Politik

Luxemburgs Außenminister Asselborn warnt vor Zerfall der EU: „Das kann unheimlich schnell gehen“

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn. Foto: dpa

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise vor einem Zerfall der Europäischen Union und einer Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen den EU-Staaten gewarnt.

„Die Europäische Union kann auseinanderbrechen. Das kann unheimlich schnell gehen, wenn Abschottung statt Solidarität nach innen wie nach außen die Regel wird“, sagte Asselborn der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Luxemburg.

Auch die 1985 im luxemburgischen Schengen vereinbarte Abschaffung der Grenzkontrollen, an denen sich mittlerweile 26 europäische Länder beteiligen, sieht der Minister bedroht: „Wir haben vielleicht noch einige Monate Zeit.“

Deutschland und die meisten EU-Länder hätten verstanden, dass die Genfer Flüchtlingskonvention gelte, sagte Asselborn, dessen Land derzeit turnusgemäß den Ratsvorsitz der EU führt. In der EU seien aber auch „einige dabei, die haben wirklich die Werte der Europäischen Union, was ja nicht nur materielle Werte sind, nicht richtig verinnerlicht“.

„Der Kitt, der uns zusammenhält, ist noch immer die Kultur der humanen Werte. Und dieser falsche Nationalismus kann zu einem richtigen Krieg führen“, sagte der Außenminister im Interview mit dpa.

Man will Ängste schüren

Es gebe Politiker und Parteien, die das Thema Migration „bewusst ausschlachten“, um Ängste zu schüren. „Genau hier muss man dieser Irreführung entgegenwirken“, sagte der 66-Jährige. Zudem müsse das Vertrauen gestärkt werden, dass „die Werte der EU nicht über Bord geworfen werden“.

Flüchtlinge an der slowenisch-österreichischen Grenze. Foto: epa

Flüchtlinge an der slowenisch-österreichischen Grenze. Foto: epa

„Wenn in Schweden und in Deutschland der Deckel zugemacht wird, dann weiß ich nicht, was auf dem Balkan geschieht“, sagte Asselborn weiter. „Ich glaube schon, dass es eine sehr, sehr kritische Situation ist, die wir jetzt haben.“

„Die Gefahr ist ganz klar da“, sagte Asselborn auf die Frage, ob das Schengen-System gefährdet sei, das auf gesicherten EU-Außengrenzen beruht. „Wenn wir keine europäische Lösung für diese Migrationskrise bekommen, wenn immer mehr Länder glauben, dass sie nur national an diese Sache herangehen können, dann ist Schengen tot.“

Wenn Schengen falle, falle auch „die größte Errungenschaft der Europäischen Union“ – mit gravierenden Folgen für den Alltag der EU-Bürger. Die Wiedereinführung der Grenzkontrollen würde „alles, Grenzgänger, die Wirtschaft, den Tourismus“ betreffen, sagte Asselborn der dpa. Bei der Kontrolle der Außengrenzen gehe es nicht um Abschottung, sondern „darum, zu wissen, wer warum zu uns kommt oder Schutz sucht“. (dpa)

39 Antworten auf “Luxemburgs Außenminister Asselborn warnt vor Zerfall der EU: „Das kann unheimlich schnell gehen“”

  1. senfgeber

    So what, Asselbuer?

    Eine europäische Freihandelszone mit freiem Verkehr von Personen, Waren und Dienstleistungen ist viel besser als die Krake einer einer europäischen Zentralregierung wie die Europäische Kommission, deren Mitglieder kein Wähler der Union jemals selbst gewählt hat und die selbstherrlich über die Köpfe der Menschen in den Nationalstaaten hinwegentscheidet.

    Wie demokratisch diese „Union“ ist, zeigte sich zuletzt daran, dass die TTIP-Dokumente der Eurokraten für die Öffentlichkeit (die davon im Wesentlichen betroffen ist) nicht öffentlich gemacht wurden. Und für eine Transferunion, wie sie sich für Griechenland abzeichnet, ist auch niemand zu haben.
    Soll sie doch zerfallen, diese Union, ein Abschiebebahnhof für abgehalfterte Politiker wie dem abgewählten Juncker oder von Buchhändlern ohne Abitur vom Format eines Schulz.

    • Der „undemokratische“ Aspekt der EU wurde von den Regierungen der Nationalstaaten in mehreren Etappen ausgehandelt und jedes Mal von den Nationalparlamenten gut geheißen.
      Hochdemokratisch hatten die bevölkerungsreichsten und (zumindest damals) wirtschaftsstärksten Staaten größeren Einfluss auf die Austarierung der Verträge.
      Der inhärente Fehler der EU sind in der Tat die jeweiligen zeitgebundenen Befindlichkeiten der einen oder anderen Nationalregierung.

      Haben Sie einige Vorstellungen, wie Belgien (Hochsteuer-, Hochschulden-, Hochsubventions- und Hochsozialstaat) aus jedwelchem vorstellbaren Rückanwicklungsszenario als „Gewinner“ rauskommen könnte?

  2. Der Gedanke der EU war nicht verkehrt. Man hat nur letztendlich zu viele Länder ohne gründliche Beitrittsbedingungen aufgenommen und jetzt beklagt man sich. Das, was im Finanzsektor schon gehörig daneben gegangen ist (s. Griechenlandkrise) geht auch in anderen politischen Themen unter. Wen wundert’s? Sogar die Türkei war in den EU-Verhandlungen involviert, obwohl kulturelle, wirtschaftliche und gesetzgebende Unterschiede so gravierend sind, dass eine Einigung immer schwieriger wird.

    • Die Türkei hatte vor 20 Jahren weniger Unterschiede als heute. Demokratisch: nicht so sehr. Säkular: unbestritten. Wirtschaftlich: mal so, mal so.
      „Wir“ haben dann der Türkei erklärt, dass sie demokratisch werden muss. Die Beitrittsverhandlungen müßig schleifen lassen und uns daran erfreut, dass die Europa nicht übernehmen.
      Heute führen wir Gespräche mit einer religiöseren, undemokratischen Türkei damit sie uns einen Teil der Flüchtlinge vom Buckel halten. Verhandelt wird lediglich der zu zahlende Betrag.

  3. Schuld an dem Verfall der EU sind Leute wie Juncker, der abgewählte Ministerpräsident von Luxemburg. Der steht für das alte, korrupte Kommissionseuropa. Die deutsche Kanzlerin Merkel ist Mitschuld an dieser Krise, weil sie die Flüchtlinge aufgefordert hat, massenhaft nach Euroa zu kommen. Ehrliche Europäer sind Leute wie Orban, der sich bei der Grenzschliessung an das Schengener Abkommen gehalten hat. Die EU verkommt zur EUSSR!

    • Ansichten sind Ansichten. Ich hätte bei Maggy Tatcher angefangen. Wenn ich grabe noch etwas früher in Frankreich.
      Bei Orban wäre ich etwas vorsichtiger: als belgischer Premier würde der Bart wegen linksextremer Agitation verhaften lassen.

  4. „Luxemburgs Außenminister Asselborn warnt vor Zerfall der EU: „Das kann unheimlich schnell gehen““
    Wieso Zerfall? Eine EU, in Worten: Europäische GEMEINSCHAFT, hat es doch nie gegeben, ergo kann es keinen“Zerfall“ geben! Ich habe es schon oft erwähnt: Dieser Abzockerverein mit Namen EU, allen voran die EU-dioten-Kommission, die nicht imstande ist, jedwede Krise zu lösen, sondern nur die Bürger schikaniert durch einen Wulst von Regulierungen, gehört abgeschafft und da kann ein Zerfall in der Tat nicht schnell genug gehen! Eine Bevormundungs-Institution, die wie gesagt, keine Krise meistern kann, wie zum Beispiel die Flüchtlingsproblematik und andererseits die Bürger mitsamt der nationalen Politik in Sachen TTIP hinters Licht führt, bzw.die ganzen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen führt, auf so einen Apparat kann man gerne verzichten.Wenn die ganze Flüchtlingsproblematik denn zum „Zerfall der EU“führen könnte, wie Asselborn es ausdrückt,dann
    hätte diese Krise zumindest einen positiven Effekt. Und noch etwas: Der Zerfall der EU, hätte keine Auswirkungen auf die europäischen Länder. Die können auch ohne diesen Wasserkopf existieren.
    Es gab mal bessere Zeiten, als das ganze noch EWG geheißen hat und es noch keine Europäisierung wider Willen gab.

    • In der Tat hat die EU die Flüchtlingskrise noch nicht gelöst. Nationale Verweigerungsmentalitäten sind da auch noch zwingend hilfreich. Wir können natürlich Groechenland, Italien, Spanien und Frankreich erklären, dass eine konsequente Überwachung der Aussengrenzen wünschenswert ist und auch dringlich umgesetzt werden muss. Arbeitslose zur Umsetzung des dazugehörigen Schiessbefehls sind in jedem dieser Länder ausreichend vorhanden. Mangelnde Waffen und Munition stellen die anderen Länder gerne bereit; für die Griechen gerne auf Kredit. Sollte Ihnen dies zu weit gehen, können wir ja auch gerne Stacheldraht zur Einzäunung der griechischen Insln und der italienischen Küste liefern.

      Die laufenden Verhandlungen in diesem und jedem anderen Sinne sollte man natürlich im Internet streamen.

      Zu Ursachen der EU und einer Rückabwicklung: siehe oben.

  5. Josef Stoffels

    Es ist einfach nur peinlich, wie sich die Luxemburger Steuerparadiesvögel Juncker und Asselborn, deren Politik bislang hauptsächlich von finanziellen Interessen bestimmt und geleitet wurde, nun angesichts der Flüchtlingskrise als Vorkämpfer für Humanität und Menschenrechte aufspielen. Diese Herren samt ihrem Anhang sind die Allerletzten, die berechtigt wären, anderen Ländern und Nationen den moralischen Spiegel vorzuhalten.

    • Die Moralität der Steuerparadiesvögel ist diskutierbar. Ich würde aber auch hier bei Monaco und den Channel Islands anfangen.

      Vergessen sollte man aber nicht, dass es nicht luxemburgische Arbeitnehmer und auch nicht luxemburgische Unternehmen sind, die in den Genuss dieser Vorteile kommen. Bei den direkten Nachbarländern dieses „Steuerparadieses“ kann man aber gleich loslegen.

  6. Hat die Europäische Elite Angst ?
    Super, es geht voran.
    Europa brauch pragmatische Lösungen, keine Bürokratie die den Alltag lähmt.
    Alles eine Nummer kleiner, billiger und effizienter.
    Dann wird regiert und nicht nur politisiert … „The Change is coming“
    … die „feinen Damen und Herren“ verdienen dann weniger oder werden überflüssig … aber wir gewinnen Geldmittel und Effizienz im Alltag.
    Hat es alles schon gegeben ( zieh Aufbau und Zerfall des Römischen Reiches )

  7. Ängste schüren …
    Das System Europa ist seit längerem an Ende.
    National denken ist up to date (siehe England) und das Volk sollten sich gegenüber der Willkür der Politik wehren !
    Trop, is te veel … Erinnern Sie sich.
    Angst vor Krise, Armut, Überbevölkerung, Krieg, Hunger …. ?
    Es ist Zeit ein anderes System anzusteuern. Es ist genug da, muss nur anders verteilt werden, sonst nimmt das Volk es sich an Ende….
    Vielleicht ist dies die Angst die er meint ?

  8. EU/TTIP Desaster

    Die jetzige E U Führung taugt nicht viel. Der Juncker ist noch gerade gut genug um Küsschen zu verteilen und auf die Schultern zu kloppen. Der Tusk ist sowas von blass und unser Herr aus Würselen sieht bald nicht mehr aus seinen Augen. So ein schwaches Trio hatten wir bis heute noch nicht! Die Flüchtlingskrise kriegen sie auch nicht im Griff. Am besten alle Drei Verantwortung übernehmen und abdanken für bessere Leute.

  9. Europa kann nur als Wirtschaftsgemeinschaft souverainer Staaten funktionieren! Diese Visonen eines „vereinten Europa“ unter der Regierung der EU ist eine politische Lebenslüge. In Europa werden zu viele Sprachen gesprochen, zu verschiedene Kulturelle Eigenarten gelebt als man das unter einen Hut bringen könnte. Das geregelte NEBENEINANDER der Staaten ist die Zukunft Europas, kein erzwungenes MITEINANDER verschiedener Kulturen. Ich verstehe mich gut mit meinen Nachbaren, aber es wäre ein Katastrophe müsste ich mit ihnen unter einem Dach leben….

  10. Was kommt?

    Die Forderungen (und zwar Geldvorderungen) der einzelnen Länder, über deren Köpfe hinweg, einzig und alleine, OHNE DIE PARTNERLÄNDER ZU FRAGEN, die „Cancelerin“ in der Verantwortung steht, wird Deutschland MILLIARDEN kosten. Die Länder werden Entschädigungen verlangen für alle durch die Frau MERKEL unnötig herbeigeführten Ereignisse. Der französische Minister hat in einem ARD-Bericht den Deutschen eine ARROGANZ vorgeworfen, die seinesgleichen sucht. Die Wiedergutmachungsgelder, die Deutschland bereits für begangene Verbrechen im 1. und 2. Weltkrieg zu zahlen hat, werden durch diesen Ausrutscher der Bundeskanzlerin, Ausmasse erreichen in bisher noch unbekannter Höhe. Ob die „Cancelerin“ dann noch immer ausposaunt: „Wir schaffen das“ entzieht sich meiner Kenntnis, wage ich aber zu bezweifeln….

    • Gemäß Dubliner Abkommen, welches in letzter Zeit gerne eingeklagt wird, dessen Missachtung aber seit 5-6 Jahren keinen gestört hat, sieht die Verantwortung für Grenzschutz (in der gegenwärtigen Krise) bei Griechenland und Italien (hier kommt Schengen zum tragen) und ggf. noch bei Bulgarien.

      Ob die Ankündigung der Kanzlerin die klügste war, kann man debattieren. 800.000 (oder jede andere vorstellbare Zahl) an Flüchtlingen zum alleinigen Problem der ersten drei zu machen oder nunmehr als deutsches Problem (die haben ja – in der Tat – Geld) vereinfacht die Sache. Würde aber bei den nächsten EU-Budgetverhandlungen einige Auswirkungen haben. Der größte Nettozahler findet unproblematisch die Mehrheit (Uk und die Skandinavier reichen) um das Budget auf die Hälfte zu kürzen. Erstes Beispiel weitere Kürzung der Agrarsubventionen.

      Reparationserwägungen sind 70 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg immer hilfreich.

      Solche m.E. etwas schlichte Erwägungen eignen sich für einen unterhaltsamen Science Fiction Film. Ich bin aber dankbar, wenn Mann mich beim Casting außen vor lässt.

  11. Et küt wie et küt

    Zuerst wird Europa von Islamisten überflutet und dann werden deren Religionskriege hier in Europa, also bei uns, munter weitergeführt. Die Invasion hat schon begonnen. Der Zerfall der EU ist nur noch eine Frage der Zeit.

  12. Öppe Alaaf

    Können sie sich eigentlich erinnern, wie es in Europa aussah, als die EU noch nicht existierte bzw. in den Kinderschuhen steckte? …wahrscheinlich mussten Sie ihren Pass an der Grenze zeigen und hatten das Handschuhfach voller Kaffee.

    Können Sie sich daran erinnern, dass der belgische Franc Ende der 70er um 25% gegenüber der DM abgewertet wurde? (Es geht sich dabei nicht um den Wechselkurs an sich, sondern um die belgischen Renten, die besonders schmerzlich im Grenzgebiet zu Deutschland, plötzlich nichts mehr wert waren.)

    Das Gerufe nach der DM kommt aus einer Zeit, als das „Wirtschaftswunder“ noch für eine starke Währung sorgte. Die Abschaffung des Euro wäre heute fatal!

    Es ist wieder einmal interessant: Diejenigen, die heute am lautesten die Abschaffung Europas fordern, sind morgen die Verlierer. Ja ja, damals war alles besser, Wie inner! Goodbye Euro, Goodbye Rente, Hello Währungsspekulanten.

    Europa ist eine Zweckgemeinschaft, nicht mehr und nicht weniger. Aber diese Zweckgemeinschaft ist noch immer besser als der alte Flickenteppich.

    …und wenn ich neben DAX wohnen müsste, hätte ich längst schon ein Windrad im Garten.

    • Es geht sich gar nicht darum auf Köpfchen wieder den Pass zeigen zu müssen. Auch nicht darum die Währungsunion zwischen den KERNSTAATEN der EU in Frage zu stellen. Aber muss jedes Land, egal wie schwach seine Wirtschaft ist, in die Währungsunion? Müssen Länder wie Bulgarien und Rumänien in die EU? Beitrittsverhandlungen mit der Türkei??? Das wird nicht gut gehen. Und zum Windrad, meinetwegen so viele wie Sie wollen – nur nicht auf meine Kosten!!

      • Öppe Alaaf

        …es ging sich auch nicht um das Zeigen des Passes, sondern um den unterschiedlich versteuerten Kaffee. Sie wären ein schlechter Zöllner ;)

        Die EU hat einen Haifen Probleme zu lösen, die historisch bedingt sind. Amerika hatte ähnliche, die durch einen Krieg beendet wurden. In Europa versuchte man es nach den beiden Weltkriegen endlich auf friedliche Art.

        Was ist passiert? (Frei nach Marx) Das Kapital wurde in der zwischenzeit mobil. Das Standardbeispiel: Belgischer LKW-Fahrer wird endlassen und durch rumänischen ersetzt. Das Kapital (der LKW) bleibt erhalten.

        Das hat ursächlich nicht mit der EU sondern mit Profitstreben zu tun, aber welche Möglichkeit hat das Land Belgien? Doch nur im Rahmen einer übergeordneten Struktur den kapitalistischen Wildwuchs zu regeln. (Es gelingt ihr zumindest, dass die Firmen keine vietnamesischen Leiharbeiter zu vietnamesischen Konditionen einstellen. Das wäre heute ohne weiteres möglich und eine Option für die Zukunft ohne EU.)

        Die EU MUSS sich erweitern! Darf sie dabei Steuerparadiese wie Liechtenstein und Luxemburg auf der Strecke lassen? NEIN! Endlich wird das Problem angegegangen. Bis vor ein paar Jahren war es noch besonders clever, Geld in L zu haben. Mittlerweile relativiert sich das.

        Kann man RU auf der Strecke lassen? NEIN! Weil das Profitdenken einfach nicht ohne Mauern und Stacheldraht auskommt. „Geh‘ ich nicht ins Billiglohnland, dann geht mein Konkurrent“. Wer verursacht dann die Porbleme der EU Erweiterung? Rumänien oder unsere Wirtschaftssystem, das sanktionniert, wenn wir Menschen zu vernünftigen Löhnen arbeiten lassen?

        Die Alternative? „Kern EU der Kern EU! Randstaaten raus“ *skandiert von einem Pegidioten mit Angst und Galgen.*

        Dadurch wird nicht ein einziges Problem gelöst! Die EU ist eine Einbahnstrasse in die richtige Richtung, aber sie ist schlecht geplflaster. …irgendwie nachvollziehbar für die DG, das mit den schlechten Strassen.

      • Öppe Alaaf

        Is‘ nich relevant. Es war mal wieder ein Scherz:

        Dax
        9. November 2015 – 18:37
        „Ich verstehe mich gut mit meinen Nachbaren, aber es wäre ein Katastrophe müsste ich mit ihnen unter einem Dach leben….“

  13. „Die Europäische Union kann auseinanderbrechen. Das kann unheimlich schnell gehen, wenn Abschottung statt Solidarität nach innen wie nach außen die Regel wird“, sagte Asselborn der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Luxemburg.

    Der Mann versteht das Schengener Abkommen, das ich ausdrücklich befürworte, überhaupt nicht. Eine Aufhebung der Binnengrenzen kann nur funktionieren, wenn die Außengrenzen gut geschützt werden, Werden die Außengrenzen nicht geschützt, müssen leider wieder die Binnengrenzen kontrolliert werden.

    • Die Aussengrenzen müssen geschützt werden: korrekt.

      Bleiben nur die Fragen:
      – wovor (militärische Invasion bis „Hungerleider“)
      – wie (Panzer, Stacheldraht, Schiessbefehl)?

      Wenn nicht, dann ??? Binnengrenzen. Mit Stacheldraht. Von Kelmis bis an die Schmid?

      Fördert mit Sicherheit das Eupener Geschäftsleben und eröffnet die Unternehmensentwicklung am Beispiel von Tankstellen in St. Vith.

      In der Regel bevorzuge ich auch einfache Lösungen.

      • Zaungast

        Gute Fragen!

        Eiserne Vorhänge wie früher die DDR-Grenze würden zwischen allen europäischen Ländern errichtet werden, natürlich mit Minenfeldern und Schiessbefehl. Ein blosser Zaun würde doch keinem Bolzenschneider widerstehen.

        Nur nach ausgiebiger Kontrolle von jedem Fahrzeug könnte man über einige wenige Grenzübergänge ins Nachbarland.

        Und die Flüchtlinge, die übers Meer kommen? Die Boote einfach abschiessen?

      • Öppe Alaaf

        Besser als jeder Zaun ist wohl eine Justiz, die Anschläge auf Flüchtlingsheime nicht bestraft und verständnis dafür aufbringt, dass Unterbelichtete Idioten andere Menschen auf der Strasse „aus Angst vor Überfremdung“ verprügeln.

        Der einzig funktionnierende Zaun wird in den Köpfen gebaut, nicht auf der Landkarte.

        DER Zaun schützt dann absolut zuverlässig den Einfältigen vor der Vielfalt des Lebens und schreckt jeden äusseren Einfluss zuverlässig ab.

        Es ist gar nicht so schwer, liebes Publikum: Nur ein wenig Überwindung, es kostet nichts und veschandelt auch nicht die Landschaft. Eine einfache Lösung für eine schöne neue Welt!

    • @nmm: Die Aussage „Eine Aufhebung der Binnengrenzen kann nur funktionieren, wenn die Außengrenzen gut geschützt werden“ irritiert mich dann doch etwas.
      Wie sieht denn Ihre Außengrenzschutzanlage aus? Werden die Menschen einfach abgeschossen?
      Gerade von denjenigen die keine Flüchtlinge aufnehmen wollen würde ich mal gerne erfahren, wie sie die humanitäre Krise an den EU-Grenzen bewältigen möchten.

      Aber bitte konkret.

      • „Wie sieht denn Ihre Außengrenzschutzanlage aus? Werden die Menschen einfach abgeschossen?“

        Allein diese polemische Formulierung. Wenn die Grenzen so geschützt werden, wie das jeder normale Staat tut, dann wird kaum noch jemand versuchen, die Grenze zu verletzen.
        Man muss auch niemanden erschießen, man kann es erst mit Hunden, Gummigeschossen und Beinschüssen versuchen. Es sei denn ein Eindringling würde die Grenzer ernsthaft bedrohen oder beschießen, dann müsste jedes Mittel dagegen angewendet werden.

        • „Allein diese polemische Formulierung.“

          Damit muss man rechnen, wenn man sich dauernd selbst der Polemik bedient.

          „Wenn die Grenzen so geschützt werden, wie das jeder normale Staat tut, dann wird kaum noch jemand versuchen, die Grenze zu verletzen.“

          Das hat hervorragend in den Ostblockstaaten funktioniert. [IRONIE OFF]

          „Man muss auch niemanden erschießen, man kann es erst mit Hunden, Gummigeschossen und Beinschüssen versuchen. Es sei denn ein Eindringling würde die Grenzer ernsthaft bedrohen oder beschießen, dann müsste jedes Mittel dagegen angewendet werden.“

          Damit hätte ich die Antwort auf meine Frage.
          Diese Situation ist ziemlich verlogen, wenn man sich die Situation an den Küstengebieten ansieht. Entweder man sieht sie als Eindringlinge, Invasoren oder sonstiges, aber die humanitäre Krise soll sich bloß nicht vor der Haustür abspielen.

  14. Niemand wird erschossen, wir sind ja nicht in der DDR. Man muss zentrale Sammelstellen einrichten wo die Flüchtlinge registriert werden. Da wir entschieden ob Einreise oder Rückreise. Inzwischen ist das auch bei der Politik angekommen, man streitet nur noch über den Namen. Der ungeregelte Zuzug in die Großstädte muss verhindert werden, ansonsten bilden sich da Gettos die schnell unregierbar werden.

  15. ist doch so!

    @ Dax, wohnen Sie etwa im Walhorner Feld? Da will man aber keine Windräder!

    @ Öppe Alaaf, die alten Grenzen wären doch was. Da blühte das Schmugeln wieder auf, so wie früher, viele haben damit gutes Geld verdient, auch wenn der belgische Franc gegenüber der DM abgewertet wurde. Persönlich würde ich es sehr begrüssen, selbst noch in meinem hohen Alter, gewusst wie….

  16. Lieber Herr Asselborn,
    Ihre Sorgen bezüglich eines Auseinanderbrechens der EU halte ich für schäbig bis lächerlich. Wenn das Kind mal in den Brunnen gedallen ist hat es wenig Zweck Wasser darauf zu schütten. Die Politik hat die Gemeinschaft doch gegen die Wand gefahren. Die (schweigende) Mehrheit wünscht sich einen humanen Umgang mit dem Flüchtlingsproblem aber die Politik versucht die brüllenden Minderheiten zu „bespassen“. Hätte die Politik die geistigen Brandstifter rechtzeitig geächtet und die Justiz sie für ihre unsäglichen, unter dem Deckmäntelchen der Meinungsfreiheit abgesonderten, Parolen zur Rechenschaft gezogen gäbe es weder brennende Asylantenheime noch müsste jemand wegen seiner Hautfarbe oder seiner Religion um sein Leben fürchten.Wir brauchen keine weiteren Bedrohungszenarien oder Schuldzuweisungen. Was wir von der Politik fordern sind Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit.Wenn ich aus Ihren Worten Allgemeinplätze und Worthülsen rausstreiche bleibt gähnende Leere. Verteilen Sie Ihre Placebos in Luxemburg lassen Sie diese EU endlich vor die Hunde gehen und eine Union der Europäer entstehen aber bitte ohne die Politiker!

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