Politik

Die SP im Wandel: Karl-Heinz Lambertz ist zum ersten Mal seit fast 30 Jahren nicht mehr Spitzenkandidat

Die Kandidaten der SP beim Gruppenfoto im Restaurant an der Wesertalsperre in Eupen. Foto: Gerd Comouth

AKTUALISIERT – Wie bereits bekannt, ist Sozialminister Antonios Antoniadis der Spitzenkandidat der SP für die PDG-Wahl am 26. Mai 2019. Zum ersten Mal seit 1990, als seit fast 30 Jahren, wird die Liste der ostbelgischen Sozialisten nicht mehr von Karl-Heinz Lambertz angeführt.

Der amtierende Senator und langjährige Ministerpräsident nimmt hinter Antoniadis und Céline Kever den dritten Platz ein. Listendrücker ist der scheidende Regionalabgeordnete Edmund Stoffels.

Normalerweise sollte die Liste der SP Ostbelgien für die PDG-Wahl bis zu ihrer offiziellen Präsentation an diesem Samstag, dem 30. März 2019, im Restaurant an der Talsperre in Eupen nur den Parteimitgliedern und Kandidaten bekannt sein.

V.l.n.r.: Charles Servaty, Antonios Antoniadis, Matthias Zimmermann, Céline Kever und Karl-Heinz Lambertz. Foto: Gerd Comouth

Von dem Moment aber, wo die Liste auf der Internetseite der frankophonen PS erschien, war das Geheimnis gelüftet. Vorgestellt wurde die Liste der SP für die PDG-Wahl am 26. Mai trotzdem.

Bei der Präsentation der PDG-Liste im Restaurant der Wesertalsperre bekräftigte Spitzenkandidat Antoniadis, dass man sich zum Ziel gesetzt habe, den 5. Sitz im DG-Parlament, den man 2014 eingebüßt habe, wieder zurückzuerobern.

Bei der letzten PDG-Wahl war die SP von 19,30 Prozent auf 16,08 Prozent abgerutscht und hatte in der letzten Legislaturperiode im DG-Parlament nur noch 4 Mandate (statt 5 zuvor).

Wie bereits berichtet, ist SP-Präsident Matthias Zimmermann der Spitzenkandidat bei der Europawahl. Erster Ersatzkandidat ist Karl-Heinz Lambertz.

Die Resultate (in Prozenten) sowie die jeweiligen Spitzenkandidaten der SP bei allen bisherigen Gemeinschaftswahlen (seit 1974 – Quelle: pdg.be, GE-Archiv):

  • 10.03.1974 – 13,00% – August Pitsch
  • 17.04.1977 – 12,00% – Ferdi Dupont
  • 17.12.1978 – 12,05% – Ludwig Rompen
  • 08.11.1981 – 11,40% – Marcel Lejoly
  • 26.10.1986 – 12,71% – Marcel Lejoly
  • 28.10.1990 – 16,34% – Karl-Heinz Lambertz
  • 21.05.1995 – 16,09% – Karl-Heinz Lambertz
  • 13.06.1999 – 14,97% – Karl-Heinz Lambertz
  • 13.06.2004 – 19,01% – Karl-Heinz Lambertz
  • 07.06.2009 – 19,30% – Karl-Heinz Lambertz
  • 25.05.2014 – 16,08% – Karl-Heinz Lambertz

Nachfolgend die Kandidaten auf der PDG-Liste und der Europaliste der SP:

PDG-LISTE

  1. Antonios Antoniadis
  2. Céline Kever
  3. Karl-Heinz Lambertz
  4. Charles Servaty
  5. Ilona Beckers
  6. Kirsten Bartholemy
  7. Matthias Zimmermann
  8. Björn Klinkenberg
  9. Patrick Spies
  10. Hanja Haas
  11. Jean-Pierre Wetzels
  12. Sharmaine Staner
  13. Frédéric Straet
  14. Jean-Luc Velz
  15. Syna Lauffs
  16. Sandra Huppermans
  17. Lothar Faymonville
  18. Jörg Lentzen
  19. Monika Isanska
  20. Renuka Dries
  21. Karin Lejeune
  22. Marcel Strougmayer
  23. Nadine Rotheudt
  24. Sonja Cloot
  25. Edmund Stoffels

Nachfolgend noch einige Bilder von Fotograf Gerd Comouth von der Vorstellung der PDG-Liste der SP am Samstagmorgen im Restaurant der Wesertalsperre in Eupen (Zum Vergrößern Bild anklicken):

46 Antworten auf “Die SP im Wandel: Karl-Heinz Lambertz ist zum ersten Mal seit fast 30 Jahren nicht mehr Spitzenkandidat”

  1. Fantasten?

    Eine Partei auf dem Wege hinunter zum Tale! Ei ne Partei welche Jahrelang ihre Wähler hinters Licht führte, und den Bürgern in die Taschen griff. Leute denen es einzig um ihre Posten geht, zumindest die meisten von denen. Sie werden nicht weit kommen diesmal, und das ist gut und richtig so.

    • Verwundert

      O-Ton J-L Velz im Grenz Echo vom 18/05/2018: „Ich bin parteilos“, erklärt er, auch vor dem Hintergrund, dass in der Bütgenbacher Ratsmehrheit einige seiner ehemaligen Parteikollegen vertreten sind und er nun auf der Oppositionsliste kandidiert. Von der Ideologie her stehe er immer noch den Sozialdemokraten nahe, aber „als Selbstständiger habe ich auch liberale Ansätze und noch letzte Woche haben wir die Kommunion meines ältesten Sohnes gefeiert, sodass auch das ‚C‘ in unserer Familie vorhanden ist“, erklärt er, dass Parteipolitik ihm nicht viel bedeutet und gerade auf der Gemeindeebene seiner Ansicht nach nicht viel zu suchen hat.

      • FähnchenimWind

        auf der Seite „Für deine Gemeinde“ , für die Herr Velz verantwortlich ist, steht unter seiner Person geschrieben:
        „Nachdem ich 2012 meinen Rücktritt im Parlament eingereicht habe und aus der SP ausgetreten bin, möchte ich nun als Parteiloser wieder aktiv auf Gemeindeebene mitwirken und gestalten“
        nachzulesen unter:
        https://www.fuerdeinegemeinde.be/gemeinderatsmitglieder-1/bürgermeisterkandidat/

        kann nur sagen: sehr Unglaubwürdig!!

        • Holzschuh

          Dann muss Herr Velz fuer Aufklaerung sorgen. Kann ja sein, dass er seine Differenzen mit der SP beigelegt hat. Erklaeren muss er sich, sonst ist seine Kandidatur wirklich unglaubwuerdig. Und es koennte wild spekuliert werden was wohl die Gruende seiner Rueckkehr zur SP sind. Vielleicht ein Poestchen im Kabinet oder eines fuer seine Frau. Wer weiss…

  2. Frage zu Platz 25

    Kann Ostbelgiendirekt in Erfahrung bringen wieviel Abfindung Herr STOFFELS von Namur bekommt?
    Wieviel Rente erhält er als Regionalabgeordneter?
    Wieviel ¨bezahlte Ämter belegt er zurzeit?
    Da er ja für seine fleissige Fragerei in Namur gelobt wurde, dürften diese Fragen doch erlaubt sein oder?

    • Jedenfalls werden es saftige Zahlen sein!? Die verhandeln diese unter sich und gemeinsam!? Sonst schimpft einer auf den anderen, aber hierdrin verstehen die sich wie von selbst!, Warum kriegen die Leute so vieles mehr wie du und ich, ein normaler Arbeiter, der sich sein Leben lang abrackerte!? Die Superhelden sind meistens nur einige Perioden aktiv, kassieren aber dicke Diäten und süffige Renten danach! Was für ein Raub am Volk! Unerhört und Frechheit pur. Plus die ganzen Steuervorteile, und sonstiges Allerlei dazu. Vieles davon ist den Bürgern unbekannt und verborgen.
      Wir müssens leiden alles bezahlen. Grausam.

      • Arbeiten bis zum umfallen

        Der kleine Arbeiter und Angestellte soll Ackern bis um umkippen. Eine Rente wovon man leben kann scheint für viele unerreicht und die da oben stecken sich die Taschen voll. Die Regionalabgeordnenten erhalten im Falle ihres Ausscheidens unerhörte Abschiedsprämien. Wieveil soll Herr STOFFELS denn kassieren? Wird bestimmt versucht unter den Teppich zu kehren. Mal schaun ob das Grenz Echo oder Ostbelgiendirekt sich traut hier für Klarheit zu sorgen?

        • Frage an OD?

          OD ist ja bekannt für ein Aufdeckungsmedium!? Können Sie nicht mal Zahlen veröffentlichen in Sachen Diäten, Vergütungen, Prämien und ganz besonders Pensionen von unseren Politikern!?
          Wir haben ein Recht darauf!
          Denn wir können das alles blechen!
          Also! Der Bürger will wissen wem er das alles bezahlt!
          Er selber trägt ja dazu bei.

  3. Verbrauchte Leute !

    Da sind ein paar Männer dabei, die gehören zum „alten Eisen“! Die zwei: der Lambertz und der Charles, hätten schon lange den Löffel abgeben müssen. Die SP wird nur wenige % erreichen. Eine Partei welche überholt ist, Landesweit ganz sicher, und auch Provinz- und DG weit! Die Roten haben uns lange genug viel Geld gekostet. Das beweist sogar der Europatrend von denen.

  4. standpunkt

    @Kritiker
    ich gebe ihnen 100 % recht. Also auf einen Tag 87 Kommentare …ich hab nicht alles gelesen , denn ich möchte endlich schlafen gehen. Woher nimmt sich ein Minister diese Zeit auf alle Kommentare zu reagieren …unglaublich. Kein Wunder das jede Woche neue Mitarbeiter gesucht werden müssen. Ich würde mich freuen wenn sich die Politiker mal auf das Wesentliche konzentrieren würden…dann wäre auch mal an einer Reduzierung der Anzahl an Politikern zu denken…aber der Steuerzahler muss ja zahlen.

  5. Ein schönes Bild. Ein Regenguss und
    – eine Oppositionspartei wird im Schlamm ein paar Plänzchen anbauen
    – die „Wahr“-„Sager“-Oppositionspartei wird die Chance (Schlamm) ergreifen und damit um sich schmeißen
    – und die größte Oppositionspartei wird auf besseres Wetter warten, um nicht in besagtem Schlamm zu ersticken.

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