Gesellschaft

Mehr Unterricht in Französisch in den Schulen der DG? – Debatte im Parlament

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Am Montagabend befasste sich das PDG erneut mit dem Thema Zwei- und Mehrsprachigkeit in den Schulen der DG. Anlass war eine Interpellation des Abgeordneten Berni Schmitz (SP). Dabei wurde deutlich, dass es nach wie vor sehr unterschiedliche Meinungen darüber gibt, wie sich das Erlernen einer zweiten oder dritten Sprache am besten fördern lässt.

Einigkeit herrschte darin, dass die Mehrsprachigkeit ein ganz wichtiger Faktor zur Förderung der DG als Wirtschaftsstandort sei. Strittig ist jedoch das Wie.

Nach Meinung von Berni Schmitz (SP) spielt bei der Förderung von Fremdsprachen nicht nur die Schule, sondern mindestens genauso die Familie eine große Rolle.

Provinzialratsmitglied Daniel Franzen (CSP) wies darauf hin, dass im Gegensatz zu dem, was von Seiten der Regierung behauptet werde, die Französischkenntnisse der Schüler in der DG arg zu wünschen übrig lasse. Das höre man regelmäßig aus dem Mittelstand sowie von Schülern und Eltern. Deshalb würden die Christlich-Sozialen dafür plädieren, dass dem Erlernen der französischen Sprache im Unterricht mehr Bedeutung beigemessen werde.

Fremdsprachen eine Frage der Motivation

Grundsätzlich sei dazu der Französischunterricht nicht ausreichend, so Franzen. Vielmehr müsse die Zweitsprache auch außerhalb des reinen Sprachunterrichts stärker unterstützt werden. Grundsätzlich solle den Schulen erlaubt werden, mehr als 50% des Fachunterrichts in französischer Sprache zu erteilen.

fremdsprachen

Französisch-Unterricht in einer Grundschule.

Karl-Heinz Braun (Ecolo) erinnerte daran, dass das Erlernen einer Fremdsprache nicht zuletzt eine Frage der Motivation sei. Man soll nichts forcieren. Besser sei es, die Schüler für den Fremdsprachenunterricht zu begeistern. Der Abgeordnete der Grünen sprach sich dafür aus, dass die deutsche Sprache in der benachbarten Wallonie mehr gefördert werde.

Jenny Möres (PFF) erinnerte ihrerseits daran, dass es nicht nur wichtig sei, das Französische zu fördern. Genauso wichtig sei die dritte Landessprache, das Niederländische, und sogar das Englische. Zudem dürfe man nicht die Förderung der Muttersprache vernachlässigen.

Der Abgeordnete Freddy Cremer (ProDG) erklärte, es liege in der Autonomie einer jeden Schule, den Umfang des Französischunterrichts den jeweilen Bedürfnissen anzupassen. Cremer forderte, dass die Diskussion ausschließlich auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt werde. Zudem sei die Mehrsprachigkeit zwar ein wichtiger Faktor, aber keineswegs der alleinige Maßstab. Nicht minder wichtig seien noch andere Grundfertigkeiten.

Minister Paasch: Reformen brauchen Zeit

Minister Oliver Paasch am Rednerpult im PDG. Archivbild: Gerd Comouth

Minister Oliver Paasch am Rednerpult im PDG. Archivbild: Gerd Comouth

Unterrichtsminister Oliver Paasch (ProDG) erklärte, nirgendwo in Europa würden so viele Unterrichtsstunden in einer Fremdsprache erteilt wie in der DG. Der Minister erinnerte noch einmal an einige der zahlreichen Maßnahmen, die in den vergangenen neun Jahren von der Regierung zur Förderung der Zwei- und Mehrsprachigkeit ergriffen worden seien. Abschließend verwies Paasch darauf, dass Reformen auch ihre Zeit bräuchten. Fortschritte seien „nicht von heute auf morgen“ möglich, so der ProDG-Politiker, der allerdings einräumte, dass die Fremdsprachenkenntnisse verbesserungswürdig seien. Paasch: „Wir müssen weiter am Ball bleiben.“

An die Adresse der CSP fragte Berni Schmitz (SP), was denn aus den schwachen Schülern werden soll, wenn man, wie von den Christlich-Sozialen gefordert, an den Schulen der DG mehr Fachunterricht in französischer Sprache hätte. (cre)

 

90 Antworten auf “Mehr Unterricht in Französisch in den Schulen der DG? – Debatte im Parlament”

  1. Wahnsinn

    Eine gute Kenntnis des Französischen ist sicherlich sehr wichtig – gerade in unserer Grenzregion. Aber: hört man sich Werbespots oder Interviews auf dem BRF an, dann wird es mehr als deutlich, dass auch und vor allem in Bezug auf das Deutsche in unserer Gegend einiges im Argen liegt, siehe z.B. die Werbung für „Toyota Vanderheiden“ im Norden (gruselig) bzw. „Immergrün“ im Süden. Doch von einer Verbesserung der Deutschkenntnisse ist nur selten die Rede. Gerade die CSP propagiert immer und immer wieder mehr Französisch im Unterricht. Wir dürfen nicht vergessen, auf welcher Sprache unsere Autonomie basiert.

  2. Politenttäuscht

    Früher konnten Schüler/Studenten besser
    französisch sprechen und schreiben als heute und das Erlernen der Muttersprache wurde dafür nicht vernachlässigt,
    Progressiv wurden in der Mittelschule (Unterstufe und Oberstufe) immer
    mehr Fächer auf französisch unterrichtet bis zum Abitur,. Dann haben gewisse Politiker dafür gesorgt dass es so nicht mehr weiter gehen dürfte…Heute tragen wir die Konsequenzen !!

  3. Damien François

    Wir haben das Glück DREI Nationalsprachen zu haben. Wieso nicht alle drei vom ersten Schuljahr an lernen? Und erst später dann Englisch. Fördert das Gefühl einer „Zusammengehörigkeit“ mit den Nachbarn.
    Aber, eine typische, saublöde, belgische Situation: Ein Flame und ein Wallone, oder auch DGler, unterhalten sich auf… Englisch.

    • Hermann Kautz

      Sehr geehrter Herr FrNCOIS
      sIE HAben den Nagel auf den Kopf getroffen. Wir haben in unserem schönen Belgien 3 Landessprachen, und die sollten b dem efsten Schuljahr gelehrt werden. Die Mehrsprachigkeit ist ein wansinniger Vorteil, und jder sollte sich glücklich schätzen, je mehr Sprachen er kann. Aber worüber sprechen wir hier eigentlich, wenn es die belgischen Behörden noch nicht einmal schaffen, die offiziellen Dokumente in den 3 Landessprachen zur Verfügung zu stellen,wenn Banken (z. Bsp. ING) ihre online Dokumente in Fr. Fl. und Englisch anbieten, aber nicht in Deutsch, wenn Verkehrsschilder in der DG nur in Französisch aufgestellt werden, usw.usw.

  4. Man sollte Französisch und Niederländisch zum Wahlfach machen. Englisch sollte hingegen von den ersten Schultagen an Pflicht sein. Es kann einem gefallen oder nicht, aber Englisch ist nun einmal die Weltsprache. Französisch hilft einem nur im Bett weiter.

      • Wie stand es doch gleich um die Deutschkenntnisse Ihrer (französischsprachigen) Nachbarn? Scheint jetzt nicht so, als hätten die ein großes Interesse daran, mit den Deutschsprachigen zu kommunizieren. Oder ist Kommunikation in Ihren Augen eine Einbahnstraße und die Untertanen aus der DG sollten aus Demut die Sprache derer lernen, die ihre Interessen eh mit Füßen treten?

        • Öppe Alaaf

          So’n Quatsch.

          Die DG sollte endlich ihre Vielfalt als Chance sehen und nicht von den Wallonen verlangen, so zu werden wie die DG.

          Jeder eingewanderte Bäcker in Hodimont hat mittlerweile mehr Sprachkompetenz als der durchschnittliche DGler, der noch immer da sitzt und rummault, dass keiner im Land seine Muttersprache versteht.

          Das geht tausenden anderen Menschen auch so, aber keiner wimmert mehr, als ein kleines Reservat in Ostbelgien. Da habe ich mehr Respekt vor meinem rumänischen Nachbarn, der mittlerweile rumänisch, französisch und niederländisch spricht und den ganzen Tag schuften geht.

          Haben Sie wenn gar kein Selbstvertrauen mehr?

          Ich gebe ihnen absolut Recht, Kommunikation ist keine Einbahnstrasse, aber finden Sie nicht, dass diese oberflächliche Definition der Region durch die Sprache des Nachbarlandes nicht in die Depression führt?

          Aus meiner Sicht ist die DG die Einbahnstrasse.

        • Ob Kommunikation eine Einbahnstraße ist oder nicht ist eine reine persönliche Sichtweise. Ich für meinen Teil habe immer dafür gesorgt mich mit meinem Nachbarn unterhalten zu können. Und glauben sie mir, es war immer zu meinem finanziellen und informativen Vorteil. Anders ausgedrückt, weil irgendwelche Wallonen nicht in der Lage waren sich in Deutsch oder Englisch zu unterhalten habe ich Geld verdient und manch schöne Reise unternommen.

  5. In Belgien und speziel in der Euregio ist es absolut notwendig die Sprache des Nachbarn zu erlernen und zu beherschen! Ein Schulabsolvent….darf und kann nicht nur Firmen welche in der DG angesiedelt sind als potentielle Arbeitgeber ansehen! Mehrmals hat unser Unternehmen (wir sind in der Wallonie ansässig) Bewerber aus der DG gehabt, zumeist hatten diese mangelhafte Kentnisse der Französischen Sprache…..Da liegt noch viel Arbeit vor dem zuständigen Minister

  6. Die CSP befindet sich mit ihrer Forderung nach mehr Unterricht in Französisch auf dem Holzweg. Das hatten wir früher. Viele Schüler haben damals darunter gelitten, dass Fachunterrichte komplett auf Französisch gegeben wurden. Besser Niederländisch und Englisch fördern. Fanzösisch lernen alle schnell, wenn sie es in der Arbeitswelt müssen.

    • Öppe Alaaf

      In einer Welt, in der Niederländisch eine Weltsprache ist und jeder, der Englisch spricht, konversationssicher ist, auf jeden Fall richtig.

      In der realen Welt eine sehr seltsame Forderung. Welche Art von Arbeit meinen sie denn?

  7. Tja, jetzt sind wir wieder da angelangt wo wir vor etlichen Jahren schon waren. Wer hat sich denn damals lauthals stark gemacht, das weniger Französisch in unseren Sekundarschulen erteilt wird. Natürlich unsere Partei des Unterrichtsministers, ja unsere allzeit geliebte Prodg.
    Dies nur zur Erinnerung.

  8. Um ehrlich zu sein die meisten verlieren den Spaß an Französisch. Denn wenn du im sechsten Jahr sitzt und noch immer lernst wie man richtig konjugiert und du die ganzen Jahre nichts als diese Konjugation und schriftliche Satzbildung gemacht hast, siehst du keinen Sinn mehr darin. Der Fokus sollte meiner Ansicht nach von Anfang an daran liegen zu sprechen, schließlich haben wir auch zuerst Deutsch sprechen gelernt und dann erst schreiben. Nicht?
    Des Weiteren zweifle ich an das der Fokus auf Französisch gelegt werden werden sollte, Englisch braucht man heutzutage immer mehr und man sieht einen Sinn darin Englisch zu lernen, weil man die Sprache halt braucht. Falls man sich entscheidet mal nicht in Belgien zu bleiben, da hierzulande (von der DG mal ganz zu schweigen) die Jobchancen beispielsweise in der IT Branche sowie im Design- und Kunstbereich und bestimmt noch anderen Bereichen eher sehr niedrig sind.

    • Damien François

      Sprechen… Man soll zunächst einmal LESEN UND SCHREIBEN lernen, dann erst sprechen. FRZ, meine Muttersprache, ist eine äusserst komplexe, grammatikalische Sprache, die man nicht einfach so einfach sprechen kann; nicht zuletzt weil sie nie so gesprochen wird wie sie gecshrieben wird, um es nicht-wissenschaftlich zu formulieren. Die heutige Tendenz alles „spielerisch“ zu lernen und sofort in der Fremdsprache zu sprechen ist bloss ein Verkaufsargument teurer Sprachschulen.
      In meiner Dozentenzeit an der Universität Aachen habe Ich über 12 Jahre lang einen Grammatikkurs – versch. Stufen – angeboten. Die Studenten waren sehr dankbar dafür…
      Der Sprachenunterricht ist heute einfach total falsch gestaltet; man investiert in Medien weil diese die Arbeit erleichtern sollen; ein Riesengeschäft mit extrem schlechten Ergebnissen.
      Aber wie immer: Keiner hört auf mich…

      • Nun ich kann grammatikalisch alles allerdings ist das im realen Leben kein Vorteil. Da wird von einem ersteinmal verlangt das man es sprechen kann und das kann ich eben nicht. Und das finde ich nach zwölf Jahren richtig traurig. Vielleicht liegt auch an meinem Lerntyp. Aber darauf wird sowieso keine Rücksicht genommen weils zu teuer wäre.

      • Öppe Alaaf

        Klarer Widerspruch: ERST Sprechen, DANN Lesen und Schreiben.

        Sprache ist ein Kommunikationsinstrument, keine Wissenschaft. Für die Syntax gibt es mittlerweile immer mehr Hilfsmittel.

        Was zählt, ist die geistige Offenheit. In der beruflichen Praxis habe ich erlebt, dass theoretisches Wissen nicht so schnell gelernt werden kann, wie die Bereitschaft, sich einer gesprochenen Sprache zu öffnen.

        Beispiel 3 Monate Projekt in Polen, dann 6 Monate Russland, schließlich 4 Monate Spanien.

        Man ist dann nicht perfekt dreisprachig in Ihrem akademischen Sinne, aber man hat eine Menge gelernt, wenn man mit den Leuten von Morgens bis abends zusammen ist.

        Interessanterweise arbeiten wir auch immer mehr Menschen aus dem Ausland zusammen.

        • Damien François

          Ich habe meinen ersten akademischen Abschluss in Philologien gemacht – also zum Teil in Sprachwissenschaft. Mich würde interessieren was Sie mit „Für die Syntax gibt es mittlerweile immer mehr Hilfsmittel.“ Verstehe ich nicht… Vielen Dank!

          • Öppe Alaaf

            Gerne!

            Zum Beispiel diese kleinen Übersetzungscomputer für wenige Euro, Rechtschreibprüfung in Software, online Plattformen wie LEO.Org (mein Favorit),…etc

            Leider hilft das bei der Semantik nicht weiter. Theorie kann dann hilfreich sein, aber Praxis ist m.E. Einfach effizienter.

            Es freut mich, dass Sie einen Abschluss haben, aber ich verstehe nicht, was das mit dem Thema zu tun hat.

            • Damien François

              Ich habe mehrere Abschlüsse.
              Mit dem Thema haben Sie zu tun, weil ich in dem Bereich – Sprachwissenschaft – ausgebildet wurde und und an einer Universität doziert habe. Und ich immer noch nicht versteh was Sie meinen – haben Sie ja auch nicht erklärt.
              SYNTAX ist die, vereinfacht, Anordnung der Wörter in einem Satz. Also, was wollten Sie sagen? Der Verweis auf die Hilfsmittel ist der Beweis, dass Sie wohl nicht wissen, wie man eine Sprache erlernt.
              Aber lassen wir es, denn Sie haben sicherlich eine bessere Ausbildung in dem Bereich Sprachen, bessere Lehrerfahrung, bessere Publikationen usw. als ich. Dann reden Sie mal schön mit LEO!

              • Öppe Alaaf

                Jetzt bin ich richtig beeindruckt.

                Ich habe ihnen Beispiele für technische Hilfsmittel genannt, die die Worte in einer Fremdsprache in die richtige Anordnung bringen, wie sie oben richtigerweise bemerkten haben. (LEO besitzt ein interaktives Forum, in dem interessante Fragen diskutiert werden. Sollten Sie sich als Theoretiker vieleicht nochmal ansehen.)

                Abgesehen davon, dass sie mit ihren Diplomen herumwedeln…welches ist Ihre Aussage?

                Wenn Sie den Kindern in der Schule die Sprachen als Wissenschaft vermitteln wollen, dann verstehe ich vieleicht, warum, Ihrer eigenen Aussage nach, keiner auf Sie hört.

                Btw: Würde ich aber wahrscheinlich auch tun, wenn ich soviel Papierabschlüsse hätte und keiner auf mich hören würde. Ich glaube, ich kann das verstehen. Ich habe in den Statistiken gelesen, dass das anscheinend vielen Geisteswissenschaftlern so geht.

                Kommen wir wieder zum Thema zurück?

              • Damien François

                Nee, das Thema kennen Sie nicht; es geht um Sprache, nicht um Hilfsmittel. Ich glaube zu wissen wer hinter Ihrem Pseudo steht und möchte keine weiteren Wortwechsel mit dieser „Person“ haben.

              • Öppe Alaaf

                Jetzt verstehe ich Sie immer weniger. Sie frugen mich doch nach Hilfsmitteln, oder?

                …und schreiben mir dann, dass sie mir nicht mehr schreiben wollen. Schade ;)

                Wenn Sie mich kennen, schreiben Sie mich doch unter LinkedIn an. ‚Würde mich freuen.

                Tschö

    • Öppe Alaaf

      ‚kann ich gut nachvollziehen, weil es mir damals auch so ging. Allerdings mit einer Ausnahme: Dadurch, dass verschiedene Unterrichte auf französisch gegeben wurden, wurde die Sprache lebendig.
      Das klingt bei Ihnen, wie eine Musikband, die zwar perfekt spielt und jede Woche probt, aber niemals auftritt.

      Ich stelle hier einmal folgende Behauptung auf:
      JEDE Sprache der Welt lässt sich in 1 bis 2 Jahren lernen. (Schreiben und Gedichte verfassen ausgenommen.)

      Damit reduziert sich die Frage, welche Sprache in den Schulen unterrichtet wird, lediglich darauf, in welchem Kulturkreis sich die Schüler am einfachsten bewegen sollten, wenn sie die Schule beenden.

      – An belgischen Schulen bedeutet das, dass man auch eine belgische Hochschule oder Uni besuchen können sollte. (Damit ist Englisch neben deutsch als Zweitsprache ein Hindernis erster Güte in Louvain la Neue. Wundert mich, dass das noch keiner gesagt hat.) Des weiteren ist es von Vorteil, sich in seiner Heimatregion kulturell möglichst frei bewegen zu können.

      – Wenn die Kultur sich auf rein wirtschaftliche Interessen beschränkt, weil die Schule nicht Menschen sondern Arbeiter züchtet, bietet sich eine Weltsprache wie Englisch an, die jedoch schwächere Schüler benachteiligt, die nicht auf dem Arbeitsmarkt des Nachbarn zur Verfügung stehen, sondern im globalen Wettbewerb verheizt werden. In letzter Konsequenz wird es keine Handbücher mehr in der Muttersprache geben, weil ja alle Schulen Englisch unterrichten (Wie das aussieht, wird in George Orwells „1984“ beschrieben.)

      Damit: Klares Votum für Französisch als zweite Sprache, allerdings mit mehr Praxisbezug, …wie es vor 25 Jahren auch schon war.

  9. senfgeber

    Die Wahlfreiheit gerät bei politischer Bevormundung mit diesen Herrschaften regelrecht unter die Räder, das ist dann wirklich liberales Gedankengut.

    Der im Artikel genannte Bildungsbeauftragte der SP ist so gut gebildet, dass er in Bildungsfragen auch ohne Abitur laut zu Bildungsfragen schreien kann.

  10. Anonymous

    Leider ist es so, dass wir uns der sprachlichen Unfähigkeit unserer Nachbarn im Westen anpassen und Französisch lernen müssen. Aus diesem rein pragmatischen Grund kann ich leider nur befürworten, dass mehr Französisch an den Schulen unterrichtet wird. Manchen DGlern würde es aber auch nicht schaden, endlich mal richtig Hochdeutsch zu lernen. Wär auch mal ein Ansatz für den Paasch.

    • Es gibt überhaupt keinen Grund sich unterwürfig anzupassen. Man kann mit der Wallonie auch gut auf Englisch kommunizieren.
      Und den „Wirtschaftsexperten“ hier sei gesagt, dass die Kosten des Französischlernens in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Neben den direkten Kosten fallen noch Oportunitätskosten an. Dass sind die Kosten für entgangene Möglichkeiten, die man gehabt hätte, wenn man seine Zeit und Energie anders genutzt hätte.

      • Watsolldat?

        Super Ideee, mit den frankophonen Nachbarn auf Englisch zu kommunizieren. Arbeiten Sie bei der NSA? Ach, nee, die haben ja ihre Leute, die Sprachen können.
        Reden Sie auf Englisch mit sich selbst? Bestimmt!
        Nee, wat ’n Quatsch!

  11. Hier estspannt sich eine Diskussion um und über ein Thema, welches eigentlich keines sein dürfte! In Ostbelgien sind wir in der glücklichen Position und Lage, insofern alle am gleichen Strang ziehen, als Abiturient mehr oder weniger 4 Sprachen zu beherschen wen man seinen Abschluss macht! In meiner Berufswelt sind Sprachen ein absultes „MUSS“ da unser Unternehmen 99% seines Umsatz ausserhalb Belgiens macht. Ich bin mehr als glücklich darüber viele Schulfächer in Französisch gehabt zu haben! In Gesprächen mit Kunden und Geschäftspartnern in-und ausserhalb der EU wurde mir immer wieder gesagt dass die Region in welcher ich aufgewachsen bin, in unserer DG, einen enormen Vorteil bietet und es erstaunlich ist dass man die Schule mit 4 Sprachen im Gepäck beenden kann! Warum hier darüber diskutieren? Sprachen lernen ist für unsere Kinder ein MUSS! Je mehr, je besser!!!!!

  12. Im RSI fällt z.B. diese Woche im 3. Jahr EM praktisch der gesamte Fachkundeunterricht aus! Ich habe es aufgegeben die Ausfallstunden im Fachkundebereich zu zählen! Es ist absurd wie sich die Politiker in ihrem Elfenbeinturm beweiräuchern und es noch nicht einmal schaffen den regulären Unterricht zu organisieren. Die Leidtragenden sind die Schüler, denen fehlt nachher die technische Berufspraxis, und das in einer immer anspruchsvoller werdenden Arbeitswelt….

  13. Totengräber

    Wenn in der DG – wie von der CSP gefordert – es den Schulen erlaubt werden soll, mehr als 50% des Fachunterrichtes in Französisch zu erteilen, wird jegliche weitere Diskussion über die Autonomie der DG obsolet.
    Wer die Muttersprache auf dem Altar rein ökonomischer Motive opfert und in den Hintergrund drängt – und nichts anderes wird hier propagiert – betätigt sich als Totengräber unserer Autonomie. Ist ein bilingualer Unterricht wirklich nicht ausreichend, um genügend französische Sprachkenntnisse zu vermitteln ?
    Wohin will die CSP uns lenken und was sind ihre wirklichen Beweggründe ?

    • beobachter

      das dekret aus dem jahr sieht vor, dass die sekundarschulen bis zu 50% fachunterricht in französisch geben können. es handelt sich um eine kann-bestimmung die in der praxis aufgrund fehlender lehrer und/oder mittel immer weniger ausgeschöpft wird. soweit ich die csp verstanden habe möchten diese die bedingungen so ändern, dass mehr fachunterricht in französisch gegeben wird (z.b. mindestens 30%) und dies im rahmen der 50% (und nicht, wie angegeben, die schulen verpflichten über 50% fachunterricht in frz). problem dabei ist jedoch dass mögliche lehrer zwar frz perfekt können, das dekret jedoch vorschreibt, dass diese lehrer auch fast perfekt deutschsprachig sein müssen.

  14. Ich verstehe überhaupt nicht, warum einige Leute sich anmaßen, anderen vorzuschreiben, welche Sprachen sie zu lernen haben. Es soll doch bitte jeder für sich entscheiden, ob und welche Sprachen er lernen will. Ich spreche mittlerweile fünf Sprachen, Französisch und Englisch ohne falsche Bescheidenheit auf sehr hohem Niveau, doch in der Schule haben mich diese einseitige Fixierung auf Französisch und der späte Beginn des Englischunterrichtes immer gestört.
    Warum werden nicht auch Sprachen wie Chinesisch, Russisch, Spanisch oder Italienisch angeboten?
    Und was ist mit Schülern, die Fremdsprachen nicht mögen, denen einfache Enlischkenntnisse reichen?
    Wenn ein Historiker herausfindet, dass Mozart mal ins Hohe Venn gekackt hat, dann müssen alle Schüler, wegen „unserer besonderen Lage“ Klavier lernen.

  15. marcel scholzen (eimerscheid)

    Eine Fremdsprache lernt man am besten in der Praxis, d.h. im Beruf oder in der Freizeit. Das beste sind französischsprachige Freunde, mit denen man sich regelmässig austauscht. Ist dazu noch sehr preisgünstig. Man brauch also keine teuren Kurse zu bezahlen.

  16. Réalité

    MOJEN!Dir allemol hej!

    Verjesst net dee Sproch vam Ländche do on den Össling on dorönner!
    Sos konnt dir allemol net mi schaffe komme bej oss…….Dir knachtech Lauuderen do!
    Mojen on schloft jot!

  17. Voltaire

    Lasst die Kiinder mit 3 eine zweite Sprache erlernen, unter guten Bedingungen mit native speakers, da entsteht im Hirn eine zweite Festplatte, die den Erwerb von Sprachen im Nachinein erleichtert. Dann kann man auch – ehe man die CSP hier in Gänze verteufelt, einige wenige Unterrichte in einer fremden Sprache erteilen. In Eupen tut man es nicht, daher laufen viele nach Welkete oder Herve. Deren „Immersion“ sowie das gleiche an den deutschen zweisprachigen Gymnasien laufen uns inzwischen den Rang ab!

    • Johann Klos

      Ihre Anmerkung zeigt in die richtiger Richtung.
      Bleibt anzumerken das es beim Kleinkind auf die sprachlichen Möglichkeiten der Eltern ankommt . Wenn die Vorraussetzungen stimmen ist es schon sträflich zu Hause nicht beide Sprachen zu sprechen.
      Alles weitere bedarf einer Restrukturation unseres Schulsystems. Was nicht ist kann ja mal wieder werden.

      • Funktionieren

        Was bitte bedeutet: wenn die Voraussetzungen stimmen ?
        Sind sie der Meinung, dass Kinder zweisprachig erzogen werden sollen, auch wenn beide Elternteile deutschsprachig sind oder nur bei sprachlich gemischten Elternteilen ?

        Es ist nämlich m.E. eine Unsitte, bei der Erziehung und der Beziehung zu den Kindern die Muttersprache und damit einen Teil seiner Identität zu opfern, nur damit die Kinder später einmal besser „funktionieren“. Denn nichts anderes wird damit bezweckt.

        Passiert immer öfter. Die Defizite, die dadurch entstehen sind vorprogrammiert.

  18. Jeder darf ja seine Meinung haben. Fakt ist bei der Erwerbung einer Fremdsprache, dass es in der Schule auf das Wie und weniger auf die Menge ankommt. Solange ein Lehrer seine Schüler mit Konjugationen, Wortschatzauswendiglernen und Diktate ruhig stellt, tendiert nachhaltiger Erfolg gegen Null. Anwendung ohne Beschämung sollte es sein.

  19. Leo Jost

    Mein Sohn von fast 3 Jahren spricht Deutsch und Französich. In ein paar Monaten geht der in den Kindergarten. Dort muß er dann Spanisch reden (Was er auch schon ganz gut kann). Für ihn ist das alles nur ein ganz angenehmes Spiel. Siehe den Beitrag von „Voltaire“ weiter oben. Jede Sprache öffnet Kulturen. Je mehr Sprachen umso besser. Ich verstehe diese ganze Diskussion nicht um EINE weitere Sprache. Und dann auch noch welche.

  20. gerhards

    Do you speak english?!
    Es ist unglaublich wie hier die Augen vor den wirtschaftlichen Fakten verschlossen werden. Warum beugen wir uns vor einer französischsprachigen Minderheit von nichtmal 15% in unserer Gemeinschaft? Weil die SP ein Satellit der Wallonie ist und man es sich nicht Namur versauen will. In Kelmis, Hauset, Raeren und Lichtenbusch arbeitet fast jeder 2. in D. Studiert und ausgebildet wird ebenso in AC und Umgebung.
    Schön wenn jemand französisch spricht, ich bewundere Ihn aber um fit für die Zukunft zu sein, sollte man sich Gedanken um die englische Sprache machen. Englisch ist heute ein MUSS, französisch ist nice to have, mehr nicht!
    Also endlich Schluss mit dieser unbrauchbaren französisch Förderung in dem Schulen. Wir brauchen einen Unterricht mit Erstsprache deutsch, direkt gefolgt von englisch. Wer Zeit und Lust hat gerne danach auch französisch, türkisch, marokkanisch was auch immer.

  21. Marc Van Houtte

    Es gibt leider zu dem Thema keine gute Antwort.
    Der Arbeitsmarkt bestimmt was man braucht.
    Arbeit in Deutschland, dort wird vor allen Englisch gefragt.
    An der Frittenbude bei uns sollte man 3 oder 4 Sprachig sein.
    Es ist aber erstaunlich wie viele nicht Deutschsprachige in der DG arbeiten und kein Deutsch können und wie viele Deutschsprachige in der DG keinen Job finden da ihr Französisch nicht gut genug ist.
    Der Arbeitsmarkt für die meisten Kelmiser ist Aachen. Für Eupen oder St Vith sieht die Sache anders aus daher gibt es keine Patentlösung für die DG.

    • Französische Antworten: Nicht nur in ein einem großen Restaurant in der Eupener Unterstadt, setzen viele Kellner voraus, das der Gast französisch kann. Spricht man die auf Deutsch an, antworten die stur auf französisch. Mindestens aber scheinen sie den deutsch ausgesprochenen Wunsch zu verstehen. Iss ja auch en kleiner Fortschritt.

  22. Freie Entscheidung

    Jede Sprache die man kennt, hat einen enormen Mehrwert. Ob jetzt jemand eine andere Sprache als seine Muttersprache erlernen möchte, sollte jedem freigestellt sein. Es hängt natürlich auch davon ab, in welcher Branche man tätig ist oder tätig werden möchte. Abgesehn von Sprachen, wäre es auch an der Zeit nochmals Werte zu vermitteln. Die Schule ist nur noch auf Leistung aufgebaut. Das Leben sollte aus mehr bestehn, als aus der Hatz nach dem Geld.

  23. Réalité

    Desto mehr Sprachen,desto besser!Ausser Frage!
    -Sprachen,Arbeitswille,Flexibilität und Anpassung,Talent und geistig fit,dass sind die Qualitäten eines erfolgreichen und gesuchten Menschen von heute!
    -Beneidenswert,wenn alles stimmt!

  24. Kopfschüttel...

    Nä, nä, dat wesse mer nit mih, janz bestemp nit mih,
    Un dat hammer nit studiert.
    Denn mer woren beim Lehrer Welsch en d’r Klass
    Do hammer sujet nit jeliehrt.
    Dreimol Null es Null es Null
    Denn mer woren en d’r Kayjass en d’r Schull
    Dreimol Null es Null es Null
    Denn mer woren en d’r Kayjass en d’r Schull

  25. gerhards

    Sorry Leute, ich wollte hier doch nicht alles in Frage stellen. Niemand wird alles können, wir sind Menschen und nicht Maschinen.
    Ich wollte lediglich auf die Situation der genannten Ortschaften hinweisen.
    Es mach einfach keinen Sinn wenn zB in Lichtenbusch französisch gefördert wird. Das ist einfach nur eine Tatsache und das wie beschrieben viele Eupener in Brüssel arbeiten halte ich für eine gewagte Behauptung.
    Bei uns arbeiten aber sehr viele Wallonen denen es nicht im Traum einfällt deutsch zu lernen, englisch sowieso nicht.
    Es muss möglich sein englisch deutlich besser zu fördern als französisch sonst hinken die jungen Leute bei uns hinterher und ohne Arbeitsplätze nützt mir die schönste Kultur nichts, der Magen will gefüllt sein.

    • Öppe Alaaf

      Nur ein kleines Gegenargument: Englisch ist nett, aber sehr einfach zu lernen (Stichwort: „Pidgin-Englisch“). Die Sprachwissenschaftler im Forum werden das sicherlich im Detail erklären und ich Unwissender halte dann den Mund.

      Dennoch: Auch unsere Aachener Nachbarn sprechen nicht Englisch untereinander sondern Deutsch. Einfaches Englisch zu lernen ist wesentlich einfacher als einfaches Französisch. Unsere nächsten Nachbarn sprechen Französisch (immerhin weit verbreitet) oder ABN, Flämisch ist ein besserer Dialekt ;)

      Wenn also ein Jugendlicher einen Jobeinstieg sucht, ist es m.E. einfacher, besonders im Handwerk, einen Arbeitgeber zu finden, der die regionale Sprache favorisiert. Was nützen z.B. einem Kelmisser Maurer, der eine Mauer bei einem französischsprachigen Kunden in Lontzen hochzieht und sich auf Englisch mit ihm unterhalten müsste seine Sprachkenntnisse?

      Wenn er seinen Meister macht oder sich zum Architekten weiterbildet, kann er Englisch nachholen…seine Kundschaft nicht.

      Wenn der Aachener Kaufland (und viele andere Unternehmen auch) mittlerweile Werbung auf Französisch schaltet, zeigt das doch, dass auch in Aachen französisch als wichtig wahrgenommen wird.

      Kann es sein, dass die deutsche Krankheit der DG wieder im Weg steht? Euregio, nicht Altpreussen ist die Messlatte.

      • gerhards

        Sorry wieder nicht ganz verstanden..
        In Kelmis, Hauset, Raeren und Lichtenbusch arbeiten locker die Hälfte der Leute in AC beziehungsweise bekommen von dort Aufträge aber das ist nicht der Punkt. Wichtigist zu sehen das französisch durchaus gut ist wenn man mit Franzosen oder Wallonen Geschäfte macht. Das ist es aber auch wenn ich türkisch spreche und mit Türken Geschäfte mache.
        Es ist unbestritten das in der ganzen Welt englisch das erste Fremdsprachenfach ist was gelehrt wird.
        Französisch hat man uns damals auf’s Auge gedrückt.
        Das heisst doch nicht das wir uns das weiter aufs Auge drücken lassen müssen.
        Wie gesagt französisch Förderung als erste Fremdsprache in Lichtenbusch oder Hauset ist totaler Quatsch. In Walhorn vielleicht ja nicht mehr das sollte eben nicht über einen Kamm geschert werden.
        Mir fallen da noch Orte wie Küchelscheid, Petergensfeld, Rocherath und sonst noch welche ein wo französisch absolut keinen Sinn macht und hat.

        • Gerharts,die Wallonen sind Garantiert schuld,das Sie kein Französisch können:-)) Ihre Kommentare sind eigendlich nicht ernst zunehmen,da Sie ja(eingegrenzt in Ihrer kleinen Welt Calamine+Ac)scheinbar nur wenig Ahnung haben was da so in der grossen Welt passiert.ausser Antiwallonenkommentare haben Sie eigentlich nicht viel anzubieten (armutszeugnis). kleine info:viele Wallonen können Ihr geliebtes Englisch.

  26. Lichtenbusch 1

    Hier in Lichtenbusch braucht -niemand französisch.Ausser wenn mal wieder Post vom KFZ Steueramt kommt, alles nur in F, frechheit.
    Diese Forderung F ständig zu fördern erinnert mich an die dunklen Zeiten in der man uns versucht hat zu wallonisieren. Wir haben lange gebraucht um uns unsere freiheiten zurückzuholen. Man sollte lieber darauf achten das unser Platt nicht verloren geht! Ich finde dies viel wichtiger als F, wenn hier schon alle von Kultur reden dann ist mir mein Platt am liebsten.
    Danach kommt deutsch und danach ist es mir egal hauptsache kein F mehr da ist einem ja türkisch noch symphatischer.

    • Meine Güte. Ich kann ehrlich nicht verstehen warum man sich hier totdiskutiert. Wir können doch nur froh sein über Mehrsprachigkeit. Viele Leute in anderen Ländern beneiden uns wegen unserer Sprachenkenntnisse. Man kann gar nicht früh genug anfangen, Sprachen zu lernen.
      Statt sich aufzuregen dass manche öffentliche Dokumente in Französisch verschickt werden, sollte man doch stolz sein, dass man im Gegensatz zu den meisten Frankophonen in der Lage ist, mehrere Sprachen zu sprechen.
      @Lichtenbusch. Versuchen Sie mal mit Ihrem Platt im Ausland weiterzukommen. Es sei denn sie wollen zeitlebens nicht die Dorfgrenzen verlassen. Ich finde es auch sehr schade, dass die Dialekte vielerorts aussterben. Dadurch geht ein Teil Identität und Kultur verloren. Trotzdem finde ich Fremdsprachen wichtiger als ein Platt, das nur von ein paar Menschen verstanden wird.

      • DG-Mädche

        Hallo,

        Ja, lieber Atheist! Ganz (also fast ganz) ihrer Meinung!

        Ich habe nur festgestellt, dass egal wo ich hingehe, ob in Belgien oder ins Ausland, die Menschen uns um unsere Mehrsprachigkeit beneiden.

        Meine Eltern haben mit mir Platt gesprochen (das meinte ich mit „fast“, lieber Atheist). Mein Abitur habe ich in französischer Sprache gemacht. Meine Freunde waren zum Großteil deutschsprachig.

        Anschließend habe ich in einer Fa. in Kelmis gearbeitet, wo Deutsch, Französisch und Niederländisch an der Tagesordnung war.

        Danach einige Jahre in Würselen und nun seit vielen Jahren in Eupen.

        Meine Kinder wurden zweisprachig erzogen und studieren jetzt in Belgien an der Uni (in französischer Sprache), oder haben eine Ausbildung in Aachen gemacht (in deutscher Sprache).

        Wenn das keine Vorteile sind, dann weiß ich es auch nicht….

        Was ich ein wenig vermisse, ist dass ich nicht so gut Englisch SPRECHE“, weil es mir im Urlaub ab und zu schwer fällt mich zu verständigen. Daran werde ich aber noch arbeiten.

        Und nun (ihr könnt mich jetzt gerne in den Boden stampfen), NEIN ich bin nicht perfekt! In allen Sprachen, die ich mehr oder weniger beherrsche mache ich Fehler, sicher. Man kann 3 oder 4 Sprachen nicht so perfekt beherrschen, wie eine einzige. Aber das ist mir ehrlich gesagt egal!

        Die Möglichkeiten, die mir die Mehrsprachigkeit durch die Umstände in der DG eröffnet hat, finde ich einfach nur KLASSE!

        Mit freundlichen Grüßen,
        Amicalement,
        Völl jröss!

        DG Mädche

        • Liebes DG-Mädche.
          Ganz Ihrer Meinung. Auch meine Eltern haben oft Platt gesprochen. Ich verstehe Platt sehr gut, kann es leider nicht gut sprechen.
          Wie gesagt bedauere ich das Aussterben der Platt-Dialekte.
          Perfekt braucht man ja auch nicht in allen Sprachen zu sein. Hauptsache man wird verstanden. Die semantischen und grammatikalischen Feinheiten kann man ja den Spezialisten im Forum ünerlassen ;)
          Gruß,
          Atheist

  27. Multilingue

    Wie unser Vater es uns immer wieder eingetrichtert hat: „Jede zusätzliche Sprache ist wie ein zusätzliches Diplom“. Wir haben uns alle daran gehalten und sind heute erfolgreich in unseren (weltweit-tätigen) Berufen. Und
    unseren Enkeln sagen wir heute das Gleiche…

  28. gerhards

    Liebe Leute, ich sehe das alles auch so.
    Wenn man das Talent hat dann bitte gerne.
    Hört sich so an als ob hier jeder an der Hochschule war .
    Mich ärgert nur, dass man wiedermal versucht eine Sprache über die andere zustellung, in diesem Fall französisch.
    Warum nicht niederländisch fördern? Auch eine Landessprache.
    Dann aber würde man in Namur ausflippen.
    Sei es drum, ich mag Belgien trotzdem und hoffe auf die 4. Region! Und wenn nicht dann ist es auch ok und freue mich dann wenn wir zu dem Flamen kommen ;-)

    • Unparteiischer

      @gerhards

      Sie ärgert, dass man versucht eine Sprache über die andere zu stellen, in diesem Fall französisch.

      Andere ärgert es, dass Sie versuchen, Deutsch über Französisch zu stellen.

      Warum nicht beide Sprachen lernen, von Kindesbein an? Später kann das Kind dann noch Englisch lernen, uns schwups spricht es drei wichtige Sprachen.

  29. DG Mädche

    Lieber gerhrads,

    warum nicht eher Niederländisch fördern?

    Ganz einfach, weil wir alleine schon geographisch gesehen, im alltäglichen Leben viel öfter mit französischsprachigen Menschen in Kontakt kommen. Weil unsere Kinder eher in Verviers zur Hochschule gehen oder in Lüttich studieren werden, als z.B. in Antwerpen (alleine schon wegen der Entfernung) ?!? Und momentan gehören wir noch zur Wallonischen Region! Das ist nun mal so.

    Ich hätte meinen derzeitigen Job niemals bekommen, wenn ich nicht in der Lage gewesen wäre, ein Schreiben auf Französisch zu erstellen. Wenn wir hier in der Gegend arbeiten möchten, ist die französiche Sprache ganz klar eine wichtige Voraussetzung.

    Für mich ist das logisch!

    Gruß
    DG Mädche

  30. Anfang der 1960er: Ich war kein besonders schlechter Schüler, ab dem 6. Schuljahr hatten wir zwangsweise alle Fachunterrichte in französischer Sprache. Ausnahmen waren nur Religion und der Sport mit Kurt Ortmann. Von einem Schuljahr zum anderen wurde ich zum Schulversager. Trotzdem überrascht mich immer wieder, dass viele jugendliche Oberschüler, also 4-6 Schuljahre weiter als ich damals war, heutzutage vielfach nicht das Niveau erreichen, welches man uns im Alter von 12 Jahren zumutete.

    Ein geschichtsliebender, gelernter Germanist, bedauerte 50 jährig, dass er in der Jugend den Geschichtsunterricht in französischer Sprache hatte, hätte er doch so Vieles mehr, bei einem Unterricht in der Muttersprache in Erfahrung bringen können.

    Den Entscheidungsträgern wünsche ich das nötige Fingerspitzengefühl bei diesem Drahtseilakt, das auf dem Weg nicht zu viele Schüler straucheln. Bitte alle mitnehmen und niemanden wie in der Vergangenheit, wegen mangelnder Sprachbegabung ausgrenzen.

  31. gerhards

    Ohje wieviel ewig gestrige noch unterwegs sind. Französisch zuerst! Ich hatte die Hoffnung das diese Zeiten vorbei sind.Zuhause wurde bei uns Platt und deutsch gesprochen, warum? Weil wir bis 1920 deutsche waren und irgend eine Type dann an der Landkarte rumgemacht hat. Heute sind wir Gerhards glückliche Belgier aber weiterhin mit deutschem Kulturhintergrund. Gut zu beobachten beim Oktoberfest in Raeren, Tirolerfest in Eupen, Schlagerparty in Hauset und selbst den Gasen in StVith das ich da nicht ganz alleine bin. Ausserdem rufen wir alle Alaaf, damit ist die Sache klar, deutscher als es uns lieb ist.
    Es würde mir reichen wenn man in Namur sagt, ok alles klar wir verstehen euch und nehmen euch so an wie ihr seid. Erst dann sind wir ein geeintes Belgien und die Einheit bleibt bestehen. So wie es jetzt läuft, fühlen sich einige deutsprachige Belgier ausgegrenzt und denken eher deutsch als belgisch. Nicht jedem ist es gegeben zwei drei Sprachen fliessend zu sprechen und trotzdem in Mathematik oder anderen Fächern Top Leistungen bringen aber dank dieser Ausgrenzung keinen Job in Belgien finden. Nur mal so zum nachdenken.

    • Öppe Alaaf

      In Anlehnung an Mozarts Donnerbalken:

      Irgendeine Type hat Belgien den Nasen geschenkt, die irgendwann dort zufällig in die Heide kackten. Heute sind die besonders die Vennkacker ein lustiger Völkchen.

      Es wäre nett, wenn die Vennkacker heute sagen würden: Moslems, wir nehmen euch wie ihr seid. Sprecht weiter euer arabisch, türkisch etc., hauptsache ihr zahlt Steuern. Wenn ihr euer Schaf schächtet, werden wir gerne zusehen.

      Schliesslich kann man es nicht von euch verlangen, die Sprache der Vennkacker auch noch zu lernen.

      …nur mal so zum nachdenken.

      Öppe „Bismillah“ Alaaf

  32. Nachdem ich die Kommentare gelesen habe erlaube ich mir folgende Fakten, die ich aus eigener Erfahrung erlangt habe, jetzt zu unterbreiten :
    1. Es besteht kein Zweifel daran, dass Deutsch die Hauptsprache in der D.G. ist und auch bleiben soll.
    2. Unabhängig davon, ob es wünschenswert ist oder nicht, dass die D.G. ein Teil der wallonischen Region ist, aber die heutige Situation ist nun mal so und Französisch ist die offizielle Sprache dieser Region.
    3 Deutsch und Französisch sind keine „leichte“ Sprachen, doch es ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein Kinderspiel sie zu lernen, wenn man sehr früh anfängt sie zu lernen. Dies sollte schon im Kindergarten anfangen.
    4. English ist grammatikalisch leichter als die o.g. Sprachen und sehr oft kann man feststellen, dass der Wortschatz eine Kombination aus Deutsch und Französisch ist.
    5. Wer die deutsche Sprache einigermaßen beherrscht wird kaum Schwierigkeiten haben Niederländisch zu lernen.
    6. Es beweißt große Stärke, einem Fremden in seiner Muttersprache anzureden und mit ihm ein Gespräch zu führen. Auch wenn man ein paar Fehler macht. Versuchen Sie es doch mal, wenn sie im Ausland Urlaub machen. Reden sie einfach mal einen Deutschen, dann einen Franzosen, einen Engländer oder ein Niederländer an. Es macht richtig Spaß ihre Reaktion, bzw. die der „heimlichen“ Zuhörer zu beobachten.
    7. Jede Sprache ist wichtig, doch in unserem kleinen Belgien sind nun mal die drei Landessprachen und Englisch die Wichtigsten.
    8. Jede Sprache hat so tolle Ausdrücke, die man einfach nicht übersetzen kann, weil sie dann keinen Sinn mehr machen, aber diese Sprüche beschreiben sehr oft genau eine bestehende Situation. Jede Sprache hat ihren eigenen Charm.
    9. Manche diskutieren über die Wichtigkeit der Methode eine Sprache zu lernen : ist es erst Sprechen, dann Lesen und Schreiben oder umgekehrt.
    Ich behaupte, dass man als Erstes eine Sprache HÖREN muss bzw. ZUHÖREN. Danach kann man streiten, ob Sprechen, Lesen oder Schreiben wichtiger ist.

    FAZIT : Kinder MÜSSEN so früh wie möglich die Gelegenheit bekommen in die Welt der verschiedenen Sprachen eingeführt zu werden. Und ich prophezeie, dass es dann einem Schüler völlig egal sein wird, ob in der Oberstufe, mancher Unterricht in Deutsch, Französisch, Niederländisch oder Englisch stattfindet. WIR HABEN DIESE CHANCE..
    La GRANDE NATION par ex. ne l’a pas. So what ? Just wait and see ? Moeten wij zo zot doen dan andere mensen ? Met heel Antwerp, maar niet met mij !!!!

  33. @nmm
    Und ich frage mich wer Sie Superhirn sind.
    Auf solche Schlaumeier wie Sie kann die Menschheit gut verzichten.
    Aussersem ist es typisch,dass wenn einem die Argumente fehlen, die Unverschaemtheit zu Tage kommt.
    Also denken Sie bitte BEVOR Sie irgendetwas posten.
    Ich wuensche Ihnen einen schoenen Tag.

  34. gerhards

    Letzter Beitrag dazu, französisch ja, wenn jemand es freiwillig lernen mag, niederländisch ja, wenn es jemand freiwillig lernen mag, türkisch ja, wenn es jemand freiwillig lernen mag, englisch ja, erste Fremdsprache in der Schule, deutsch ja, grundsätzlich da hier die erste Landessprache. Aber wenn wir die Zeit und das Geld zur Förderung zur Verfügung stellen und wir den Schülern helfen wollen, gerne dann auch französisch! Vielsprachigkeit ist ein Segen!
    Allerdings Nein zu Amtsbriefen in französischer Sprache sowie Verkaufspersonal das nur französisch spricht. Beschilderung wenn schon mehrsprachig dann aber in allen Sprachen und nicht nur in F.
    Und am wichtigsten, endlich mal eine freie demokratische Abstimmung über unsere Selbstbestimmung, dann würde der Gerhards auch Ruhe geben, egal wie es aus geht aber bei dem Gedanken daran wird man in Namur ohnmächtig

  35. Wie wäre es wenn man verschiedene Sprachen einfach vermischen ?
    Dann käme z.B. so was wie :
    I put my waterflesh and my butterbreads in my schooltesh.
    Oder Deuglish : alle Frauen sind „Miss“geburten . ACHTUNG : dies ist nicht frauenfeindlich gemeint. Es zeigt nur, wie wichtig es ist Sprachen gut zu lernen.

  36. Eifelfreund

    Französisch ist für uns Ostbelgier wichtiger als Englisch. Viele unserer Leute finden dadurch eine Anstellung. Traurig ist es, dass vor allem im Süden unserer Gemeinschaft Wallonien immer noch ein Feindbild ist. Vorurteile wie „Wallonen sind faul und/oder bestechlich“ herrschen dort vor, was ein gegenseitiges Verständnis unmöglich macht. Wenn Paasch sagt, die Französischsprachigkeit sollte verbessert werden, dann muss er handeln. Warum nicht alle wissenschaftlichen Fächer an den Sekundarschulen auf Französisch geben, wie es früher im Norden der DG der Fall war. Es ist teilweise beschämend, wie unsere Abiturienten heutzutage Französisch sprechen.

  37. Mr. Eupen

    Hätte ich alle Fachunterrichte auf Französisch gehabt, hätte ich kein Abitur. Wir lernten aber auch immer nur die Konjugation, im Französischunterricht. Kein bisschen Wortschatz. Das Problem ist, dass die Lehrer denken man könne Französisch, auch wenn man im 6. Jahr ist, obwohl ich immer darauf hingewiesen habe, dass ich kein Französisch kann, nun bin ich dem Französischen sehr sehr abgeneigt. Außerdem, was machen Schüler, dessen Eltern sich in der DG ansiedeln und ihr 16. jähriges Kind geht dann zur PDS und der Großteil des Unterrichts ist auf Französisch, weilbes jetzt

  38. Eifeljunge

    Wozu brauche ich französisch? Um es den Wallonen recht zumachen ?! Was kann ich dafür das deren deutschkentnisse null und nichtig sind und es für immer bleiben werden.
    Wird dort das deutsche gefördert? Uns Eifler geht das am …. vorbei und unsere Arbeitslosenquote liegt deutlich unter der von euch Nord-Ostbelgiern. Anscheinend haben euch eure französchkentnisse nicht sehr weit gebracht. Es gibt ein untrügliches Zeichen von wirtschaftlichem Erfolg, Saubere Straßen, gepflegte Häuser und Gärten, alles hier in der Eifel reichlich zufinden und am wichtigsten, fleissige Einwohner. Net mulle , werke! Völl Jröss os dr dütschsprochige Eifel.

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