Politik

PDG-Wahl: Gelingt Vivant die große Überraschung?

Von links: Alain Mertes, Michael Balter, Diana Stiel, Andreas Meyer und Elena Peters. Foto: Gerd Comouth

Die Vivant-Partei hat am Dienstagabend im Parlamentsgebäude in Eupen die ersten fünf Kandidaten ihrer Liste für die PDG-Wahl am 26. Mai 2019 vorgestellt. Wie nicht anders zu erwarten, wird der Fraktionssprecher von Vivant im PDG, Michael Balter, zum dritten Mal nach 2009 und 2014 die Liste anführen.

Wenn politische Beobachter die Entwicklung in Ostbelgien in den letzten Jahren Revue passieren lassen, kommen nicht wenige von ihnen zu dem Schluss, dass bei der PDG-Wahl am 26. Mai vor allem zwei Listen eine Überraschung zugetraut werden kann.

Das sind zum einen die Grünen von Ecolo, die in Umfragen seit einiger Zeit zulegen, aber auch darauf hoffen müssen, dass der „Klima-Hype“ bis zum 26. Mai anhält und nicht so brüsk endet wie seinerzeit in Deutschland der „Hype“ um SPD-Politiker Martin Schulz.

Von links: Diana Stiel (Listenplatz 2), Andreas Meyer (Platz 4) und Elena Peters (Platz 5). Foto: Gerd Comouth

Zum anderen wird Vivant eine Überraschung zugetraut – aus Gründen, die an dieser Stelle bereits in einem früheren Artikel näher analysiert wurden (siehe dazu Artikel „Ein Systemkritiker mit Manieren und Charisma: Wird Vivant-Chef Balter Paaschs gefährlichster Gegner?“).

In der Tat könnte Vivant insbesondere für Protestwähler oder Unentschlossene eine Alternative zu den sogenannten etablierten Parteien sein, zu denen man auch die beiden anderen Oppositionsfraktionen im DG-Parlament, nämlich CSP und Ecolo, zählen kann. Im Gegensatz zu den Christlich-Sozialen und den Grünen hat Vivant im Programm Forderungen, die andere nicht haben.

Volksbefragungen, Verschlankung, Grundeinkommen

So setzt sich die Partei von Michael Balter und Alain Mertes u.a. für die Einführung von verbindlichen Volksbefragungen ein, was andere vor lauter Angst vor Populisten tunlichst vermeiden wollen. Die Partei ist zudem für eine Verschlankung des politischen Apparats und der Verwaltung, was in der Öffentlichkeit immer gut ankommt, und darüber hinaus plädiert sie für das sogenannte „Bedingungslose Grundeinkommen“ (siehe Link am Ende des Artikels „Wofür steht Vivant-Ostbelgien?“).

Die beiden Vivant-Abgeordneten Alain Mertes (l) und Michael Balter (r) bei der Vorstellung der fünf ersten Kandidaten ihrer PDG-Liste am Dienstagabend. Foto: Gerd Comouth

Bei der letzten PDG-Wahl von Mai 2014 verpasste Vivant den dritten Sitz im DG-Parlament nur ganz knapp zu Gunsten der CSP. Balter & Co. kamen auf 10,62 Prozent (gegenüber 7,16 Prozent fünf Jahre zuvor).

Das größte Problem für die Vivant-Partei ist ihre „Südlastigkeit“. Auch von den ersten fünf PDG-Kandidaten, die am Dienstag vorgestellt wurden, sind deren vier Eifeler. Aus Eupen, wo möglicherweise das größte Protestpotenzial in der DG schlummert, kommt keiner der fünf.

Vivant wäre folglich gut beraten, sich bis zur Vorstellung der kompletten Liste Mitte April noch auf die Suche nach dem einen oder anderen zugkräftigen Kandidaten aus dem Eupener Land zu machen. (cre)

Weitere Infos über die Vivant-Fraktion und ihre Forderungen unter folgendem Link:

Wofür steht Vivant-Ostbelgien? Wofür möchte sich Vivant-Ostbelgien weiterhin einsetzen?

Die ersten 5 Kandidaten der Liste von Vivant für die PDG-Wahl:

  1. Michael Balter (43), Unternehmer, Hüllscheid
  2. Diana Stiel (50), Sekretärin, Raeren
  3. Alain Mertes (45), Angestellter, Recht
  4. Andreas Meyer (37), Lehrer, St. Vith
  5. Elena Peters (27), Büroangestellte, St. Vith

NB. Die komplette Liste von Vivant wird Mitte April vorgestellt.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

28 Antworten auf “PDG-Wahl: Gelingt Vivant die große Überraschung?”

  1. Michael Balter ist verbraucht und politisch wirkungslos, finde ich. Wozu braucht man Vivant noch? Echte Impulse hat diese Liste nicht gebracht, wenn man von der Clownerie mal absieht. Gefangen in einer Dunstglocke aus Dagegen-Parolen und Anti-sein sitzen die Leute von Vivant lustlos ihre Zeit im PDG irgendwie ab. Ich habe mir einige Sitzungen angeschaut und war enttäuscht von diesen Akteueren. Gute Oppositionsarbeit ist fundierter und tatkräftiger.

  2. rosinenpicker

    … auch im BRF-Interview von heute redet Vivant nur davon, was Vivant NICHT will und was die jetzige Regierung und die „klassiche Politik“ alles verkehrt macht. Auf die Frage der Redakteurin „Und das wird sich alles ändern, wenn Sie in der Mehrheit sind ?“ kam nur ein Stottern und Stammeln, aber NIX Inhaltliches. Es gibt nicht den geringsten Hinweis auf etwas Konkretes, was Vivant umsetzen will und vor allem, wie sie es bezahlen will. Vivant fordert immer Neues („Betreuungsgeld usw.), will aber gleichzeitig die Steuern senken. Andere Themen (Venntaler, Anti-Impfkampagne und allerlei heiße Luft der vergangenen Jahre) kommen bei Vivant im Moment nicht mehr vor, weil sie nicht mehr attraktiv sind. Es ist wie mit dem Brexit. Die Briten wollten unbedingt nicht mehr in der EU bleiben.Sie wissen aber noch immer nicht WAS sie wollen. Vivant ist gegen alles, hat aber nichts, aber auch gar nichts aufzuweisen und erst recht nicht, wie es finanziert werden könnte. Heiße Luft, sonst NIX. Seppel hat recht.

    • Sehr Mutig und Hoffnungsvoll!

      Die beiden Schreiberlinge von hiervor, wohnen sicher nahe vom Südpol!? Die Vivantleute waren die einzigen welche den Eupener Flohzirkus anprangerten! Sie haben mit viel Wahrheit und Mut, die Völlerei und Geldvertilger der Eupener Regierung missbilligt und angesprochen. Wo auf der Welt gibt es noch sowas ähnliches? Ich glaube nirgendwo! Und damit stellt sich Vivant vor das Volk und den Bürger! Wenn man sieht was das alles den Steuerzahler kostet!? Unverschämte Handhabung!
      Es sollte schon ein Führungsgerippe da sein, wenn wir denn eine Gemeinschaft sind, aber niemals ein solch verschwenderisches und all zu grosses Gerüst wie die jetzigen das aufblasen! Heute wieder werden wieder Referenten und Leute gesucht in den Werbeblättern. Und der Pasch lügt dem Wähler vor: wir haben dieselbe Zahl Personen wie vor 30 Jahren!? Schaut euch mal an wieviele Hunderte Leute da alles rumschwirren, und das für unsere Miniecke hier!?

      Der Senator pendelt durch Europa, und brüstet sich vor tausenden Leuten als der Retter der E U!
      Wir müssen den Mann bezahlen, obschon er fast gar nicht für uns arbeitet!?
      Eine Farce!
      Vivant hat ihre Oppositionsrolle sehr gut wahr genommen! So will es der Bürger haben!
      Aufdecken und Massregeln das alles was dem Volke nicht dient! Die wahre Aufgabe der Opposition!
      Dafür wurden sie gewählt!
      Schuldenmacher haben wir schon mehr als genug in Belgien. Unsere Kinder und Enkeln können nichts dafür, müssen das aber noch mit bezahlen!

  3. Quotenfrau

    Wissen die beiden Damen auf der Liste überhaupt, dass 2009 und 2014 jedesmal schon eine Dame auf Platz zwei der Liste gestanden hat, gewählt wurde, aber nicht ins Parlament eingezogen ist ?Warum ? Weil Vivant nicht so ist , wie Vivant von sich behauptet. Zweimal, 2009 und 2014, sind ALLE Kandidaten, die hinter Michael Balter ins Parlament hätten einziehen müssen, direkt nach der Wahl zurückgetreten, damit zweimal Alain Mertes einziehen konnte. Toller Respekt vor den Frauen, toller Respekt vor dem Votum der Wähler ! Zweimal Vivant-Wahlbetrug. Und solche Leute stellen sich als besser dar als die klassische Politik ?

  4. Ich hoffe das Vivant der absolute Durchbruch gelingt und mehr als nur drei Sitze erhält. So wie es jetzt läuft kann und darf es nicht weitergehen. Diese Geldverschwendung schreit zum Himmel. Die dicken Karossen mit fünf Fahrer und das für unsere kleine Ecke. Spricht man mit den Angestellten (Beamten) vom Ministerium prahlen die damit was sie doch für einen gut bezahlten Job haben und überhaupt nicht ausgelastet sind. Wo gibt es sowas? Der Steuerzahler bezahlt ja. Viele Arbeitnehmer kämpfen damit sie mit ihrem Lohn bis zum Monatsende hinkommen. Unsere DG leistet sich einen Senator und einen Parlamentspräsidenten die beide 10.000 Euro pro Monat kassieren aber bei weitem nicht ausgelastet sind. Ich könnte noch viele Beispiele nennen. Die Leute habe es Dicke und die Schnauze voll von dieser Geldverschwendung und Pöstchenschieberei. Bin mir sicher Vivant wird diesmal massif gewählt und da werden noch einige nach den Wahlen dumm gucken. Es ist höchste Zeit für eine Veränderung!

    • Waswolltihr?

      Ich hör jetz schon jahrelang, das Vivant alles verändern will. Aber was denn genau? Venntaler? Impfen ? Geld für alle fürs Nixtun ? Gestern erzählte mir einer von der CSP, das Vivant im Parlament zwei mal so viel Geld kriegt wie die CSP. Stimmt das ? Jetz versteh ich nix mehr. Warum kriegen die denn so viel Geld ? Ich hab immer gemeint, die kriegen nix, weil die nicht zur Politik gehören. Haben die doch immer gesagt. Ich versteh nix mehr. Aber wählen tu ich die net, jetz, wo ich von nem deutschen Jrünen weiß, wat da in Losheim so alles verkauft wird.

  5. Reiner Mattar

    Dass Vivant mit seinen populistischen Antiparolen eine Reihe von sogenannten Protestwählern anlocken kann, halte ich (leider) nicht für ausgeschlossen – denn es ist viel einfacher, gegen alles Mögliche zu sein, als für etwas einzustehen und praktikable konstruktive Gegenvorschläge zu machen.
    Und was Volksbefragungen zuweilen anstellen können, sieht man gerade in Großbritannien… diese Basisdemokratie ist auch nicht in allen Fragen der Weisheit letzter Schluss.
    Im Gegensatz zu mehreren (oder einem mit mehreren Pseudonymen) Schreibern vor mir bin ich nicht der Auffassung, dass Vivant alles richtig gemacht hat – das was die Partei damals Ende der 80er als Alternative populär gemacht hat, davon ist außer Parolen und Nein-Sagen nichts übrig geblieben… aber Balter wird sein Pöstchen schon noch behalten.

  6. Genug ist genug

    Die welche wir jetzt haben, waren lange genug dabei. Neue Kräfte braucht das Land. Die machen da weiter wo sie jetzt dran sind. Qualition schon parat! Posten schon verteilt! Immer lustig weiter, und tüchtig den Wähler ausplündern. Hauptsache wir sind wieder für eine Periode versorgt! Danach steigen die Pensionen wieder um ein dickes Stück. Dann gibt’s so 8-9.000 Euro im Monat davon! Herz was willst du mehr. Der Wähler bezahlt es ja.
    Schluss und Ende mit dem Schabernack! Es ist Zeit Stop zu sagen.

  7. Man sollte sich doch mal die Frage stellen was haben Herr Paasch und Co erreicht ?
    Schon alleine das Izom Problem wo keine Alternative oder richtige Übergangsphase gefunden wurde . Die Krankenkassen sind überfordert weil sie nicht wissen wie sie es untereinander abrechnen sollen . Wir warten z.B. jetzt schon 1 Jahr auf 700 Euro , vorher fast 2 Jahre nie ein Problem gehabt für die selbe Leistung .
    Dann gibts ja noch die Fahrer für mich das einzige Positive sind in meinen Augen das 2 Personen eine Arbeitsstelle haben sonst nix da sie ja nur dafür da sind damit die Damen und Herren während der Arbeitszeit oder Privat trinken können .
    Wir brauchen Politiker die was verändern wollen .

    • Der einarmige Bandit

      Dann prahlt der Paasch noch von der Schwarzen Null , weiß dieser Lautsprecher überhaupt das die Föderalregierung über 460 Milliarden Schulden hat und von dieser Instanz ist dieser Verschwenderhaufen in Eupen in allen Geld Beziehungen abhängig . Nur gut das Vivant der Ostbelgischen Bevölkerung dieses offenbart und darauf hinweist . In Leserbriefen im Grenz- Echo rechtfertigt noch so ein gewisser Velz , ein mitheuler dieser Schreihälzen , das dieser Einheitsbrei nur vernünftige Angelegenheiten zustande bringt .

        • Der einarmige Bandit

          Ebenfalls soll dieser Herr Paasch mal bei seinen Finanzgeldströmen für wahre Ordnung sorgen und dort mal so richtig aufzehren . Wie kann diverser MP es nur zulassen , das dieser ausgediente rote Baron noch so nebenbei als angeblicher Senator noch 250000 Euro pro Jahr einsteckt , dann soll er sich mal noch Pensionäre entledigen , welche sich noch nebenbei an Steuergeldern bereichern und dort noch immer herumschleichen . Solange dort sich nichts tut , schwindet das vertrauen .

    • Privatpatient

      @Chris: Ich bin Deutscher und Privatpatient. Ich zahle jeden Monat 632 Euro, um als Privatpatient behandelt werden zu können. Ich bezahle also im Jahr 7.500 Euro Kassenbeiträge, damit ich alle Leistungen zügig und kostenfrei erhalte. Wieviel bezahlst du monatlich, Chris ? Und an wen ? Wenn du so viel bezahlst wie ich, dürfte das mit den 700 Euro für deine Krankenkasse doch kein Problem sein, oder sehe ich das falsch ?

  8. Hirn Ein

    Vivant spielt eine wichtige Rolle in der DG. Sie erfüllen ihre Rolle wie es sein sollte. Die Regierung braucht Kontrolle. Vivant hätte keine Chance, würde die Regierung mit den Füssen auf dem Boden stehen. Eine Regierung sollte als Auftrag haben, mit den Steuergeldern sorgsam umzugehen. Chauffeur, 500€ freie Spesen, usw. das wird alles als ganz normal angesehen. Aber es geht um Steuergelder. Das hat man in Eupen noch immer nicht kappiert. Mit gutem Beispiel voran gehen=> Fehlanzeige! Ist man erst mal gewählt, geht es nur noch um die Posten. Die Bürger werden schnell vergessen.

    • Sie sind echt verblendet. Hören Sie bitte auf Vivant an der Impfpolitik zu messen. Über das Impfen lässt sich streiten, in allen anderen klärt Vivant auf, sonst würden sie dumm sterben. Laufen sie doch diesen Altparteien hinterher, man sieht ja wohin das geführt hat. Ich wünsche Ihnen viel Glück beim Impfen falls sie Kinder und keinen Impfschaden, da Kinder bekanntlich nichts für die Unwissenheit der Eltern etwas können.

  9. Ming Sching sin fing

    Herr Balter.
    Ziehen Sie endlich als Mehrheit in den „Landtag“ Ostbelgiens ein und räumen Sie auf. EIN Minister für uns reicht vollkommen aus.
    Sorgen Sie dafür dass der Laden wie Ihr eigenes Unternehmen geführt wird, und nicht zur Selbstdarstellung für verhinderte Sonnengötter dient.
    Jagen Sie die hunderte von überflüssigen Mikado-Beamten vom Hof. (Mikado Beamter : der erste der sich bewegt hat verloren)
    Meine Stimme haben Sie.

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