Der 13. Juli 1975 ist in die Geschichte der Tour de France eingegangen als der Tag, an dem der „Kannibale“ Eddy Merckx zum letzten Male in seiner unglaublichen Radsportkarriere das Gelbe Trikot trug. Es war gleichzeitig seine größte Niederlage.
Die schon etwas älteren belgischen Radsportfans haben den 13. Juli 1975 nie vergessen können. „Vor 50 Jahren brachte der Franzose Bernard Thévenet Belgien zum Weinen“, schreibt am Sonntag die Tageszeitung „La Dernière Heure – Les Sports“: „Am 13. Juli 1975 geschah bei der Tour de France das Unvorstellbare: Der ‚Kannibale‘ wurde auf der Etappe von Pra Loup geschlagen, verlor das Gelbe Trikot und trug es nie wieder.“

22.07.2000, Frankreich, Paris: Die fünffachen Tour de France-Sieger Eddy Merckx aus Belgien (l-r), Bernard Hinault aus Frankreich und Miguel Indurain aus Spanien stehen an der Spitze von 10.000 Freizeitradlern, die in den Gelben, Grünen und gepunkteten Trikots der Tour de France 28 Kilometer durch die französische Hauptstadt fahren. Foto: Gero Breloer/dpa
Dabei hatte zunächst alles danach ausgesehen, als würde Merckx die Tour de France zum sechsten Mal gewinnen und alleiniger Rekordhalter. Die Bestmarke von fünf Tour-Siegen hatte bis dahin außer Merckx nur der Franzose Jacques Anquetil (von 1957 bis 1964) geschafft.
Im vorletzten Berganstieg, dem Col d’Allos, hatte der Belgier wieder einmal alle Konkurrenten weit abgehängt. Die Abfahrt vor dem letzten Anstieg nach Pra-Loup bewältigte Merckx in einem Höllentempo, sogar einige Fahrzeuge der Tour-Karawane landeten in einem Graben, weil sie dem „fliegenden Belgier“ Platz machen mussten. Belgiens berühmtester Radioreporter Luc Varenne war außer sich vor Begeisterung.
Dann die letzte Steigung nach Pra Loup, die Merckx zum Verhängnis wurde und selbst den ansonsten wortgewaltigen Reporter Varenne zum Schweigen brachte. Der damalige Weltmeister hatte am Vortag auf dem Anstieg des Puy de Dôme von einem wütenden Zuschauer, der die Dominanz des Belgiers nicht mehr ertragen konnte, einen Fausthieb in die Magengrube erhalten. Möglicherweise war die spätere Einnahme von Medikamenten einer der Gründe für den unglaublichen Schwächeanfall, dem er am darauf folgenden Tag zum Opfer fiel.
Merckx kam nur mit Mühe als Fünfter mit fast zwei Minuten Rückstand auf den Sieger Bernard Thévenet ins Ziel und verlor das Gelbe Trikot an den Franzosen, der sein Glück nicht fassen konnte, ist doch Thévenet in die Tour-Geschichte eingegangen als „der Mann, der Eddy Merckx besiegt hat“. Heute sind Merckx und Thévenet dicke Freunde. (cre)
Nachfolgend ein VIDEO über die Niederlage von Eddy Merckx am 13. Juli 1975:
Merckx musste nach seinem fünften Tour Sieg 1974 seine einmalige Karriere beenden .
Die 3 Jahren danach hatte viele Zacken aus seiner Krone gerissen .
Genau denselben Fehler hatte Michael Schumacher ebenfalls auch gemacht , nach seinem siebten WM Titel musste das Feld räumen , danach kam ebenfalls nichts gescheites mehr heraus .
Nicht ganz falsch, aber nachher ist man immer schlauer. Eddy hat aber trotzdem auch nach seiner Karriere viele Höhepunkte und schöne Momente erlebt.