Politik

PFF will nach drei PDG-Wahlen mit Verlusten endlich wieder zulegen – Weykmans erneut Spitzenkandidatin

PFF-Spitzenkandidatin Isabelle Weykmans (r) bei der Vorstellung der Liste der Liberalen für die PDG-Wahl am Dienstag im Ambassador Hotel Bosten. Foto: Gerd Comouth

Nach einem längeren Abwärtstrend – von 21,32 Prozent bei der Wahl von 1999 auf 15,55 Prozent 2014 – will die PFF bei der PDG-Wahl vom 26. Mai 2019 wieder zulegen. Sie hofft auf 5 Mandate in Parlament (bisher 4).

Das bekräftigte Ministerin Isabelle Weykmans am Dienstagabend bei der Vorstellung der PDG-Liste der Liberalen im Ambassador Hotel Bosten in Eupen.

Weykmans, die zum zweiten Mal nach 2014 die PFF-Liste anführt, ist der fünfte Spitzenkandidat seit der allerersten Gemeinschaftswahl im Jahre 1974 nach Bernd Gentges (6 Mal Spitzenkandidat),  Fred Evers (2 Mal), Bruno Fagnoul (1 Mal) und Ferdel Schröder (1 Mal), wie aus der folgenden Übersicht hervorgeht.

Die Resultate (in Prozenten) sowie die jeweiligen Spitzenkandidaten der PFF bei allen bisherigen Gemeinschaftswahlen (seit 1974 – Quelle: pdg.be, GE-Archiv):

  • 10.03.1974 – 14.90% – Bernd Gentges
  • 17.04.1977 – 18,50% – Bernd Gentges
  • 17.12.1978 – 16,50% – Bernd Gentges
  • 08.11.1981 – 24,50% – Alfred Evers
  • 26.10.1986 – 18,77% – Bruno Fagnoul
  • 28.10.1990 – 19,78% – Alfred Evers
  • 21.05.1995 – 19,89% – Bernd Gentges
  • 13.06.1999 – 21,32% – Bernd Gentges
  • 13.06.2004 – 20,98% – Bernd Gentges
  • 07.06.2009 – 17,52% – Ferdel Schröder
  • 25.05.2014 – 15,55% – Isabelle Weykmans

Die PFF ist zusammen mit der SP die Partei, die in der DG am längsten Regierungsverantwortung getragen hat, nämlich genau 31 Jahre.

  • PFF: 31 Jahre
  • SP: 31 Jahre
  • CSP: 15 Jahre
  • PJU-PDB/ProDG: 15 Jahre
  • Ecolo: 5 Jahre
  • Vivant: 0 Jahre

Isabelle Weykmans, die 2004 die jüngste Ministerin Belgiens wurde, gehört auf der aktuellen PDG-Liste der PFF fast schon zu den Älteren, obwohl sie erst 39 ist. Seit 15 Jahren setzen die Liberalen verstärkt auf junge Kräfte. Das war auch so, als nach dem Tod von Ferdel Schröder Alexander Miesen mit nur 29 Jahren Parlamentspräsident wurde.

Isabelle Weykmans ist zum zweiten Mal nach 2014 Spitzenkandidatin der PFF. Foto: Gerd Comouth

Auch jetzt sind einige Studenten zwischen 18 und 23 Jahren auf der Liste zu finden. Christine Mauel, die kürzlich von Ecolo zu den Liberalen übergewechselte Kandidatin fürs Regionalparlament, nimmt den 6. Platz auf der PFF-Liste ein, direkt vor dem ehemaligen Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg.

Es fällt auf, dass in der Liste nicht der Name von Christoph Gentges zu finden ist – aus beruflichen Gründen, wie es hieß. Erstaunlich ist auch, dass die bisherige Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres, die auf ein weiteres Mandat in Namur verzichtete, nicht einmal der PDG-Liste der Liberalen angehört. Yves Derwahl, Provinzialrat und Spitzenkandidat für die Europawahl, ist Listendrücker. (cre)

Nachfolgend noch einmal die komplette Liste der PFF für die PDG-Wahl vom 26. Mai 2019:

  1. Isabelle Weykmans (39), Ministerin der DG, Eupen
  2. Alexander Miesen (36), PDG-Präsident, Hergersberg
  3. Gregor Freches (56), Unternehmer, Recht
  4. Evelyn Jadin (31), Wirtschaftsjuristin, Lontzen
  5. Max Munnix (24), Ministerberater, Hergenrath
  6. Christine Mauel (37), Direktionsmitglied, Hauset
  7. Karl-Heinz Klinkenberg (67), Firmenleiter, Eupen
  8. Daniel Müller (26), Konstrukteur, Amel
  9. Maëlle Locht (18), Studentin, Lontzen
  10. Michael Heck (23), Student, Elsenborn
  11. Melanie Terren (22), Studentin, St. Vith
  12. Frederik Wertz (22), Student, Raeren
  13. Shayne Piront (22), Anlageberaterin, St. Vith
  14. Uwe Köberich (43), Stylist, Hergenrath
  15. Larissa Stoffels (24), Kino-Geschäftsführerin, Büllingen
  16. Frédéric Krickel (40), Verwaltungsleiter, Kelmis
  17. Sylvia Kirschfink-Theves (46), Unternehmerin, Kelmis
  18. André Britz (36), Unternehmer, Eupen
  19. Gerd Schumacher (68), Rentner, Raeren
  20. Yvonne Christmann (50), Sekretärin Medienzentrum, Hauset
  21. Vanessa Scholl (34), Lehrerin, Eupen
  22. Manuel Jodocy (39), Malermeister, Lommersweiler
  23. Isabelle Brüls-Schifflers (36), Kabinettschefin, Lontzen
  24. Véronique Barth-Gentges (42), Angestellte, Hergenrath
  25. Yves Derwahl (39), Rechtsanwalt, Eupen

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

23 Antworten auf “PFF will nach drei PDG-Wahlen mit Verlusten endlich wieder zulegen – Weykmans erneut Spitzenkandidatin”

  1. Unentschlossener

    Mir als Eifeler fällt auf, dass die Liste sehr „nordlastig“ ist, mit 17 von 25 Kandidaten, die Nicht-Eifeler sind. Auch wenn die PFF nach der letzten Wahl bei der Postenvergabe sicherlich gut abgeschnitten hat, so sind mir inhaltlich kaum elementare liberale Duftmarken in Erinnerung geblieben.

    Wird sich das nach der Wahl ändern? Wird die Verschlankung des Apparates in Eupen in Angriff genommen und die Schuldenexplosion eingehegt? Welche Akzente sollen für die klassische liberale Wählerklientel (Selbstständige, Freiberufler, ect.) gesetzt werden?

    Wann tritt eine Partei mal wieder für „small is beautiful“ ein anstatt sofort zu klotzen, endlos weitere neuen Stellen auszuschreiben und Zuständigkeitserweiterungen als Selbstzweck zu betrachten?

    Ich schätze Ministerin Weyckmans, finde die „Blockbildung“ aber außerdem sehr problematisch, insbesondere wenn diese nach mehreren Legislaturen erfolgt. Wieso müssen sich die Liberalen an die SP ketten? Die Letztgenannte regiert in Ostbelgien seit Ewigkeiten weit über ihre Stimmenanteile hinaus…

    Ich glaube abschließend, dass die penetrante Parteinahme des aktuellen GE-Chefredakteurs für die PFF potenzielle Wähler eher abschreckt, da bei diesen eine freie Meinungsbildung samt Mündigkeit doch gegeben sein dürften.

    • Mir fällt auf, dass die beiden ersten Männer der Liste aus der Eifel stammen. Mit Herrn Freches als Unternehmer sogar jemanden, der am Puls der KMU’s fühlen kann und entsprechend intervenieren kann.

      Mal sehen wie es den Sozialisten ergehen wird, wenn Lambertz nicht mehr auf Platz 1 kandidiert.. Ich hoffe, die Roten kriegen zumindest in Ostbelgien eine Klatsche.

      • Roter Baron 2.0

        Intern scheint es Streit gegeben zu haben bei der Vergabe der Listenplätze.
        Lambertz macht nicht Platz für Neues, sondern will oben mitmischen. Andere erfahrene Abgeordnete mussten anscheinend Platz machen für die Erneuerung der SP m Süden (-7.4% bei den letzten Wahlen). Abwarten. Wird vielleicht nach hinten los gehen.

          • Roter Baron 2.0

            Nur gut, dass die Liste jetzt online ist und jeder sehen kann, dass meine „Behauptungen“ zutreffen.
            Auf 2 steht eine Eiflerin, die eine erfahrene Politikerin auf Platz 6 verdrängt.
            K-H. Lambertz steht auf 3, macht also nicht Platz für etwas Neues.

            • Ich teile Ihre Analyse.. KHL hätte besser die Liste von hinten unterstützt.. Platz 3 ist nicht wirklich eine Aussage..

              Wie die SP sich in der Eifel stärken möchte, bleibt mir hierbei wohl ein Rätsel. Außer Stoffels und Servaty sehe ich da keinen aus dem Süden, der irgendwie aufgebaut werden soll..

              Sollten sie die 4 Sitze halten, wette ich auf AA, KHL, Stoffels und Servaty. Als Nachzüglerin dann eventuell die Zweitplatzierte oder Kirsten Bartholemy.

              • Roter Baron 2.0

                Es ist ein Unding, dass man so eine erfahrene Politikerin wie Frau Neycken nach hinten verfrachtet, um den Regionalproporz einzuhalten. Damit haben die Sozialisten sich keinen Gefallen getan, denn in Eupen ist die Dame beliebt. Wie sie die politische Unerfahrenheit der Zweitplatzierten verkaufen wollen, bleibt abzuwarten. Ihre Prognose der vertretenen SP-Abgeordneten könnte daher aufgehen.

      • Arnold Heck

        Wirklich zu süß Ihre patzige Antwort. Wenn Sie, wie mal erwähnt, wirklich Pädagogin sind, weiß ich nicht, was Sie, als Staatsangestellte, von der Partei der Reichen und Schönen erwarten. Zu deren Zielpublikum zählen Sie jedenfalls nicht; obwohl Sie wohl gerne dazu gehören würden.

        • @ Arnold

          Süß, was du patzig findest.

          Ich bin pädagogisch tätig. Und nun wirst du wahrscheinlich erstaunt sein und dein Weltbild wird zerstört, ich bin sogar noch phasenweise für Firmen tätig und selbständig. und nun kommt sicher „Wie kann man so viele Jobs haben“ oder sonst ein Mimimimi. Ja, kann man. man muss nur fleißig sein, weniger am PC sitzen und sinnlos gegen Minderheiten hetzen und über die ach so schlechten Menschen mosern, dann geht das.

          Ich bin mit meinem Leben und meiner Situation sehr zufrieden. Du irrst dich.

          • Verwundert

            Sie sind ja lustig.
            Ich glaube es gibt momentan niemanden der mehr am PC sitzt, um überall „schlaue“ Kommentare zu verfassen.
            Freut mich, wenn Sie damit sehr zufrieden sind. Sehr erfüllend.
            Die Mehrheitsparteien wird es freuen, einen Schreiberling für sich gefunden zu haben.

  2. Politik Interessierte

    Ich schreibe nicht, dass alle Leute schlecht sind, aber mir fehlen die markanten Figuren die früher die PFF geprägt haben. Klassische Liberale sucht man fast vergebens. Die Selbständigen, die Freiberufler und Landwirte werden als klassische Klientel der Liberalen nicht mehr wirklich wahrgenommen. Als Beispiel nenne ich diese Überläuferin Mauel, die von nichts eine Ahnung hat, aber die Liberalen in Namur vertreten will. Das kann nur mit einem herben Stimmenverlust einhergehen. Eine Spitzenkandidatin in Eupen, die an ihrem Ministerium klebt. Veränderungen und Reformen nicht erwünscht.

    • Fassaden

      Ein Blick hinter den Personen lohnt sich…

      I. Weykmans: Eltern Selbstständig
      G. Freches: Unternehmer
      E.Jadin: eh. Anwältin und nun Unternehmensberaterin
      C. Mauel: Wenn eine Familie in Raeren für Unternehmertum steht, dann wohl Familie Mauel.
      KH Klinkenberg: Unternehmer
      M. Locht: Tochter eines Landwirtes
      L. Stoffels: Großeltern ebenfalls Landwirte
      S.Theves: Unternehmerin
      A. Britz: Selbstständiger
      Y. Christmann: Frau eines Unternehmers
      V. Barth-Gentges: Frau eines Unternehmers
      Y. Derwahl: eigene Anwaltskanzlei

      Mehr als die Hälfte der Kandidaten stammen aus Selbstständigen und Unternehmerverhältnisse.. Da kann ich Ihre Argumentation schlecht folgen

      • Politik Interessierte

        @Fassade Qualifizieren einen Eltern und Grosseltern als wirklich tatkräftige Selbständige und wirklich qualifiziert sich für Selbständige. Die Taten fehlen. DieSubstanz ist bei vielen von diesen Kandidaten nicht da. Z. B L. Stoffels: Großeltern ebenfalls Landwirte. Bis vor kurzen bei der PFF nicht in Erscheinung getreten. Vater ist politischer Berater bei Frau Weykmans. Ist das eine Qualifizierung für eine Liste? C. Mauel: Wenn eine Familie in Raeren für Unternehmertum steht, dann wohl Familie Mauel. Eine Dame, die bis vor kurzem sich nicht im klaren darüber war, was sie eigentlich ist. Ist sie nun grün oder blau? Halt ein Chamelon. Oder ist sie einfach nur auf Jobsuche? So könnte ich diesen blauen Faden immer weiter spinnen. Aber ich lasse es. Mittlerweile sind einfach zu viele Kandidaten, die einfach einen Posten haben wollen. Die Menschen auch die kleinen Unternehmen liegen vielen nicht am Herzen.

  3. Ekel Alfred

    @ Politik Interessierte, wohl keiner sägt sich selbst den Ast ab, auf dem er gut sitzt….keiner von denen denkt daran, auch andere mal an die Möpse ranzulassen….der Mensch ist ein Egoist von Natur aus….

      • Und die anderen Parteien (ProDG, SP, Vivant, CSP, Ecolo) wechseln ständig ihre Spitze oder wie? Das ich nicht lache.

        Ich bin mal gespannt wie die anderen Listen im Vergleich zu 2014 aufgestellt sein werden. Bei der PFF zähle ich 20 neue Gesichter, 1 bis 2 der neuen Kandidaten werden eine Chance erhalten, ins PDG einzuziehen. So sehe ich das.

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