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Mordfall Deidenberg: Prozessauftakt in Eupen

Auftakt des ersten Mordprozesses in Eupen (im Gerichtssaal an der Klötzerbahn). Foto: Gerd Comouth

Seit Donnerstag gibt es erstmals im Eupener Gerichtsbezirk einen Mordprozess. Angeklagt ist ein 54-jähriger Mann, der beschuldigt wird, am 15. März 2015 in Deidenberg einen 44-jährigen Deutschen durch einen Messerstich getötet zu haben.

Dass erstmals ein Mordprozess in Eupen stattfindet, ist auf die Reform der Geschworenengerichte zurückzuführen. Seit Ende Februar müssen Tötungsdelikte nicht mehr unbedingt mehr vor einem Assisenhof verhandelt werden. Je nach Beweislage kann dies jetzt auch vor dem Strafgericht geschehen.

Am Donnerstag wurden mehrere Zeugen vernommen. Der Angeklagte wollte sich nach wie vor an die Tat nicht mehr erinnern können. Er war an jenem Sonntag sturzbetrunken (3,63 Promille).

Gleichwohl befanden Sachverständige, dass der mutmaßliche Mörder gewusst haben muss, was er tat. Für diese These spricht ihrer Ansicht nach die Wucht, mit der dem Opfer der tödliche Messerstich zugefügt wurde, sowie der Versuch des Angeklagten, nach der Tat zu flüchten.

Zur Tatzeit war in dem Haus im Ortsteil Schwarzenvenn außer dem Opfer und dem mutmaßlichen Täter, der aus Österreich stammt, aber schon lange in Deidenberg lebt, auch noch die Freundin des Getöteten anwesend, die ebenfalls betrunken gewesen sein soll.

In diesem Haus im Deidenberger Ortsteil Schwarzenvenn kam es am 15. März 2015 zu der tödlichen Messerstecherei. Foto: OD

In diesem Haus im Deidenberger Ortsteil Schwarzenvenn kam es am 15. März 2015 zu der tödlichen Messerstecherei. Foto: OD

 

 

14 Antworten auf “Mordfall Deidenberg: Prozessauftakt in Eupen”

  1. karlh1berens

    Schuldig gesprochen wird der alleine schon weil der Staat andernfalls eine hohe Entschädigung zahlen müsste. Was ist eigentlich wenn ich jetzt behaupte ich hätte den Kerl umgebracht ? Im Zweifel für den Angeklagten : Schon mal davon gehört ?

  2. senfgeber

    Der für dieses Verfahren in der Mitte des Bildes abgebildete Richter ist schon früher in Erscheinung getreten, m.E. alles andere als positiv, als es um einen früheren Leiter der VoG Agentur für europäische Bildungsprogramme ging, der zwischen 2007 und 2012 Rechnungen und Belege fälschte, um Bordellbesuche zu vertuschen.

    Das Gericht unter Vorsitz von Charles Heindrichs verurteilte den Angeklagten damals auch zu einer Geldstrafe von sage und schreibe 600 Euro sowie zur Zahlung einer Prozesskostenvergütung (zu Gunsten der Agentur für Europäische Bildungsprogramme) in Höhe von 3300 Euro.

    OD schrieb dazu wie ich finde etwas beschönigend, dass sich das „Strafmaß im unteren Bereich des Katalogs“ bewegte, und wie das in der Öffentlichkeit ankam, kann man den Kommentaren entnehmen, siehe
    https://ostbelgiendirekt.be/veruntreuung-foerdergeldern-monate-gefaengnis-strafaufschub-57069

    • Axel Kittel

      Nur zur vollständigen Information :

      1) Der Angeklagte wurde seinerzeit zu einer Gefängnisstrafe von 18 Monaten verurteilt. Die Strafe wurde für die Dauer von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt.
      2) Geldstrafen müssen mit 5 multipliziert werden (Gesetz über die Zuschlagsdezime vom 5. März 1952)

      • senfgeber

        Können Sie uns auch mal – nur zur vollständigen Information – mitteilen, ob der in dieser Sache Verurteilte in früheren Jahren parteipolitisch in Erscheinung getreten ist (z.B. auf Wahllisten, möglicherweise sogar auf denen derselben Partei, für die auch Sie mal kandidiert haben)?

        Können Sie uns auch mal – nur zur vollständigen Information – mitteilen, ob eine Gefängnisstrafe von 18 Monaten, die für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde, die Pensionsansprüche eines (früher) im öffentlichen Dienst Beschäftigten aufhebt? Besteht in diesem Zusammenhang (also des Verlustes von Pensionsrechten) ein Unterschied, ob eine Haftstrafe mit oder ohne Bewährung verhängt wurde?

        Diese Fragen stelle ich nur der vollständigen Information halber.

    • @ Alfred

      Dann bewerben Sie sich einmal mit einem Führungszeugnis das eine Bewährungsstrafe beinhaltet um eine Stelle bei der Sie ein Führungszeugnis benötigen. Also z.B. Offentlicher Dienst….. Sie würden sich wundern wie hinderlich eine Bewährungsstrafe da sein kann.

  3. Ekel Alfred

    @ Edig, verwechseln Sie nicht erneut Äpfel mit Birnen. Der Geschädigte fühlt sich in jeder Hinsicht betrogen, wenn ein Krimineller eine Strafe auf Bewährung erhält. Googeln Sie mal rum, sie werden bestimmt noch die Bücher eines zurückgetretenen Richters finden, dem es zuwider war, den kleinen „MICHEL“, im Sinne des Volkes zu verurteilen, da dieser nicht über finanzielle Mittel verfügte, um sich verteidigen zu können. Die Titel lauten: „Die Götter in schwarz“ und „Braune Bonzen unter schwarzer Robe“….

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