Politik

Republikaner loben Donald Trump als Macher mit „totaler Ehrlichkeit“ – Melania wirbt für ihren Ehemann

25.08.2020, USA, Washington: First Lady Melania Trump spricht im Rosengarten des Weißen Hauses, während des Parteitags der Republikaner. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

AKTUALISIERT – Zweieinhalb Monate vor der Wahl in den USA haben die Republikaner Präsident Donald Trump bei ihrem Parteitag als Kämpfer für alle Amerikaner und als selbstlosen Staatsmann präsentiert.

„Mein Ehemann, unsere Familie und die Menschen in dieser Regierung kämpfen für Sie“, sagte First Lady Melania Trump am Dienstagabend (Ortszeit) in ihrer Ansprache im Rosengarten des Weißen Hauses. Auch Präsidentensohn Eric Trump sagte: „Mein Vater wird für euch kämpfen.“ Sein Vater sei nicht angetreten, weil er den Job gebraucht hätte, „sondern weil er wusste, dass hart arbeitende Menschen in diesem großartigen Land zurückgelassen wurden“.

Trumps Herausforderer bei der Wahl am 3. November ist Ex-Vizepräsident Joe Biden. Der Parteitag der Demokraten hatte den 77-Jährigen in der vergangenen Woche zum Kandidaten gekürt. Die weitgehend virtuelle Veranstaltung der Republikaner endet am Donnerstag mit einer Ansprache Trumps im Weißen Haus.

25.08.2020, USA, Washington: Donald Trump, Präsident der USA, küsst First Lady Melania Trump im Rosengarten des Weißen Hauses, nachdem sie auf dem Parteitag der Republikaner eine Rede gehalten hat. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Die Republikaner bemühten sich am zweiten Tag ihres Parteitags sichtlich darum, der Kritik entgegenzuwirken, dass Trump (74) das Land mit seinen häufig kontroversen Aussagen spalte.

Die First Lady sagte mit Blick auf die undiplomatische Art ihres Ehemannes: „Was wir als Bürger von unserem Präsidenten verdienen, ist totale Ehrlichkeit. Ob einem das gefällt oder nicht, man weiß immer, was er denkt, weil er eine authentische Person ist, die dieses Land und dessen Volk liebt.“ Sie fügte hinzu: „Er ist kein traditioneller Politiker, der nur redet. Er verlangt Taten und bekommt Resultate.“

Trumps unkonventionelle Art prägte auch den Parteitag am Dienstag. Unmittelbar vor dem Auftritt eines ehemaligen Häftlings beim Parteitag begnadigte Trump den Mann – und stellte Amerika damit als Land der unverhofften Möglichkeiten dar. Dominiert wurde der Dienstag von der Trump-Familie: Vor Melania Trump – die nach ihrer Rede von Donald Trump auf die Wange geküsst wurde – und Eric Trump hatte bereits Präsidententochter Tiffany Trump das Wort ergriffen.

US-Außenminister Mike Pompeo missachtet lange Tradition

In Missachtung einer langen Tradition brachte sich außerdem US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag direkt in den Wahlkampf ein. Mit einer Videobotschaft aus Jerusalem für den Parteitag warb er von einer Dienstreise aus für die Wiederwahl Trumps. Trump hatte Ende 2017 einseitig Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt, seitdem boykottieren die Palästinenser die US-Regierung.

Damit wollte Pompeo besonders bei evangelikalen Christen punkten, die zu Trumps wichtigsten Unterstützern gehören und traditionell Israel-freundlich sind. Konterkariert wurde das von einem peinlichen Vorfall: Nach der Weiterverbreitung antisemitischer Verschwörungstheorien auf Twitter wurde eine Sprecherin beim Parteitag am Dienstag kurzfristig von der Rednerliste gestrichen.

24.08.2020, USA, Charlotte: Donald Trump, Präsident der USA, spricht beim Parteitag der Republikaner. Foto: Evan Vucci/AP/dpa

Wie bereits am Vortag bemühten sich die Republikaner darum, Trump als entschiedenen Krisenmanager in der Corona-Pandemie zu präsentieren. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow pries die Führung des Präsidenten bei den Bemühungen, «das Covid-Virus erfolgreich zu bekämpfen». Von einem erfolgreichen Kampf sind die USA allerdings noch weit entfernt. Die Pandemie dauert an. Bislang hat sie in den USA mehr als 178 000 Menschen das Leben gekostet. Millionen Amerikaner verloren ihre Arbeit. Die Wirtschaft wurde in eine schwere Krise gestürzt, die noch nicht beendet ist.

Melania Trump hob sich auch von anderen Rednern ab, indem sie gleich zu Beginn ihrer Ansprache den Opfern der Corona-Pandemie ihr Mitgefühl aussprach. Donald Trump wird regelmäßig vorgeworfen, in dieser Hinsicht zu wenig Empathie zu zeigen. Und während Eric Trump und andere Republikaner Biden beim Parteitag scharf und mit oftmals unbelegten Vorwürfen angingen, verzichtete die First Lady bewusst auf solche Attacken. „Ich will diese wertvolle Zeit nicht dazu gebrauchen, um die andere Seite anzugreifen“, sagte sie.

Melania wirkt eher kühl, unnahbar und verschlossen

Deutlich sichtbar wurde bei Melania Trumps Ansprache der Kontrast zu Jill Biden, der Ehefrau des demokratischen Herausforderers. Das aus Slowenien stammende Ex-Modell Melania Trump (50) trat im gerade erst von ihr neu gestalteten Rosengarten des Weißen Hauses vor das Publikum.

Jill Biden (69) hatte sich beim Parteitag der Demokraten in der vergangenen Woche aus einem Klassenraum einer High School in Wilmington (Delaware) zuschalten lassen, in der sie früher selber Englisch unterrichtet hatte. Jill Biden zeichnete dabei ein sehr persönliches Bild eines fürsorglichen Ehemannes und Vaters mit einem festen Wertekompass, der sich für andere Menschen einsetzt.

24.08.2020, USA, Charlotte: Debbie Breem protestiert in der Nähe des Veranstaltungsortes des Parteitags der Republikaner mit einem Schild mit der Aufschrift „Dump Trump“ (Entsorgt Trump). Foto: Gerry Broome/AP/dpa

Melania wirkt bei ihren Auftritten eher kühl, unnahbar und verschlossen – auch im Umgang mit Donald Trump. „Donald ist ein Ehemann, der mich bei allem, was ich tue, unterstützt“, war das Persönlichste in ihrer Rede.

Um die Ehe ranken sich viele Gerüchte. Um die Welt gingen Aufnahmen, bei denen Donald Trump versuchte, Melanias Hand zu nehmen, und sie ihm das Händchenhalten zu verweigern schien – etwa beim Staatsbesuch in Israel 2017, als sie seine ausgestreckte Hand vor laufenden Kameras mit einem Klaps zurückzuweisen scheint. Jill Biden präsentiert sich als zugänglich und volksnah. Bei öffentlichen Auftritten wirkt der Umgang der Bidens miteinander ausgesprochen liebevoll.

Die First Lady hielt am Dienstag keine feurige Rede, um für die Wiederwahl ihres Ehemannes zu werben. Es war eine bedachte Ansprache, in der Melania Trump auch auf das Rassismus-Problem einging, das mit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai mit Wucht wieder auf die Tagesordnung kam.

„Wir müssen uns daran erinnern, dass wir alle eine Gemeinschaft sind, die aus vielen Rassen, Religionen und Ethnien besteht“, sagte Melania Trump. In der Liste von Donalds Trumps Prioritäten für eine zweite Amtszeit findet sich der Kampf gegen Rassismus allerdings nicht – stattdessen will der „Präsident für Recht und Ordnung“, wie er sich selber einst bezeichnet hat, die Polizei stärken. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

46 Antworten auf “Republikaner loben Donald Trump als Macher mit „totaler Ehrlichkeit“ – Melania wirbt für ihren Ehemann”

        • Maria Heidelberg

          Gerlinde, fragen Sie mal den Herrn Cremer, ob er nicht einen Button hier einfügen kann, damit man seine eigenen Kommentare verbessern kann. Es ist peinlich, wenn man keine Geduld hat und auf die Schnelle etwas dahin rotzt, was man später bereut, Vor Allem an Syntax- und Grammatik Fehlern scheinen sich Ostbelgier gern dran aufzugeilen. Zum Glück geht mir das am Arsch vorbei, ob jemand korrektes Deutsch oder Englisch kann. Keiner ist vollkommen, aber jeder hat seine Qualitäten, und auf die sollte man sich konzentrieren.

          And now, read your sentence again, because I have found a mistake.

  1. LügenBaron

    Hart aber Fair brachte es ans Tageslicht! Die Amis werden von einem Lügner Sondersgleichen regiert! Gott sei Dank das sie es jetzt vorgeführt bekommen! Der bekommt am 3/11 eine Schlappe die sich gewaschen hat! Der Typ hat es Fertig gebracht das ganze Land zu spalten!
    Ein Journalist allein brach ihm das Genick bei der Frage: Mister President was sagen sie zu all den Lügen die sie uns bis jetzt erzählten? Der Blonde Ironiker überging die Frage genau so eiskalt wie er überall auftritt! Nur ganz ganz wenige die mit ihm vor 4 Jahren antraten sind ihm noch treu geblieben! Über 90% sind nicht mehr bei ihm! Das beweist alles!

  2. volkshochschule

    Die Annäherung von Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten, durch die Vermittlung Trumps ist von historischer Bedeutung. Trump ist deshalb einer der Kandidaten für den Friedensnobelpreis 2021. Auch hat er keine Angriffskriege befohlen in seiner bisherigen Amtszeit, anders als viele seiner Vorgänger im Amt des US Präsidenten.

  3. Erfahrener

    Ob Trump verlieren wird steht noch in den Sternen geschrieben. Er ist kein Führer, er verunsichert nur das Volk durch seine andauernden Meinungsänderungen. Was er heute sagt, stimmt morgen schon nicht mehr. So baut man keine Wirtschaft auf, indem man für Unsicherheiten sorgt, das schafft kein Vertrauen. Das er kein Kriegstreiber ist, das rechne ich ihm sehr hoch an gegenüber Busch, der überall versuchte Feuer zu legen. Mir sagte gestern einer der Biden sei auch nicht so ohne, aber letztendlich sind die Volksvertreter alles nur Marionetten der Lobbyisten.

    • Wahnsinn

      Trump war vor seiner Wahl Milliardär. Clintons haben, so wird geschätzt, zwischen 200 und 300 Millionen gemacht, dank der Politik. Obama auch.
      VErstehen Sie das?
      Nein, vermutlich nicht…

      • Bereits in 2012 überstiegen die Kosten einer Kampagne, ob für Obama oder seinen Gegner, die Milliarde Dollar. Und wer einmal Präsident war, hat ausgesorgt, denn einen „Auftritt“ gewährt er nicht unter (einigen) 100.000 USD…

  4. Der einarmige Bandit

    Es sind doch alle gierige “ Profiteuren “ welche wie ein Luchs um die voll gefüllten Steuerpötten herumschleichen und dort wie ein Assgeier zugreifen . Wie sagte doch immer Tim und Struppi’s Battler der sehr oft mit einer Klinge durch die Strassen rannte “ das ist die Strafe und viele werden sich noch wundern , damit meinte er diese gierigen Profiteuren .

  5. volkshochschule

    Trump holt eine Million Arbeitsplätze zurück die in der Fertigung zuvor nach Südostasien ausgelagert wurden. Was überzeugt die US Bürger wohl mehr, leere Versprechen und warme Worte wie bei Obama und jetzt bei Biden ( der mit dem Licht ) oder mehr in der Tasche durch gute Industriearbeitsplätze.

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