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Michael Bartholemy nach Entlassung: „Ich rechne mit einem Freispruch“

Michael Bartholemy beteuert, er habe sich nichts vorzuwerfen, und will gegen seine Entlassung notfalls per Gericht vorgehen. Foto: Facebook

Der Konflikt im Motorrad-Rennstall Marc VDS zwischen Teambesitzer Marc van der Straten und dem entlassenen Teamchef Michael Bartholemy geht in die nächste Runde. Eine einvernehmliche Lösung wird immer unwahrscheinlicher.

Am Samstag gab der entlassene Teammanager Michael Bartholemy über seine Schweizer Firma MM Performance & Racing AG wieder ein Statement ab.

Vertragsauflösung rechtswidrig

„Ich bin am Dienstag, 15. Mai, von den Rechtsanwälten des Herrn van der Straten unterrichtet worden, dass unser Vertrag mit sofortiger Wirkung aufgelöst wird. Diese Information kam nach Beschuldigungen, die während des Spanien-GP erhoben wurden. Es wurden unterschiedliche Vorwürfe laut, die in Frage stehenden Beträge reichten von 10 bis 15 Millionen Euro. Am Ende wurden wir nur aufgefordert, den Ursprung von Rechnungen über den Betrag von weniger als 24.000 Euro zu erklären. Dieser Aufforderung sind wir nachgekommen, wir haben alle Details dieser Zahlungen vorgelegt. Aus diesem Grund gibt es keine rechtliche Grundlage für eine Vertragsauflösung. Ich habe dagegen sofort Einspruch erhoben.“

Teambesitzer Marc van der Straten (hier 2016 in Assen, Niederlande). Foto: Belga

Bartholemy bezeichnet die Vorgehensweise von van der Straten wörtlich als „unvernünftig und inakzeptabel“.

„Trotzdem stehen wir zur Verfügung, eine Vereinbarung mit Herrn Marc van der Straten zu finden, um auf gütlichem Wege ein Ende der Zusammenarbeit zu beschließen“, sagt Bartholemy. „Wir haben verschiedene Optionen vorgeschlagen, die alle von Herrn van der Straten abgelehnt worden sind. Wir haben nie einen ernsthaften Hinweis darauf erhalten, wie Herr van der Straten diesen Konflikt lösen will. Deshalb drohte der Konflikt signifikant zu eskalieren. Deshalb habe ich mich entschlossen, mich für die Dauer des Frankreich-GP vom Team fernzuhalten.“

Laut dem Online-Magazin Speedweek.com hatte van der Straten in Wirklichkeit Bartholemy ein rigoroses Boxenverbot auferlegt. Auch soll der 70-jährige Bier-Milliardär dem von ihm entlassenen Teamchef eine finanzielle Abfindung angeboten haben.

Doch der 49-jährige Bartholemy hält sich für unschuldig. „Statt mein Recht auszuüben, die Rennaktivitäten für dieses Wochenende stillzulegen, was mir aus rechtlichen Gründen zugestanden hätte, habe ich mich zu einer vernünftigeren Herangehensweise entschlossen.“

Hoffen auf akzeptable Lösung

Jede weitere Eskalation hätte nicht nur den Ruf des Teams, der Sponsoren und der Fahrer beschädigt, sondern auch das Image der Weltmeisterschaft, so Bartholemy – und das habe er vermeiden wollen.

“Ich hoffe, dass sich der Konflikt auf diese Weise beruhigen lässt und wir dadurch den nötigen Schwung finden, um eine für beide Parteien gangbare und akzeptable Lösung herbeizuführen. Wenn das nicht möglich ist und bei einem Gerichtsverfahren Recht gesprochen wird, bin ich zuversichtlich, dass das Verfahren mit einem Freispruch für mich enden wird“, so Bartholemy abschließend. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

7 Antworten auf “Michael Bartholemy nach Entlassung: „Ich rechne mit einem Freispruch“”

  1. Alemannia4ever

    Kann ich gut verstehen, dass die Vorwürfe an einem nagen, weh tun und das Ehrgefühl kränken wenn man alles korrekt gehandhabt hat. Mit etwas Abstand würde ich mir überlegen, ob ich mir den Stress weiterhin antun würde oder ob ich mit einer guten Abfindung beruflich was anderes mache.

  2. Ist doch ganz einfach, entweder unschuldig und dann durch den Prozessgewinn Millionär werden oder durch schlechte Beratung und Fehleinschätzung vom Business in Millionärskreisen zu hoch gepokert und die Konsequenzen unteschätzt. Wenn tatsächlich eine Abfindung angeboten wurde, dann können die Vorwürfe ja nicht so schlimm sein, eher ein Vorwand um ihn los zu werden. Aber sich mit den Anwälten eines Milliardärs anlegen, da sollte man schon was wasserfestes in der Hand haben.

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