Die belgische Fußball-Nationalelf bestreitet an diesem Dienstag um 20.45 Uhr in Brüssel ihr letztes Gruppenspiel auf dem Weg zur EM 2016, für die sich die Roten Teufel bereits am Samstag in Andorra qualifiziert haben. Gegner ist Israel. Israel? Seit wann liegt Israel in Europa?
Diese Frage wird regelmäßig gestellt, wenn europäische Mannschaften in einem europäischen Wettbewerb in einem Länderspiel oder im Europapokal auf einen israelischen Club treffen. Logisch, denn Israel liegt geografisch nicht in Europa, sondern in Voderasien.
Nach seiner Gründung 1948 trat der israelische Fußballverband dem Weltverband FIFA bei und dann 1956 dem asiatischen Fußballverband AFC. 1964 wurde Israel sogar Asienmeister. 1974 wurde der Verband aber aus dem AFC ausgeschlossen, weil arabische Länder Israel boykottierten.
Weil die Aufnahme in die UEFA von den Staaten des Ostblocks abgelehnt wurde, musste Israel bei WM-Qualifikationen meistens gegen die Länder Australiens und Ozeaniens antreten.
Seit 1994 in der UEFA
Erst nach dem Ende des Kommunismus in Osteuropa 1991 konnte Israel in europäischen Wettbewerben (EM- und WM-Quali, Europapokal) mitspielen. 1994 wurde der israelische Verband UEFA-Vollmitglied.
Das Hinspiel der Roten Teufel in dieser Qualifikation in Israel hätte ursprünglich am 1. Spieltag stattfinden sollen, musste jedoch wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen in Gaza auf März 2015 verlegt werden. Es fand in Jerusalem statt.
Israel ist übrigens nicht der einzige Staat auf asiatischem Gebiet, der in Europa mitspielt. Kasachstan liegt noch viel tiefer in Asien, grenzt an China. Kasachstan ist einer der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (UdSSR).
Für die UEFA genügte wohl die historische Verwurzelung der UdSSR im europäischen Fußball als Grund, um auch Kasachstan bei europäischen Wettbewerben mitspielen zu lassen.
HINWEIS: Bericht und Analyse zum Spiel Belgien-Israel hier auf „Ostbelgien Direkt“ unmittelbar nach dem Schlusspfiff gegen 22.35 Uhr. Im Fall eines Sieges würde Belgien Platz 1 in der nächsten Weltrangliste der FIFA einnehmen.
Im Fußball ticken die Uhren sowieso anders als im „richtigen“ Leben. Wo sonst dürfen „autonome“ Regionen wie Wales, Schottland oder Gibraltar wie Staaten auftreten?
@Vereidiger: Jetzt muss nur noch Ihr Gedankengang realisiert werden: Einen Schlappe(n)kickerverein, z.B. namens Lambertz-Republik bei der FIFA anmelden (wird schon…) und dann bestreiten wir Patrioten in Bälde das WM-Finale gegen die Bunten Republikaner Deutschland.
97 % der türkischen des türkischen Staatsgebietes befinden sich in Asien!! Warum darf die Türkei teilnehmen? Oder geht es OD nicht um den Sport, sondern nur um Hetze geggen Israel?
@Israel: Hetze? Wie kommen Sie denn darauf? Das ist ein Erklärstück, weil vor Spielen von belgischen oder auch deutschen Mannschaften gegen ein Team aus Israel wiederholt die Frage aufgeworfen wird, wieso Israel fußballerisch zu Europa gehört. Gruß
@ OD; OK, Hetze ist vielleicht ein bißchen zu dick aufgetragen. Aber wird damit nicht doch eine gewisse Stimmung gegen Israel geschaffen?
Nee, es wird einfach erklärt, warum Israel in der UEFA ist. Lesen und verstehen. Wenn ich sage, dass Israel am Mittelmeer liegt, bin ich dann ein Antisemit?
Man kann auch hinter jeden Meldung im Bezug auf Israel eine versteckte Kritik sehen, andere sprechen dann sofort von Antisemitismus.
Eigentlich wäre Kritik an diesem Vorgehen ziemlich legitim. Die Frage ist auch, was von den Resten der UdSSR tatsächlich mit Europa zu tun habe..
Ich das finde erklärt sich von selbst.
Man male sich nur die BOMBENstimmung aus, wenn Israel im arabischem Raum spielen müsste.
Verrückte Welt !!!!
Kasachstan liegt auch teilweise in Europa. Genauso wie Russland, Spanien, Frankreich, Dänemark, die Türkei und die Niederlande
@nmm :-D :-D :-D
Sollten man sich jetzt noch fragen: Was hat England eigentlich mit Europa zu tun ? :-)
Oh, ich hatte UK in meiner Aufzählung vergessen.
Als Staat Israel würde ich mir die Frage stellen, weshalb man so unbeliebt ist? Die werden niemals Frieden finden, wenn sie Palestina nicht anerkennen und respektieren lernen.
Da kommen wieder die angekrochen, die meinen, die Juden wären am Antisemitismus schuld.