Notizen

0:3-Niederlage in Brügge: AS Eupen hält gut eine Halbzeit dem Meister stand, ist dann aber chancenlos

Eupens Amara Baby (l) im Zweikampf mit Brandon Mechele (r) vom FC Brügge. Foto: Belga

Die AS Eupen hat ihr erstes Spiel nach der langen Corona-Zwangspause verloren. Die Schwarz-Weißen konnten zwar etwas mehr als eine Halbzeit dem Meister standhalten, mussten sich dann aber mit 0:3 geschlagen geben. Am Dienstag geht‘s weiter mit einem Heimspiel gegen Zulte Waregem.

Es war das erste Mal seit dem Sieg bei Beerschot am 6. Dezember, dass die AS Eupen noch einmal spielen konnte. Allerdings musste Trainer Beñat San José auf sechs Stammspieler, deren Corona-Test immer noch positiv war, verzichten. Zudem fehlte verletzungsbedingt Edo Kayembe. Außerdem waren andere Spieler zwar anwesend, aber noch wegen Covid-19 geschwächt.

Brügges Spielmacher Hans Vanaken sah in der 79. Minute erst zum zweiten Mal in seiner Karriere die Rote Karte. Foto: Bruno Fahy/BELGA/dpa

Auf Eupener Seite war nicht viel Optimismus zu verspüren. Die AS hatte indes nicht viel zu verlieren. Gespannt durfte man auf den ersten Einsatz von Gary Magnée sein.

San José bestätigte Théo Defourny im Tor, wenngleich Ortwin De Wolf wieder zur Verfügung stand. Andreas Beck stand nach längerer Zeit wieder in der Startelf und war nach dem Wechsel von Nils Schouterden nach Larnaka in Zypern sogar Kapitän.

Die Eupener Startelf: Defourny – Beck, Koch, Agbadou, Miangue – N’Dri, Peeters, Cools, Magnée – Baby, Koné.

Der FC Brügge war zwar von Beginn an haushoch überlegen, womit auch zu rechnen war, aber eine echte Torchance hatte „Blauw en Zwart“ in der Anfangsphase keine einzige. Die AS konnte sogar einige Male einen Entlastungsangriff starten.

Couragierte Eupener halten bis zur Pause das 0:0

Einen starken Eindruck hinterließ beim FC Brügge in der ersten Halbzeit der junge Charles De Ketelaere, der jetzt schon als eines der größten Talente im belgischen Fußball gilt und bis zum ersten Einsatz von Neuzugang Bas Dost von Eintracht Frankfurt auch gegen Eupen als „falsche Nummer 9“ spielte.

Charles De Ketelaere vom FC Brügge ist eines der größten Talente im belgischen Fußball. Foto: Kurt Desplenter/BELGA/dpa

Für die erste einigermaßen gefährliche Szene für Brügge musste man bis zur 33. Minute warten, als ein Freistoß von Vormer am Tor von Defourny vorbeiflog. Zwei Minuten später klärte Koch im eigenen Strafraum mit einem energischen Einsatz vor Rits.

In der 42. Minute war zur Abwechslung mal Mignolet im Brügger Tor gefordert bei einem Schuss von Baby nach Vorlage von Agbadou. In der Nachspielzeit brannte es noch einmal vor dem Tor von Defourny, es blieb aber beim 0:0, was die durch Corona und mangelnde Spielpraxis stark geschwächten Eupener durchaus als Erfolg werten konnten.

Obwohl fortan fünf Spielerwechsel erlaubt sind, gab es weder bei Brügge noch bei der AS zum Beginn der zweiten Halbzeit Änderungen.

Nur 60 Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatten die Gastgeber ihre erste Torszene. Nachdem Lang Agbadou überlistet hatte, klärte Miangue in höchster Not vor Diatta.

Brügge trifft zwei Mal nach Konter im eigenen Stadion

In der 52. Minute war es dann doch geschehen um die couragierten Eupener. Ausgerechnet nach einem Konterangriff schickte Diatta mit einem langen Pass Lang auf die Reise in Richtung Eupener Tor. Der Niederländer ließ Defourny keine Chance und erzielte die Brügger Führung, 1:0.

Auch das 2:0 fiel nach einem Brügger Konter infolge eines Eupener Eckstoßes – und wieder war Lang der Torschütze, 2:0.

Noa Lang vom FC Brügge war mit zwei Treffern und einer Torvorlage der Spieler des Spiels. Foto: Kurt Desplenter/BELGA/dpa

Jetzt ging es für Eupen nur noch um Schadensbegrenzung, auch wenn die AS in der 62. Minute eine gute Möglichkeit hatte, auf 2:1 zu verkürzen.

AS-Trainer San José nahm zwei Wechsel vor: Musona kam für Magnée und Embalo für Koné. Immerhin musste der Coach der Schwarz-Weißen bereits an das Spiel vom kommenden Dienstag gegen Zulte Waregem denken, das für ihn und seine Mannschaft wohl wichtiger ist als diese Begegnung beim Meister, die nach dem 2:0 gelaufen zu sein schien.

In der 69. Minute parierte Defourny einen Schuss von De Ketelaere. Kurz zuvor war Amat für Cools eingewechselt worden. Der spanische Verteidiger hatte gleichzeitig die Kapitänsbinde von Beck übernommen.

Es fiel noch ein Tor für „Blauw en Zwart“, nachdem Vanaken wegen eines überharten Einsatzes gegen Beck die Rote Karte gesehen hatte: Auf Zuspiel des zweifachen Torschützen Lang erzielte der eingewechselte Okerere das 3:0.

Dies war auch der Endstand. Gleichwohl hätte Eupen zum Schluss noch einen Elfmeter zuerkannt bekommen müssen nach einem Foul an N‘Dri im Strafraum des FC Brügge.

Erstaunlich ist aus Eupener Sicht nicht die 0:3-Niederlage, zumal der FC Brügge schon das Hinspiel im Kehrweg-Stadion mit 4:0 gewonnen hatte. Zu denken gibt eher die Tatsache, dass die Treffer von Lang zum 1:0 und 2:0 nach einem Eckball für Eupen und einem Konterangriff der Brügger fielen. Hier besteht Analysebedarf vor den nächsten Spielen.

Am Dienstag gegen Zulte Waregem (Anstoß um 20.45 Uhr) ist die AS erneut gefordert. (cre)

Nachfolgendes VIDEO zeigt das Foul von Hans Vanaken an Andreas Beck, für das der Spielmacher des FC Brügge Rot sah:

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

20 Antworten auf “0:3-Niederlage in Brügge: AS Eupen hält gut eine Halbzeit dem Meister stand, ist dann aber chancenlos”

  1. Sicherlich kein Problem wenn man wochenlang nicht spielt oder trainieren kann und dann beim Meister 3-0 verliert. Und das mit einer B elf mit vielen nicht fitten Spielern nach Corona. Auch wenn es in der Tabelle alles andere als entspannt wird für die AS, da alle unten eifrig punkten.
    Man hielt lange sogar gut dagegen. Richtig ärgerlich ist, dass die beiden ersten Tore nach eigener Ecke enstanden und durch einen simplen langen Ball.
    Dienstag gegen Zulte muss gewonnen werden, enorm wichtiges Spiel. Sollte das nämlich nach hinten losgehen, gerät Eupen mit Hinsicht auf das krasse Programm bis Ende Januar mit 10 Spielen in den Abstiegskampf.

  2. Ich frage mich, ob das Gejammere des Trainers vor dem Spiel hilfreich war. Ich hoffe, dass er vor dem Spiel gegen Zulte Waregem diesen weinerlichen Ton abstellt. Dass Eupen so viele Corona-Fälle hatte, daran ist nicht die Pro League schuld. Vielleicht waren zu viele Spieler der AS nicht diszipliniert genug.

  3. AS-FAN-KELMIS

    1.Halbzeit tolles Abwehrverhalten der AS Brûgge praktisch ohne Torchance.2. Halbzeit 3 Fehler-3 Tore. 2 mal Eckball AS-Ballverlust- langer Ball und Tor. 3. Tor Ballverlust Agbadou in der Vorwärtsbewegung und Tor. Gutes Resultat wurde dadurch etwas verfälscht, auch trotz nicht gegebenen Elfer für die AS-B-Mannschaft. Schwamm drüber, Dienstag gehts weiter !!! Toll Jungens, kämpfen, siegen

    • Piersoul Rudi

      Beim FC Brugge „DARF“ man getrost verlieren.
      Was man „IN JEDEN FALLE“ gewinnen muss sind Heimspiele gegen W-Beveren, Z-Waregem, STVV, Mouscron…
      Und die Spiele bei dem man bis zur 85´ führt MUSS man am Ende auch erfolgreich abschließen…
      Wenn man „DAS“ nicht „hinbekommt“ hat man in der 1ste Division nichts verloren.
      Wenn hier und da noch 1 oder mehr Punkte auf „Gegners Platz“ ergattert werden kann ist das nur ein Plus…der sich bei der Endabrechnung lohnen wird.
      Es wird wieder ein Meisterschaft wie die letzte 5 Jahre.
      MfG.

  4. M der Block

    Eupen spielte auf ein Unentschieden. Wie dumm ist man eigentlich wenn die zwei ersten Tore für Brügge nach einem eigenen Eckball durch Konter fallen ! Absicherung nach hinten ? Und das dritte Tor gegen an 10 Mann spielenden Gegner ! Erste Halbzeit war Ok und die zweite Halbzeit dumme fehler gemacht sonst war das Unentschieden drin .

  5. Ein logischer Endstand. Der FC Brügge hatte das Geschehen immer im Griff. Einzig positiv für die geschwächte AS war, dass sie in der ersten Halbzeit kaum eine Chance zuließ. Als Brügge dann in Führung ging und schnell nachlegte, war es für die AS geschehen. Auch gegen Zulte wird die AS noch nicht fit und komplett sein. Trotzdem müssen drei Punkte her. Sonst beginnt schon wieder das große Flattern.

    • @Peter Müller: Doch, doch! Die Spieler, die heute gespielt haben, sind, bis auf Magnée, alles gestandene und gut bezahlte Profis. Aber gegen Brügge braucht man als Außenseiter die beste Elf. Dazu das Quäntchen Glück und der Favorit muss einen schlechten Tag erwischen. Das war heute alles nicht der Fall.

      • Man kann es auch positiver sehen: 1. Eupen hat nur 5 Punkte weniger als Standard Lüttich, aber 3 Spiele weniger. 2. Zwischen Eupen und Sint-Truiden bzw. Mouscron sind auch noch Mechelen, Waasland-Beveren und Cercle Brügge. Die werden sich auch gegenseitig Punkte abnehmen. Wichtig sind jetzt die Spiele gegen Zulte Waregem, gegen Genk, in Cercle Brügge und in Ostende.

        • Kann man machen. Wenn man aber den Spielplan der AS sieht, bedenkt dass viele nicht fit sind, was man auch deutlich sah gestern und noch anmerkt, dass die AS ihren positiven Flow selbst stoppte durch die doch seltsam extrem hohe Anzahl der Corona Fälle im Team, dann weiss man dass Eupen nicht allzu viele Punkte holen wird oder besser gesagt nicht von Sieg zu Sieg eilen wird.

          Positiv sehen kann man auch dass Eupen von den Kellerkindern die beste Abwehr hat und nur 4 Spiele verlor dieses Jahr genau wie einige Topteams. Damit müsste man im oberen Drittel stehen.

          Auf der anderen Seite hat Eupen magerer 4 Siege eingefahren, die wenigsten und den schwächsten Sturm der Liga. Damit spielst du gegen den Abstieg.

          Da unten alle viel punkten und Eupen wie prophezeit doch zum Jahresende jetzt im Abstiegskampf steckt, überwiegt klar das Negative aller Zahlen.
          Sollte Dienstag wirklich nix gelingen und das Nachholspiel gegen den formstarken Zweiten Genk auch kein Sieg herausspringen, dann ist Eupen endgültig in Kreise der Abstiegskandidaten angekommen und dann wirds doch noch ein Zitterspiel und eigentlich wissen wir alle dass Eupen da unten zumindest diesesJahr nichts zu suchen hätte….
          Also gerade jetzt aufhören zu knatschen wie der Trainer es tat und punkten. Ob 2-3 Spiele mehr im Januar oder nicht. Das sind immer noch hochbezahlte Vollprofis, die im Gegensatz zu allen anderen noch sämtliche Privilegien haben und fast uneingeschränkt ihren Beruf ausüben dürfen ohne Existenzängste. Jammern ist da in meinen Augen unangebracht

  6. Fußballkritiker

    Durch das Corona-Virus ist die AS aus dem Tritt geraten. Morgen muss ein Sieg gegen Zuite Waregem her, sonst wird Eupen nach unten weiter gereicht. So schnell könnte ein gutes Team fallen…

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