Politik

Perspektiven für Familien, Kinder und Jugendliche in Corona-Zeiten: Oliver Paasch antwortet Claudia Niessen

Ministerpräsident Oliver Paasch (r) mit Eupens grüner Bürgermeisterin Claudia Niessen (M) bei einem Treffen zwischen der Regierung und den Bürgermeistern der DG-Gemeinden. Foto: Gerd Comouth

Der Ministerpräsident der DG, Oliver Paasch (ProDG), hat auf einen offenen Brief der Eupener Bürgermeisterin Claudia Niessen (Ecolo) geantwortet, die darin u.a. „Perspektiven“ für Familien, Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise angemahnt hatte.

Als Reaktion auf einen ersten Post auf Facebook, über den auch „Ostbelgien Direkt“ berichtet hatte (siehe Artikel an anderer Stelle), hatte Niessen in Form eines „offenen Briefes an unsere Vertreter im Nationalen Sicherheitsrat“ darum gebeten, das Thema „Familien, Kinder und Jugendliche brauchen eine Perspektive“ auf die Tagesordnung zu setzen.

Eine Familie in Coronazeiten. Foto: Pixabay

Viele Familien würden durch die Corona-Maßnahmen an ihre Grenzen stoßen, hatte Niessen beklagt. Vor allem notwendige soziale Kontakte für Kinder und Jugendliche sowie verstärkte Betreuungsangebote für Berufstätige müssten angedacht werden – auch für die Sommermonate.

Ein Zusammenschluss vieler Akteure, ein Raum- und Betreuungsangebot in Kleingruppen könnten ein möglicher Schlüssel sein, so Niessen in dem offenen Brief. In der Gemeinde Eupen lebten 2.353 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 14 Jahren. Für sie soll es in den nächsten Monaten zusätzliche Angebote in Kleingruppen an verschiedenen Standorten geben.

Nachfolgend veröffentlicht „Ostbelgien Direkt“ die Antwort von Ministerpräsident Oliver Paasch an Claudia Niessen.

Ihr Schreiben: Familien, Kinder und Jugendliche brauchen eine Perspektive!

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Claudia,

ich danke Ihnen für Ihr Schreiben, das ich mit Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen habe. Familien bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft. Sie leiden in dieser schweren Zeit besonders.

Ich spreche mich im Nationalen Sicherheitsrat dafür aus, kreative Lösungen der Kinderbetreuung zu ermöglichen. Insbesondere setze ich mich dafür ein, den freiwilligen Zusammenschluss von Eltern zu ermöglichen, damit sie ein Kinderbetreuungsangebot privat und untereinander organisieren.

Das Schreiben von Ministerpräsident Oliver Paasch an die Eupener Bürgermeisterin Claudia Niessen.

Ich bin mit Ihrem Vorschlag einverstanden und werde ihn weiterhin im Nationalen Sicherheitsrat unterstützen. Alle betroffenen Regierungsebenen arbeiten derzeit intensiv an pragmatischen Kinderbetreuungslösungen, die sich nicht nur an der epidemiologischen Situation, sondern insbesondere an den konkreten Bedarfen der Familien und Kinder sowie den Bedarfen der Betreuungsstrukturen orientieren.

Der Nationale Sicherheitsrat hat unter Einhaltung von Hygienebestimmungen die progressive Wiederaufnahme des Unterrichts ab dem 18. Mai 2020 beschlossen. Seit dem 4. Mai sind Sportaktivitäten im Freien unter Einhaltung der Kontaktbestimmungen erlaubt.

Es wird ausdrücklich dazu angeregt, diese Möglichkeit zu nutzen. Die Premierministerin hat auf der Pressekonferenz des Nationalen Sicherheitsrates nochmals explizit darauf hingewiesen, dass auch Kindern und Jugendlichen diese Möglichkeit zugestanden ist.

Natürlich sind dies nur kleine Schritte. Unser aller Hoffnung, ist, dass wir zeitnah in eine gewisse Normalität zurückkehren und das öffentliche Leben, alle Sportaktivitäten, den Kultur- und Jugendsektor und nicht zuletzt auch das HORECA-Gewerbe wieder öffnen können.

Ich bin mir bewusst, wie sehr die sanitäre Notlage in den letzten Wochen alle Bürgerinnen und Bürger beansprucht hat. Ihnen allen möchte ich auf diese Wege nochmals herzlich für Ihr Verantwortungsbewusstsein, Ihr Durchhaltevermögen und Ihre Solidarität danken. Gemeinsam und im verantwortungsvollen Umgang miteinander können wir in den kommenden Wochen progressiv die nächsten Schritte in eine Normalität zurückgehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Oliver Paasch
Ministerpräsident

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

27 Antworten auf “Perspektiven für Familien, Kinder und Jugendliche in Corona-Zeiten: Oliver Paasch antwortet Claudia Niessen”

  1. Bin heute Nachmittag mit Fahrrad um die Talsperre gefahren und kann nur sagen das die meisten sich nicht an die vorgaben halten, 10 Fahrer zusamen ,an einer Hütte etwa soviele vornehmliche ältere Menschen bei einer Pause mit essen usw. das alles ohne abstand und das waren nicht die einzige.
    Die Leute wissen besheid sobalt etwas schief geht wird dann wohl die Poliktik die verantwortung zugeschoben

      • Fragen sie mal Familie Groteclaes was da auf einen zukommt.
        Alle die das so verharmlosen sollten bei einer Infektion freiwillig auf eine Bhandlung verzichten,bin
        mal gespannt auf die Antworten von den bekannten.

    • Auch der Himmel kann uns noch auf den Kopp fallen, wissen Sie?!?! Also vergessen Sie bloß nicht Ihr Helm, beim Radfahren. Am besten auch gleich einen Taucheranzug anziehen, falls Sie in die Sperre fallen sollten.

    • Ekel Alfred

      @ Patient, Sie haben Recht….was man so alles sieht….betreffend Corona-Lockerungen….es fehlt nur noch, das wieder an gewissen Stellen Feuer gemacht werden darf….eng aneinander sitzendes Publikum ist bereits genügend anzutreffen….eigentlich könnte man doch auch inzwischen wieder das Wetzlarbad eröffnen….man hat den Eindruck….den meisten Leuten geht Corona am A.sch vorbei….

      • Ja die Leute die an Depressionen leiden gehen uns am A. vorbei. Erkrankte die Angst haben zum Arzt gehen auch. Selbständige die Ihre Betriebe verlieren auch. Die jenigen die ihre Arbeit verlieren auch.
        Es geben Gutachten in der BRD die beweisen das die Folgeschäden gravierender sind wie diese Grippe. Die Politiker haben die Lage falsch eingeschätzt und können nun nicht mehr zurück, und Sie wissen es.
        Der Schaden ist unermesslich, aber sie wollen keine Stimmen verlieren.

  2. Augenwischerei

    Da wird doch wieder nur ein Pseudofeuer gelegt, damit Familienfreund Paasch den Pseudofeuerwehrmann spielen kann. Wer darauf reunfällt, hat diese Politiker an der Macht verdient. Alles in allem traurig…

  3. Hauptsache Wirtschaft ankurbeln, Geld Geld und Geld, Fußball und Sport aktivitäten, freie Bahn. Alles aufmachen. Aber sch….. auf unsere Kinder welche keinen Garten zum spielen haben und die seit Wochen keine anderen Kinder haben zum Spielen,in ihren Zimmern ausharren, die können noch Wochen warten auf die möchtegern Experten. Hauptsache Vater Staat kassiert.Wurde nicht behauptet, corona wäre Krieg, tja Pech dann, im Krieg gibt’s immer viele Verluste. Nur der Starke überlebt.

  4. Paasch hat am Anfang so getan, als ob er im Sicherheitsrat etwas zu melden hat, weil es gut ankam und er so wichtig erscheint, was er nicht ist. Jetzt tut er so, als ob er damit nichts zu tun hat, und Fehler korrigieren möchte. Die von ihm gewohnte heiße Luft und Blabla…

  5. Mal wieder typisch Claudia… Selber nichts auf die Kette bekommen (s. Maskenverteilung in Eupen, Müllentsorgung,…) und dann bei anderen anprangern dass die mehr Gas geben müssen. Kommt sie mit ihren eigenen Kindern nicht zurecht, oder warum schreibt sie sowas….
    Wenn wir Zustände wie in Spanien gehabt hätten, hätte ich es ja noch verstsehen können. So halte ich es für billige Politikmacherei

  6. Norbert Schlleck

    „Paasch hat am Anfang so getan, als ob er im Sicherheitsrat etwas zu melden hat, weil es gut ankam“

    Es gibt aber ein Zitat von ihm, wo er zugibt, dass er und also die DG da nichts zu melden haben.
    Leider finde ich es im Moment nicht zurück. Wer kann damit dienen?

  7. ...er "unterstützt" den Vorschlag

    „…und werde ihn weiterhin im Nationalen Sicherheitsrat unterstützen…“ Dass heisst dann wohl, wenn jemand anders diesen Vorschlag vorbringen würde, würde der Herr Paasch diesen „ünterstützen“ ! Er selbst wird ihn nicht „einbringen“ !!!
    Der Herr Paasch nutzt die Gelegenheit und vereinnahmt für sich wieder mal ein Thema, von anderen angestossen, zur „politischen Imagepflege“ in der Region. Wenn er verlauten lässt, er würde den Vorschlag „unterstützen“ , macht er das nur weil es ihn und den Staat ja nichts kosten wird, wenn die Eltern sich selbst und privat organisieren… und wenn niemand den Vorschlag einbringt, ist es auch nicht seine Schuld, …da er nicht mitspielen durfte !!! ..Er „unterstützt“ ja nur…!

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