Politik

Nur vier Frauen! Ist die Regierung von Premierminister Charles Michel „macho“?

Jacqueline Galant (links) mit Maggie De Block, Marie-Christine Marghem und Elke Sleurs (von links). Foto: Belga

18 Posten gibt es in der neuen Föderalregierung von Charles Michel (MR). Was jedoch vor allem ins Auge sticht, in die extrem niedrige Zahl von Frauen. Es sind nur vier: drei Ministerinnen und eine Staatssekretärin. In Zeiten, wo nicht nur bei Wahlen Listen paritätisch besetzt werden müssen, ein Rückschritt? Sudpresse titelte sogar, die Regierung Michel I sei „un gouvernement macho“.

Die vier weiblichen Mitglieder der neuen Föderalregierung sind Maggie De Block (Open VLD), Ministerin für Gesundheit und Soziales, Marie-Christine Marghem (MR), Energieministerin, Jacqueline Galant (MR), Ministerin für Mobilität, und Elke Sleurs (N-VA), Staatssekretärin für den Kampf gegen die Steuerhinterziehung und die Armut, zuständig auch für die wissenschaftliche Forschung.

Ein ähnliches Ungleichgewicht ist übrigens in der neuen EU-Kommission festzustellen.

In Frankreich und in Italien „fifty-fifty“

Dass es auch anders geht, zeigen die Regierungen in Frankreich und Italien. In diesen beiden Ländern gibt es in der Regierungsmannschaft genauso viele Männer wie Frauen.

Die Regierungsmannschaft von Premierminister Charles Michel am Samstag beim Gruppenbild. Foto: Belga

Die Regierungsmannschaft von Premierminister Charles Michel am Samstag beim Gruppenbild. Foto: Belga

In der letzten föderalen Regierung unter Elio Di Rupo (PS) gab es auch zwei weibliche Vizepremiers (Laurette Onkelinx und Joëlle Milquet) – in der Regierung von Charles Michel (MR) keine einzige. Und diesmal sind auch die wichtigsten Ministerien (Premier, Außen, Innen, Finanzen, Verteidigung) fest in männlicher Hand…

Die Gründe für diese Diskrepanz, die so gar nicht in unsere heutige Zeit passt, in der Frauen immer wichtiger und einflussreicher werden, sind nicht genau auszumachen.

Gleichstellung der Geschlechter nicht prioritär

Nach Ansicht des Lütticher Uniprofessors und Politologen Pierre Verjans handelt es sich um ein Versäumnis, dem aber von Seiten der Mehrheitsparteien keine besondere Bedeutung beigemessen wird. „Die Gleichstellung von Mann und Frau ist für die Regierung Michel I nicht prioritär“, so Verjans, „prioritär sind die wirtschaftlichen Fragen.“ (cre)

Siehe auch Artikel „Kattrin Jadin (PFF) wäre beinahe Ministerin oder Staatssekretärin geworden“

Siehe auch Artikel „Die neue Regierung von Charles Michel kann jetzt starten“

23 Antworten auf “Nur vier Frauen! Ist die Regierung von Premierminister Charles Michel „macho“?”

  1. Graf Zahl

    4 Frauen sind wohl etwas wenig. Ansonsten bin ich aber der Meinung, dass es nicht auf Quoten ankommt. Eine Regierung, die zur Hälfte aus Frauen besteht, ist nicht unbedingt frauenfreindlicher als eine mit nur vier Frauen. Es ist auf jeden Fall sehr wohltuend, endlich mal eine Regierung ohne Onkelinx und Milquet zu haben. Die beiden waren ja echt nicht mehr zu ertragen.

  2. fünfnachzwölf

    Dieser Quotenquatsch ist absoluter Blödsinn und gehört abgeschafft.Später müssen dann noch zwei Transsexuelle,zwei Lesben,zwei Schwule und zwei Pastöre der Regierung angehören.Was zählt ist Kompetenz,Fachwissen und Leistung.Basta !

    • Absolut Ihrer Meinung 5nach12.
      Soooo ein Blödsinn. Leider spielt Kompetenz keine grosse Rolle. Hauptsache irgendeine dämliche Quote erfüllt und Niemanden diskriminiert. Demnächst wahrscheinlich noch 10% Muslime.
      Das ist unser Untergang!
      Prima, dass in Italien und Frankreich die Damen-Quote 50/50 steht. Da läuft’s ja bekanntlich auch fantastisch.
      Aus dem berechtigten Ziel der Emanzipation, dass Frauen gleichberechtigt behandelt werden,(gleiche Chancen, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit,…) ist leider eine Spirale der Vorteilnahme geworden. Die kaum noch zu stoppen ist.

  3. Ostbelgien Direkt

    Liebe Kommentatoren, es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass das Thema dieses Berichts die (geringe) Anzahl Frauen in der Regierung Michel I (oder in der EU-Kommission oder in anderen Gremien) ist und nicht deren Aussehen oder sonst was. Gruß

    • Naja, müsste schon ein Thema sein, sollte die neue Gesundheitsministerin irgendwelche Entscheidungen fällen wollen, die die Gesundheit der Menschen direkt betreffen, anstatt nur irgendwelche Budgetspielchen im Gesundheitswesen zu treiben.

      Spätestens dann, wenn vor der eigenen Haustüre mit gekehrt werden muss. Fettleibigkeit in Belgien war schon in der Vergangenheit ein Thema, und so Witze wie ’ne Cola-Steuer kamen dabei auch schon als Idee auf.

      Andersherum, das Thema könnte wiederum die kommende Amtsperiode totgeschwiegen werden, entweder wegen Scham bzw. Angst vor weiterer Kritik oder Vorwürfe von Heuchlerei, oder weil die Frau meint, es existiere in dem spezifischen Fall kein Problem (mir ist nicht bekannt, wie sehr Fat Acceptance in Belgien/Europa etabliert ist).

  4. Standpunkt

    @kg:

    einfach grauenhaft deine Aussage. Solche Aussagen müssten von vornherein gelöscht werden.
    Es dürfte nicht sein, dass man so nach dem Aussehen be-oder verurteilt oder beleidigt wird. Ich denke dabei auch an alle sonstigen körperlichen Behinderungen.
    Die Gründe dafür kennen wir nicht ! Und es gibt uns keiner das Recht andere öffentlich zu beleidigen.

    Was zählt ist wie fünfnachzwölf sagt Kompetenz, Fachwissen und Leistung.

    • Politikus

      Ach diese OnkelNix,
      Soll sich selbst mal hinterfragen anstatt über andere herzufallen

      Qu’elle histoire notre Belgique!!!!! tous les mêmes au gouvernement
      Laurette la Vedette
      >
      > Née à Ougrée d’un père Flamand émigré
      > Et d’une mère Franco- Algérienne immigrée
      > Socialiste avec un pedigree
      > Opportuniste jamais gênée
      >
      Profiteuse au dernier degré
      >
      Vraiment ça m‘ a fait chier
      >
      Tellement j’en étais dégoûté
      >
      > Elle s’est mariée avec un drogué
      > Un Marocain qui l‘ avait dragué
      > Attrapé comme dealer réputé
      > Par le Maroc persécuté
      > A Zaventem a été arrêté
      > En possession d’un passeport diplomatique faussé
      > Alors Laurette s‘ est fait divorcer
      >
      Pour sauver sa carrière en danger
      >
      > Son Ex en Turquie incarcéré
      > Sous pression belge a été libéré
      > Après sa peine elle l‘ a engagé
      > Dans son cabinet comme conseiller
      >
      > Depuis Laurette s‘ était remariée
      > Avec Uyttendaele qui en a bien profité
      > Avocat de l‘ Etat qui traitait tous les dossiers
      > Pendant des années il a vite encaissé
      > Au mariage l‘ Ex de Laurette avait témoigné
      >
      Par elle l‘ avocat de l‘ Etat déjà est viré
      >
      > Toujours de Elio la Préférée
      > Ministre pour la Perpétuité
      > Maintenant brusquement bloquée
      > Par une nouvelle N-VA MR Majorité
      > Après la Dictature PS de 25 années
      >
      > Dans l‘ opposition très frustrée
      > Elle n‘ arrête pas d‘ attaquer
      > La Politique d‘ Austérité
      > Opposée à la coutume de Gaspiller
      > Le Credo des Socialistes dégénérés
      >
      > Prions Dieu pour cette pauvre dépouillée
      > Qui aux étrangers autant a donné
      > De ce qu’elle avait volé pendant des années
      > Et gagné sur le dos des Belges tous ruinés
      >
      Qui ne veulent pas la voir au pouvoir retourner
      >
      De la pauvre Belgique tout à fait dégradée

  5. Lasst diejenigen Politik machen, die Politik machen wollen. Frauen interessieren sich oft einfach nicht für Politik und wieso sollte es Diskriminierung sein, wenn nur Männer Politik ausüben.
    Jede Frau kann jederzeit auf einer List antreten und verfügt über jegliches andere Recht. Die Frauenquote ist diskriminierend den Männer gegenüber! Außerdem ist es Schwachsinn, dass die Listen teilweise Schwester Oma usw antreten lassen nur um die Frauenquote zu erfüllen. Andere bekommen ihre Listen deswegen überhaupt nicht gefüllt!

    • Laut Gesetz müssen z.B. die Listen für die Kommunalwahlen zu 50% mit Frauen besetzt sein. Meine Frau wurde schon angeworben, und auf Ihre Antwort „ich bin politisch nicht sehr interessiert“ bekam Sie die Antwort „Du musst da gar nichts machen, das ist nur pro Forma…“ Wer da noch weiter gesetzliche Frauenquoten fordert, hat keinen Bezug zur Realität mehr….

  6. Was sagt denn eine Frauenquote über die Qualität einer Institution?? Wer glaubt, damit irgendeine „Gleichberechtigung“ herbei zu führen, belügt sich nur selbst. Z.B. in technischen Berufen. Im 4. Jahr RSI Elektro-Mechanik ist ein einziges Mädchen, der Rest sind Jungs. Wie soll denn da jemals eine „Frauenquote“ in der Industrie zu Stande kommen?? Und wenn die Regierung von Aliens geführt würde, wenn das Belgien aus dem Sumpf holt ist es doch egal. Quotenregelungen ist das letzte was wir brauchen….

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