Notizen

Marcel Reich-Ranicki war der „Papst der Literaturkritiker“

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki ist tot. Er starb nach Angaben des FAZ-Mitherausgebers Frank Schirrmacher im Alter von 93 Jahren. Im März 2013 hatte Reich-Ranicki, der in Frankfurt lebte, seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Er galt als der „Papst der Literaturkritiker“.

Legendär wurden seine öffentliche Kontroversen mit prominenten Schriftstellern wie Günter Grass oder Martin Walser. Im Oktober 2008 entfachte er eine Debatte über das Niveau im deutschen Fernsehen, als er im ZDF vor laufenden Kameras den Deutschen Fernsehpreis ablehnte und den „täglichen Blödsinn“ im TV kritisierte. „Er hat für Deutschland mehr getan als die meisten Kultur-Politiker“, sagte Gottschalk, der Reich-Ranicki nach diesem Eklat in eine Talkshow eingeladen hatte.

Im Jahr 1995 ließ „MRR“ in einem Verriss im „Spiegel“ und im Fernsehen kein gutes Haar an Grass' neuem Buch „Ein weites Feld“. Damit trat er eine Debatte über die Frage los, wie weit Literaturkritik gehen darf.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern