Bei Fußball-Erstligist Standard Lüttich und dessen Präsidenten Bruno Venanzi haben Fahnder nach Medienberichten eine Razzia durchführen lassen. Der zehnmalige belgische Meister und achtmalige Pokalsieger steht angeblich unter Betrugsverdacht.
Nach Informationen der Sender RTBF und VRT soll es um Unregelmäßigkeiten bei mehreren Spielertransfers gehen. Die Ermittler interessierten sich für Beträge, die bei den Transfers an verschiedene Beteiligte geflossen sein sollen.
Die Sender RTBF und VRT berichteten von einem Zusammenhang mit dem Spielermakler Christophe Henrotay. Ihm seien nach seiner Verhaftung im vergangenen September Geldwäsche, Korruption, Bandenbildung und Dokumentenfälschung vorgeworfen worden.
Standard Lüttichs Trainer Michel Preud’homme ist auch Vizepräsident des Vereins. Foto: Uwe Anspach/dpa
Bei Durchsuchungen an seinem Wohnort in Monaco habe die Polizei sieben Millionen Euro, drei Luxussportwagen und zwei Appartements beschlagnahmt. Henrotay sei gegen eine Kaution von 250.000 Euro freigekommen, Belgien warte auf seine Auslieferung.
Der Spielermakler sei ein guter Freund von Venanzi und habe viel Einfluss bei Standard, berichtete die VRT. Christoph Henrotay ist der Sohn des früheren Standard-Profis Roger Henrotay. Er war bzw. ist noch Berater und Vermitter von belgischen Nationalspielern wie Romelu Lukaku und Youri Tielemans.
Standard-Präsident Bruno Venanzi wird auch wegen Unregelmäßigkeiten und Geldwäsche verdächtigt. Der starke Mann der „Rouches“ seit 2015 könnte in Hinterzimmergeschäfte verwickelt worden sein, d.h. mehr Aufträge als nötig angeboten haben, nur um am Ende einen Teil davon über eine andere Person zurückzugewinnen. Steuerregelungen, die wohlhabenden Leuten bekannt sind… Die Untersuchung geht weiter! (dpa/cre/walfoot)
Perquisitions au Standard: les enquêteurs intéressés par les transferts de Luyindama, Yatabaré et Fai https://t.co/Gs50jQHEcE
— LaMeuse.be (@LaMeuse_be) January 29, 2020
