schwerdt, der seit 12 Jahren die Kochlöffel im Restaurant Ternell schwingt, weiß, dass es auch anders geht. Denn er hat es geschafft, mit den ausgepressten Resten der Ingwerknolle Schnaps zu brennen und Bier zu brauen.

„Ich arbeite in meiner Küche sehr viel mit Ingwer, weil ich es sehr vielfältig zubereiten kann“, sagt Roger Schwerdt im Gespräch mit OD. „Irgendwann habe ich mir gedacht, dass man sicher auch mit den Resten der Knolle noch etwas anfangen kann. Und dann ging das Experimentieren los.“

Spezialsirup mit herkömmlichem Bier gemischt

Das Restaurant Ternell ist momentan der einzige Ort, an dem man das Bier bekommen kann. Foto: Jannis Mattar

Das Restaurant Ternell ist momentan der einzige Ort, an dem man das Bier bekommen kann. Foto: Jannis Mattar

Gut ein Jahr lang tüftelte er nach Feierabend, bis die Basis für den Schnaps fertig war. „Ähnlich wie beim Kochen musste ich ein gutes Gleichgewicht finden. Ingwer hat einen starken Geschmack, den man eingrenzen muss, damit es genießbar bleibt. Das war nicht einfach.“

Mithilfe eines Geheimrezeptes, das nur er selbst kennt und nirgendwo schriftlich festgehalten ist, fertigt er seitdem einen Ingwersirup an, den er für seinen Schnapps mit fertigem Alkohol mischt, „denn selber brennen darf ich nicht.“

Nachdem sich diese erste „Schnapsidee“ mit der Zeit etabliert hat, festigte sich bei Roger Schwerdt vor einigen Monaten die Idee, seinen Spezialsirup mit herkömmlichem Bier zu mischen. Das Ergebnis war so überzeugend, dass er sich nur kurze Zeit später mit einer hiesigen Brauerei über die Herstellung seines auf den Namen „MyDay“ getauften Bieres einigen konnte.

Der Name "MyDay" kam ganz spontan: "Wir brauchten schnell irgendeinen."

Der Name „MyDay“ kam ganz spontan: „Wir brauchten schnell irgendeinen.“

„Normalerweise dauert es länger, sein eigenes Bier brauen zu lassen. Aber der Brauer war von der Idee und dem Geschmack der Kostprobe so angetan, dass wir innerhalb von zwei Monaten die erste Lieferung bekommen konnten“, so Roger Schwerdt.

Seitdem wird das Bier im Restaurant Ternell vom Fass gezapft und in Flaschen verkauft. „Die Resonanz ist super. Anfangs haben wir unser Hausbier bei jeder Bestellung vorgeschlagen, aber mittlerweile ist das gar nicht mehr nötig. Kein anderes Bier wird hier häufiger bestellt als unser eigenes. Wir müssen die Produktion erhöhen, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Der Erfolg ist überwältigend.“

Der Name „MyDay“ entstand ganz spontan: „Wir brauchten schnell irgendeinen.“

Eigenbier demnächst auch in anderen Kneipen

Auf  Ternell gibt es jetzt auch ein eigenes Bier. Foto: OD

Auf Ternell gibt es jetzt auch ein eigenes Bier. Foto: OD

Mittlerweile sind auch diverse Eupener Wirte auf den Geschmack gekommen und würden das Eigenbräu von Roger Schwerdt gerne in den hiesigen Kneipen anbieten. Schwerdt: „Wir hatten in der letzten Zeit einige Anfragen, aber momentan bieten wir das Bier nur bei uns an. Wir sind quasi noch in der Testphase.“

Um „MyDay“ als zweites Standbein zu etablieren, ist der Ausschank in anderen Bars schon in Planung. „In Zukunft wird es wohl so sein, dass man ‚MyDay‘ auch in anderen Kneipen trinken kann.“

Auch Gastwirte aus dem Lütticher Raum haben schon Anfragen gestellt, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Bier fester Bestandteil der ostbelgischen Trinkkultur sein wird. „Es ist süffig“, meint Roger Schwerdt. „Und ich bin stolz darauf.“

JANNIS MATTAR

 

5 Antworten auf “Roger Schwerdt (Ternell): Aus seiner „Schnapsidee“ wurde ein eigenes Bier – „MyDay“”

  1. Eupener Liebe

    Würde dieses Bier auch sehr gerne mal probieren. Aber extra nach Ternell fahren. Da werde ich mich wohl gedulden müssen bis es auch in einigen eupener Wirtschaften angeboten wird.

    • Ming Sching sin fing

      @ Eupener Hiebe
      RICHTITSCHHHH….

      Sie sind wohl mit dem Puderqausten geprügelt worden .
      Ternell liegt vom Zentrum Eupens genau 9,15 km weg (Quelle Google Earth)
      Was bitte ist daran weit ?

      Aus der Unterstadt sind sie schneller „auf Ternell“ als an der Autobahn.

      War übrigens letzthin da und habe ein paar gehüpt. Kann ich nur empfehlen .
      Der Rückweg ist übrigens einfach, ich brauch mich nur den Berg runterrollen zu lassen. Mein Fahrrad kennt den Weg ganz alleine.

  2. B. Treiber

    Ist es normal, dass die Hunde des Betreibers neben dem Restaurant, auf engstem Raum gehalten werden, dieser dazu noch mit Gasflaschen zugestellt ist und Stromhalsbänder tragen, damit sie nicht bellen?

    Pfui!
    Da möchte man, meiner Meinung nach, kein Hund sein.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern