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„Leute, kommt mir nicht mehr mit Afrikanern“: Präsident des SSC Neapel steht in der Kritik

23.09.2018, Italien, Turin: Fußball: Serie A, Italien, 5. Spieltag FC Turin - SSC Neapel im Olympiastadion. Neapels Präsident Aurelio De Laurentiis sitzt auf der Tribüne. Foto: Alessandro Di Marco/ANSA/AP/dpa

Mit einer Aussage über afrikanische Fußballer hat der Präsident des SSC Neapel in Italien für Aufsehen und Empörung gesorgt. Aurelio de Laurentiis kündigte an, künftig Spieler aus Afrika nur noch unter bestimmten Bedingungen verpflichten zu wollen.

Der Präsident begründete dies damit, dass jene Profis wegen des Afrika-Cups alle zwei Jahre während der Saison mehrere Spiele ausfallen. „Leute, kommt mir nicht mehr mit Afrikanern“, sagte der Unternehmer. Er liebe jene Spieler, wolle sie künftig aber nur noch haben, wenn sie ihm schriftlich geben, auf eine Teilnahme am Afrika-Cup zu verzichten.

De Laurentiis ergänzte in dem Video-Interview mit „Wall Street Italia“, dass die Vereine die „Dummköpfe“ seien, die die Spieler bezahlten, welche dann aber für andere Mannschaften auflaufen würden.

Kritiker werfen dem 73-Jährigen, der immer wieder mit umstrittenen Kommentaren auffällt, Rassismus vor. „Als Kapitän des Senegal muss ich sagen, dass es nicht richtig ist, so über eine afrikanische Mannschaft zu sprechen“, sagte Abwehrspieler Kalidou Koulibaly, der jüngst von Napoli zum FC Chelsea gewechselt war. Von den aktuellen afrikanischen SSC-Profis, etwa dem Offensiv-Juwel Victor Osimhen aus Nigeria, gab es zunächst keine öffentliche Reaktion.

„Der Präsident von Napoli hat keinen Respekt vor dem afrikanischen Fußball und unserem Kontinent“, sagte der frühere Stürmerstar Roger Milla der italienischen Zeitung „Gazzetta dello Sport“ (Donnerstag). „Warum Afrika? Warum immer Afrika?“, fragte der 70-jährige Kameruner. (dpa)

6 Antworten auf “„Leute, kommt mir nicht mehr mit Afrikanern“: Präsident des SSC Neapel steht in der Kritik”

  1. Natürlich hat er recht. Er hat ja nichts gegen afrikanische Spieler. Hat also nichts mit Rassismus zu tun. Aber warum posaunt er das in die Welt hinaus? Er weiß doch, welche Lawine er damit lostritt.

  2. Kann man schon verstehen, aber wäre ja eh nur noch für 1 Turnier, ab 2025 findet er ja auch im Juni/Juli statt.
    Grösseres Problem finde ich Teilweise eher wenn Fussballer Ramadan machen und der im Mai/Juni fällt, da gerade die wichtigsten Spiele des Jahres und die Fussballer teils kaum in der Lage 90/120 Minuten zu spielen.

  3. Das hat nichts mit Rassismus zu tun. Dass die Clubs alle zwei Jahre im Januar ihre afrikanischen Spieler für den Afrika-Cup abstellen müssen, ist eine Tatsache. Wenn beim nächsten Afrika-Cup Bayern München mehrere Spiele auf Sadio Mané verzichten muss, wird auch Oliver Kahn protestieren.

  4. Und was ist bei dieser Aussage so schlimm ? Das Schlimmste daran ist doch,dass er gegen die von „Oben“ vorgegebene Meinung verstösst.Das Gleiche haben wir doch auch schon bei Corona und Ukraine.Die mediale Bestürzung ist wieder mal gross und alle verurteilen aufs Schärfste.Das nennt man dann Demokratie.

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