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Michael Johnen ist der neue Präsident des FC Eupen: Die soziale Aufgabe ist von allen die wichtigste

Michael Johnen auf dem Balkon des FC-Clubheims an der Judenstraße. Foto: OD

Der Eupener Unternehmer Michael Johnen ist seit Freitag, 28. Juni 2019, Präsident des FC Eupen. Der 52-Jährige ist der 10. Vorsitzende des Vereins. Er ist damit Nachfolger von Jean-Marie Jakubowski, der seit dem 50-jährigen Jubiläum im Jahr 2013 die Geschicke der Blau-Weißen lenkte, aber aus zeitlichen Gründen den Vorsitz zur Verfügung gestellt hatte.

Seitdem seine Kinder in seinem Autohaus an der Vervierser Straße immer mehr Verantwortung übernommen haben, hat sich Michael Johnen dazu entschlossen, sich mehr nebenberuflich und ehrenamtlich zu engagieren.

Bisher bezogen sich seine Nebentätigkeiten vor allem auf Bereiche, die direkt oder indirekt mit seinem Hauptberuf als Hyundai-Konzessionär zu tun haben, etwa beim IAWM und beim ZAWM oder auch als Präsident von TRAXIO DG, dem deutschsprachigen Zweig des nationalen Berufsverbandes des Kfz-Sektors.

Michael Johnen vor dem Vereinsheim des FC Eupen an der Judenstraße. Foto: OD

Jetzt engagiert sich Johnen verstärkt für soziale Projekte. Deshalb hat er sich als Präsident des Zweitprovinzialisten FC Eupen zur Wahl gestellt, denn ein Club wie der von der Judenstraße leistet in erster Linie soziale Arbeit. Das wird auch so bleiben.

Dass er schon länger auch Sponsor der AS Eupen ist, stört weder ihn noch andere bei den Blau-Weißen. Die Zeiten, als man von der Judenstraße aus giftige Blicke zum großen Rivalen schräg gegenüber am Kehrweg warf, sind vorbei. AS und FC bilden schon seit März 2015 eine Spiele- und Trainingsgemeinschaft im Jugendbereich, die von beiden Vereinen als „Win-win-Situation“ gewertet wird.

Michael Johnen will als Präsident des FC so viele Aufgaben wie möglich delegieren und sich auf das konzentrieren, was er am besten kann. Auf keinen Fall werde er sich in die sportlichen Zuständigkeiten des Trainers einmischen, denn davon verstehe dieser viel mehr als er selbst, sagt er. Andererseits sei er sich auch für nichts zu schade, wenn Hilfe gebraucht werde. Gegebenenfalls mähe er auch den Rasen auf dem Trainingsplatz, wenn dies nötig sei.

Viel Herzblut und einen direkten Kontakt zu den Leuten

Michael Johnen dürfte für den FC Eupen ein Glücksfall sein, denn so einen findet man im Amateurfußball nicht alle Tage. Der 52-Jährige bringt viel Herzblut mit und hat einen direkten Kontakt zu den Vereinsmitgliedern. Und ein bisschen Kleingeld hat er auch, zumal er schon vorher den Club als Sponsor unterstützt hat.

Er wolle auch den sportlichen Erfolg, sagte uns Michael Johnen, als wir uns am Mittwoch mit ihm auf dem FC-Gelände trafen, noch viel wichtiger seien aber für den FC Eupen das Fairplay und der soziale Zusammenhalt. Die soziale Aufgabe sei von allen die wichtigste.

Michael Johnen (im Hintergrund) am Mittwoch im Gespräch mit Jugendspielern des FC Eupen auf dem Trainingsplatz. Foto: OD

Sportlich wünscht sich der neue Präsident, dass die 1. Mannschaft nach Möglichkeit wieder oben in der Tabelle der 2. Provinzklasse mitspielt, auf jeden Fall die Klasse hält. Auch für die 2. Mannschaft wünscht er sich, dass diese in der 4. Provinzklasse oben mitmischt. Im Jugendbereich soll der FC Eupen weiter erfolgreich sein. Die Jugendarbeit ist seit jeher das Aushängeschild des Vereins.

Ganz ohne Probleme ist auch der FC nicht. Man muss sich schon anstrengen, um jedes Jahr finanziell über die Runden zu kommen. Auch hier ist die Hilfe eines Unternehmers wie Michael Johnen gefragt.

Zudem müsste auch im Bereich der Infrastruktur einiges gemacht werden, zumal sich der jetzige Kunstrasen nicht mehr im besten Zustand befindet. Auch der Kantinenbereich im Vereinsheim ist in die Jahre gekommen.

Auf unsere Frage, ob er sich vorstellen könne, dass der FC Eupen mal einen ähnlichen Weg geht wie zuletzt der RFC Raeren-Eynatten, der letzte Saison den Aufstieg in die 3. Division Amateure schaffte, wollte Johnen keine Antwort geben. Diese Frage müsse man an jene Leute richten, die sich im sportlichen Bereich auskennen.

Übrigens kommt der Start ins Präsidentenamt für Michael Johnen noch aus einem ganz anderen Grund zur rechten Zeit: Ab diesem Jahr darf sich der FC Eupen „königlich“ nennen. Die Erlaubnis dazu erfolgte durch ein offizielles Schreiben des Königlichen Palastes in Brüssel im März 2019.

Die bisherigen Präsidenten des FC Eupen:

  • 1963-1963: Ferdi Radermacher
  • 1963-1964: Klaus Pitz
  • 1964-1966: Hans-Reiner Visé
  • 1966-1968: Hans Broichhausen
  • 1968-1978: Hermann Emonts-Gast
  • 1978-1983: Hans-Peter Wimmer
  • 1983-1985: Heinz Koch
  • 1985-2009: Leo Leuther
  • 2013-2019: Jean-Marie Jakubowski
  • Seit 2019: Michael Johnen

NB. Zwischen 2009 und 2013 hatte der FC Eupen keinen Präsidenten, sondern wurde von einem Team geführt, dem bis Ende 2012 u.a. der spätere Eupener Bürgermeister Karl-Heinz Klinkenberg angehörte. (cre)

7 Antworten auf “Michael Johnen ist der neue Präsident des FC Eupen: Die soziale Aufgabe ist von allen die wichtigste”

    • Axel Kittel

      Wir brauchen Leute, die sich im Fussball « kleinerer » Mannschaften einsetzen und so nicht nur Kindern und Jugendlichen eine Freizeitbeschäftigung bieten, bei der sie lernen, zusammen etwas zu Stande zu bringen, sondern auch denjenigen, die nicht bei den grossen Vereinen spielen können, die Möglichkeit geben, ihrem Sport nachzugehen. Lieber Michael, ich wünsche Dir viel Glück und eine gute Hand als Präsident.

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