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Polen bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor

22.10.2022, Polen, Deblin: Die polnische Armee bereitet Bürger auf einen Ernstfall vor. Foto: Doris Heimann/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

AKTUALISIERT – Der polnische Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hat einen drohenden Krieg mit Russland nicht ausgeschlossen. Polen müsse sich auf einen solchen Krieg vorbereiten, sagte er in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung „Super Express“.

Auf die Frage, ob er eine militärische Niederlage der Ukraine und einen direkten Angriff Russlands auf Polen für möglich halte, antwortete der konservative Politiker: „Ich rechne mit jedem Szenario und nehme die schlimmsten am ernstesten. Das ist die Aufgabe eines Verteidigungsministers in der Situation, in der wir uns heute befinden.“

13.12.2023, Polen, Warschau: Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz ist der Ansicht, dass sein Land sich auf einen Krieg mit Russland vorbereiten muss. Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa

Der 42-jährige Kosiniak-Kamysz unterdtrich, dass er diese Worte „nicht einfach so daher gesagt“, sondern sorgfältig abgewogen habe. Sein Ministerium habe bereits konkrete Vorbereitungsschritte begonnen. So prüfe man, welche Lücken es in der Bewaffnung noch gebe. Dabei seien große Rüstungsbeschaffungen zwar sehr wichtig, aber die individuelle Ausrüstung jedes einzelnen Soldaten müsse ebenso ernst genommen werden.

Polen werde eine sehr bedeutende Rolle bei der gemeinsamen Verteidigung der Europäischen Union spielen, das wisse auch die EU-Kommission, sagte der Minister. (dpa)

Pistorius besorgt: „Wir müssen einkalkulieren, dass Putin eines Tages sogar ein Nato-Land angreift“

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges gewarnt.

„Wir hören fast jeden Tag Drohungen aus dem Kreml – zuletzt wieder gegen unsere Freunde im Baltikum“, sagte der SPD-Politiker dem „Tagesspiegel“. „Wir müssen also einkalkulieren, dass Wladimir Putin eines Tages sogar ein Nato-Land angreift“, ergänzte Pistorius, der seit Freitag ein Jahr im Amt ist. Aktuell halte er einen russischen Angriff nicht für wahrscheinlich. „Unsere Experten rechnen mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in denen das möglich sein könnte.“ Er wolle mit seiner Warnung oder seiner Forderung, dass die Bundeswehr „kriegstüchtig“ werden müsse, „unsere Gesellschaft damit auch wachrütteln“.

Das Schreckensszenario: Russland greift die Nato an. Illustration: Shutterstock

Dafür müssten jetzt Vorkehrungen getroffen werden. Pistorius hatte bereits für Deutschland eine modifizierte Wehrpflicht ins Gespräch gebracht, für die er aus seinem Ministerium Vorschläge bis April erwartet. Auch für eine Öffnung der Truppe für Soldaten ohne deutschen Pass wäre der Minister offen. „Wir wären nicht die ersten Streitkräfte in Europa, die das tun würden“, sagte Pistorius. Es gebe Menschen im Land, die in zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben, aber noch nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Auch müsse man die Rüstungsindustrie leistungsfähiger machen.

Pistorius sprach sich auch aus Sicherheitsgründen für eine Reform der Schuldenbremse aus. „Mit einer Schuldenbremse in dieser Form kommen wir nicht schadlos durch diese Krisen“, sagte er. Das vorhandene Geld reiche heute nicht mehr aus, um für die Sicherheit des Landes zu sorgen, die Folgen der Pandemie zu bewältigen und gleichzeitig Investitionen in Bildung und Digitalisierung zu tätigen. Mit Blick auf die Bundeswehr betonte der Verteidigungsminister: „Wir müssen unsere Verteidigungsfähigkeit vor dem Hintergrund der Dringlichkeit der Bedrohungslage rasch stärken.“

24.01.2024, Hamburg: Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) spricht bei einem Besuch der Bundeswehr-Universität (Helmut-Schmidt-Universität) in Hamburg. Foto: Christian Charisius/dpa

„Wall Street Journal“ – Europa braucht Plan gegen Putin ohne USA: Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt vor einem absehbaren Angriff Russlands auf ein Nato-Land. Die Mahnung zur zügigen europäischen Aufrüstung sei richtig, komme aber spät, kommentiert das „Wall Street Journal“:

„Vorbei ist die angenehme Fiktion, dass die Geschichte mit dem Kalten Krieg endete – dass ein Land wie Deutschland ‚umgeben von Freunden‘ sei, wie es ein Vorgänger von Pistorius ausdrückte. An die Stelle tritt die Erkenntnis, dass Europa vielen neuen Bedrohungen entgegensieht und sich um seine eigene Verteidigung kümmern muss. (…) Laut aktuellsten Daten vom Juli sind 11 von 30 Nato-Mitgliedern dabei, das Bündnis-Ziel zu erfüllen, 2 Prozent des BIP für Verteidigung auszugeben. (…) Europa verlässt sich immer noch darauf, dass die USA mit ihrer Führung, ökonomischen Ressourcen und militärischer Kraft seine dürftigen Entscheidungen vertuschen. Aber wir bedauern, unseren Freunden mitteilen zu müssen, dass sie nach derzeitigem Kenntnisstand vielleicht nicht mit Washington rechnen können. Die Biden-Regierung und ein chaotischer Kongress könnten dieses Jahr die Waffenlieferungen an die Ukraine verpatzen. Und sollte Donald Trump die Präsidentschaftswahl erneut gewinnen, ist seine Verpflichtung gegenüber der Nato alles andere als sicher.“ (dpa)

185 Antworten auf “Polen bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor”

  1. Herr Pistorius, sollte Putin eines Tages die BRD angreifen sollten Sie sich nicht wundern………das hätten Sie nämlich seit 2 Jahren provoziert. Sollte Trump nächstes Jahr Präsident der Vereinigten Staaten werden dann gute Nacht!!!!!!! Man sollte niemals mit einem Messer zu einer Schiesserei….;-D

  2. Eifel_er

    Und wieder wird das Volk durch solche Idioten in Panik versetzt;
    Nur weiter so liebe EU, oder besser gesagt, ihr haltet den Rubel am rollen bekommt aber nix hin.
    Einfach peinlich und leider eklig.
    Man schämt sich fast ein Teil Europas zu sein.
    Soviele Länder zusammen, und nix, aber wirklich nix bekommt ihr hin.

  3. Keine bedrohung durch Russland für die NATO ersichtlich

    Am Freitag in einem Interview mit der BILD, hieß es noch „Keine bedrohung durch Russland für die NATO ersichtlich“…
    Wir werden nur verarscht.
    Aber, nein, Russland hat NULL Interesse daran Europa anzugreifen. Und sollte es das tun, wäre Europa in 24 Stunden Schachmatt.
    Peter S.: Ab in die Ukraine!

    • Ja natürlich! Alle Kriegsverherrlicher in die erste Reihen. Wenn ihr die anderen, die Verweigerte, vorne weg schickt, dann laufen die zu den Russen über. Wenn dann alle Kriegsverherrlicher sich abknallen haben lassen, dann können wir auch endlich wieder über Frieden reden.

  4. Robin Wood

    Wieder einmal Panikmache. Woher will Pistorius das wissen? Hat er eine Glaskugel?
    Wo will er denn die Soldaten, Gewehre, Panzer usw. so schnell herbekommen? Ist doch alles in die Ukraine geflossen. Ok, die Soldaten (noch) nicht. Vielleicht will er noch eine zweites „Sondervermögen“ schaffen?
    Als erste dürfen dann er, Baerbock, Hofreiter und die weiteren Kriegstreiber an die Front. Dann sehen sie, wie grausig ein Krieg wirklich ist, wenn sie nicht mehr mit dem Blut der anderen Krieg führen.
    Die jetzige Ampel scheint das Wort Diplomatie nicht zu kennen.
    Ein Volk im permanenten Panik-Modus ist natürlich leichter zu führen.

    • Joseph Meyer

      @Robin Wood
      ja, regieren mit Angst schüren, so wie von 2020 bis 2020 mit Hilfe des „Killervirus“ als totalitäre Führungsschicht!
      Nichts, aber wirklich gar nichts rechtfertigt die Unterstellung Putin könnte ein NATO-Land angreifen. Man kann ihm Vieles vorwerfen, aber dumm ist er nicht!
      Ich habe gerade eben die Rede von Sahra Wagenknecht auf dem Parteitag ihrer neuen Partei BSW angehört, da ist eine Gruppe die mit Vernunft und Pragmatismus Politik für die große Mehrheit der Bevölkerung machen will. Man kann nur hoffen, dass die Wähler in Deutschland diese Chance ergreifen!

  5. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Stimmt schon, dass Putin droht. Fragt sich nur, womit er angreifen will. Die russische Armee hat doch starke Verluste erlitten in der Ukraine. Gut möglich, dass die kaputt gesparten Armeen Europas mit der russischen Armee fertig werden. Der deutsche Verteidigungsminister will ein hohes Budget und da braucht es ein Feindbild als Rechtfertigung.

    Und dann muss man sich die Frage stellen, ob die russische Armee über motiviert ist. Das ist doch jetzt schon ein Problem.

    • Bäderkönig Eduard

      Um Kriege zu führen braucht man Leute die bereit sind zum töten und die auch bereit sind zum sterben, ich glaube nicht das diese Eigenschaften in Westeuropa nach 70 Jahren Frieden sehr ausgeprägt sind, wohl aber in der östlichen Welt, deshalb wären sie uns auch mit schlechteren Waffensystemen weit überlegen. Aber man könnte die Russen auch freundlich mit Wodka begrüßen und mal hören was sie eigentlich wollen.

        • @Peter S

          Gestatten Sie mir die Frage weshalb Pistorius solche Angst hat wenn schon die Ukraine so überlegen ist ? Wo sollte Russland die Ressourcen holen um auch noch Polen und Deutschland anzugreifen ?

          • Zahlen zählen Fakten

            Sie meinen Taurus?

            Es geht in den Kernfragen darum, ab wann jemand Kriegspartei ist. Da Deutschland technisch gesehen nur im Waffenstillstand seit WK2 ist (daher Besatzungsmächte, siehe USA, wo es sogar bezahlt wird und einen HAUFEN an Regularien), ist die Frage im Sinne Deutschlands….heikel.

            Schonmal die Dokumente durchgelesen? Die sind nicht ohne. Russland könnte, als Nachfolgesubjekt der USSSR, geltend machen, dass Deutschland wieder zum Agressor-Staat und Wiederauflebung als Feindstaat im Sinne der Abschlusserklärungen 1945-1946 gilt und dass sie wieder als Besatzungsmacht zurückkehren.

            Die ganze Sache ist unglaublich kompliziert und sehr diffizil. Daher ist, aus Sicht Deutschlands, Vorsicht geboten – sie könnten einfach als Waffenstillstandsmacht des Deutschen Reiches interpretiert werden, die sich nicht an die Erklärungen von damals halten.

            Daher die Vorsicht mit den Lieferungen und die zahlreichen technischen und administrativen Tricks, wie zB Ringtausch.

            Bevor jemand dagegen mault: Es ist schlicht EGAL, was sich einer wünscht.

            • Renegade

              @ Zahlen zählen Fakten

              Wow, ein weiter Meilenstein ihrerseits im Niveau-Limbo der Querdummies-Fakten.

              Natürlich gab es 1945 keinen Friedensvertrag, denn Adolf Nazi und seine NSDAP-Schergen waren entweder tot oder gefangene Kriegsverbrecher, es gab einfach keine offizielle Regierung, mit der ein Friedensvertrag hätte ausgehandelt werden können.
              Mit den Pariser Verträgen von 1955 wurde das Besatzungsstatut offiziell abgeschafft.
              Der Alliierte Kontrollrat für Deutschland wurde 1990 mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag aufgelöst. Die nun wiedervereinigte Bundesrepublik erlangte damit ihre volle rechtliche Souveränität zurück, nachdem die aus den westlichen Besatzungszonen hervorgegangene BRD schon 1955 die politische Souveränität erlangt hatte. Die einzige Verpflichtung, die die wiedervereinigte BRD noch zu erfüllen hat, ist der Verzicht der Stationierung von NATO-Truppen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, als sowjetische Bedingung für den 2+4-Vertrag.

              • Stimmt nicht. Viele der Nazi-Schergen wurden mit Hilfe der amerikanischen und der britischen Geheimdienste sowie des sauberen Vatikans aus Europa geschleust. Selbst die Sovietunion sicherte sich einige deutsche Wissenschaftler. Ob die alle Millionen von Juden auf dem Gewissen hatten war zweitrangig. Selbst die Nummer drei des Nazi-Regimes, Martin Bormann, lebte lange Zeit unerkannt in Argentinien und Bolivien. Die hypokrite Politiker der Amerikaner und der Briten ist widerlich und unterscheidet sich kaum von der der Russen. Überall regiert der Dollar.

            • Joseph Meyer

              @Zahlen zählen Fakten
              Gestern Abend habe ich mich nochmals „gequält“ die Talkshow von Ex-Will jetzt Miosga anzuhören – eine Tortur angesichts der Lügerei in dieser Sendung, und Miosga kann man eigentlich nicht aushalten, aber gut. Es ging den Machern von ARD darum, Druck auf die Hampelregierung auszuüben, damit die Langstreckendrohnen Taurus an die Ukraine geliefert werden. Auch da war die mögliche Gefahr einer Ausweitung des Ukraine- Krieges auf ganz Europa Diskussionsthema: Eine „Expertin“ meinte, dass Russland nur drohen würde, bisher habe die russische Führung schon zischmal eine rote Linie angekündigt, diese Drohung dann aber nie wahr gemacht … Da jonglieren diese Leute mit der Gefahr eines mörderischen Krieges in ganz Europa – das was der ‚Digitale Finanzielle Komplex‘ (Ernst Wolf) unbedingt erreichen möchte – so als würde es sich um einen lustwandelnden Sommerspaziergang handeln!
              Vor, ich denke, 2 oder 3 Jahren hat Putin sich während der grossen Jahresversammlung in Moskau an die Führer der NATO-Staaten gewandt und gesagt, auch wenn sie sonst nicht zuhören würden, jetzt sollten sie das tun: Russland würde ohne zu zögern ALLE militärischen Optionen wahrnehmen wenn der Westen das russische Territorium bedrohen sollte. Also auch die atomare Option …
              Wenige Wochen vor dem Einmarsch am 24.02.2022 in die Ukraine hatte Putin noch ein letztes Schreiben an die NATO geschickt mit den russischen Minimalforderungen, dieses Schreiben wurde einfach ignoriert: Wenige Wochen später war der Krieg Realität …
              Wir werden in Europa von jungen, leicht zu beeinflussenden Politikern ohne echte Lebenserfahrung, die Young-Global-Leaders, dorthin geführt wo die USA Europa haben wollen, nämlich in einen großen Krieg gegen Russland: Nur so können die superreichen Strippenzieher ihr ausbeuterisches Finanz- und Handelssystem noch retten … Wenn wir das nicht wollen, dann sollten wir ALLE protestieren!

    • Zahlen zählen Fakten

      Erinnern Sie sich an den Irakkrieg?
      Und an die größte Friedensdemos die es JE gegeben hat?

      Und was hat es gebracht?
      Soweit ich mich erinnere, waren die Grünen immer Feuer und Flamme für Kriegssachen.

      • NATO-Kind

        Es ist doch bekannt, daß Bärbock ein NATO-Kind ist. Ja, die NATO ist „grü“n, oder die Grünen sind natod.
        Demos dienen nur dazu, diejenigen aufmarschieren zu lassen, die der Staat im Auge behalten will.

  6. Goodbye Belgien

    Ampel-Deutschland hat ja zum Glück eine ganze Armee von Klimaklebern. Die können dann endlich richtig „aktiv“ werden. Die werden dann mit klimafreundlichen E-Fahrzeugen an die Grenzen gefahren, festgeklebt, dann kommt kein Eindringling mehr in ein Nato-Land rein. Da es ja ohnehin die „letzte Generation“ ist, kann man so seinem selbstgewählten Namen alle Ehre machen. Hoffentlich hat der Feind dann noch genügend Sprit im Tank um unverrichteter Dinge die Rückreise anzutreten. Und die Außenministerin beobachtet die ganze Aktion aus ihrem Flugzeug, wenn sie am Himmel ihre 360 Grad Ehrenrunden dreht.

    • Zahlen zählen Fakten

      Peter S. und ich werden einen trinken.

      Er, weil er nicht im Leben daran denkt, seinen Worten Taten folgen zu lassen und ich, weil ich nicht im Leben daran denke, wegen Idioten mir eine Kugel in der Lunge an der Ostfront fangen zu lassen.

        • Zahlen zählen Fakten

          Mein Opa hat wundersamerweise überlebt und ist dann aus dem Lazarett getürmt (später mit der Kugel in der Lunge begraben), um ein Haar hätte es mich gar nicht gegeben.

          Hier ein Auszug aus TP, von Berichten damaliger Kinder:

          Jura Rjabinkin:
          1. und 2. Oktober (…) Ich bin sechzehn Jahre alt, aber ich habe die Gesundheit eines Sechzigjährigen. Ich hoffe, dass mein Tod bald eintritt. Ich hoffe, dass meine Krankheit meiner Mutter nicht zu sehr zur Last fallen wird. Mir gehen ständig die verrücktesten Gedanken durch den Kopf. Eines Tages werde ich, oder jemand anderes, diese Zeilen vielleicht mit einem verächtlichen Lächeln lesen (zumindest).

          Aber im Moment ist mir das egal. Seit ich denken kann, habe ich einen Traum: ein Seemann zu sein. Nun hat sich dieser Traum in Rauch aufgelöst. Was war also der Sinn meines Lebens? Wenn ich nicht auf die Marinespezialschule gehe, werde ich Partisan oder so, Hauptsache, ich sterbe nicht umsonst. Wenn ich sterbe, dann will ich im Kampf für mein Land sterben …

          Juri Uthekin, elf Jahre, Tagebuch:
          22. Januar.
          Frühstück – wie gestern, Butter (5 Gramm).
          Mittagessen – ein Stück Brot, Nudelsuppe (7 Nudeln), Hirsebrei (2 Esslöffel).
          Abendessen – wie gestern, eine Brotkante erwischt.
          22. Januar – heute wurde Onkel Sascha beerdigt. (…)

          28. Januar.
          Frühstück – ein Stück Brot ohne Butter und süßer Tee.
          Mittagessen – ein Stück Brot, Nudelsuppe mit Kaulbarsch, Nudeln.
          Abendessen – ein Stück Brot, eineinhalb Eierkuchen, eine Schokopraline, eine große Tasse Tee.

          29. Januar.
          Frühstück – ein Stück Brot ohne Butter, eine große Tasse gesüßten Tee.
          Mittagessen – ein Stück Brot, Nudelsuppe, eineinhalb Esslöffel Nudeln.
          Abendessen – ein Stück Brot, saurer Kissel (fingerdick).

          Seit wir hier sind, sind schon neun Leute gestorben. (…)

          Marija Dmitrijewa:
          Sie saß auf einem Sofa neben einem Kanonenofen. In einem Arm hielt sie einen kleinen Säugling, er war etwa drei Monate alt, vielleicht auch jünger. Und in ihrem anderen Arm quer zu ihren Beinen lag ein Junge, etwa vier Jahre alt. Ich trat näher heran, schaute sie an und fing an zu fragen, es war ja halbdunkel, das Licht war zu schwach. Ich beleuchtete sie mit meiner Taschenlampe.

          Da sah ich, daß der halbe Kopf der Frau von einem Splitter abgerissen worden war. So furchtbar sah alles aus. Sie war tot. Und das kleine Baby, das erst zwei oder drei Monate alt war, war noch lebendig und unversehrt.

          Wie war das nur möglich! Und der Junge, der der Frau auf den Knien lag (er war schon ziemlich groß für seine drei oder vier Jahre). Er war am Kreuz und an beiden Beinchen schwer getroffen.

          Jura Rjabinkin:
          10.November: Noch eine Woche, eine Dekade, ein Monat, und wenn ich bis Silvester nicht bei Bombenangriffen umkomme, werde ich komplett angeschwollen sein. Ich sitze hier und weine… Ich bin doch erst sechzehn! Schweinehunde, wer diesen ganzen Krieg angezettelt hat. (…)

          Lebt wohl, meine Kinderträume! Ihr werdet nie wieder zu mir zurückkehren. Die ganze Vergangenheit sollte einfach ausgelöscht werden, dann wüsste ich auch nicht, was Brot ist, was Wurst ist! Und könnte mich auch nicht an den Gedanken an das frühere Glück berauschen! (…)

          Spätestens um 5 Uhr morgens muss ich unbedingt schon in der Schlange stehen. Wir sind alle äußerst angespannt. Von Mama höre ich seit langem kein ruhiges Wort mehr. Egal worum es im Gespräch geht – nichts außer Schimpftiraden, Geschrei, Hysterie und dergleichen. Der Grund… Es gibt viele Gründe – Hunger, die ständige Angst vor Artilleriebeschuss und Luftangriffen. In unserer Familie – die ja nur aus drei Personen besteht – herrscht ständiger Zwist, großer Streit… Mama teilt etwas, Ira und ich schauen genau hin, dass es ja genau geteilt ist.

          Alexander Schoschmin:
          Eine alte und schon total erschöpfte Frau, die lange angestanden hatte, rutschte plötzlich aus und stürzte. Die Untertasse fiel zu Boden, und die „Eier“ gluckerten aufs Eis. Die Frau kroch kniend an den Unglücksort und wollte den vereisten Weg ablecken. Doch eine andere Frau war ihr zuvorgekommen und hatte die Sache schon so gut wie erledigt.

          Zum ersten mal in meinem Leben hörte ich, daß ein Mensch im Wutanfall wie ein Hund knurren kann. Dann fiel die Frau langsam auf die Seite und blieb bewegungslos liegen. Der Verlust ihrer Eierration war für sie wohl unerträglich. Die tote Frau lag auch am nächsten Tag an gleicher Stelle mit lockerem Schnee bedeckt. Ihre leere Untertasse lag nach wie vor neben ihr.

          Lidija Ochapkina:
          Insgeheim wünschte ich mir, zusammen mit den Kindern zu sterben, und lebte in panischer Angst, zum Beispiel auf der Straße getötet zu werden. Dann würden die Kinder schrecklich weinen, nach mir rufen und schließlich in dem kalten Zimmer verhungern.

          Meine Ninotschka weinte ständig, lange und gedehnt und konnte nicht einschlafen. Ihr Weinen war wie ein Stöhnen und brachte mich schier um den Verstand. Damit sie einschlief, ließ ich sie mein Blut saugen. Längst hatte ich keine Milch mehr in der Brust, ja, ich hatte überhaupt keine Brüste mehr, sie waren verschwunden.

          Deshalb stach ich mir mit einer Nadel über dem Ellenbogen in den Arm und legte die Kleine an diese Stelle. Sie saugte leise und schlief ein.

          Wenn ich wegging, weinte meine Tochter immer. Um sie zu beruhigen, gab ich ihr immer einen kleinen Zwieback aus Roggenmehl, an dem sie dann lange lutschte. Auch diesmal hatte ich ihr einen gegeben. Aber schon beim Abschließen der Tür hatte ich gehört, wie sie anfing zu weinen. Tolik hatte ihr den Zwieback weggenommen, ich hatte ihm keinen gegeben, weil ich keinen mehr besaß.

          Ich schlug ihn zum ersten Mal im Leben. Er weinte laut und tat mir sehr leid. Ich sagte: „Wenn du Ninotschka noch einmal etwas wegnimmst, werfe ich dich auf die Straße.“ Er antwortete: „Tu’s nicht, Mama, ich mach’s nicht wieder.“ Ich küsste ihn, hüllte ihn in die Decke und ging.

          Jura Rjabinkin:

          15. Dezember: Jeder Tag hier in Leningrad bringt mich dem Selbstmord näher. Wieder keine Nachrichten über die Evakuierung. Mutter und Ira sind da. Ich kann ihnen kein Stück Brot wegnehmen. Ich kann nicht, weil ich weiß, was heute ein Krümchen Brot bedeutet.

          Doch ich sehe, daß sie mir von sich abgeben, und ich, Gemeiner, klaue ihnen heimlich die letzten Krümchen. Und in welchem Zustand befinden sich beide, wenn Mutter mir gestern mit Tränen in den Augen sagte, sie wünschte, daß ich an dem Stück Brot von 10-15 Gramm, das ich ihr und Ira geklaut hatte, ersticken würde.

          Vor zwei Tagen hat man mich geschickt, Bonbons zu holen. Ich habe anstatt Bonbons Kakao mit Zucker gekauft (ich wußte, daß Ira es nicht essen würde, dann wäre mein Teil größer).

          Ich habe mir eine Geschichte ausgedacht, dass man mir drei Tafeln Kakao aus der Hand gerissen hätte, habe zu Hause eine Komödie unter Tränen vorgetragen, habe der Mutter mein Ehrenwort als Pionier gegeben, daß ich keine Tafel genommen hätte … Und dann, mit meinem harten Herzen die Tränen der Mutter und ihren Kummer ansehend, weil sie ohne Süßigkeiten blieb, aß ich heimlich Kakao. (…)

          Ich bin ein unwürdiger Sohn meiner Mutter und ein ehrloser Bruder meiner Schwester. Ich bin ein Egoist, ein Mensch, der in einer schweren Stunde alle seine Verwandten und Nächsten vergißt. Und ich tue so was in einer Zeit, da Mutter völlig erschöpft ist. Ich will nur zwei Dinge: Ich will selbst sterben, und meine Mutter soll dieses Tagebuch nach meinem Tod lesen.

          Essen! Ich will essen!

          Soja Reschetkina:
          Der letzte Dezembertag im ersten Kriegsjahr. Morgen beginnt das Neue Jahr. Was bringt es uns? Ich wünsche mir, dass der Krieg schneller zu Ende geht. Wann ist nur dieses unerträgliche Leid zu Ende? Wir saßen am Bett unseres völlig kraftlos gewordenen Vaters, ich, meine Mutter und mein Bruder Jakow.

          Dabei aßen wir als Neujahrsgericht je ein Schälchen Sülze aus Tischlerleim. Dann bekam jeder noch ein kleines Bröckchen Brot, das wir zu diesem Fest sorgfältig gespart hatten. Wir spülten alles mit Wasser hinunter und gingen ins Bett. Ich liege im Bett, apathisch und kraftlos. Nein, ich muss aus dem Bett und durch das Zimmer wandern. Keinesfalls liegen bleiben. Sonst sterbe ich (…)

          Der Tod! Welch ein schreckliches und unverständliches Wort. Und ich bin erst 18. Immer häufiger höre ich dieses Wort. Immer öfter haucht der Tod mir ins Genick. Gestern hat ein kleiner Junge den Brotladen betreten, er war schon einem Greis ähnlich. Er lehnte sich an die Wand und begann plötzlich ganz langsam zu Boden zu rutschen, setzte sich in einer ungewöhnlichen Pose (…)

          Der Junge war tot. Der stechende Geruch des Brotes hat ihm den Rest gegeben.

          Jelena Skrjabina:
          Der Tod haust in der Stadt. Menschen sterben wie die Fliegen. Als ich heute auf der Straße ging, tastete sich vor mir ein Mann entlang. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Als ich ihn einholte, blickte ich unwillkürlich in sein unheimlich fahles Gesicht. Ich dachte bei mir: Er wird bestimmt bald sterben.

          Hier konnte man wirklich sagen, daß der Tod dem Menschen ins Gesicht geschrieben war. Nach einigen Schritten drehte ich mich um, blieb stehen und beobachtete ihn aufmerksam. Er ließ sich auf den Prellstein nieder, verdrehte die Augen und glitt dann langsam auf die Erde. Als ich zu ihm hinkam, war er bereits tot.

          Der Hunger hat die Menschen so sehr geschwächt, daß sie sich gegen den Tod gar nicht mehr wehren können. Sie sterben als schliefen sie ein. Und die sie umgebenden, halblebendigen Menschen nehmen sie überhaupt nicht zur Kenntnis.

          Der Tod ist heute eine Erscheinung, die einen auf Schritt und Tritt verfolgt. Wir haben uns mit ihm abgefunden, es herrscht völlige Gleichgültigkeit – wenn nicht schon heute, morgen erwartet ein solches Schicksal bestimmt jeden von uns. Wenn man in der Frühe aus dem Haus geht, sieht man vor der Tür und auf der Straße Leichen liegen. Die Leichen bleiben lange liegen, weil niemand da ist, der sie wegbrächte.

          Jura Rjabinkin:
          3. Januar: Das dürfte fast schon der letzte Eintrag ins Tagebuch sein. Ich fürchte, dass ich diesen… und dieses Tagebuch als solches nicht abschließen und auf der letzten Seite „Ende“ werde schreiben können. Stattdessen wird jemand anders dort das Wort „Tod“ eintragen. Dabei will ich doch so sehr leben, glauben, fühlen!

          Aber… evakuiert wird erst im Frühjahr, wenn die Züge auf der Nordeisenbahn wieder rollen, und bis zum Frühjahr werde ich nicht überleben. Ich bin komplett angeschwollen, jede Zelle meines Körpers enthält zu viel Wasser. Mama und Ira haben mit mir gebrochen. Sie werden mich verlassen, Mamas Nerven sind in so einem Zustand, dass sie den Bezug zur Realität fast verloren hat, und…

          Wie es schon vorgekommen ist, und wie sie es mir jeden Tag sagt, werden sie und Ira irgendwie hier wegkommen, ich aber nicht.

          Oh Gott, was soll ich bloß tun? Denn ich werde sterben, sterben, und dabei will ich so sehr leben, leben, leben! Aber vielleicht wird zumindest Ira überleben. Ich fühle mich so schrecklich… Mama ist jetzt so ausfallend, manchmal schlägt sie mich, und ständig schimpft sie herum. Aber ich nehme es ihr nicht übel – ich bin ein Parasit, ein Klotz am Bein für sie und Ira. Ja, der Tod liegt vor mir, der Tod. Und es gibt keine Hoffnung, nur noch die Angst, dass ich meine eigene Mutter und Schwester mit in den Tod reiße.

          Vera Kostrowizkaja:
          Mit dem Rücken am Pfosten sitzt ein Mann im Schnee, in Lumpen gehüllt und mit einem Rucksack auf den Schultern … Wahrscheinlich war er auf dem Weg zum Finnischen Bahnhof müde geworden und hatte sich zum Ausruhen hingesetzt. Zwei Wochen lang kam ich jeden Tag auf meinem Gang zum und vom Krankenhaus an ihm vorbei.

          Er saß da: 1. Ohne seinen Rucksack, 2. ohne seine Lumpen, 3. in seiner Unterwäsche, 4. nackt, 5. als Skelett mit herausgerissenen Eingeweiden. Im Mai brachten sie ihn weg.“

          Jura Rjabinkin:
          6. Januar. Ich bin fast völlig unfähig zu gehen oder zu arbeiten. Ich habe fast überhaupt keine Kraft mehr. Auch Mutter kann kaum noch gehen. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie sie sich fortbewegen kann. Sie schlägt mich jetzt ständig, schimpft mit mir und schreit mich an.

          Sie hat diese nervösen Wutanfälle, und dann kann sie meinen Anblick nicht ertragen, diese nutzlose Person, schwach vor Energiemangel, hungernd und leidend, kaum in der Lage, von einem Ort zum anderen zu schlurfen, immer im Weg und „vorgebend“, krank und hilflos zu sein.

          Aber diese Hilflosigkeit ist kein Schauspiel. Sie ist es nicht! Es ist keine Täuschung, meine ganze Kraft verlässt mich, schwindet, treibt davon. Und die Zeit dehnt sich aus, immer weiter, so lange, so lange… Oh Gott, was geschieht mit mir?

          Juras Schwester Irina Ivanovna erinnert sich an die Evakuierung im Januar: „Ich schob den Schlitten. Jura blieb zu Hause, Mutter konnte ihn nicht mit aufladen, schaffte es einfach nicht, und er konnte nicht gehen. Wir konnten ihn offenbar nicht transportieren, ich weiß nicht. (…) Als wir zu zum Bahnhof gingen, wollte Mutter immer zurück und ihn holen: „Jura ist noch dort! Jura ist noch dort.“

          Olga Melnikowa-Pisarenko:
          Im Morgengrauen haben wir auf dem Eisspiegel (des Ladogasees) fünf bis sechs Kinderleichen gefunden. Sie lagen schon tot, und ihr Tod war darauf zurückzuführen, daß sie bei der Fahrt aus den Händen ihrer Mütter geschleudert wurden. Man kann sich die Situation leicht vorstellen. Da fährt der Wagen unerwartet über eine Eisscholle, es gibt einen Ruck, die Mutter hat keine Kraft, ihr Kind zu halten.

          Tanja Savicheva, zwölf Jahre, Leningrad
          28. Dezember 1941 um 12.30 Uhr morgens – Schenja starb.
          25. Januar 1942 um 3 Uhr nachmittags – Oma starb.
          17. März um 5 Uhr morgens – Ljoka starb.
          13. April um 2 Uhr morgens – Onkel Wasja starb.
          11. Mai um 4 Uhr nachmittags – Onkel Joscha starb.
          13. Mai um 7.30 Uhr morgens – Mama starb.
          Die Savichevs sind tot. Alle sind tot. Allein Tanja ist noch übrig.

          Tanja Savicheva starb zwei Jahre später und wurde nur 14 Jahre alt.

          Ich soll sowas für Charles Michel, Urusula von der Leyen, Weber, Habeck, Baerbock, usw, erleiden? Eher gebe ich denen eine Kugel, nebst allen Familienangehörigen.

          • Kommunist

            Die Belagerung Leningrads war eines der größten Verbrecher der Wehrmacht. Einer der Verantwortlichen, Franz Halder, wurde später Geschichtschreiber für die USA. Danach kam das Märchen der sauberen Wehrmacht . Es waren auch Ostbelgier in Leningrad.

          • Gastleser

            Ihr Bericht berührt kaum jemand hier,
            mich ärgert er weil ich nach deutscher Erziehung sofort Schuldgefühle entwickeln soll.
            Dabei sind die Namen und Orte austauschbar, ebenso wie die Seiten…
            „wir“ sollten sowieso einfach mal das Maul halten, die Alten haben ihren Frieden gemacht oder sind in Hass gestorben – ich hatte beides in der Familie.

  7. Guido Scholzen

    Ukraine – Die ganze Geschichte | Von Botschafter Chas Freeman
    https://www.youtube.com/watch?v=ZFnbhajBhl8

    Der ehemalige US-Botschafter Chas Freeman erklärt sachkundig die gesamte Geschichte, Ursachen und Auswirkungen des Ukraine-Krieges und zerstört das gängige Narrativ über einen „unprovozierten“ Krieg. Der Ukraine-Krieg war durchaus vermeidbar, aber die US-Neocons entschieden sich dafür, Kiew in den Abgrund zu stoßen, um einen blutigen Stellvertreterkrieg im Namen ihrer größenwahnsinnigen Weltherrschaftsphantasien zu führen. Was bedeutet das für die Ukraine, Russland und Europa in den kommenden Jahren? Hören Sie dem Botschafter zu, der einen prägnanten Überblick über die Lehren aus dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine gibt.

    • @ – Zahlen zählen Fakten 16:09

      Viel Mühe haben sie sich gegeben, wenn sie nicht wieder, wie zu Beginn ihres Erscheinens , die KI eingesetzt haben:-))))))

      Das solche Geschichten sich wiederholen , wollen wir mal nicht hoffen .
      Persönlich möchte ich es aber nicht garantieren ;
      und denke deshalb auch eher in ihre Richtung.
      Die Finger würde ich mir zwar schmutzig machen , nur auf andere Art und Weise.
      Ich würde z.B gerne dabei helfen die durch den deutschen Staat ermordeten , der Baader-meinhoftruppe auszugraben , die sich wahrscheinlich mindestens seit 10 Jahren im Grab hin und her drehen sollten , aufgrund der politischen Situation.-)
      Selbstmord ? – Nein , man wusste damals schon wie Fake News funktioniert.

    • Schon seltsam dass Sie sich die Lügen dieses Mannes was sowohl die Interventionen der Nato, deren Zweck und Sinn, als auch die Vorgänge in der Ukraine, sowohl im Donbass als auf der Krim, als Basis für ihren Glauben an die „provozierte“ russische Intervention auf die Ukraine zurechtlegen.
      Fakt ist: Russland wurde nicht angegriffen sondern hat die Ukraine angegriffen. Fakt ist: Russland hat trotz wiederholter Anerkennung der ukrainischen Souveränitât alle diesbezüglichen Verträge gebrochen, und behauptet heute zur Rechtfertigung die Ukraine sei weder ein Volk noch je ein Staat gewesen.
      Fakt ist: die Ursache des Ukrainekrieges liegt bei Putin und nur bei Putin und die souveräne Entscheidung des ukrainischen Volkes rechtfertigen in keiner Weise eine „Speziale Militärintervention“.

      • Gebrüder Grimm

        @Joseph
        Fakt ist, Sie haben nicht dabei gestanden und erzählen nur Geschichten die Ihnen erzählt worden sind. Von unseren so objektiven Medienanstalten.
        Wenn Leute wie Sie in Russland wohnen würden, dann würden Sie wohl den Scheiß erzählen den dort die Medien verzapfen.

        • Sie wissen schon wie man sich in den USA einen Botschafterposten ergattern kann? Genug Spenden für den Kandidaten zur Präsidentenwahl und schon winken solche Posten.
          Dieser Mann will seine Bücher verkaufen, hat in seinem Lebenslauf keinerlei Erfahrung mit Europa, geschweige mit der Ukraine oder Russland. Glauben Sie die Menschen würden zu seinen Vorträgen kommen und seine Bücher kaufen wenn er das erzählen würde was sie eigentlich schon wissen? Also, auffallen um jeden Preis und Verschwörungstheorien erzählen, die man nicht belegen kann, wo aber auch keiner in ein paar Wortendas Gegenteil beweisen kann.

      • Erleuchtung Jean

        #Joseph
        „Fakt ist: die Ursache des Ukrainekrieges liegt bei Putin und nur………..“

        Falsche Ursache, deshalb falscher Fakt.
        Der aktuelle Krieg – vorher (MSO), wurde schon Ende 2013 auf dem Maidan gestartet.
        Putin hatte nicht eingegriffen, da im Jan./Febr. 2014 die XXII. Olympischen Winterspielen in Sotschi stattfanden.
        Als die letzte Flagge mit den Sportlern das Stadion verlassen hatte, ließ Putin die Krim besetzen, da er Angst hatte, die Maidan-Revolutionäre würden das Flotten-Gelände auf der Krim besetzen…
        Wie das Spiel weiter ging, sehen wir jetzt. Wir kommen langsam aber sicher in die Phase der Eskalation.
        Wer von diesen Schlaumeiern hätte damals an Atomwaffen-Einsatz gedacht? Aber Experten mit dem Gehirn einer Erbse…..

        • „Als die letzte Flagge mit den Sportlern das Stadion verlassen hatte, ließ Putin die Krim besetzen, da er Angst hatte, die Maidan-Revolutionäre würden das Flotten-Gelände auf der Krim besetzen…“
          Und deshalb ist Putin nicht schuld an diesem Krieg? Weil der arme Junge ja so Angst hatte, deshalb sind die Ukrainer schuld? Weil dem armen Jungen vielleicht ein Spielzeug abgenommen werden könnte ? Deshalb ist Putin unschuldig ?

          • Erleuchtung Jean

            #Joseph
            30/01/2024 11:27

            Um den Experten mit der Gehirn-Erbse auf die Sprünge zu helfen:

            1. Man wartet nicht bis die Maidan-Revolutionäre auf der Krim bei der Schwarzmeer-Flotte auftauchen. Deshalb wurde die Krim besetzt.
            2. Dann hat aber der „arme Junge“ fast 8 Jahre lang geschlafen, bis Febr. 2022.
            Dann zeigte der „arme Junge“ in ukr. Grenznähe beim Großmanöver seine vielen Panzer und wollte die Ukraine beeindrucken, die aber zwischenzeitlich gut bewaffnet wurde. (Was der „arme Junge“ aber offensichtlich nicht wusste, da sein Geheimdienst ihm dies nicht mitteilte und der „arme Junge“ meinte, die Ukrainer*innen empfangen die vielen Panzer mit weißen Betttüchern.)
            Sonst hätten Militärstrategen ihm geraten, von Anfang an härter zuzuschlagen.
            3. Schuld am Krieg ist nicht nur derjenige der den 1. Schuss abgibt, sondern natürlich auch der Provokateur. Zu den Provokateuren gehört auch die EU.

            Was sich diese EU-Schlaubeutel von der Ukraine versprachen und noch versprechen, bleibt aber deren Geheimnis.

            • Walter Keutgen

              Erleuchtung Jean, ja, die EU hätte der Ukraine nicht die Assoziierung anbieten sollen oder bei Putin darauf hinwirken, dass die Ukraine sowohl mit der EU als mit Eurasien assoziiert werde. Ein idealer Pufferstaat. Natürlich mit Minderheitsgarantien für die russischstämmige Bevölkerung.

              Joseph, warum hatte eigentlich Kennedy bei der Kubakrise so Angst?

            • @Erleuchtung Jean
              1.Hatte Putin nicht kurz vorher den Mietvertrag über den Kriegshafen mit der Ukraine verlängert? Also geben Sie zu dass Putin die Krim aus militärischen Gründen besetzte, bzw den Krieg schon damals begann?
              2.Haben Sie von 2014 bis 2022 geschlafen? Die Russen ganz sicher nicht wie deren militärische Intervention im Donbass samt Abschuss von MH17 eindrucksvoll beweisen.
              3. Die freie Entscheidung eines souveränen Staates sich westlichen Staatsformen oder Bündnissen anzunähern und die Bereitschaft des Westens diesen Staat aufzunehmen kann keinesfalls als Provokation angesehen werden und rechtfertigt niemals eine militärische Intervention.
              4. Wer die Kubakrise mit dem Ukrainekrieg vergleicht sollte sein angebliches Geschichtsverständnis doch einmal hinterfragen.

              • Walter Keutgen

                Joseph, nun reden Sie mal die Kubakrise nicht klein. Immerhin sind wir da kurz am Nuklearkrieg vorbei geschlittert.

                Allein die Tatsache, dass in der Nähe der USA ein Land kommunistisch geworden ist, missfiel den USA. Da ließ der demokratische Präsident Kennedy mittels der CIA Exilkubaner eine Bootslandung zwecks Putschs ausführen. Das ging daneben und Kennedy ließ die Exilkubaner fallen, sie sind getötet worden.

                Zu 4.: Als dann der freie und souveräne Staat UdSSR Mittelstreckenraketen mit nuklearen Köpfen zur Aufstellung in den freien und souveränen Staat Kuba schickte, sahen das die USA (John F. Kennedy) als Bedrohung an und drohten der UdSSR mit Atomkrieg. Chrustschov gab klein bei und ließ die gelieferten Raketen zurücktransportieren. Da hat es aber nächtliche Gespräche in Moskau des Bruders Kennedy, der auch Minister war, gegeben, wo beschlossen wurde, die gleichartigen, US-amerikanischen Raketen aus der Türkei abzuziehen. Die Türkei ist so weit von Moskau entfernt wie Kuba von Washington. Das hat Chrustschow den Posten gekostet und möglicherweise Kennedy das Leben. Man merke auch die Doppelmoral: Wir stellen Raketen in der Türkei auf aber in Kuba dürfen die anderen das nicht.

                Moral und Juristerei als Triebfedern der Geopolitik?

                Zu 1.: Natürlich waren es militärische Gründe, so wie der Stationierungsvertrag ja aus militärischen Gründen geschlossen worden ist. Putin musste doch damit rechnen, dass die Maidanleute auf die Krim kommen würden und das Gleiche anrichten würden. Immerhin hatten sie die staatliche Ordnung der Ukraine umgestoßen.

                Zur belgischen Unabhängigkeit habe ich schon hier geschrieben. Jetzt ein Zweites. Als die niederländische Armee nach dem Einsatz in den Überseekolonien wieder vollzählig zurück war, ist sie 1831 in Belgien eingefallen. Von den drei Garantiemächten ist nur Frankreich eingeschritten. General Belliard hat die Niederländer ungefähr bei der Sprachgrenze gestoppt. Es wäre dann ein Leichtes gewesen zu sagen: „Nehmt ihr Flandern, wir nehmen die Wallonie“. Das hätte aber Großbritannien missfallen. Da hat man sich darauf geeinigt, den Niederlanden die Hälfte der Provinz Limburg zu geben und von der Provinz Luxemburg das Herzogtum abzuspalten. Geopolitik gegen die Großmacht?

              • Erleuchtung Jean

                #Josef
                Wenn die Scharfschützen von den Maidan-Dächern schießen und Gefahr besteht, dass die Revolutionäre auf der Krim die russischen Schiffe besichtigen, dann zeigen Sie diesen Verbrechern den Mietvertrag der bis 2045 gilt…
                Was sind Sie für Einer? Zu welcher Gruppierung gehören Sie?

                Zur Annäherung an den Westen:
                Der Wunsch ist Vater des Gedankens. Realistische Politiker müssen den Wunsch nicht ablehnen, aber immer darauf hinweisen, dass es sich um einen Wunsch handelt.
                Eine Befeuerung dieses Wunsches wäre aber Idiotie.
                Leider mit diesem EU-Personal schon passiert.

                • Sie drehen ja komplett am Rad. Nicht die Demonstranten auf dem Maidan begonnen zu schiessen und auf der Krim gab es gar keine Form von Aufstand. Zuviel Wodka oder was?
                  Verbrecher sind wohl eher die Russen und so Falschmeldungenverbreiter wie sie.

                  • Erleuchtung Jean

                    #Joseph

                    Sie wissen ja fast nichts und werfen das Wenige noch durcheinander.
                    Strategisches Denken fehlt völlig.
                    Was sind Sie für Einer? Zu welcher Gruppierung gehören Sie?

                    Ein Traumtänzer verhält sich im Vergleich zu Ihnen wie ein Realist, lieber Joseph.

  8. Beauregard

    Ich bin jetzt überzeugt das solche Menschen wie Boris verdient in solch wichtigen Ämter berufen werden ! Mal kurz ein neues Sacko angezogen und schon mutiert man zu einem der größten Feldherrn die es je gegeben hat. Typen wie Julius Cäsar, Alexander er Große oder selbst Napoleon verblassen an seiner Seite.Man kann sogar in die Zukunft schauen und prophezeit wer wen in Zunkunft angreifen wird.Nur eine dürfen wir nicht vergessen ! Das einzige was solche Theoretiker je von einem Schlachtfeld sehen werden ist ein sicherer Truppenübungsplatz wo sie in einem Panzer mit „offener Turmluke“ gekleidet in Tarnfarbe bestückt mit riesigen Kopfhörern und Helm Fotografiert werden !!

  9. Gerhard Schmitz

    Ich habe mir die ersten 20 Minuten des Videos angeschaut. Als klar wurde dass der Botschafter vollstes Verständnis dafür hatte, dass

    A) russische Soldaten mit den Separatisten auf ukrainischem Boden gegen die Ukrainer kämpften

    B) Putin die Modernisierung der ukrainischen Armee als Bedrohung empfinden musste…

    habe ich mir den Rest erspart.

    Fazit: Botschafterwürden schützen vor Torheit, sprich Blindheit auf einem Auge, nicht.

      • Guido Scholzen

        Auch die Russen in der Ostukraine sind Opfer der Putinschen Politik.
        Alle Kreml-Herrscher von Ivan dem Schreklichen über Peter dem Grossen und Stalin bis Putin haben diese Autokraten auch verbrannte Erden mit der eigenen Ethnie als normals betrachtet.

        • Joseph Meyer

          @Guido Scholzen
          ich denke mal, die russischsprachigen Ostukrainer wollten ihre Sprache behalten und nebenbei auch nicht so gerne von den alles Russische hassenden Neonazis der Asow-Bataillone entweder aus ihrer Heimat vertrieben oder abgeschlachtet werden – wobei 4 Millionen trotzdem nach Russland geflohen sind, denn seit 2014 bis 2024 sind rund 14.000 Zivilisten in der Ostukraine unter der Bombardierung durch die Asow-Leute umgekommen!

          @Gerhard Schmitz
          So allmählich lichtet sich der Lügennebel … wir wissen doch, Lügen haben kurze Beine …!
          „“Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, muss man seine Hauptlüge entlarven
          Das Hauptargument, das verwendet wird, um Verhandlungen zu vermeiden und den Krieg in der Ukraine weiterhin zu unterstützen, basiert auf einer Unwahrheit. Diese von Präsident Joe Biden wiederholte Unwahrheit besagt, dass Wladimir Putin, als er den Einmarsch beschlossen hat, die gesamte Ukraine erobern und “vernichten” wollte.
          Diese Unwahrheit wurde mehrfach von Militärexperten entlarvt, die sowohl vor als auch nach der Invasion darauf hingewiesen haben, dass Russland nicht die Absicht gehabt haben kann, die gesamte Ukraine zu erobern, weil es nicht mit ausreichenden Streitkräften einmarschiert ist, um dies zu tun. Dies war einer der Hauptgründe, warum hochrangige ukrainische Beamte und sogar Präsident Wolodymyr Zelenskij selbst nur wenige Tage vor dem Einmarsch behaupteten, dass dieser nicht stattfinden würde. „“
          https://www.nachdenkseiten.de/?p=109826#h05

          • #Joseph Meyer
            …“dass Russland nicht die Absicht gehabt haben kann, die gesamte Ukraine zu erobern, weil es nicht mit ausreichenden Streitkräften einmarschiert ist, um dies zu tun.“

            ….ist logisch und leicht nachvollziehbar, da Putin – „möglicherweise“ aufgrund fehlender Informationen – meinte, die Ukrainer*innen empfangen die Panzer mit weißen Bett-Tüchern und die Militärische Spezialoperation (MSO) sei nach 4 Tagen erfolgreich beendet….

  10. Peter Müller

    Hoffentlich greifen die Russen dann nicht zuerst Belgien an, wat sollen die janzen Öcher denn mit de Beljer.? Obwohl, dann jingen de Frittebuden jut in Oche, und et wär jet mi los in de Albertstross.

  11. Joseph Meyer

    @Peter Müller
    ja, wenn das Ganze so lustig wäre …

    Oben steht geschrieben: Pistorius halte aktuell einen russischen Angriff nicht für wahrscheinlich. „Unsere Experten rechnen mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in denen das möglich sein könnte.“
    – Deshalb wohl, um dem zuvor zu kommen, sagt die NATO: „Wir bereiten uns auf einen Krieg mit Russland vor.“
    “” Um die Ukraine in ihrem existenziellen Kampf zu unterstützen, bereite sich die NATO auf einen Krieg mit Russland vor. Dazu baue das Militärbündnis Kapazitäten aus und verändere die Kommandostrukturen, erklärte Admiral Rob Bauer. “”
    https://freedert.online/international/193481-nato-admiral-wir-bereiten-uns/

    – Und Hermann Ploppa meint in einem Kommentar: „Der Dritte Weltkrieg soll demnächst stattfinden.“ …
    „“ Das Jahr 2024 bringt eine extreme Verschärfung kriegerischer Situationen. So ungefähr jede Woche dieses Jahres wird irgendwo auf diesem Globus ein neuer Kriegsschauplatz aufgemacht. Es gibt sozusagen zwei tektonische Erdplatten, die krachend aufeinander zusteuern. Da ist zum einen der bisherige dominante Block der westlichen Wertegemeinschaft mit seinen Exponenten: NATO und der Wirtschaftsgruppe G7. Auf der anderen Seite der BRICS-Block, der sich konzentrisch um die grösste Wirtschaftsnation der Welt, der Volksrepublik China, schart. Dieser Block hat durch neu hinzugekommene Länder wie Ägypten oder Iran die westliche G7 an Wirtschaftsleistung übertroffen.
    Die Westliche Wertegemeinschaft unter Führung der USA hat dem nichts anderes mehr entgegenzusetzen als den Totalen Krieg. 

    Anlass seiner Ausführungen sind die Vorbereitungen für das grösste NATO-Manöver seit dem Kalten Krieg, dem Steadfast Defender 2024  … im nächsten Jahr könnte es schon losgehen mit dem seit einhundertfünfzig Jahren geplanten und immer wieder versuchten Angriffskrieg gegen Russland, um sich dann sukzessive die gesamte eurasische Kontinentalplatte einzuverleiben, …
    Es ist immer wieder erstaunlich, wie mühelos die Bürger Europas ihre eigene Vernichtung freudig akzeptieren. Der letzte Weltkrieg ist wohl schon zu lange her, und es leben einfach nicht mehr genug Menschen in unserer Mitte, die den Horror des Zweiten Weltkriegs noch selber erlebt haben. „“
    https://transition-news.org/der-dritte-weltkrieg-soll-demnachst-stattfinden

    Nun ja, ich hoffe mal, dass Herr Ploppa das völlig falsch einschätzt, und dass Sie Ihre
    Karnavalsfröhlichkeit noch viele Jahre beibehalten können!

  12. Joseph Meyer

    Noch eine weitere warnende Stimme:
    31.01.2024
    Patrik Baab: Die EU ist zu einem Kriegsbündnis degeneriert
    Patrik Baab [Auszüge transkribiert, CG]: “Nach meiner Einschätzung bringt der Krieg in der Ukraine den Selbstmord Europas. Die Europäische Union ist heute nichts anderes mehr, als eine Satrapenversammlung der Vereinigten Staaten und eine Unterabteilung der NATO. Gemessen daran, dass es einmal das Ziel der Europäischen Union war, eine Friedensordnung in Europa herzustellen, ist die EU vollständig gescheitert. Sie ist heute zu einem Kriegsbündnis degeneriert. Die Rückkehr zum Nationalstaat bedeutet, und so verstehe ich Wolfgang Streeck, die Rückkehr zu der einzigen politischen Instanz, die überhaupt noch partiell demokratisch legitimiert ist. Und diese Überlegung halte ich für richtig. Wir können einer Frau von der Leyen in Brüssel die Politik nicht überlassen. Sie beschert uns neue Zensur- und Kriegsgesetze […]. Ich teile die Überlegungen von Wolfgang Streeck, Europa muss sich besinnen auf seine Traditionen, muss sich außenpolitisch von den Vereinigten Staaten lösen […]. Wir müssen zurückfinden zu einer neuen Form gaullistischer Politik, die selbstständig ist, den Blick auf den Nationalstaat wendet und auch bereit ist, aus der NATO auszutreten, um zu einer Friedensordnung in Europa zurückzufinden. Denn das genau ist es, was die Vereinigten Staaten nicht wollen. Auch die Vereinigten Staaten, auch die Nato hat erheblich zu diesem Krieg in der Ukraine beigetragen. Es ist ein Angriffskrieg, aber es ist ganz und gar kein unprovozierter Angriffskrieg. […] Die deutsche Öffentlichkeit wird ja, wenn man Pistorius hört, wenn man von der Leyen hört, auf die Beteiligung an neuen Kriegen eingestellt. Und es könnte bald wieder heißen wie 1900 beim Boxeraufstand in China: Germans to the front. […] Ich sehe die Gefahr, dass die Bundesrepublik Deutschland immer tiefer in diesen Ukrainekrieg hineingezogen wird und dann werden uns unsere Kinder aus Leichensäcken entgegenstarren.”
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=110360#h04

    • Gerhard Schmitz

      @Joseph Meyer,

      „kein unprovozierter Angriffskrieg“.

      Mit diesem Wortungetüm sprichst Du Putin und jedem sonstigen aggressiven Diktator aus der Seele.

      Auch wird jeder Vergewaltiger sich eine solche Rechtfertigung liebend gerne zu eigen machen.

      Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, inwiefern die Nato eine reale Bedrohung für Russland darstellte.

      Eine reale Gefahr für Putin wäre eine demokratische freiheitliche und deswegen erfolgreiche Ukraine gewesen, siehe

      https://www.nzz.ch/meinung/des-kremls-uebersehene-kriegsgruende-der-dysfunktionale-russische-staat-kann-im-friedlichen-wettbewerb-mit-anderen-laendern-schlicht-nicht-mithalten-ld.1775119?mktcid=nled&mktcval=175&kid=nl175_2024-1-29&ga=1

      • Joseph Meyer

        @Gerhard Schmitz,
        würdest Du das Gleiche auch über den USA-Krieg gegen Afghanistan, Irak, Lybien, Syrien, und die hunderte weitere militärische Einmischungen der USA in der Welt schreiben: „keine erkennbare Bedrohung“ ?

        • Gerhard Schmitz

          @Joseph Meyer

          Ja, würde ich, wenn die USA Krieg gegen ein Volk führen, sprich Kinder verschleppen, Zivilisten abschlachten, Städte platt bombardieren, Frauen vergewaltigen, Grenzen verschieben würden,… mit dem Ziel ihr Imperium wiederherzustellen. Und so weit mir bekannt waren weder Assad (Senior, Junior), Saddam,…bis Taliban, ISS … im Gegensatz zu Selensky durch halbwegs freie faire Wahlen an die Macht gelangt.

          • Joseph Meyer

            @Gerhard Schmitz
            Hier spricht Jemand, der offensichtlich nichts zu gewinnen und auch nichts zu verlieren hat – ich stimme ihm in jedem Punkt zu! Und diese Stimmen werden in letzter Zeit immer mehr!

            20.01.2024
            Ukraine – Die ganze Geschichte | Von Botschafter Chas Freeman
            Der ehemalige US-Botschafter Chas Freeman erklärt sachkundig die gesamte Geschichte, Ursachen und Auswirkungen des Ukraine-Krieges und zerstört das gängige Narrativ über einen „unprovozierten“ Krieg. Der Ukraine-Krieg war durchaus vermeidbar, aber die US-Neocons entschieden sich dafür, Kiew in den Abgrund zu stoßen, um einen blutigen Stellvertreterkrieg im Namen ihrer größenwahnsinnigen Weltherrschaftsphantasien zu führen. Was bedeutet das für die Ukraine, Russland und Europa in den kommenden Jahren? Hören Sie dem Botschafter zu, der einen prägnanten Überblick über die Lehren aus dem Stellvertreterkrieg in der Ukraine gibt.
            https://www.youtube.com/watch?v=ZFnbhajBhl8

    • Peter S.

      Es ist ja nichts Neues, dass den Nazis und Kommunisten (Im Prinzip sind Nazis und Kommunisten das Gleiche.) die atlantische Allianz nicht gefällt. Sie hätten gerne ein wehrloses Europa, das Russland und einem neuen Nazideutschland schutzlos ausgeliefert wäre. Jetzt ist Russland zwar in der Tat ein neuer Nazistaat, aber Deutschland möchte demokratisch bleiben und will mit den Nazis aus AfD und SED nix zu tun haben.

      • Zahlen zählen Fakten

        >> Es ist ja nichts Neues, dass den Nazis und Kommunisten (Im Prinzip sind Nazis und Kommunisten das Gleiche.)

        Da stimme ich Ihnen zu, die Ähnlichkeiten sind frappierend. Daher erachte ich zum Beispiel die „Klimakleber“ auch, wie schon mehrfach dargelegt, als Terroristen. Das Wörterbuch gibt mir vollumfänglich recht.

    • Polen bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor.
      Sollte es nach der Aktualisierung nicht eigentlich heißen: Europa bereitet sich auf einen Krieg mit Russland vor ??
      In Brüssel wollte man schließlich Polen im Club haben.
      Ob alle damals auch begriffen haben, dass man dann gemeinsam hinter den hinzugekommenen Beitrittsländern , im Kriegsfalle stehen muss! , wage ich zu bezweifeln .

      • Anoroc, Sie machen sich wieder einmal lächerlich.
        Polen ist seit fast 25 Jahren in der Nato und dort befindet sich auch das grösste Nato Kontingent Europas.
        Schlaraffenland für die USA, der Angriffspakt gilt aber nicht für die EU.

        • 5/11 17:37

          Es ändert nichts daran , dass wir heute und zukünftig noch viel mehr ;
          die Fehler ausbaden müssen !!, die man vor 25 Jahren gemacht hat.
          Ich frage mich oft wie alt sie sind, haben sie überhaupt unsere Region vor 30 Jahren gekannt ?

            • 5/11 01:02

              Sie müssen zugeben , dass wenn wir jetzt 40 Jahre zurückgehen , es einfacher war das Auto wieder zu finden.
              Wenn sie beim Urlaub in Milano ein Fahrzeug gesehen haben, dass ihrem ähnlich gesehen hatte und anstatt dem Stern auf der Haube ein Fiat Aufkleber das Loch geschlossen hat , wo vorher noch der Stern integriert gewesen ist, standen die Chancen nicht schlecht , das es Ihr Fahrzeug oder meins gewesen ist 😉

  13. Patriot Belgique

    Mein Großvater hatte schon immer vor den Russen gewarnt und leider sollte er recht behalten. Die Polen , Balten, Finnen und Schweden machen es richtig. Gute Vorbereitung ist alles. Bevor ein auch nur ein Roter Soldat die Grenze überquert. Außer die Deutschen natürlich, die machen sich mal wieder ins Hemd. Zum Glück unterstützen wir mit unseren F16 hoffentlich kommen die nicht zu spät.

  14. Baudimont

    Es ist wichtig zu betonen, dass die Gründung der Europäischen Union (EU) auf die Förderung von Frieden, Zusammenarbeit und Stabilität in Europa abzielte. Historisch gesehen hat die EU dazu beigetragen, Konflikte zwischen ihren Mitgliedsländern zu verhindern.
    Wenn jedoch ein Mitgliedsland wie Polen in einen Krieg verwickelt ist, erfüllt die EU ihre Rolle als Friedensgarant nicht mehr und ihre Rechtfertigung wird daher in Frage gestellt.
    Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass die EU in eine antidemokratische Diktatur abrutscht, die die Einhaltung der Menschenrechte nicht mehr gewährleistet, wie z. B. bei den Covid-Maßnahmen und den als „Klimamaßnahmen“ bezeichneten Initiativen.

    • Peter S.

      „Wenn jedoch ein Mitgliedsland wie Polen in einen Krieg verwickelt ist, erfüllt die EU ihre Rolle als Friedensgarant nicht mehr und ihre Rechtfertigung wird daher in Frage gestellt.“

      Wenn Polen angegriffen wird, ist das nicht die Schuld der EU, sondern allein die Schuld Russlands. Dann greift Artikel 5 des NATO-Vertrages.

      • Baudimont

        In Konflikten, sei es zwischen Nationen oder Individuen, gibt es immer mehrere Schuldige, da eine einzelne Partei keinen Krieg entfachen kann. Subjektive Perspektiven, mangelnder offener Dialog und fehlende Empathie können die Situation verschärfen. Der Gewaltkreislauf kann anhalten und den Konflikt verlängern. Eine effektive Lösung erfordert aktive Beteiligung am gegenseitigen Verständnis, die Suche nach Kompromissen und die Vermeidung externer Einflüsse. Zusammenfassend sind gemeinsame Verantwortung und koordinierte Bemühungen entscheidend für die Erreichung von Frieden.

        • Peter S.

          Baudimont meint also, dass wenn eine Frau vergewaltigt wird, die Frau immer eine Mitschuld trägt. Das ist natürlich absurd, aber die logische Schlussfolgerung aus dem ersten Satz.

          In diesem Krieg gibt es nur einen Schuldigen und das ist Russland.

  15. Ermitler

    Wenn es zum Krieg kämme wer müsste denn da Kämpfen ,unsere Kinder und was wäre zb. mit den Millionen Türken oder andere zuwanderen .Würden die in warmen sitzen und zuschauen oder was ?
    Eure Meinung würde ich gern hören danke.

    • @ – Ermitler 10:11

      Das ist abhängig davon wer der Verursacher des Krieges sein würde .
      Meiner Meinung nach steht Russland mittlerweile , im Ranking der möglichen Verursacher eines Krieges , in unseren Breitengraden lediglich auf Platz 3 .

    • Robin Wood

      @Ermitler
      Gute Frage.
      Ich gehe mal davon aus, dass natürlich zuerst unsere Kinder dran sind. Ich erinnere mich an ein Interview mit U. von der Leyen. Sie sagte, ihr täten die Eltern der getöteten Soldaten und Zivilisten leid, auch sie würde sehr in Sorge sein, wenn ihre Kinder an der Front wären. Auf die Frage, ob denn eines ihrer Kinder Wehrdienst verrichtet, lachte sie und meine inbrünstig „Aber nein!“.
      Die Kinder der Politiker würden wohl rechtzeitig in Sicherheit gebracht, wie es auch bei den russischen und ukrainischen Oligarchen-Kinder der Fall ist.
      Die Migranten würden wohl wieder migrieren in ein sichereres Land sowie natürlich die Belgier, die sich eine Flucht leisten können. Ein Teil der Migranten würde sich vielleicht den Kämpfen anschliessen. Fachkräfte im Messerstechen haben wir ja einige.
      Es hängt – wie @ANOROC schreibt – auch davon ab, wer wen angreift und wer wen verteidigt.
      Aber ich hoffe nicht, dass eine solche Situation eintrifft.

  16. #Robin Wood
    „Die Migranten würden wohl wieder migrieren in ein sichereres Land sowie natürlich die Belgier, …“

    Natürlich würden die wieder migrieren, nur würde man es nicht „remigrieren“ nennen.

  17. Walter Keutgen

    Musste die EU der Ukraine die Assoziierung anbieten? Nein! Konnte die EU es juristisch? Ja! Konnte die EU es politisch? Nein. Denn sie war nicht bereit, eine Verteidigungsgemeinschaft gegen Putin zu werden und entsprechend aufzurüsten. Stattdessen schloss man Putin aus der G8, die wieder zur G7 wurde, aus: https://de.wikipedia.org/wiki/G7-Sondertreffen_in_Den_Haag_2014. Das war aber eine Kindergartenreaktion. Hoffte man vielleicht, die russische Elite hätte dann Putin in den Ruhestand geschickt? Der schmollende Putin ist dann wie zu erwarten gefährlich geworden. Man hätte besser mit ihm in der G8 im Dialog bleiben sollen.

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