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„Ostbelgien Direkt“ bei den Roten Teufeln: Vor dem Spiel in Kroatien bleiben alle „cool“

Eden Hazard nach dem Training am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten. Foto: OD

Die belgische Fußball-Nationalmannschaft hat am Mittwoch zum letzten Mal auf belgischem Boden trainiert, bevor Spieler und Betreuer die Flugreise nach Zagreb antraten. „Ostbelgien Direkt“ war beim Training im Brüsseler König-Baudouin-Stadion dabei.

Die Euphorie ist riesig im ganzen Land, die Erwartungen sind es auch. Natürlich hoffen alle darauf, dass es der Nationalmannschaft bereits am Freitag in Kroatien (Anstoß: 18 Uhr) gelingt, dieses eine Pünktchen zu ergattern, das noch gebraucht wird, um die Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien in der Tasche zu haben.

Das letzte Training der Roten Teufel auf belgischem Boden fand am Mittwoch im König-Baudouin-Stadion statt. Foto: OD

Das letzte Training der Roten Teufel auf belgischem Boden fand am Mittwoch im König-Baudouin-Stadion statt. Foto: OD

„Und wenn nicht, dann haben wir eine zweite Chance am kommenden Dienstag gegen Wales“, gab sich Trainer Marc Wilmots bei der Pressekonferenz nach dem Training betont gelassen.

Gelassenheit ist genau das richtige Wort, um den Gemütszustand der Belgier vor dem Kroatien-Spiel zu beschreiben. „Wir wissen, dass es im ganzen Land eine große Euphorie gibt, das freut uns auch, aber wir dürfen uns davon nicht beeindrucken lassen“, so der Coach. „Wir konzentrieren uns auf unsere Arbeit, und die müssen wir so gut wie möglich machen.“

Nicht auf Unentschieden spielen

Belgien muss auf seinen Kapitän Vincent Kompany verzichten. Christian Benteke kommt allenfalls für die Partie am Dienstag gegen Wales infrage.

Die anderen angeschlagenen Spieler müssten bis zum Anpfiff im Maksimir-Stadion von Zagreb wieder fit sein. Marouane Fellaini konnte auch am Mittwoch trotz einer Verletzung am linken Handgelenk problemlos mittrainieren. Moussa Dembélé musste das Training wegen Beschwerden an einem Fuß vorzeitig verlassen, doch ist Wilmots guter Hoffnung, dass der Spieler von Tottenham am Freitag mit von der Partie sein kann.

Nationaltrainer Marc Wilmots (links) im Gespräch mit Daniel Van Buyten. Foto: OD

Nationaltrainer Marc Wilmots (links) im Gespräch mit Daniel Van Buyten. Foto: OD

Die Trainingseinheit von Mittwoch war die dritte innerhalb von 36 Stunden. Deshalb legte Wilmots diesmal weniger Wert auf Fitness. Das Kombinationsspiel wurde geübt. Schnelles und präzises Passspiel wollte der frühere Bundesligaprofi von Schalke 04 von seinen Mannen sehen. „Die Spieler müssen konzentriert bleiben, das ist ganz wichtig“, so Wilmots, der seine Aufstellung wahrscheinlich erst am Freitagmorgen bekanntgeben wird.

„Wir werden nicht auf Unentschieden spielen“, sagte Eden Hazard, umringt von einer Meute von Journalisten: „Wenn wir das täten, würden wir in Kroatien garantiert verlieren.“ Der Spieler des FC Chelsea ist noch nicht zufrieden mit den Leistungen, die er bisher im Trikot der Roten Teufel gezeigt hat: „Zwei gute Spiele gegen Mazedonien, aber ich kann mehr.“

Viel Interesse jetzt auch im Ausland

Längst wohnen nicht mehr nur belgische Journalisten dem Training der Roten Teufel vor wichtigen Länderspielen bei. Im Presseraum war am Mittwoch viel Englisch zu hören.

Auch Romelu Lukaku stand den Journalisten Rede und Antwort. Foto: OD

Auch Romelu Lukaku stand den Journalisten Rede und Antwort. Foto: OD

Als eine englischsprachige Reporterin Eden Hazard fragte, ob er ihr ein Interview in Englisch gewähren könne, musste dieser passen: „In English? No, I don’t speak English!“ Merke: Die bisherige Zeit in London hat Hazard offenbar noch nicht zum Erlernen der englischen Sprache nutzen können.

Natürlich wurde Trainer Wilmots von einem ausländischen Journalisten gefragt, wie er sich die Begeisterung in Belgien für die Roten Teufel erkläre. Diesmal wurde die Frage von einem Reporter des niederländischen Fernsehens NOS gestellt. Laut Wilmots haben sich beim Verband einige wichtige Dinge geändert, die Arbeit sei professioneller geworden, zum Beispiel im Bereich Marketing.

Nun, das Marketing würde auch nicht viel nutzen, wenn es im Kader der Nationalmannschaft nicht hochtalentierte Spieler gäbe, die fast alle bei europäischen Topklubs ihr Geld verdienen. Und natürlich hat auch Marc Wilmots selbst einen großen Anteil am Erfolg. Das „Kampfschwein“, wie Wilmots in Gelsenkirchen genannt wurde, könnte schon am Freitag Belgiens „Glücksschwein“ werden…

GERARD CREMER

Siehe auch „Standpunkt“-Artikel „Public Viewing: RSM macht sich mal nützlich“

7 Antworten auf “„Ostbelgien Direkt“ bei den Roten Teufeln: Vor dem Spiel in Kroatien bleiben alle „cool“”

  1. Kommentator

    Dass der Eden Hazard noch kein Interview auf Englisch geben kann, obwohl er schon seit mehr als einem Jahr in England spielt, ist wieder mal bezeichnend für die Sprachschwierigkeiten vieler Wallonen.

  2. Der Beitrag von SportInside ist keineswegs objektiv. Die Nationalelf besteht nicht nur aus Spielern mit Migrationshintergrund. Der Anteil ist ziemlich durchschnittlich im europäischen Vergleich. Außerdem finde ich den Beitrag ein bisschen zu übertrieben, vor allem wenn es um die „Misserfolge“ ab 1994 und um die aktuelle Lobhudelei geht. Die jungs haben (bisher) noch nix erreicht bei unsrer Nationalmanschaft und deshalb sollte man erstmal vorsichtig sein.Auch wenns im Moment gut läuft und die euphorie groß ist, sollte man bedenken, dass unser Land nur 11 Mio Einwohner hat und dass wir im Normalfall den Deutschen, Spaniern, Engländern und Franzosen klar unterlegen sein müssten. Es läuft zwar momentan gut, aber man sollte die Erwartungshaltung nicht in übertriebene Höhen schieben

    • Ich bin teils mit Ihren einverstanden aber den aufgezählten Nationen sind wir keineswegs vollkommen unterlegen. Die Hälfte von denen schauen neidisch auf unseren Kader! Das diese Jungs noch im Ernstfall sich beweisen müssen, steht ausser Frage aber an einem Tag, andem wir Bestform erreichen, haben einige ehemalige titeltragende Nationen gegen uns das Nachsehen.

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