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FC Bayern gewinnt die Champions League: Gebürtiger Pariser Coman köpft München zum Sieg gegen Paris

23.08.2020, Portugal, Lissabon: Bayerns Torhüter Manuel Neuer hebt die Trophäe. Foto: Matthew Childs/Pool Reuters/AP/dpa

Der FC Bayern gewinnt die Champions League 2020: Der deutsche Rekordmeister besiegte am Sonntag im Endspiel in Lissabon Paris Saint-Germain 1:0. Den Siegtreffer für München erzielte mit Kingsley Coman ausgerechnet ein gebürtiger Pariser.

Die Münchner Triple-Könige fielen auf die Knie und sich dann in grenzenlosem Jubel in die Arme. Trainer Hansi Flick gratulierte sofort dem geschlagenen Thomas Tuchel und tröstete den in Tränen aufgelösten Weltstar Neymar.

Der deutsche Rekordmeister hat sich am Sonntag in einem packenden Champions-League-Finale zum Fußball-König von Europa gekrönt.

23.08.2020, Portugal, Lissabon: Kingsley Coman (M) von Bayern München feiert seinen Treffer 1:0. Foto: Julian Finney/Getty Images via UEFA/dpa

Held des Abends beim 1:0 (0:0) gegen Tuchels Paris Saint-Germain im Estádio da Luz war neben dem bärenstark haltenden Manuel Neuer der Franzose Coman, der bei PSG ausgebildet wurde und dort auch als 16-Jähriger sein Profidebüt gefeiert hatte. Bayerns „King“ köpfte nach einer Superflanke von Joshua Kimmich in der 59. Minute das Tor zum Triple.

Der Schachzug von Bayern-Trainer Hansi Flick war aufgegangen: Er hatte Coman für Ivan Perisic aufgeboten. Die Pariser Vergangenheit Comans sei „vielleicht eine Extra-Motivation“, hatte Flick beim Streamingdienst DAZN gesagt.

Flick gewinnt das deutsche Trainerduell gegen Tuchel

Ein Jahr nach Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool triumphierte der 55 Jahre alte Flick im deutschen Trainerduell mit Thomas Tuchel (46). Flick führte die Bayern sieben Jahre nach Jupp Heynckes in der ultra-langen und schwierigen Corona-Spielzeit in nicht einmal zehn Monaten Amtszeit als Chefcoach zum zweiten Triple. Die Bayern, die ihren dritten Titel nach 2001 und 2013 feierten, sind zudem in 28 Jahren Champions League der erste Gewinner, der in allen Saisonspielen siegen konnte – es waren elf an der Zahl.

23.08.2020, Portugal, Lissabon: Neymar (l) von Paris Saint-Germain schießt während des UEFA-Champions-League-Finalspiels zwischen Paris Saint-Germain und Bayern München im Estadio da Luz weit am Torhüter Manuel Neuer (r) von Bayern München vorbei. Foto: Laurence Griffiths/Getty Images via UEFA/dpa

Angeführt von Leon Goretzka und Kapitän Neuer waren die Münchner um kurz vor acht aus dem Mannschaftsbus gestiegen – voll fokussiert und mit nur einem Ziel. Sie „wollen unbedingt diesen Pokal holen“, hatte Flick bei Sky gesagt. Neuzugang Leroy Sané, der nicht spielberechtigt war, schrieb bei Twitter: „Ihr packt das!!!“ Die taktisch geprägte, aber wie für ein Finale typisch höchst intensive Anfangsphase war vielversprechend – Robert Lewandowski, mit 15 Treffern Torschützenkönig der Königsklasse, traf den Pfosten (22.). Allerdings musste Neuer auch in höchster Not gegen den von Mbappé bedienten Neymar retten (18.).

Mit hohem Pressing, Flicks „Erfolgsgarantie“ beim überragenden 8:2 im Viertelfinale gegen den FC Barcelona und dem 3:0 gegen Olympique Lyon im Halbfinale, versuchten die Bayern, das Pariser Starensemble immer wieder unter Druck zu setzen. Lewandowski, Thomas Müller, Serge Gnabry und Coman lauerten auf Ballverluste, das Mittelfeld ordneten Thiago und Goretzka. Das Bayern-Spiel in die Tiefe aus dem eigenen Ballbesitz heraus war aber ausbaufähig. Viele kleine Fouls störten zudem den Aufbau beider Mannschaften.

Gänzlich auszubremsen waren Neymar, der zunächst zentral stürmte, Mbappé und Di Maria nie. Vor allem über die linke Seite des französischen Weltmeisters nahm Paris immer wieder Tempo auf. Di Maria schoss frei vor Neuer über das Tor (23.), Tuchel, der mit dicker Schiene am gebrochenen Fuß wieder meist auf einer Kühlbox saß, schlug beide Hände vor dem Gesicht zusammen.

Manuel Neuer bewies einmal mehr seine große Klasse

Der nach dem Lyon-Spiel angeschlagene Jerome Boateng verletzte sich bei diesem Pariser Angriff und musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Niklas Süle, der erst seit Kurzem von einem Kreuzbandriss genesen die große Aufgabe gegen Neymar und Mbappé übernahm.

23.08.2020, Portugal, Lissabon: Robert Lewandowski von den Bayern versucht einen Torschuss. Foto: David Ramos/Pool Getty/AP/dpa

Es blieb eine Partie, in der die Anspannung bei fast jeder Aktion zu sehen war. Jeder Fehler könnte bitter betraft werden. Lewandowski kam zum Kopfball, die Pariser Abwehr war in der Szene viel zu nachlässig mit dem Bayern-Torjäger. Im Fallen versuchte es der Pole, es reichte aber nicht, um Keylor Navas zu überwinden (31.).

Der PSG-Torwart aus Costa Rica hatte sich rechtzeitig zum Finale fit gemeldet und parierte vor der Pause auch gegen Gnabry (45.+1). Im eigenen Strafraum hatten die Münchner Glück, dass Mbappés Abschluss nach einem Fehler von David Alaba kurz vor der Pause zu schwach geriet, um Neuer in Bedrängnis zu bringen.

Im fast menschenleeren Estádio da Luz sorgten die Delegationsmitglieder beider Clubs für zumindest ein wenig Motivation von der Seitenlinie. Und die Stimmung wurde hitziger. Nach einem Foul von Gnabry an Neymar, für das der deutsche Nationalspieler Gelb sah, kam es zur ersten Rudelbildung (52.). Als beide Mannschaften etwas zurückhaltender spielten, bediente Joshua Kimmich mit seiner wunderbaren Flanke Coman, der die kurzzeitig unsortierte PSG-Abwehr mit dem Münchner Führungstor überrumpelte.

Angetrieben durch den Treffer wurden die Bayern offensiver und dominierten die Partie. Ein Schuss von Coman blockte Thiago Silva gerade noch ab (62.), Flick brachte Perisic und Philippe Coutinho für den Torschützen und Gnabry (68.). Paris wurde nur noch streckenweise gefährlich. Als Neuer gegen Marquinhos gefordert war, war der Keeper wieder zur Stelle (70.). Überhaupt bewies Neuer in diesem Endspiel einmal mehr seine große Klasse. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

15 Antworten auf “FC Bayern gewinnt die Champions League: Gebürtiger Pariser Coman köpft München zum Sieg gegen Paris”

  1. Ja, so is es leider, ein klarer Elfer für PSG würde nicht mal überprüft, u der Rest ist Formsache..
    Mbappe war scheisse u durfte weiterspielen, Di Maria war gut u musste raus, echt super, und Icardi schmorte auf der Bank.

  2. Was für ein laaaaaaaaaaaaaaaaangweiliger Kick.
    Da konnte Bela Rethy noch so viel vom taktisch finalwürdigem Spiel faseln.
    Apropos Bela Rethy. Er hat es doch noch mit seinen pro-Bayerngeschafel und Geschrei geschafft, dass ich dann doch Paris noch die Daumen gedrückt habe.

  3. Klar verdienter Sieg. Paris hatte nichts zu melden. Ein Spiel auf ein Tor. Paris lauerte lediglich auf Konter. Diese Rechnung ging nicht auf. Mbappé und Neymar, die soviel kosten wie der gesamte Bayernkader, waren Totalausfälle.

  4. Auch von mir Gratulation, selbst wenn es ein ziemlich ödes Spiel war.

    Mal eine Frage an das Publikum, – mir ist aufgefallen, daß keiner der Spieler mehr auf den Rasen spuckt während des Spiels. Ist das jetzt offiziell verboten wegen Covid oder so? Wurde auch mal Zeit! So oder so …!

  5. Peter Müller

    Auch kein Bayernfan. Ich habe das Spiel auch nicht gesehen. Gutes oder nicht gutes Spiel, der Name der Bayern wird auf dem Pott graviert. Man muss einfach anerkennen, dass der Verein sehr Professionell geführt wird. da kônnen sich die Plastikkartenvereine noch so ins Zeug legen wie sie wollen. Sicher gewinnen die auch hier und da mal einen Titel, aber so einen Erfolg werden Sie nie haben,vor allem nicht so lange. Wenn der Eigner keine Lust mehr hat, lässt er sein Spielzeug fallen, wie eine heisse Kartoffel und stürtzt ab. Das haben wir ja schon bei einigen Vereinen in England gesehen. Das wird bei Bayern nicht passieren.

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