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Randale und Verwüstungen in Paris nach dem verlorenen Finale des PSG gegen Bayern

24.08.2020, Frankreich, Paris: Feuerwehrmänner löschen ein brennendes Auto in der Nähe der Champs-Elysées. Nach dem 1:0-Sieg des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain im Endspiel der Champions League in Lissabon ist es am Sonntagabend in der französischen Hauptstadt zu Ausschreitungen gekommen. Foto: Sameer Al-Doumy/AFP/dpa

Zerschlagene Scheiben und brennende Autos: Nach der Niederlage von PSG kommt es in Paris zu Krawallen. Die Polizei setzt Tränengas ein. Auch in Südfrankreich sorgt das Ergebnis des Endspiels für Emotionen.

Nach dem 1:0-Sieg des FC Bayern gegen Paris Saint-Germain im Endspiel der Champions League in Lissabon (siehe Bericht an anderer Stelle) ist es am Sonntagabend in der französischen Hauptstadt zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei in Paris nahm 148 Menschen fest, wie die Polizeipräfektur am Montag auf Twitter mitteilte.

Die Festnahmen erfolgten hauptsächlich wegen Beschädigung, Gewalttätigkeit oder dem Werfen von Projektilen auf die Polizei. Außerdem seien mehr als 400 Verwarnungen ausgesprochen worden, weil die Maskenpflicht missachtet worden war.

23.08.2020, Frankreich, Paris: Fans von Paris Saint-Germain treten auf der Champs-Elysées gegen Tränengaskanister. Foto: Sameer Al-Doumy/AFP/dpa

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin verurteilte die Ausschreitungen. Aus „Rohheit“ seien 16 Polizeibeamte verletzt worden, schrieb Darmanin auf Twitter. Außerdem seien zwölf Geschäfte in Paris angegriffen und 15 Fahrzeuge beschädigt worden.

Die randalierenden Fans hatten in der Nähe des Fußballstadions Parc des Princes sowie in der Umgebung der Champs-Elysées ihrer Enttäuschung Luft gemacht. Um das Stadion herum kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die Tränengas einsetzte. Die Polizisten wurden unter anderem mit Feuerwerkskörpern beworfen.

In Marseille wurde die Niederlage von PSG gefeiert

Entlang der Prachtstraße Champs-Élysées setzten Randalierer Fahrzeuge in Brand, zerbrachen Fensterscheiben und zerstörten Geschäfte. Videoaufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigten brennende Mülltonnen, zerstörte Blumentöpfe und eingeschlagene Scheiben. Medienberichten zufolge setzte die Polizei etwa eine Stunde nach Abpfiff Tränengas ein, um die Champs-Élysées zu räumen.

23.08.2020, Frankreich, Paris: Die Fans von Paris Saint-Germain versammeln sich auf der Champs-Elysées und zünden bengalisches Feuer nach dem Endspiel der Champions-League zwischen PSG und Bayern München. Foto: Kamil Zihnioglu/AP/dpa

Die Pariser Polizeipräfektur hatte angesichts des Endspiels ein Aufgebot von rund 3.000 zusätzlichen Einsatzkräften aufgeboten. Die Prachtstraße im schicken 8. Arrondissement war ab Sonntagabend für den Verkehr gesperrt worden, damit Fußgänger besser Abstand halten konnten. Die regionale Gesundheitsbehörde verteilte gratis Schutzmasken, da in dem abgesperrten Bereich und rund um den Prinzenpark eine Maskenpflicht galt.

Die Niederlage von PSG sorgte auch in anderen Landesteilen Frankreichs für Emotionen: In Marseille, der Heimat von Paris‘ Ligue-1-Erzrivalen Olympique Marseille, feierten Fans Medienberichten zufolge die Niederlage. Er habe die Niederlage von PSG mit Freunden zelebriert, sagte ein Passant dem Fernsehsender BFMTV am Montagmorgen. So bleibe der Champions-League-Pokal ein Pokal der Provence. Bisher war es nur OM als französischen Club gelungen, 1993 die Trophäe zu gewinnen.

Aber auch in der südfranzösischen Hafenstadt kam es Berichten zufolge zu Zusammenstößen mit der Polizei. Im Stadtzentrum seien Gegenstände in Brand gesteckt und Geschosse auf Polizisten geworfen worden, berichtete die Lokalzeitung „La Provence“. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

21 Antworten auf “Randale und Verwüstungen in Paris nach dem verlorenen Finale des PSG gegen Bayern”

  1. CarbonBlack

    Man sollte die Kosten für den Einsatz der Rettungskräfte sowie die Reparatur der entstandenen Schäden vom PSG bezahlen lassen.
    Wer für ein paar kickende Dummdösel exorbitante Millionen-Gehälter zahlt, muss auch für den von ihm verursachten Schaden aufkommen.

  2. Man sollte Fussball grundsätzlich verbieten. So etwas gibt es nur im Fussball. Die Vereine oder die FIFA muss für alle Unkosten bezahlen,nicht von unseren Steuergelder Gebrauch machen, für Polizei Einsätze ,womit wir nichts zu tun haben. Ist ja fast bei jedem Spiel so. Och würde gar keine Polizei mehr schicken,sollen die selber für ihre Sicherheit sorgen, die haben alle Geld wie Dreck. Und wenn nicht sollen sie halt nicht mehr spielen,Punkt.

    • Aldous Burgess-Orwell

      Man sollte es vor allem nicht dulden, daß es soweit kommt, zu Randalen. Während der WM in Russland ist NICHTS passiert. Wieso wohl? Weil die Russen eingreifen BEVOR etwas passieren kann. Und wenn etwas passiert, dann wird dafür gesorgt, daß der Terror schnell aufhört. Hier aber wird alles getan und sogar gefördert, damit etwas passiert. „Ordo ab chao – Lux in tenebris“ (wie Biden meinte)… Machen Sie sich schlau wer diese Mottos „pflegt“.
      Kuschelpädagogik, Stuhlkreise, Teddybären, Toleranz, Öffnung, Dhimmitüde, Wertegemeinschaft, Transdingbums, all das wird das Leben im Westen natürlich besser machen, wie wir jeden Tag deutlicher feststellen können…

  3. kein Sport

    Ich bin überhaupt kein Fan, aber das hat einfach nichts mehr mit Fußball zu tun. Hier entlädt sich der Frust des französischen Volkes, aber dieser Frust hat ganz andere Ursachen. Wer also nach „Entschädigungen“ ruft, der sollte diese Forderungen an die richtige Stelle richten. Was da los ist, dass wissen die Franzosen besser als wir, die das nur von Außen sehen.

    • Neufranzose

      Diese “Franzosen” sind dieselbe Clientele die sich in Blankenberge prügelt, in Molenbeek randaliert und Antwerpen zum Corona Hotspot macht. Wenn die legitime Staatsmacht da nicht bald gezielt durchgreift und Medien und Bürger der Polizei nicht auch mal Rückhalt beim Durchgreifen geben sehe ich astronomische Wahlsiege (auch bei gemäßigten Wählern) der gefährlichen Rechten à la FN und VB auf uns zukommen… und verstehe die Signale, die Wähler aus solchen Städten setzen durchaus.

      • Les bons et les méchants

        Oui, certes, aber Sie amchen den Gutmenschenfehler, l’erreur bobo: Sie prangern zurecht die Bösen an, warnen aber vor den Guten, die ja kommen. Was soll das? Die, die gegen die Bösen sind, sind die Guten!

    • Les bons et les méchants

      La racaille, wie Sarko sagte. genau, ALLE wissen wer-wie-was. Seit Jahrzehnten brennen die Banlieues, aber was in den letzten Monaten abgeht ist der beginn des Feuerwerks, das kommt.
      Solange die Dinge, bzw. die Gruppierungen nicht beim namen genannt werden und bekämpft und ausgemerzt werden wird die PeeCee , die politische Korrektheit, nur alles schlimmer machen. Und schlimmer. Und schlimmer…

  4. Horst Emonts-pool

    Fussball ist nur ein Vorwand um zu randalieren. Ich hatte schon vor Monaten hier geschrieben, das sowas abgeschafft werden muss. 22 erwachsene Männer laufen hinter einem Ball. Das ist doch was für kleine Kinder. Oder Hundewelpen.

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